Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 20/01/2009

Förderung der sozialen Innovation - Dialog mit Präsident Barroso

Im Anschluss an einen Workshop über soziale Innovation, den das Beratergremium für europäische Politik (BEPA) organisiert hat, führte Präsident Barroso am 20. Januar 2009 in Brüssel mit Experten und Interessenvertretern weitere Gespräche zu diesem Thema.

Dabei sollten neue Mittel und Wege erkundet werden, wie der Bereich „soziale Innovation“ in der erneuerten Sozialagenda stärker gefördert werden kann. Mit dieser Agenda ist der Aufbau eines sozialen Europas wieder in den politischen Mittelpunkt der Barroso-Kommission gerückt. Die Kommissare Špidla und Hübner nahmen ebenfalls an dem Workshop teil.

Soziale Innovation steht für die Entwicklung und Durchführung kreativer Maßnahmen zur Deckung sozialer Bedürfnisse. Das Spektrum ist breit und reicht von neuen Kinderbetreuungsmodellen bis hin zu internet-gestützten sozialen Netzwerken, von der Hauskrankenpflege bis hin zu neuen Maßnahmen für die Förderung nachhaltiger Verkehrsmittel. Mit sozialen Innovationen können geeignete Modelle der Seniorenbetreuung gefördert, aber auch neue Wege aufgezeigt werden, wie durch eine Änderung der Arbeits- und Reisegewohnheiten Kohlenwasserstoffemissionen verringert werden können. Darüber hinaus eröffnet soziale Innovation neue Möglichkeiten für die Begleitung und Unterstützung junger Menschen beim Übergang zum Erwachsenenleben. Soziale Innovation hat in Europa eine lange Tradition, wie nicht zuletzt die Fülle der Bürgerorganisationen und Social Entrepreneurs beweist. Im Zuge der Gespräche wurden Beispiele für soziale Innovation erörtert, darunter eine Maßnahme zur Gründung lokaler Partnerschaften, die sich der Wiedereingliederung von sozial ausgegrenzten Gruppen, Obdachlosen, ehemaligen Haftinsassen und der sozialen Integration von Waisen verschrieben hat, sowie eine europäische Maßnahme unter Einbeziehung lokaler Behörden, Wirtschaftsvertreter und privater Initiativen, die junge Erwachsene ohne Berufsabschluss bei der Wiedereingliederung in die Ausbildungs- und Berufswelt unterstützt, ferner eine Vereinigung, die sich um sozial ausgegrenzte Menschen und Drogenabhängige kümmert und deren Wiedereingliederung in die Gesellschaft fördert.

Nach dem Workshop wird die Kommission ihre Bemühungen zur Förderung der sozialen Innovation im Rahmen verschiedener Programme (vor allem über die Strukturfonds) fortsetzen. Darüber hinaus sollen Plattformen für weitere Diskussionen eingerichtet und der Austausch bewährter Praktiken gefördert werden.

 

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