Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 30/11/2017

Neue Quellen der Unterstützung bei der Kinderbetreuung für berufstätige Familien im Vereinigten Königreich

Mit Gültigkeit ab September 2017 hat die Regierung des Vereinigten Königreichs ein allgemeingültiges System für drei- und vierjährige Kinder von berufstätigen Eltern in England eingeführt, das 30 Stunden kostenlose Kinderbetreuung pro Woche garantiert.

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Dies bedeutet eine Steigerung der zuvor gebotenen kostenlosen 15 Stunden. Die Richtlinie verfolgt zwei Ziele:

  1. Beschäftigungshürden aus dem Weg zu räumen, indem Familien bezüglich ihrer Ausgaben für die Kinderbetreuung unterstützt werden, und
  2. Entwicklungsunterstützung sowie Erhöhung des Bildungsniveaus von Kindern.

Schätzungsweise 390.000 berufstätige Familien werden von dieser Richtlinie profitieren. Kinder im Alter von zwei Jahren, die aus benachteiligten sozialen Verhältnissen stammen, werden nach wie vor Anspruch auf die kostenlosen 15 Stunden Kinderbetreuung haben.

Verstärkte Bereitstellung kostenloser Kinderbetreuung

Vor der Einführung auf nationaler Ebene im September 2017 wurde das System im Rahmen eines Pilotprojekts bei einigen örtlichen Behörden in England eingesetzt. Während des Pilotprojekts wurden verschiedene Aspekte in Bezug auf Kinderbetreuungsleistungen sowie einige vorläufigen Wirkungsindikatoren in Bezug auf den Einsatz von Kinderbetreuung und die Berufstätigkeit von Eltern untersucht.

Eine unabhängige Beurteilung des Pilotsystems auf der Grundlage einer Befragung von Anbietern und Eltern in vier der Pilotbereiche ergab, dass viele Anbieter von Kinderbetreuung dazu in der Lage und dazu bereit waren, eine erweiterte Kinderbetreuung bereitzustellen und dass die Eltern diese gerne in Anspruch nahmen. Die tatsächliche Anzahl der Kinder, die in zwei Pilotbereichen von der erweiterten Kinderbetreuung profitierten, war ungefähr so groß wie die geschätzte Anzahl an Kindern, die für das System in Frage kamen.

Ziel des Systems ist es, es den Familien einerseits zu ermöglichen, während der Zeit, in der ihre Kinder klein sind, weiterhin zu arbeiten und andererseits das Bildungsniveau von Kindern zu erhöhen. Gemäß Richtlinienkurzdossiers von EPIC zum Thema frühkindliche Bildung und Erziehung (Early Childhood Education and Care, ECEC) (z. B. bezüglich der Vereinbarung von Kinderbetreuung und Berufstätigkeit, der Langzeitauswirkungen von ECEC und der Bedeutung von qualitativ hochwertiger ECEC) profitieren Kinder auf kognitiver und sozialer Ebene von qualitativ hochwertiger ECEC, insbesondere Kinder aus einem sozial benachteiligten Umfeld. Zudem wird davon ausgegangen, dass der Besuch offizieller Kinderbetreuungsstätten kurz- und langfristig mit positiven Auswirkungen in sozialer und ökonomischer Hinsicht einhergeht.

Steuerfreies Kinderbetreuungssystem

Die Erweiterung der kostenfreien Kinderbetreuung stellt eine von mehreren Maßnahmen dar, die berufstätige Eltern unterstützen sollen. Seit April 2017 gibt es auch eine steuerfreie Kinderbetreuung. Diese wurde eingeführt, um Eltern ebenfalls bezüglich der Kosten für die Kinderbetreuung zu unterstützen. Das System ermöglicht es Eltern, ein „Kinderbetreuungskonto“ zu eröffnen, um Geld für ihre Kinderbetreuungskosten zu sparen. Pro 8 £ (etwa 9 Euro), die Eltern auf das Kinderbetreuungskonto einzahlen, zahlt die Regierung des Vereinigten Königreichs 2 £ dazu – maximal 2000 £ Unterstützung durch die Regierung pro Kind pro Jahr (oder 4000 £ für ein Kind mit Behinderungen).

Das System kann von berufstätigen Eltern mit Kindern unter 12 Jahren (oder unter 17 Jahren für ein Kind mit Behinderungen) in Anspruch genommen werden. Damit die Eltern das System nutzen können, müssen Sie (durchschnittlich) mindestens 120 £ pro Woche verdienen, dürfen aber nicht mehr als 100.000 £ pro Jahr verdienen. Die Eltern können die steuerfreie Kinderbetreuung in Verbindung mit den Systemen für kostenlose Kinderbetreuung in England sowie den entsprechenden kostenlosen Kinderbetreuungsstunden der schottischen, walisischen oder nordirischen Regierung in Anspruch nehmen. Das System wurde am 21. April 2017 eingeführt und die Eltern, deren Kindern am jüngsten waren, wurden bei der Beantragung der Unterstützung bevorzugt behandelt.

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