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Wie wettbewerbsfähig ist Ihre Region? Kommission veröffentlicht Index für regionale Wettbewerbsfähigkeit

  • 27 March 2023
Wie wettbewerbsfähig ist Ihre Region? Kommission veröffentlicht Index für regionale Wettbewerbsfähigkeit

Die Kommission hat heute den Index für regionale Wettbewerbsfähigkeit (Regional Competitiveness Index – RCI) veröffentlicht. Das bewährte Instrument zur Messung verschiedener Aspekte der Wettbewerbsfähigkeit in allen EU-Regionen wurde komplett überarbeitet.

Aus dem komplett überarbeiteten RCI 2.0 geht hervor, dass es immer noch große Unterschiede zwischen den europäischen Regionen gibt, aber auch, dass die weniger entwickelten Regionen wettbewerbsfähiger geworden sind. Dem Index zufolge sind außerdem Utrecht und Südholland sowie die französische Hauptstadtregion Île-de-France die wettbewerbsfähigsten Regionen der EU.

Weniger entwickelte Regionen holen auf

Zwischen 2016 und 2022 hat sich die regionale Wettbewerbsfähigkeit in den weniger entwickelten Regionen verbessert, dagegen war das Ergebnis bei den Übergangsregionen durchwachsen. Am besten schneiden nach wie vor die stärker entwickelten Regionen ab.

Die niedrigsten Werte werden jedoch auch weiterhin vor allem in den weniger entwickelten Regionen der östlichen EU-Mitgliedstaaten verzeichnet.

Zwischen 2016 und 2019 konnten die Regionen im Osten der Union ihre Leistung durchgängig verbessern, während das Ergebnis in den ebenfalls wettbewerbsschwachen südlichen EU-Regionen uneinheitlich war. Zwischen 2019 und 2022 konnten die meisten östlichen EU-Regionen weiter aufholen, unter anderem in den baltischen Staaten, Kroatien, Ungarn, Polen und Slowenien. Allerdings sind einige Regionen in Tschechien, Rumänien, der Slowakei und Bulgarien gegenüber dem EU-Durchschnitt weiter zurückgefallen.

Im Süden der EU haben sich die portugiesischen und spanischen sowie die meisten griechischen Regionen (diese freilich von einem sehr niedrigen Niveau aus) verbessert, bei den meisten italienischen Regionen und Zypern hat sich der Abstand zum EU-Durchschnitt jedoch vergrößert.

Hauptstadtregionen stehen fast immer an der Spitze, aber das Gefälle in wettbewerbsfähigeren Mitgliedstaaten ist geringer

Die Hauptstadtregionen sind in allen Mitgliedstaaten mit Ausnahme Deutschlands, Italiens und der Niederlande die wettbewerbsfähigsten. Das Gefälle zu den anderen Regionen kann groß sein, was insbesondere auf Frankreich, Rumänien und die Slowakei zutrifft.

In Ländern mit höherer Wettbewerbsfähigkeit ist dieses Gefälle in der Regel weniger stark ausgeprägt. Das unterstreicht die Notwendigkeit, durch öffentliche Maßnahmen und Investitionen die Aufwärtskonvergenz zu fördern, damit weniger wettbewerbsfähige Regionen ihre Leistung verbessern und aufholen können, während zugleich dafür gesorgt ist, dass die wettbewerbsfähigsten Regionen weiterhin boomen.

Wettbewerbsfähigere Regionen sind deutlich im Vorteil

Regionen, die im Wettbewerb besser aufgestellt sind, weisen ein höheres BIP pro Kopf auf. In diesen Regionen haben Frauen bessere Rahmenbedingungen – sie bringen es daher weiter, und der Anteil junger Frauen, die weder in Arbeit noch in Ausbildung sind (NEET), ist geringer. Schließlich sind besonders wettbewerbsfähige Regionen auch für Hochschulabgänger/innen sehr attraktiv, da sie dort leichter Arbeit finden.

Warum die Kohäsionspolitik für die regionale Wettbewerbsfähigkeit wichtig ist

Die Ergebnisse des RCI 2.0 zeigen, dass die EU ihre Regionen weiterhin unterstützen muss, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und das Gefälle zwischen ihnen auszugleichen. Die Kohäsionspolitik ist die wichtigste EU-Investitionsmaßnahme zur Unterstützung der Regionen für mehr Jobs, wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum, nachhaltige Entwicklung und eine bessere Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger.

Die territoriale Wettbewerbsfähigkeit ist die Fähigkeit einer Region, Unternehmen und Bevölkerung ein attraktives und nachhaltiges Umfeld zum Leben und Arbeiten zu bieten. Dieser überarbeitete Index ermöglicht uns einen tieferen Einblick in den unterschiedlichen Grad der Wettbewerbsfähigkeit in den EU-Regionen und ist ein wertvolles Instrument für eine bessere Politikgestaltung. Mit seiner Hilfe werden wir bessere politische Maßnahmen ergreifen können, die den Bürgerinnen und Bürgern in den Regionen Europas attraktive und nachhaltige Lebensbedingungen bieten können. Dies ist das Hauptziel der Kohäsionspolitik. Und weil jede Region einzigartig ist, bieten wir maßgeschneiderte Unterstützung, damit alle Regionen das Beste aus ihren Stärken und Vorteilen machen können.

Elisa Ferreira, Kommissarin für Kohäsion und Reformen - 27/03/2023

Hintergrund

Mit dem 2010 eingeführten und alle drei Jahre veröffentlichten Index für regionale Wettbewerbsfähigkeit (RCI) können EU-Regionen ihre Entwicklung im Zeitverlauf und im Vergleich zu anderen Regionen beobachten und bewerten. Er ist ein wichtiges Instrument, das die Wettbewerbsfähigkeit der Regionen anhand von 68 Indikatoren aus einer europäischen Perspektive zeigt.

Für die Ausgabe des RCI für 2022 wurde eine vollständig überarbeitete Methodik angewandt, und die beiden vorangegangenen Ausgaben wurden neu berechnet. Dieser RCI 2.0 besteht aus den drei Teilindizes „Basis“, „Effizienz“ und „Innovation“ sowie 11 Säulen zu verschiedenen Aspekten der Wettbewerbsfähigkeit: „Institutionen“, „makroökonomische Stabilität“, „Infrastruktur“, „Gesundheit“, „Grundbildung“, „Hochschulbildung, Berufsbildung und lebenslanges Lernen“, „Arbeitsmarkteffizienz “, „Marktgröße“, „Technologiereife“, „Entwicklungsstand der Wirtschaft“ und „Innovation“.

Der RCI 2.0 orientiert sich an den statistischen NUTS-2-Regionen (Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik). Alle Indikatoren stammen aus der Zeit vor dem Krieg in der Ukraine. Dies ist die erste Ausgabe des RCI ohne das Vereinigte Königreich.

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