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Warum werden diese Statistiken benötigt?

Geodaten aus der Landwirtschaftszählung liefern Informationen über den geografischen Standort eines landwirtschaftlichen Betriebs, etwa die genaue Lage der Hauptgebäude, in denen die wichtigsten Tätigkeiten stattfinden, bzw. über das nächstgelegene Dorf. Darüber hinaus geben sie genaueren Aufschluss über die Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe, z. B. über deren Zahl, die Anbaufläche, den Viehbestand oder die dort beschäftigten Arbeitskräfte, was für Nutzer, die diese Daten mit hoher räumlicher Auflösung analysieren möchten, äußerst hilfreich ist.

Die experimentellen Daten zu Geodaten aus der Landwirtschaftszählung eröffnen neue Möglichkeiten zur Evaluierung, Bewertung und Analyse sowie für die Erstellung von Landnutzungskarten mit hoher räumlicher Auflösung.

Warum sind sie experimentell?

Die räumliche Information der landwirtschaftlicher Betriebe wird seit 2010 im Rahmen der europäischen Erhebung über die Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe erfasst. Allerdings konnten keine Rasterkarten veröffentlicht werden, die Informationen für eine Reihe von Variablen wie Kulturpflanzen, Nutzvieh, Bewässerung und ökologischer/biologischer Landbau liefern, da es keine harmonisierte Methodik für eine vertrauliche Behandlung und die Erstellung zuverlässiger Indikatoren auf europäischer Ebene gab. Beispielsweise dürfen betriebsbezogene Informationen nur dann in einem 1 km-Raster offengelegt werden, wenn sich darin mehr als zehn landwirtschaftliche Betriebe befinden.

Damit die Geodaten aus der Landwirtschaftszählung für die Nutzer verfügbar sind, wurde eine neue Methode entwickelt, mit der sichergestellt ist, dass keinerlei vertrauliche Informationen über eine einzelne statistische Einheit offengelegt werden.

Die Daten sind experimenteller Natur, da es sich um den ersten Versuch handelt, Geodaten aus der Landwirtschaftszählung auf europäischer Ebene zu veröffentlichen.

Wie werden sie erstellt?

Auf Basis des Quadtree-Ansatzes wird aus den Daten der Landwirtschaftszählung ein Raster mit Mehrfachauflösung erstellt. Diese neue Methode wurde von Eurostat in Zusammenarbeit mit der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC). Das Rasterenthält Georeferenzdaten mit einer Rasterweite von mindestens 1 km, wobei die Auflösung beispielsweise auf 5 km, 10 km, 20 km, 40 km oder 80 km verändert werden kann. Die Größe der Rasterzelle schwankt und hängt davon ab, ob Aspekte der statistischen Geheimhaltung – Stichwort Schwellenwert- und Konzentrationsregel – eingehalten werden.

Dies lässt sich mit einem Beispiel besser veranschaulichen: In einem 1 km-Raster müssen sich mindestens 10 landwirtschaftliche Betriebe befinden, wobei die 2 bis 3 größten Beitragenden (Betriebe) in dieser Rasterzelle keinesfalls einen bestimmten Prozentsatz des Gesamtwerts der zugrunde liegenden Variable ausmachen sollten. Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, wird die Rasterweite vergrößert, bis die Vorschriften eingehalten sind.

Mit dieser Methode wird auch die Qualität der Indikatoren gewährleistet. Dafür wird eingeschätzt, ob der voraussichtliche Variationskoeffizient oder der relative Standardfehler ein akzeptables Niveau nicht überschreitet.

Für weitere Einzelheiten wird auf die Anmerkungen zur Methodik (auf Englisch) verwiesen.

Zugang zu den Statistiken

Die experimentellen Statistiken werden in einer interaktiven statistischen Karte dargestellt und im GridViz-Tool visualisiert, das vom geografischen Informationssystem der Kommission (GISCO) konzipiert wurde. Die Nutzer können  die Daten auch herunterladen (.zip-Format).

Rückmeldungen

Nutzen Sie Daten oder sind Sie in der Forschung tätig? Bitte unterstützen Sie Eurostat bei der Verbesserung dieser experimentellen Statistiken und geben Sie per E-Mail Rückmeldung zu folgenden Fragen:

  • Wofür haben Sie diese Daten verwendet?
  • Wären noch andere Themen der Landwirtschaftszählung für Sie von Interesse?
  • Haben Sie Verbesserungsvorschläge zur Visualisierung der Daten? Wir freuen uns über jede Anmerkung zur Optimierung der Darstellung der Daten.