Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 29/07/2016

Kommission schlägt vor, 5,3 Millionen Euro aus dem Globalisierungsfonds für ehemalige Beschäftigte von Microsoft in Finnland zur Verfügung zu stellen

Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, Finnland 5,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds zur Anpassung an die Globalisierung (EGF) zur Verfügung zu stellen, um 1 441 ehemalige Beschäftigte von Microsoft dabei zu unterstützen, neue Arbeitsplätze zu finden.

Im Sand vergrabenes Telefon

© Shutterstock.com / archimede

Marianne Thyssen, Kommissarin für Beschäftigung, Soziales, Qualifikationen und Arbeitskräftemobilität erklärte: „Ein wichtiges Merkmal der weltweiten Software-Industrie ist ihr kontinuierlicher Bedarf an neuen, gut ausgebildeten Arbeitskräften, da der Lebenszyklus der Produkte und der damit verbundenen Software-Lösungen sehr kurz im Vergleich zum Lebenszyklus ihres Personals ist. Es herrscht ein unerbittlicher Wettbewerb zwischen Arbeitnehmern aus der EU und von außerhalb der EU“. Sie ergänzte: „Der heutige Beschluss wird dabei helfen, die ehemaligen Beschäftigten von Microsoft auf neue Beschäftigungsmöglichkeiten vorzubereiten. Die Unterstützung dieser Arbeitnehmer bei ihrem schwierigen Übergang ist wichtig. Der Globalisierungsfonds ist ein Instrument, das seinen Wert über die Jahre bewiesen hat.“

Finnland hat nach der Entlassung von 2 161 Beschäftigten bei Microsoft und acht seiner Zulieferer und nachgeschalteten Herstellern Unterstützung aus dem EGF beantragt. Der Hauptgrund für den Arbeitsplatzabbau bei Microsoft ist der sinkende Marktanteil der Telefone des Unternehmens mit Microsoft Windows Betriebssystem.

Obwohl Nokia in der ersten Dekade der 2000er Jahre die Märkte beherrschte, haben die beiden in den USA entwickelten Betriebssysteme Android und iOS, die von zahlreichen asiatischen Herstellern genutzt werden, in den vergangenen Jahren mittlerweile eine dominante Marktposition eingenommen. Der Marktanteil von Windows-Telefonen lag in allen Jahren zwischen 2012 und 2015 unter 4 %.

Die durch den EGF mitfinanzierten Maßnahmen wären eine Hilfe für die 1 441 am stärksten benachteiligten Beschäftigten in ihren Bemühungen, neue Arbeitsplätze zu finden. Für sie wird Folgendes angeboten:

  • Karriere-Coaching und individuelle Beratung;
  • Arbeitsvermittlungs- und Unternehmensdienstleistungen;
  • eine Vielzahl an Berufsausbildungen;
  • Dienstleistungen für neue Unternehmer und Gründungsbeihilfen;
  • Beschäftigungsanreize;
  • mit der Ausbildung zusammenhängende Beihilfen;
  • Beiträge zu Umzugskosten.

Die geschätzten Gesamtkosten für dieses Maßnahmenpaket belaufen sich auf fast 8,9 Millionen Euro, von denen der EGF 5,3 Millionen bereitstellen würde. Der Vorschlag wird nun dem Europäischen Parlament und dem EU-Ministerrat zur Genehmigung vorgelegt.

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