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18/07/2014

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Industrie und Unternehmertum

Vermittlung unternehmerischer Kompetenzen

Vermittlung unternehmerischer Kompetenzen als Schlüssel zum Wirtschaftsaufschwung

Was ist zu tun, damit Jugendarbeitslosigkeit der Vergangenheit angehört? Anstatt alles daranzusetzen, die Unternehmen zu überzeugen, unserer Jugend Arbeit zu geben, sollte sich Europa dazu durchringen, mehr Ressourcen darauf zu verwenden, unsere Jugend fit für die Unternehmensgründung zu machen, damit sie ihr eigener Chef werden können.

Es liegt auf der Hand, dass dem Bildungswesen bei dieser kulturellen Revolution eine Schlüsselrolle zukommt. Zwar werden einige wenige Menschen als Unternehmer geboren, doch müssen die meisten lernen, wie man Unternehmer wird. Zwischen 15 % und 20 % der Schülerinnen und Schüler, die in der Sekundarschule an einem Schülerfirmenprojekt teilnehmen, gründen später ihr eigenes Unternehmen. Dieser Anteil ist drei bis fünf Mal so hoch wie in der Gesamtbevölkerung.

"Es ist eine Illusion zu glauben, dass sich Arbeitsplätze schaffen lassen, indem der ohnehin überdimensionierte öffentliche Dienst weiter ausgebaut wird oder Großunternehmen Anreize für die Einstellung neuer Arbeitnehmer erhalten. Die meisten neuen Arbeitsplätze werden in erfolgreichen Kleinstunternehmen oder kleinen und mittleren Unternehmen entstehen. Viele davon werden von jungen Menschen gegründet. Das ist das wahre Potenzial, das es zu nutzen gilt. Da der Wunsch, ein Unternehmen zu gründen, und die Fähigkeit dazu nicht nur eine Frage des persönlichen Temperaments sind, haben wir den Vorschlag gemacht, Unterrichtseinheiten und Programme zur Förderung des Unternehmergeistes in die Pflichtlehrpläne aufzunehmen. Nur so lässt sich die Arbeitslosigkeit, vor allem die der Jugend, in Europa wirksam bekämpfen."

Trotzdem werden in den europäischen Bildungssystemen in der Regel keine unternehmerischen Fähigkeiten vermittelt. Das muss sich ändern – und zwar auf allen Ebenen. Die Mitgliedstaaten sind gefordert zu gewährleisten, dass die Schlüsselkompetenz „Unternehmertum“ vor Ende 2015 Eingang in die Lehrpläne der Primar-, Sekundar-, Berufs-, Hochschul- und Erwachsenenbildung findet.

Die Kommission fordert die Hochschulen auf, mehr auf unternehmerische Belange einzugehen und enger mit den Unternehmen zusammenzuarbeiten, so dass vielversprechende Ideen von Forschern und Studierenden rasch in rentable Projekte umgesetzt werden können.

Es wird daran gearbeitet, die Rolle der Universitäten als Impulsgeber für Unternehmensgründungen zu stärken und das Entstehen von Ökosystemen aus Universitäten und Unternehmen anzuregen, um sich wichtigen gesellschaftlichen Herausforderungen stellen zu können. In Zusammenarbeit mit der OECD wurde ein Orientierungsrahmen für unternehmerisch ausgerichtete Hochschulen entwickelt, um ihnen die Einführung maßgeschneiderter Lernmodule zu erleichtern.

Eine stärker am Unternehmertum ausgerichtete Bildung muss durch geeignete Schulungs- und Unterstützungsmaßnahmen für neugegründete Unternehmen ergänzt werden. Schülerinnen und Schüler sollten die Möglichkeit erhalten, mindestens eine praktische unternehmerische Erfahrung vor dem Ende der Pflichtschulbildung zu sammeln.

Im Rahmen der Jugendgarantie wird es neue konkrete Möglichkeiten geben. Für Schulungsmaßnahmen und neue Lernprogramme für junge Menschen und auch Erwachsene im zweiten Bildungsweg werden EU-Mittel bereitgestellt.

Nachdem sie erstmals in der Schule oder an der Hochschule mit dem Unternehmertum in Berührung gekommen sind, können potenzielle Unternehmer durch das Austauschprogramm „Erasmus: Junge Unternehmer“ Erfahrungen aus erster Hand gewinnen sowie Qualifizierungsangebote und Vernetzungsmöglichkeiten wahrnehmen.

Es ist uns nicht nur eine Pflicht, der Jugend zu helfen, sondern auch ein Gewinn, da jungen Unternehmen bei der Wiederankurbelung des Wirtschaftswachstums in Europa und der Förderung neuer Ideen und Geschäftspraktiken eine Schlüsselrolle zukommt.

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Letzte Aktualisierung: 18/07/2014 |  Seitenanfang