Quote der Online-Stellenanzeigen
Warum werden diese Statistiken benötigt?
Die europäische Wirtschaft ist seit mehreren Jahren durch die Schwierigkeiten der Arbeitgeber bei der Besetzung offener Stellen (auf Englisch) gekennzeichnet. Diese neue experimentelle Statistik auf Basis von Internetquellen (Online-Stellenanzeigen) soll politischen Entscheidungsträgern, Arbeitgebern und Arbeitssuchenden Informationen darüber liefern, in welchen Wirtschaftszweigen möglicherweise mehr Arbeitskräfte benötigt werden.
Die vorhandene Statistik der offenen Stellen gibt Aufschluss darüber, welche EU-Länder und Wirtschaftszweige gemäß der statistischen Systematik der Wirtschaftszweige (NACE) einen „angespannten“ Arbeitsmarkt aufweisen, das heißt, eine im Verhältnis zu besetzten Stellen relativ hohe Anzahl unbesetzter Stellen.
Die amtliche Statistik der offenen Stellen liefert jedoch nicht die Aufschlüsselung nach Berufen, die für eine genaue Bewertung der Engpässe benötigt wird, mit denen Arbeitgeber bei der Einstellung von Personal konfrontiert sind. Die Schließung dieser Informationslücke durch Erhebungen ist aufgrund der Kosten und des Aufwands nicht vorgesehen.
Warum sind sie experimentell?
Diese Statistik ist experimentell, da sie teilweise auf einer neuen Datenquelle basiert, die mithilfe von Webscraping im Internet veröffentlichte Online-Stellenanzeigen (auf Englisch) mittels Sprachdatenverarbeitung erfasst.
Online-Stellenanzeigen liefern detaillierte Informationen über:
- die von Arbeitgebern zu besetzenden Stellen
- die für diese Stellen gesuchten Kompetenzen und
- sonstige Merkmale der angebotenen Stelle und des Arbeitgebers, wie beispielsweise den Standort, den Wirtschaftszweig, die Art des Vertrags usw.
Der Datensatz deckt eine sehr große Zahl an Stellenanzeigen ab, da mithilfe von Webscraping alle Online-Stellenanzeigen erfasst werden, die auf den vom Web Intelligence Hub (WIH) ausgewählten Online-Jobportalen angeboten werden.
Die Abdeckung der Online-Jobportale ist jedoch nicht vollständig, das heißt, Webscraping deckt nicht alle potenziell relevanten Online-Jobportale ab, auf denen Stellenanzeigen veröffentlichen werden. Daher könnte die Auswahl der Online-Jobportale erhebliche Auswirkungen auf die Datenqualität sowie auf die Vergleichbarkeit der Daten über Zeit und Länder hinweg haben.
Darüber hinaus ist die Datenquelle in Bezug auf Wirtschaftszweige und Berufe verzerrt: Stellen für einige Berufe werden eher im Internet ausgeschrieben als für andere. So werden zum Beispiel Stellenanzeigen im IT-Bereich häufiger im Internet veröffentlicht als Stellen in kleinen Geschäften wie Metzgereien und Bäckereien oder Stellen im öffentlichen Sektor, etwa für Lehr- oder Pflegekräfte. Dies kann zu einer unzureichenden Abdeckung einiger Berufe führen.
Des Weiteren kann dieselbe Stellenanzeige mehrfach gezählt werden, wenn sie auf mehreren Online-Jobportalen veröffentlicht wurde. Die Algorithmen werden jedoch kontinuierlich verbessert, um redundante Online-Stellenanzeigen zu eliminieren.
Feedback
Sind Sie Forscher oder Nutzer dieser Daten? Dann helfen Sie bitte Eurostat, diese experimentellen Statistiken zu verbessern, indem Sie uns Ihr Feedback per Email zukommen lassen:
- Für wie nützlich halten Sie eine Statistik zur Quote der Online-Stellenanzeigen?
- Wie verwenden Sie die Statistik zur Quote der Online-Stellenanzeigen hauptsächlich?
- Hätten Sie Anmerkungen zur Methodik?
- Hätten Sie Anmerkungen zu den vorgeschlagenen Aufschlüsselungen (EU-Gesamtwerte, nach ISCO-3d-Beruf)?