Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 13/04/2015

Beschäftigung und soziale Lage: Quartalsbericht – Aufschwung gewinnt an Boden, umfangreiche Herausforderungen bleiben

Vor fast zwei Jahren hat in der EU eine schrittweise wirtschaftliche Erholung eingesetzt; in jüngster Zeit verzeichnen die meisten Mitgliedstaaten ein positives BIP-Wachstum.

© DmitriMaruta / Shutterstock

Die Beschäftigungszahlen zeigen wieder nach oben, und mittlerweile sind in fast allen Wirtschaftszweigen Verbesserungen spürbar. Im jüngsten Quartalsbericht der EU über die Beschäftigungssituation und die soziale Lage („EU Employment and Social Situation – Quarterly Review“) werden signifikante Positiventwicklungen hervorgehoben, wie der stetige Rückgang der Arbeitslosigkeit, die Zunahme von unbefristeten Arbeitsverhältnissen und Vollzeitanstellungen, eine rückläufige Jugendarbeitslosigkeit und darüber hinaus – erstmals seit Beginn der Krise – der Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit. Es sind aber noch erhebliche Herausforderungen zu bewältigen: Die Arbeitslosigkeit ist nach wie vor hoch, und es bestehen noch immer erhebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten.

2014 hat sich die Beschäftigung in den allermeisten Mitgliedstaaten erhöht, auch in einigen Ländern mit sehr hohen Arbeitslosenquoten wie Griechenland (26,0 %) und Spanien (23,2 %). Sie ist zwischen dem vierten Quartal 2013 und dem vierten Quartal 2014 um 1,0 % gestiegen. Im vierten Quartal 2014 lag sie 0,2 % über dem Wert des Vorquartals. 2,7 Millionen Arbeitsplätze sind seit dem Tiefststand der Beschäftigung im ersten Quartal 2013 entstanden. Im Laufe des Jahres hat sich die Beschäftigung sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor erhöht. Mehr als die Hälfte des Beschäftigungszuwachses entfiel auf unbefristete und Vollzeitarbeitsverhältnisse.

Langzeit- und Jugendarbeitslosigkeit sind weiterhin große Herausforderungen

Die Arbeitslosenquoten sind innerhalb der EU weiterhin sehr unterschiedlich. Die niedrigsten Werte verzeichnen Deutschland (4,8 %) und Österreich (5,3 %), die höchsten Griechenland (26,0 % im Dezember 2014) und Spanien (23,2 %).

Nach den jüngsten Zahlen war die Langzeitarbeitslosigkeit leicht rückläufig mit einem Minus von 0,2 Prozentpunkten zwischen dem dritten Quartal 2013 und dem dritten Quartal 2014. Mit 4,9 % bleibt sie aber eine Herausforderung. Über die Hälfte der Arbeitslosen in der EU– bis zu 12,4 Millionen Menschen – sind seit über einem Jahr ohne Beschäftigung; über 6 Millionen sind bereits seit mehr als zwei Jahren ohne Arbeit. In einigen Ländern sind die Quoten nach wie vor sehr hoch, beispielsweise in Griechenland (19 %), Spanien (12,6 %), Kroatien (9,7 %), der Slowakei (9 %), Portugal (8 %), Zypern (7,8 %) und Italien (7,4 %).

Die Jugendarbeitslosenquote ist zwar für die EU insgesamt und auch in den meisten Mitgliedstaaten seit 2013 rückläufig, aber nach wie vor zu hoch (21,1 %).

Um die Umsetzung der Jugendgarantie zu beschleunigen, hat die Europäische Kommission im Februar vorgeschlagen, eine Milliarde Euro aus der Beschäftigungsinitiative für junge Menschen schon in diesem Jahr bereitzustellen. Im Rahmen der Jugendgarantie haben sich die Mitgliedstaaten verpflichtet, dafür zu sorgen, dass allen jungen Menschen unter 25 Jahren innerhalb von vier Monaten, nachdem sie die Schule verlassen haben oder arbeitslos geworden sind, eine hochwertige Arbeitsstelle, ein Ausbildungs- oder ein Praktikumsplatz angeboten wird.

Finanzielle Notlagen trotz steigender Haushaltseinkommen

Parallel zur Verbesserung der Wirtschafts- und Beschäftigungslage hat sich der Anstieg der Haushaltseinkommen beschleunigt, hauptsächlich dank des Beschäftigungswachstums. Der Anteil der Haushalte, die angeben, dass sie in finanziellen Schwierigkeiten sind (d. h. die Ersparnisse angreifen oder sich verschulden müssen, um laufende Ausgaben zu begleichen), ist indessen unverändert geblieben und hat sich für Haushalte mit niedrigerem Einkommen sogar erhöht.

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