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18/07/2014

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Industrie und Unternehmertum

Erdbeobachtung

Copernicus

Sie fahren in der Stadt gerne Fahrrad, haben aber Bedenken wegen der Luftverschmutzung? Eine Patentlösung für dieses Problem gibt es zwar noch nicht, aber mithilfe einer neuen EU-App können Sie zumindest vermeiden, an Tagen mit besonders schlechter Luftqualität das Rad zu nehmen. Ermöglicht wird das vom europäischen Erdbeobachtungsprogramm Copernicus, das in Echtzeit Luftverschmutzungsdaten bereitstellt.

Der Dienst ObsAIRve ist nur ein Beispiel für mehrere Anwendungen der Datenströme von den Satelliten des Systems Copernicus und der zugehörigen Bodeninfrastruktur.

Durch moderne Erdbeobachtungssysteme können gefährliche Umweltveränderungen wie beispielsweise die Verbreitung von Treibhausgasen, das Ozonloch und intensive UV-Strahlung in Bodennähe besser überwacht und vermieden werden. Die stärkere Sensibilisierung der Öffentlichkeit für diese Phänomene ist von entscheidender Bedeutung, um ihnen wirksam begegnen zu können.

„Copernicus ist nun als Programm voll ausgereift und alle zugehörigen Dienste werden demnächst in Betrieb genommen. Dank besserer Verfügbarkeit der Daten ist nun mit einer verstärkten Nutzung zu rechnen, was zu dem derzeit so dringend benötigten Wachstum beitragen wird.“

Copernicus wird sich auch für die Sicherheit des Planeten und der Bevölkerung als wertvoll erweisen: Das System kann beispielsweise zur Bewältigung von Naturkatastrophen und vom Menschen verursachter Katastrophen beitragen, indem es eine raschere und bessere Krisenreaktion erlaubt.

Außerdem schützt es kritische Infrastrukturen vor der Gefahr von Terroranschlägen und unterstützt die Grenzschutzbehörden mit wichtigen zeitnahen Informationen bei ihren zunehmend schwierigen Streifenfahrten auf See und entlang der maritimen Außengrenzen.

Die Geschäftsmöglichkeiten, die Copernicus eröffnet, kommen auch den Bürgerinnen und Bürgern zugute. Im Zuge dieses neuen Programms sollen zwischen 2015 und 2030 insgesamt rund 38 000 neue Arbeitsplätze entstehen, die ca. 30 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt beitragen werden.

Außerdem dürfte Copernicus der mit dem Raumfahrtsektor verbundenen Fertigung sowie der Datenproduktion und ‑verbreitung Impulse verleihen. Viele Bereiche, wie Wasserwirtschaft, Verkehr, Öl und Gas, Sachversicherung, Landwirtschaft und der Elektrizitätssektor, werden indirekt von präziser Erdbeobachtung profitieren.

Die Europäische Kommission arbeitet seit den späten neunziger Jahren an diesem Projekt, als sie gemeinsam mit der Europäischen Weltraumorganisation die Initiative GMES (Globale Umwelt und Sicherheitsüberwachung) startete.

Copernicus ist lediglich die neue Bezeichnung für GMES. Die Namensänderung ist kein Zufall, sondern trägt einer neuen Dynamik in dem Projekt Rechnung. So wie der Astronom Nikolaus Kopernikus im 16. Jahrhundert ein besseres Verständnis der Welt ermöglichte, eröffnet uns das nach ihm benannte Programm tiefere Einsichten über unseren sich wandelnden Planeten, die uns konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger ermöglichen.

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Letzte Aktualisierung: 18/07/2014 |  Seitenanfang