Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 03/11/2011

Auswirkungen der Lebenswege auf die Altersrenten von Frauen (Deutschland)

In Deutschland, wie auch in vielen anderen Ländern, bestehen geschlechtsspezifische Unterschiede in der Höhe der Altersrente, die Ausdruck des unterschiedlichen Verlaufs der Erwerbsleben von Männern und Frauen sind. Traditionell unterbrechen mehr Frauen als Männer ihre berufliche Laufbahn, um sich um die Familie, insbesondere um kleine Kinder und ältere Familienangehörige zu kümmern. Dies wirkt sich in zweierlei Hinsicht auf die Höhe der Altersrente von Frauen aus: Erstens kommt es dadurch zu einer Verkürzung der Lebensarbeitszeit, wodurch sich die Zahl der für die Alterssicherung geleisteten Beiträge reduziert, und zweitens wirken sich Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit in der Regel negativ auf die Höhe des Einkommens aus, so dass die geleisteten Beiträge niedriger ausfallen.

Gastgeberland : Deutschland

Ort und Datum : Berlin, 3. - 4.11.2011

Peer-Länder : Frankreich - Italien - Litauen - Luxemburg - Niederlande - Österreich - Schweden - Spanien - Tschechische Republik - Ungarn

Interessenvertreter : AGE, EWL

Im Mittelpunkt der Peer Review werden zwei in Deutschland durchgeführte Studien stehen. Die erste untersucht den Charakter der geschlechtsspezifischen Rentenunterschiede in Deutschland - das Ausmaß der Unterschiede und wie diese Frauen und Männer mit unterschiedlichen beruflichen Werdegängen betreffen. Gegenstand der zweiten Studie sind die Ursachen der familienbedingten Unterbrechungen, die zu den geschlechtsspezifischen Unterschieden in den Altersrenten führen. Zusammen werden diese beiden Studien zu einem besseren Verständnis führen, wie geschlechtsspezifische Rentenunterschiede entstehen, und so dazu beitragen, politische Maßnahmen für diese Frage zu entwickeln.

Die Peer Review ist eine Gelegenheit, einen Überblick über die Situation in verschiedenen Ländern zu gewinnen und zum Beispiel zu erfahren, in welchem Maße dort geschlechtsspezifische Rentenunterschiede bestehen und inwieweit diese Ausdruck von Unterschieden im Erwerbsleben von Frauen und Männern sind. Hinsichtlich der Instrumente und politischen Ansätze zur Behandlung des Problems, etwa Maßnahmen, mit denen den Auswirkungen von Erwerbsunterbrechungen begegnet wird, wird außerdem ermöglicht, bewährte Praktiken kennenzulernen und auszutauschen. In der Kernbotschaft der vom Ausschuss für Sozialschutz vorgelegten Bewertung der sozialen Dimension der Strategie "Europa 2020" wird darauf hingewiesen, dass es von entscheidender Bedeutung ist, die Beschäftigungszeiten zu maximieren und die Auswirkungen von Erwerbsunterbrechungen zu minimieren, um die zukünftige Angemessenheit der Renten und die langfristige finanzielle Tragfähigkeit der Vorsorgesysteme zu gewährleisten.

Peer Review Manager

Frau Monika Natter (ÖSB Consulting GmbH)

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