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18/07/2014

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Industrie und Unternehmertum

Reindustrialisierung

Europa an der Spitze der neuen industriellen Revolution

Mehr Industrie bedeutet mehr Arbeitsplätze. In Zeiten einer Arbeitslosigkeit von nie gekanntem Ausmaß ist es unsere Pflicht, die Industrie wieder ins Zentrum der europäischen Politik zu stellen. Die Europäische Kommission setzt sich für eine allmähliche Reindustrialisierung der Europäischen Union ein, um den Anteil der Industrie am BIP der EU, der derzeit unter 16 % liegt, bis 2020 wieder auf 20 % zu erhöhen.

Wir erleben eine neue industrielle Revolution, die die Produktionsmethoden und Herstellungsverfahren verändert. Mit dem größer werdenden Interesse der Kunden an Produkten mit einzigartigem Design bildet sich ein neues Industriemodell auf der Grundlage von Industrieprodukten nach Maß heraus. Um hier mithalten zu können, muss die europäische Industrie auf Innovation setzen, ihre modernsten Technologien schützen und sich möglichst nah am Kunden orientieren. Die Auslagerung der Produktion in abgelegene Länder mit niedrigen Löhnen (aber auch geringer Technologieintensität) wird dadurch zunehmend uninteressanter und ineffizienter.

„Unsere Industrie ist das Herzstück Europas und unerlässlich für die Bewältigung der Herausforderungen, vor denen unserer Gesellschaft heute und in der Zukunft steht. Europa braucht seine Industrie und die Industrie braucht Europa. „Wir können nicht weiterhin tatenlos zusehen, wie unsere Industrie aus der EU abwandert. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Unsere Industrie kann Wachstum und Arbeitsplätze schaffen. Daher haben wir eine differenzierte Strategie für die Reindustrialisierung Europas entworfen.“

Die Zukunft unterscheidet sich nicht so sehr von unserer großen Vergangenheit, als Europa zum Vorreiter der ersten industriellen Revolution wurde. Trotz der noch nicht abgeschlossenen Umstrukturierung in einigen Sektoren kehrt die Industrie nach Europa zurück. Die Kommission wird diesen Prozess mit aller Kraft unterstützen. Dazu hat sie eine neue Strategie entworfen. Diese soll den Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten erleichtern, ein Schwergewicht auf Innovation und Bildung legen sowie noch bestehende Hindernisse beseitigen, die den Binnenmarkt belasten und unsere Hersteller – insbesondere die kleineren Unternehmen – davon abhalten, ihre Geschäftstätigkeit auf Länder außerhalb der EU auszudehnen.

Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Entwicklung neuer Konzepte und deren rasche Umsetzung in marktfähige Produkte gelegt. Die Industrie ist für die Innovation von zentraler Bedeutung: 80 % der privaten Investitionen in Forschung und Entwicklung in der EU stammen aus diesem Sektor. Gleichzeitig ist die Innovation für die Industrie von zentraler Bedeutung: Innovation erhält die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. Daher beinhaltet die EU-Strategie neue Finanzierungsmöglichkeiten für innovative Sektoren wie intelligente Netze und Märkte für biobasierte Produkte. Dies soll der europäischen Industrie zu einem Quantensprung im Bereich der Innovation verhelfen, was sich auch auf eine ganze Reihe von verbundenen Sektoren positiv auswirken wird.

Parallel dazu soll die neue Strategie die Verbindung zwischen Forschung und Wirtschaft stärken. Ziel ist es, das Potenzial der herausragenden Ideen unserer Studierenden und Wissenschaftler voll auszuschöpfen. Europa ist weltweit führend bei der Anmeldung von Patenten in zahlreichen Sektoren, kann dies aber nicht immer in einen wirtschaftlichen Vorteil umsetzen. Solarpaneele sind ein warnendes Beispiel dafür. Europäische Forscher melden ein Drittel aller Patente weltweit an, doch nur 13 % der Produktion erfolgt in Europa. Diesem Missverhältnis müssen wir ein Ende setzen.

Auch der Umwelt wird es zugute kommen, wenn wir die Industrie zurück nach Europa holen, da die Produktion hier nach den strengen EU-Vorschriften zur Minderung der Treibhausgasemissionen erfolgt. In Niedriglohnländern gelten in der Regel weniger strenge Umweltschutzvorschriften. Durch die Auslagerung der Produktion in diese Länder mag die finanzielle Belastung für die Unternehmen kurzfristig geringer sein – der langfristige Schaden, den unser Planet dabei nimmt, wird indes immens sein. Europa lehnt einen solch unmoralischen Kompromiss ab und fordert die Rückkehr energieeffizienter und sauberer Industrie nach Europa.

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Letzte Aktualisierung: 18/07/2014 |  Seitenanfang