Digitalisierung des europäischen Kulturerbes – Vassiliou und Barnier drängen auf weitere Förderung
Das europäische Kulturerbe im Internet ohne Verletzung der Urheberrechte zugänglich zu machen, ist eine große Herausforderung – Androulla Vassiliou und Michel Barnier, EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen, werden dieses Thema bei einem informellen Treffen in Breslau (Polen) am 9. September mit den Ministern für Kultur und audiovisuelle Politik erörtern.
Bei diesem Treffen werden die Mitglieder der Expertengruppe der Kommission für Digitalisierung ihre Empfehlung, die digitale Bibliothek Europeana zur wichtigsten Referenz für das europäische Kulturerbe zu machen, erläutern. Die Experten fordern die EU-Länder auf, mehr zur Förderung öffentlich-privater Partnerschaften beizutragen, um die Digitalisierung voranzutreiben und neue Arbeitsplätze zu schaffen. „Die Erhaltung des kulturellen Erbes für künftige Generationen sollte für jede Gesellschaft ein wichtiges Gebot sein“, erklärte Kommissarin Vassiliou vor der Sitzung. „Die neuen Technologien erleichtern nicht nur die Erhaltung von Büchern, Filmen, Bildern, Fotos und Musik, sondern können diese auch einfacher und unmittelbar zugänglich machen.“
Kommissar Barnier sieht insbesondere die Notwendigkeit eines angemessenen Systems zum Schutz der Urheberrechte im digitalen Zeitalter. Er wird alle Akteure auffordern, auf das erst kürzlich veröffentlichte Grünbuch zu reagieren, in dem es um die Verbreitung audiovisueller Werke im Internet geht. Kommissarin Vassiliou wird auch auf den Vorschlag der Kommission für ein neues Finanzierungsprogramm „Kreatives Europa“ für 2014–2020 eingehen, mit dem die schnell wachsenden Kultur- und Kreativbereiche Europas unterstützt werden sollen. Das informelle Treffen wird parallel zum Europäischen Kulturkongress stattfinden, zu dem über 300 Künstler und Intellektuelle aus der ganzen Welt erwartet werden.
Pressemitteilung zur Digitalisierung des europäischen Kulturerbes [nur FR]
