In einer aktuellen Stellungnahme der OECD zur frühkindlichen Betreuung, Bildung und Erziehung (FBBE) werden der Stellenwert von FBBE, die aktuelle Situation in Europa und die Maßnahmenstrukturen, die Kleinkinder fördern und dazu beitragen könnten, den Kreislauf der Benachteiligung zu durchbrechen, besprochen.

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FBBE ist wichtig. Wenn erschwingliche Betreuungsangebote zur Verfügung stehen, haben Eltern die Möglichkeit, am Arbeitsleben teilzuhaben und zusätzliches Einkommen zu erzielen. Wenn die Angebote von guter Qualität sind, können die kognitiven und sozialen Fähigkeiten von Kindern, vor allem von Kindern aus benachteiligten Verhältnissen, verbessert werden.

Zugang zu FBBE

Die Beteiligung an FBBE variiert jedoch in den verschiedenen OECD-Ländern und in manchen Fällen auch zwischen den sozioökonomisch am besten und den am schlechtesten gestellten Gruppen. Etwa ein Drittel der Kinder unter drei Jahren und etwa 70 % der Kinder zwischen drei und fünf Jahren nehmen an FBBE teil (Teilnahme wird hierbei definiert als eine wöchentliche Anwesenheit von mindestens einer Stunde). In manchen Ländern, wie zum Beispiel Island und Dänemark ist die Teilnahme von Kindern hoch. Hier nehmen drei Fünftel der Kinder unter drei Jahren an FBBE teil. In diesen Ländern wird die FBBE-Teilnahmerate nicht vom sozioökonomischen Hintergrund des Kindes beeinflusst. In anderen Ländern wie Irland oder Frankreich besteht weiterhin eine Kluft. Hier werden für Kinder im Alter unter drei Jahren unter den finanziell stärksten Gruppen höhere Beteiligungsraten als bei geringer verdienenden Haushalten verzeichnet. Ähnliche Muster zeigen sich auch im Vereinigten Königreich, der Schweiz und den Niederlanden. Kinder unter drei Jahren aus finanziell schwächer gestellten Familien nehmen weitaus seltener (zwischen einem Viertel und einem Drittel) an FBBE teil.

Die Ungleichheiten lassen sich durch strukturelle und organisatorische Unterschiede von FBBE in diesen Ländern erklären. In vielen anderen europäischen Ländern wird die Bereitstellung subventioniert oder befindet sich in öffentlicher Hand. Im Vereinigten Königreich, den Niederlanden und Irland steht eine Vielzahl von privaten FBBE-Angeboten zur Verfügung, wobei die Gebühren kaum kontrolliert werden. Eltern tragen somit die Hauptlast der Kosten und erhalten ein gewisses Maß an Unterstützung aus öffentlichen Kassen (außer in Irland).

Maßnahmen zur Steigerung der Teilhabe an FBBE

Laut den Autoren gibt es Wege zur Förderung der Teilhabe an FBBE. Ein Beispiel dafür ist die Erweiterung der Zugangsrechte zu FBBE, die (in gewissem Maße) zu einer größeren Teilhabe führen könnte. Außerdem können einige politische Instrumente Eltern bei der Kinderbetreuung unterstützen. Beispiele hierfür sind unter anderem Geldzuwendungen (Australien), Steuergutschriften (Portugal) oder Bedürftigkeitsprüfungen für Familien, um kostenlosen oder vergünstigten Zugang zu FBBE für Familien mit geringem oder mittlerem Einkommen zur Verfügung zu stellen (Dänemark). Weiterhin sind Maßnahmen zur Förderung der Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt sinnvoll, wie zum Beispiel Programme für bezahlten Urlaub, Steuervergünstigungen für Zweitverdiener oder die Senkung der Kosten für die Kinderbetreuung für Familien mit geringerem Einkommen und einem Zweitverdiener.

Die langfristigen Auswirkungen von FBBE

Die Weltbankgruppe geht näher auf die langfristigen Auswirkungen ein, die frühzeitige Stimulationsmaßnahmen auf die Sprachentwicklung, sozioökonomische Entwicklung und Schulbildung für Kinder ab 6 Jahren haben. Außerdem hat eine frühzeitige Stimulation signifikante Auswirkungen auf die kognitive Entwicklung ab dem Alter von 13 Jahren und die Ergebnisse im Zusammenhang mit der Beschäftigung und dem Arbeitsmarkt ab dem Alter von 18 Jahren. Hier wird deutlich, dass FBBE eine Investition in Sozial- und Humankapital darstellt.