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18/07/2014

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Industrie und Unternehmertum

Wachstumsmissionen

Wachstumsmissionen – Förderung der Internationalisierung von KMU

Das Wirtschaftswachstum konzentriert sich heute vor allem auf Märkte außerhalb der EU. Schätzungen zufolge wird im Jahr 2020 70 % des weltweiten Wachstums in Schwellenländern stattfinden. Dies stellt für europäische Unternehmen jedoch keinen Nachteil, sondern eine Chance dar.

Um diese ergreifen zu können, müssen Unternehmen in der Lage sein, sich in ausländischen Märkten zu behaupten. Großen Unternehmen gelingt dies bereits. Die wirkliche Herausforderung besteht darin, auch kleine und mittlere EU-Unternehmen weltweit wettbewerbsfähig zu machen.

Zu wenige KMU in der EU sind über die nationalen Grenzen hinaus aktiv: Nur 25 % sind in einem oder mehr EU-Ländern außer ihrem eigenen tätig, und gerade einmal 13 % außerhalb der EU. Die Europäische Kommission ist entschlossen, dies zu ändern. Daher gehört die Internationalisierung der KMU zu den Prioritäten der neuen industriepolitischen Strategie English (en) der EU, die im Oktober 2012 verabschiedet wurde.

„Die Wachstumsmissionen tragen dazu bei, die Voraussetzungen für Win-win-Situationen zu schaffen. Europäische Unternehmen finden leichter Zugang zu Märkten außerhalb der EU, während sich lokalen Akteuren und Behörden konkrete Möglichkeiten bieten, ausländische Investitionen anzulocken.“

Um unseren Unternehmen bei der Internationalisierung zu helfen, müssen wir in erster Linie umfassende Handelsvereinbarungen mit Nicht-EU-Ländern aushandeln – für niedrigere Zölle, den Abbau nichttarifärer Handelshemmnisse, die Liberalisierung des öffentlichen Beschaffungswesens, die wirksame Durchsetzung von Handelsvorschriften, die besten Standards für den Schutz internationaler Investitionen und den vollständigen Schutz der Rechte des geistigen Eigentums. Die neue Generation unserer Handelsabkommen wird all diese Aspekte berücksichtigen.

Doch damit ist es nicht getan. Für die Förderung dauerhafter Geschäftsbeziehungen müssen wir auch direkte Kontakte zwischen EU-Unternehmern und ausländischen Behörden und Unternehmen pflegen. Dies ist der Zweck der kürzlich ins Leben gerufenen und von der Kommission geleiteten „Missions for Growth“ (Wachstumsmissionen). Diese Missionen – nicht zu verwechseln mit herkömmlichen Maßnahmen zur Handelsförderung – bringen Vertreter von EU-Unternehmen und von Behörden aus Nicht-EU-Ländern an einen Tisch und fördern die Zusammenarbeit.

Antonio Tajani, Vizepräsident der Europäischen Kommission, nimmt persönlich an diesen Missionen teil. Seit 2011 hat er 17 Länder besucht – in Nord- und Südamerika (USA, Brasilien, Argentinien, Mexiko, Kolumbien, Peru, Chile und Uruguay), in Asien (China, Myanmar/Birma, Vietnam und Thailand), in Nordafrika und im Nahen Osten (Ägypten, Marokko, Tunesien, Israel) sowie die Russische Föderation. Begleitet wird Kommissar Tajani jedes Mal von einer großen Delegation von EU-Unternehmern, da sie häufig die treibende Kraft hinter der Internationalisierung sind.

Internationalisierung ist nicht mit Offshoring gleichzusetzen, da die EU-Unternehmen ihren Sitz in Europa beibehalten. International tätige Unternehmen wachsen auch in Zeiten, in denen es der europäischen Wirtschaft schlecht geht, und begünstigen so Wachstum und Beschäftigung in Europa. EU-Unternehmen, die international Geschäfte betreiben, sind am innovativsten und wettbewerbsfähigsten: 25 % dieser Unternehmen haben mindestens ein neues Produkt erfolgreich in ihrer Branche eingeführt. Von den nur in ihrem eigenen Land tätigen EU-Unternehmen können das nur 8 % von sich behaupten.

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Letzte Aktualisierung: 18/07/2014 |  Seitenanfang