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Warum werden diese Statistiken benötigt?

Auch wenn die Messung des Produktivitätswachstums Teil des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 2010, Nummern 22.99 bis 22.107) ist, wurden bislang keine erweiterten Produktivitätsindikatoren von Eurostat erstellt und veröffentlicht. Ziel der Bereitstellung dieses Indikators ist es, die Verfügbarkeit von Produktivitätsmaßen zu verbessern und zu erweitern und die Analysen der Indikatoren zur Arbeitsproduktivität und Kapitalproduktivität zu ergänzen.

Die Multifaktorproduktivität (MFP) ist ein Maß für die Wirtschaftsleistung, mit dem das Volumen der produzierten Waren und Dienstleistungen (Output) mit dem Volumen des jeweils zur Herstellung dieser Waren und Dienstleistungen verwendeten Inputs verglichen wird. Vereinfacht ausgedrückt kann eine Veränderung der MFP als Veränderung des Umfangs des Outputs (ausgedrückt als reale Bruttowertschöpfung) beschrieben werden, die sich nicht durch Änderungen der Quantität (und Qualität) der zur Erzeugung dieses Outputs aufgewendeten Kapital- und Arbeitsinputs erklären lässt.

Warum sind sie experimentell?

Der Indikator wird als „roh“ bezeichnet, weil er auf den Zuwachsraten des (realen) Kapitalstocks und der geleisteten Arbeitsstunden basiert und nicht auf der Nutzung des Kapitalstocks und der Arbeitsleistungen, die Änderungen in der Zusammensetzung bzw. der Qualität der Arbeit und des Kapitalstocks berücksichtigen. Aus diesem Grund hat dieser Indikator experimentellen Charakter. 

Der Indikator basiert auf (im Rahmen des ESVG-2010-Übermittlungsprogramms bereitgestellten) ESVG-Daten zum Arbeitsinput und zum Gesamtkapitalstock, ohne dass hierfür Annahmen oder zusätzliche Informationen (zur Ableitung des qualitätsbereinigten Arbeitsinputs oder qualitätsbereinigter Kapitalleistungen) benötigt werden. Die „rohe“ MFP beinhaltet also weder Veränderungen in der Zusammensetzung des Faktors Arbeit (die zusammen mit dem Zuwachs des Arbeitsvolumens den Zuwachs der „Arbeitsleistungen“ ergeben) noch Veränderungen der Qualität der Vermögenswerte, aus denen sich der Kapitalstock zusammensetzt (d. h. Kapitalleistungen). Folglich beinhaltet die „rohe“ MFP beispielsweise Qualitätsveränderungen, die durch den Arbeitsinput (Arbeitsvolumen) und den Kapitalinput (Kapitalstock) nicht erfasst werden. Somit sind die Auswirkungen der Zusammensetzung des Faktors Arbeit und die Veränderungen der Kapitalzusammensetzung weiterhin Bestandteil der „rohen“ MFP.

Wie werden sie erstellt?

Zur Berechnung des Wachstums der „rohen“ MFP benötigt man Daten über die realen Zuwachsraten für Wertschöpfung, den Gesamtkapitalstock in verketteten Volumen, das Arbeitsvolumen und Arbeitnehmerentgelt, die im Rahmen desESVG-2010-Übermittlungsprogramms zur Verfügung gestellt werden.

Weitere Informationen finden Sie in unserem Hinweis zur Methodik (auf Englisch).

Zugang zu den Statistiken

Die Graphiken in der Excel-Datei erlauben es, Trends des „rohen“ MFP-Wachstums und Beitrage von Arbeits- und Kapitalinput zwischen Mitgliedstaaten zu visualisieren und zu vergleichen.

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Rückmeldungen

Bitte unterstützen Sie als Nutzer oder Forscher Eurostat bei der Verbesserung dieser experimentellen Statistiken, indem Sie uns Ihre Rückmeldungen per Email übermitteln:

  • Sind die Konzepte und Berechnungen der „rohen“ MFP in der derzeitigen Form leicht verständlich?
  • Wie haben Sie die „rohe“ MFP genutzt? Haben Sie Vergleiche mit komplexeren MFP-Messwerten angestellt, die von Ländern und internationalen Organisationen erstellt wurden? Könnte Ihrer Meinung nach eine Analyse der Auswirkungen der verschiedenen Methoden, mit denen die Inputfaktoren (Arbeit und Kapital) für die einzelnen Länder geschätzt werden, hilfreich sein? 
  • Haben Sie allgemeine Anmerkungen zu diesem Indikator oder Verbesserungsvorschläge?