Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 12/12/2016

Abschlussfeier der ersten „Europäischen Woche der Berufsqualifikationen“

Zur Abschlussfeier der ersten „Europäischen Woche der Berufsqualifikationen“ kamen am Freitag, dem 9. Dezember 2016, rund 600 Teilnehmer aus der beruflichen Aus- und Weiterbildung, Unternehmen, den Sozialpartnern, Wirtschaftskammern, der Zivilgesellschaft, Think Tanks, Forschungseinrichtungen und Behörden zusammen. Im Zeichen dieser Woche waren von September bis Dezember mehr als 900 Aktivitäten und Veranstaltungen in ganz Europa organisiert worden.

Insgesamt neun Awards wurden für herausragende, innovative oder bemerkenswerte Leistungen vergeben. Mit den Awards sollten aber nicht die absolut Besten unter möglichen Alternativen herausgehoben, sondern vielmehr gute Beispiele dafür vermittelt werden, was sich in ganz Europa auf dem Gebiet der beruflichen Aus- und Weiterbildung (BAW) tut. Die Awards der Europäischen Woche der Berufsqualifikationen 2016 sollen zur beruflichen Aus- und Weiterbildung motivieren/inspirieren und deren Vorteile veranschaulichen.

Marianne Thyssen, EU-Kommissarin für Beschäftigung, Soziales, Qualifikationen und Arbeitskräftemobilität, überreichte die Awards und hob in ihrer Abschlussrede den von den Mitgliedstaaten, Regionen, Berufsbildungsanbietern, Lehrern, Lernenden, inspirierenden Botschaftern und Unternehmen eingebrachten Einsatz und die gemeinsamen Bemühungen hervor. Sie wies darauf hin, dass es zu einer der zehn Maßnahmen der Europäischen Agenda für Kompetenzen der Europäischen Kommission zählt, die BAW (Berufliche Aus- und Weiterbildung) zu einem Weg erster Wahl zu machen.

Die Awards

„The Best of Europe“-Award, organisiert von EuroSkills 2016, Göteborg, Schweden

Lisa Janisch, Österreich, für ihre herausragenden Kompetenzen. Lisa Janisch gewann mit ihren Kompetenzen in der Malerbranche bei einem der 35 offiziellen Kompetenzwettbewerbe den Titel „Best of Europe“. Sie trat nicht nur gegen Kollegen ihrer eigenen Kompetenzsparte an, sondern auch gegen 444 Landesmeister aus ganz Europa.

„Jugend in Bildung und Ausbildung“-Award

Nico Conti, Malta, und Raquel Pinto, Portugal. Bei diesem von Cedefop, Thessaloniki (EL), organisierten BAW-Video/Foto-Wettbewerb gab es zwei Gewinner. Das Thema der eingereichten Fotos/Videos war: „Jugend in Bildung und Ausbildung“.

„ETF – Bewährte Praktiken im Bereich Jungunternehmerschulung“-Award

Die Europäische Stiftung für Berufsbildung (ETF), Turin (IT), veröffentlichte 2016 einen öffentlichen Aufruf für bewährte Praktiken im Bereich der Jungunternehmerschulung. Dieser Award geht an Smadar Or, Israel, ORT Technology & Science Educational Network. ORT bietet höchst innovative und unternehmerische Ansätze für eine technische und berufliche Aus- und Weiterbildung durch projektbasiertes Lernen.

„Innovativer BAW-Anbieter“-Award

Dieser von der Europäischen Kommission organisierte Award ist für BAW-Anbieter gedacht, die innovative Lehrmethoden einführen/verwenden. Er wurde an Rabbe Ede, Leiter von OPTIMA, Finnland, verliehen. Die Wahl fiel auf OPTIMA aufgrund ihres nachhaltigen, proaktiven Engagements für innovative und flexible Lernwege und partizipative Steuerung.

„Berufsbildungsforscher“-Award, organisiert von der Europäischen Kommission

Professor Dr. Martin Mulder, Universität und Forschungszentrum Wageningen, Niederlande, wurde für seinen lebenslangen Beitrag für die Forschung zur beruflichen Aus- und Weiterbildung ausgezeichnet. Kompetenzbasierte Bildung: Bindeglied zwischen der Welt der Arbeit und der Welt der Bildung.

„EAfA-Awards“

Die Bewerber wurden unter den Mitgliedern der Europäischen Ausbildungsallianz (European Alliance for Apprenticeships – EAfA) festgelegt und ausgewählt:

  • In der Kategorie „Lehrlinge“:    

Megan Niven, Nielsen (UK), für ihre aktive Rolle bei der Sensibilisierung für Lehrstellen in der Region Oxfordshire. Megan ist jetzt als Ausbildungskoordinatorin fest angestellt und offizieller Coach für Nielsens Lehrlingsprogramm 2016. 

Die Auswahlkommission würdigte insbesondere ihre proaktive Einstellung zur Arbeit und die von ihr in den Bereichen Ausbildung und Lehrstellen ergriffenen Initiativen, die weit über das hinausreichen, was von einem Azubi erwartet wird.

Lewis Churchill, IBM Europe. Lewis erkannte immer wieder Möglichkeiten zur Wissens- und Kompetenzerweiterung, was sich spürbar auf den Geschäftserfolg auswirkte. Er gilt als Top-Performer auf seiner Stufe und erhielt zahlreiche „IBM-Practice-Awards“. Er konnte zur beruflichen Entwicklung anderer Lehrlinge beitragen und war bei vielen Schulveranstaltungen ein aktiver Botschafter für Lehrstellen.

Die Auswahlkommission würdigte insbesondere sein Engagement und seine Leistungen innerhalb der Firma sowie seine persönliche Entwicklung von einem Schüler mit Lernschwierigkeiten zu einem verantwortlichen Mitarbeiter, der aktiv zu den Zielen der Firma beiträgt.

  • In der Kategorie „Unternehmen“:

Petronor, Teil der REPSOL-Gruppe (ES). Das Unternehmen zeigt in einer Region mit bewährter Berufsausbildungstradition ein starkes soziales Engagement. Die Motivation, sich für die Berufsausbildung einzusetzen, wird aus dem Bewusstsein gewonnen, dass die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens von der Qualität seiner Mitarbeiter abhängt. Seit dem Jahr 2000 wurden bei Petronor 400 Personen durch praxisbezogene Ausbildungsprogramme geschult. In diesem Jahr startete das Unternehmen ein Projekt für die duale Lehrlingsausbildung. Mit Unterstützung von baskischen Institutionen entwarf Petronor ein Zweijahresprogramm für eine „Duale Fachausbildung“.

Die Auswahlkommission würdigte insbesondere die gute Zusammenarbeit von Petronor mit BAW-Anbietern in der Region, um Lehrlingsausbildungen zu entwickeln, die zu einer Qualifizierung führen. Geschätzt wurde auch, dass Petronor aktiv Ausbildungsprogramme entwickelt, die dem Ausbildungsbedarf des Unternehmens entsprechen.

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