Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 07/12/2016

Vorstellung der Initiative „Investieren in Europas Jugend“

Heute stellt die Kommission ihre Initiative "Investieren in Europas Jugend" vor, mit einer Reihe von Maßnahmen um die Jugendbeschäftigung zu fördern, die Bildung zu verbessern und zu modernisieren, die Investitionen in die Kompetenzen junger Menschen zu steigern und bessere Möglichkeiten für das Lernen und Studieren im Ausland zu schaffen.

Die Initiative „Investieren in Europas Jugend“ zielt auf vier Bereiche ab, die von zentraler Bedeutung für junge Menschen sind:

  • Beschäftigung
  • im Ausland studieren und arbeiten
  • allgemeine und berufliche Bildung
  • Solidarität und Engagement

Beschäftigung

Vor drei Jahren wurden die EU-Jugendgarantie und die Beschäftigungsinitiative für junge Menschen auf den Weg gebracht. Die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen in der EU ist seit 2013 um 1,6 Millionen zurückgegangen, und die Zahl derjenigen, die weder eine Arbeit haben noch eine schulische oder berufliche Ausbildung absolvieren, ist um 900 000 gesunken. Diese Trends lassen den Schluss zu, dass die Jugendgarantie, unterstützt durch die Beschäftigungsinitiative für junge Menschen, in der Praxis etwas bewirkt hat. Rund 9 Millionen junge Menschen haben ein Angebot im Rahmen der Jugendgarantie angenommen, die meisten davon Stellenangebote.

Um eine vollständige, nachhaltige Umsetzung der Jugendgarantie in ganz Europa zu sicherzustellen und auch die Regionen mit dem größten Bedarf zu erreichen, hat die Kommission kürzlich eine Aufstockung des Budgets um weitere 2 Mrd. EUR vorgeschlagen; dies ermöglicht es, bis 2020 eine Million junge Menschen zusätzlich durch die Jugendgarantie zu unterstützen.

Am 4. Oktober 2016 erstattete die Kommission über die wichtigsten Erfolge der Jugendgarantie und der Beschäftigungsinitiative für junge Menschen (Youth Employment Initiative – YEI) seit deren Start im Jahr 2013

Im Ausland studieren und arbeiten

Auch die Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen muss gesteigert werden. Es hat sich gezeigt, dass ein Lern- oder Studienaufenthalt in einem anderen Land für junge Menschen ausgesprochen wertvoll ist, da sie auf diesem Wege

  • neue Kompetenzen erwerben,
  • ihre Karrierechancen verbessern
  • mehr europäischen Bürgersinn entwickeln.

Von solchen Möglichkeiten sollten mehr junge Menschen aus allen Gesellschaftsschichten profitieren können.

Daher wird die Kommission „ErasmusPro“ einrichten – eine neue Maßnahme im Rahmen des Programms Erasmus+, um längerfristige Arbeitspraktika von Auszubildenden im Ausland zu fördern.

Allgemeine und berufliche Bildung

Investitionen in eine hochwertige Bildung gehören zu den besten Investitionen, die eine Gesellschaft tätigen kann. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass ein Großteil der jungen Menschen nicht die für den Arbeitsmarkt notwendigen Kenntnisse, Kompetenzen oder Fähigkeiten erwirbt, seien es

  • Grundkompetenzen (wie Lesen und Rechnen) oder
  • Schlüsselkompetenzen (wie digitale Kompetenzen oder Unternehmergeist).

In der neuen europäischen Agenda für Kompetenzen waren bereits spezifische Maßnahmen angekündigt worden, um die Kompetenzen der Europäerinnen und Europäer weiterzuentwickeln und besser zu nutzen, wobei ein besonderes Augenmerk auf der Erwachsenen-, der Berufs- und der Hochschulbildung liegen soll. Mit ihrer Initiative „Investieren in Europas Jugend“ legt die Kommission einen besonderen Fokus auf die Schul- und Hochschulbildung sowie auf die rasche Umsetzung der für die Jugend relevanten Maßnahmen aus der neuen europäischen Agenda für Kompetenzen.

Hochwertige Lehrlingsausbildungen

Ferner wird die Kommission einen Qualitätsrahmen für die Lehrlingsausbildung vorschlagen, in dem die wichtigsten Grundsätze für die Konzipierung und Durchführung einer Ausbildung auf allen Ebenen festgehalten sind. Zudem wird 2017 ein nachfragegesteuerter Dienst zur Unterstützung in Fragen der Lehrlingsausbildung geschaffen, der den Ländern bei der Einführung bzw. Reformierung von Lehrlingsausbildungssystemen helfen soll.

Solidarität und Engagement

Das Europäische Solidaritätskorps bietet die Möglichkeit, im Rahmen von Projekten für einen Zeitraum zwischen zwei und zwölf Monaten

  • Freiwilligendienst zu leisten,
  • ein Praktikum zu absoliveren,
  • eine Ausbildung zu absolvieren
  • eine Stelle anzutreten.

Hintergrund

Der Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, hatte in der Rede zur Lage der Union 2016 seine Absicht angekündigt, die Bemühungen zur Unterstützung der Jugend zu verstärken. Insbesondere stellte er die Schaffung eines Europäischen Solidaritätskorps im Rahmen einer umfassenderen politischen Agenda zur gesellschaftlichen Inklusion junger Menschen in Aussicht.

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