Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 12/10/2016

Die Jugendgarantie in der Praxis: Tinas Weg aus der Arbeitslosigkeit hin zu ihrem Traumjob

Als Tina mit einem Bachelor-Abschluss in Jura und einem Master-Abschluss in Marketingkommunikation die Universität verließ, war sie voller Zuversicht und sicher, dass sie schnell eine Stelle finden würde. Zwei Jahre später war diese Zuversicht verschwunden.

Name: Tina Fonovic

Alter: 30 (29, als sie das Programm begann)

Land: Slowenien, Ljubljana

Jugendgarantie-Programm(e): Informelle Schulungen, Ausbildung am Arbeitsplatz, Erste Herausforderung

Aktueller Status: PR-Assistentin bei der Musikagentur GIG INT

„Da ich keine Arbeitserfahrung vorweisen konnte, war ich in einem Teufelskreis gefangen“, erläutert sie. „Ich konnte keine Stelle finden, weil ich keine Arbeitserfahrung hatte, und ich konnte keine Arbeitserfahrung sammeln, weil ich keine Stelle finden konnte.“

Es handelt sich um ein bekanntes Problem, mit dem junge Menschen in der ganzen EU zu kämpfen haben. Für Tina lag die Antwort im Jugendgarantie-Programm. Das Programm bietet jungen Menschen auf sie zugeschnittene Unterstützung und gibt ihnen die Chance, ihre Fähigkeiten zu verbessern, Arbeitserfahrungen zu sammeln und Zugang zum Arbeitsmarkt zu erhalten.

„Zunächst schloss ich zwei informelle Deutschkurse ab. Dadurch konnte ich meine Kenntnisse der Fremdsprache verbessern, die seitens unserer Arbeitgeber am stärksten gefragt ist“, erzählt Tina. „Danach absolvierte ich eine dreimonatige Ausbildung am Arbeitsplatz, die mir die konkrete Arbeitserfahrung brachte, die Arbeitgeber forderten.“

Tinas Weg gipfelte in einem Jobangebot, das sie durch das Programm „Erste Herausforderung“ erhielt. Als PR-Assistentin in einer Musikagentur sammelt sie nun langfristig Erfahrungen in einem Bereich, den sie liebt. „Ich habe großes Glück, in dem Bereich eine Stelle gefunden zu haben, den ich studiert habe. Die Arbeit ist abwechslungsreich und dynamisch“, sagt sie. „Ich lerne viel über Öffentlichkeitsarbeit und Social Media Marketing. Das hat definitiv mein Selbstvertrauen und meine Motivation gesteigert.“

Über das Programm

In Slowenien werden die Jugendgarantie-Programme durch den Europäischen Sozialfonds, die Beschäftigungsinitiative für junge Menschen (nur das Programm „Erste Herausforderung“) und den nationalen Haushalt des Landes finanziert. Die Umsetzung erfolgt durch die öffentlichen Arbeitsverwaltungen.

Das Programm „Erste Herausforderung“ besteht aus einer dreimonatigen Probearbeit. Anschließend sieht das Instrument eine bezuschusste Beschäftigung für die Dauer von einem Jahr vor, sofern Arbeitgeber und Arbeitnehmer dem einvernehmlich zustimmen. Das Instrument ermutigt Arbeitgeber, junge Menschen bis zu einem Alter von einschließlich 29 Jahren einzustellen, und hat sich im Zeitraum 2007-2013 bereits als erfolgreich erwiesen.

Informelle Schulungskurse versetzen junge Menschen in die Lage, sich Fähigkeiten und Kompetenzen anzueignen, mit denen sie ihre Beschäftigungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt verbessern können. Eine Ausbildung am Arbeitsplatz setzt Anreize für Arbeitgeber, junge Arbeitslose im Rahmen ihrer Stelle auszubilden.

Jugendarbeitslosigkeit in Slowenien

  • Im Juni 2016 waren 15 % der jungen Menschen unter 25 Jahren in Slowenien arbeitslos.
  • In Slowenien bietet die Jugendgarantie jungen Menschen im Alter zwischen 15 und 29 Jahren innerhalb von vier Monaten, nachdem sie arbeitslos geworden sind oder ihre Erstausbildung abgeschlossen haben, einen Arbeitsplatz, eine Fortbildung, einen Ausbildungsplatz oder ein Praktikum.

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