Die Europäische Kommission antwortet auf die jüngsten Schreiben der Bürgerinnen und Bürger in denen sie ihre Besorgnis über unbezahlte Praktika zum Ausdruck bringen. Die Vorschläge der Europäischen Kommission zielen in der Tat darauf ab, eine gerechte Entlohnung und den Zugang zum Sozialschutz für Praktikantinnen und Praktikanten zu fördern.

Die Europäische Kommission teilt voll und ganz die Bedenken der Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf unbezahlte Praktika. Junge Menschen verdienen menschenwürdige Arbeitsbedingungen von Beginn ihres Arbeitslebens an, auch im Rahmen von Praktika. 

Praktika sind ein wichtiger Weg für junge Menschen, ihre erste Arbeitserfahrung zu sammeln, neue Kompetenzen zu erwerben und ihr berufliches Netz aufzubauen. Sie müssen jedoch von guter Qualität sein, unter anderem durch eine gerechte Vergütung, damit sie allen zugutekommen und zur Schaffung inklusiverer und gerechterer Arbeitsplätze beitragen können. 

Die Vorschläge der Europäischen Kommission zielen darauf ab, die Arbeitsbedingungen für Praktikantinnen und Praktikanten zu verbessern, Scheinpraktika zu bekämpfen, Praktika inklusiver und zugänglicher zu machen und eine gerechte Entlohnung und den Zugang zum Sozialschutz für Praktikanten zu fördern.

In ihrem Richtlinienvorschlag hat die Europäische Kommission eine Verpflichtung für die Mitgliedstaaten aufgenommen, dafür zu sorgen, dass Praktikantinnen und Praktikanten hinsichtlich der Arbeitsbedingungen, einschließlich des Arbeitsentgelts, im Vergleich zu regulären Arbeitnehmern gleich behandelt werden.

Die Mitgliedstaaten werden ferner aufgefordert, wirksame Kontrollen und Inspektionen einzuführen, um gegen den Einsatz von Scheinpraktika vorzugehen, bei denen Praktikantinnen und Praktikanten die Arbeit von regulären Arbeitnehmern verrichten, aber nur wenig oder gar nicht bezahlt werden. 

Die Europäische Kommission nimmt Ihre Forderung zur Kenntnis, dafür zu sorgen, dass Praktikanten bezahlt werden. Die Kommission hat in ihrem Vorschlag für eine Ratsempfehlung eine Bestimmung über die Gewährleistung eines gerechten Entgelts für Praktikanten aufgenommen.

Die Kommission fordert die Mitgliedstaaten auf, diese Empfehlung zu billigen und umzusetzen. Außerdem fordert die Kommission die Unternehmen auf, ihre Praktikanten zu bezahlen.

Die Europäische Kommission hat sich so weit wie möglich darum bemüht, den richtigen Rahmen zuschaffen, damit Praktikantinnen und Praktikanten ihre - häufig erste - Berufserfahrung unter den besten Bedingungen erleben können. Gemäß den EU-Verträgen kann die Union keine Maßnahmen zur Regelung des Arbeitsentgelts einführen.

Die erfolgreiche Annahme und Umsetzung der vorgeschlagenen Richtlinie und der Empfehlung des Rates sind für die Gewährleistung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen für Praktikanten von entscheidender Bedeutung.

Es ist nun Sache des Europäischen Parlaments und des Rates, das vorgeschlagene Paket für hochwertige Praktika mit anhaltender Unterstützung der Europäischen Kommission voranzubringen.