Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 01/07/2014

Kommission stellt Maßnahmen zur Optimierung der Beschäftigungsmöglichkeiten in der grünen Wirtschaft vor

Die Europäische Kommission hat heute eine Mitteilung angenommen, in der sie die Herausforderungen und Beschäftigungschancen der gegenwärtigen Umstellung auf eine grüne, CO2-arme sowie energie- und ressourceneffiziente Wirtschaft darlegt. In der Mitteilung mit dem Titel „Initiative für grüne Beschäftigung“ wird ein integrierter Rahmen abgesteckt, in dem Arbeitsmarktstrategien und Strategien für den Erwerb von Qualifikationen aktiv zu dieser Umstellung beitragen können.

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Es werden folgende Prioritäten aufgestellt:

  • Antizipation des Qualifikationsbedarfs und Konzipierung geeigneter Ausbildungsstrategien zur Unterstützung der Arbeitskräfte bei der strukturellen Umstellung,
  • Unterstützung von Arbeitsmarktübergängen, und
  • Stärkung von Regelungsmechanismen und Partnerschaftsinitiativen.

Die Mitteilung bildet ein Paket mit der Mitteilung zur Kreislaufwirtschaft und der Mitteilung zum Grünen Aktionsplan für KMU.

Damit das Beschäftigungspotenzial der grünen Branchen in vollem Maße genutzt werden kann, müssen Arbeitsmarktstrategien und -instrumente gezielter ausgerichtet werden. Außerdem müssen sie enger mit der Umwelt-, Klima- und Energiepolitik abgestimmt werden.

Hierbei sind einige große Hindernisse zu überwinden, da der wirtschaftliche Umbau nicht nur zur Entstehung neuer Arbeitsplätze führt, sondern auch Arbeitsplätze neu gestaltet werden müssen.

In der Mitteilung wird ein integrierter Rahmen für die Beschäftigungs- und Arbeitsmarktstrategien auf EU- und nationaler Ebene abgesteckt, der folgende Komponenten enthält:

  • Deckung von Qualifikations- und Wissensdefiziten durch Förderung des Erwerbs geeigneter Qualifikationen und eine bessere Prognose des Qualifikationsbedarfs;
  • Antizipation branchenspezifischer Veränderungen, Unterstützung von Übergängen auf dem Arbeitsmarkt und Mobilitätsförderung, u. a. durch flächendeckende Anwendung des Qualitätsrahmens der EU für die Antizipation von Veränderungen und Umstrukturierungen und enge Zusammenarbeit mit den öffentlichen Arbeitsverwaltungen;
  • Förderung der Schaffung von Arbeitsplätzen durch Verlagerung der Steuerlast vom Faktor Arbeit auf den Faktor Umweltverschmutzung; Förderung eines grünen Beschaffungswesen, grünen Unternehmertums und grüner Sozialunternehmen;
  • Verbesserung der Datentransparenz und -qualität, damit die Auswirkungen der grünen Wirtschaft auf den Arbeitsmarkt im Rahmen des Europäischen Semesters besser überwacht und analysiert werden können;
  • Förderung des Dialogs zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaften zum Thema Umstellung auf eine grüne Wirtschaft;
  • Stärkung der internationalen Zusammenarbeit, insbesondere im Rahmen der Wissensplattform für grünes Wachstum, die von dem Green Growth Institute, der OECD, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen und der Weltbank eingerichtet wurde.

Hintergrund

In der Strategie Europa 2020 wurde die Umstellung auf eine grüne, CO2-arme und ressourceneffiziente Wirtschaft als einer der wichtigsten strukturellen Umwandlungsprozesse auf dem Weg zu intelligentem, nachhaltigem und inklusivem Wachstum herausgestellt. Dem Modell für grünes Wachstum liegt ein struktureller Wirtschaftswandel zugrunde, dessen Hauptursache die Knappheit der Ressourcen (Verfügbarkeit und Preise) ist und der zusätzlich durch Politikstrategien, technologischen Wandel und Innovation, neue Märkte sowie geänderte Bedarfs- und Verbrauchsmuster der Industrie und der Verbraucher angetrieben wird.

Das Potenzial zur Schaffung von Arbeitsplätzen in Verbindung mit der Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen, Energieeffizienz, Abfall- und Wasserbewirtschaftung, der Erhaltung der Luftqualität, der Wiederherstellung und Erhaltung der Biodiversität sowie dem Aufbau einer grünen Infrastruktur ist beträchtlich und gleichzeitig unanfällig für Schwankungen im Konjunkturzyklus. Selbst während der Wirtschaftskrise wurden zahlreiche „grüne“ Stellen geschaffen: Die Zahl der Beschäftigten in diesem Bereich stieg in der EU von 2002 bis 2011 von 3 auf 4,2 Millionen, in den Jahren der Rezession (2007-2011) ist sie um 20 % angewachsen.

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