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Statistiken zur Gesundheitsversorgung

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Datenauszug vom April 2015. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank. Aktualisierung des Artikels geplant: März 2017.

In diesem Artikel werden wichtige statistische Daten über nichtmonetäre Aspekte der Gesundheitsversorgung in der Europäischen Union (EU) vorgestellt; diese Daten ergänzen die Daten zu Gesundheitsausgaben. Die Gesundheitssituation des Einzelnen und der Bevölkerung insgesamt wird durch genetische Faktoren und Umweltfaktoren, kulturelle und sozioökonomische Gegebenheiten sowie das zur Verhütung und Behandlung von Krankheiten zur Verfügung stehende Angebot an Gesundheitsleistungen beeinflusst.

Mit nichtmonetären Statistiken kann beurteilt werden, inwieweit das Gesundheitssystem eines Landes in der Lage ist, einen allgemeinen Zugang zu einer guten Gesundheitsversorgung zu bieten, indem die personellen und technischen Ressourcen, der Einsatz dieser Ressourcen und der Bedarf der Patienten gemessen werden. In diesem Artikel werden die statistischen Daten zum medizinischen Personal, zu den Krankenhausbetten und zu den Krankenhausentlassungen von stationären Patienten und Tagesklinikfällen vorgestellt.

Abbildung 1: Anzahl der praktizierenden Ärzte, EU-28, 2002–12 (1)
(in Tausend)
Quelle: Eurostat (hlth_rs_prs1)
Tabelle 1: Ärzte nach medizinischer Fachrichtung, 2012 (1)
Quelle: Eurostat (hlth_rs_prs1), (hlth_rs_spec) und (demo_pjan)
Abbildung 2: Ärzte, nach Geschlecht, 2012 (1)
(pro 100 000 Einwohner)
Quelle: Eurostat (hlth_rs_phys) und (demo_pjan)
Tabelle 2: Krankenschwestern/-pfleger, Hebammen/Entbindungspfleger und Pflegehilfspersonal, 2012 (1)
Quelle: Eurostat (hlth_rs_prsns) und (demo_pjan)
Tabelle 3: Zahnärzte, Apotheker und Physiotherapeuten, 2012
Quelle: Eurostat (hlth_rs_prs1) und (demo_pjan)
Abbildung 3: Krankenhausbetten, EU-28, 2001–11 (1)
(pro 100 000 Einwohner)
Quelle: Eurostat (tps00046), (hlth_rs_bds) und (demo_pjan)
Tabelle 4: Krankenhausbetten, 2011
Quelle: Eurostat (hlth_rs_bds) und (demo_pjan)
Abbildung 4: Krankenhausentlassungen stationärer Patienten, 2013 (1)
(pro 100 000 Einwohner)
Quelle: Eurostat (hlth_co_disch2)
Tabelle 5: Krankenhausentlassungen stationärer Patienten nach Diagnose (ISHMT — Internationale Auswahlliste für die tabellarische Erfassung der Krankenhausmorbidität), 2012
(pro 100 000 Einwohner)
Quelle: Eurostat (hlth_co_disch2)
Tabelle 6: Entlassungen von Tagesklinikfällen nach Diagnose (ISHMT — Internationale Auswahlliste für die tabellarische Erfassung der Krankenhausmorbidität), 2012
(pro 100 000 Einwohner)
Quelle: Eurostat (hlth_co_disch4)
Tabelle 7: Krankenhausentlassungen stationärer Patienten, durchschnittliche Krankenhausverweildauer, 2012
(in Tagen)
Quelle: Eurostat (hlth_co_inpst)
Tabelle 8: Krankenhausentlassungen stationärer Patienten nach Diagnose (ISHMT — Internationale Auswahlliste für die tabellarische Erfassung der Krankenhausmorbidität), durchschnittliche Krankenhausverweildauer, 2012
(in Tagen)
Quelle: Eurostat (hlth_co_inpst)

Wichtigste statistische Ergebnisse

Medizinisches Personal: Ärzte

In der EU arbeiteten etwa 1,7 Millionen Ärzte

2012 gab es in der EU-28 etwa 1,7 Millionen Ärzte (siehe Abbildung 1) und damit 227 000 mehr als zehn Jahre zuvor.

Für den Vergleich der Gesundheitsleistungen zwischen den EU-Mitgliedstaaten verwendet Eurostat den Begriff des praktizierenden Arztes, obgleich für einige Mitgliedstaaten nur Daten für fachlich aktive oder approbierte Ärzte vorliegen (nähere Informationen siehe Tabelle 1).

Die höchste Ärztezahl pro 100 000 Einwohner hatte Griechenland

Einer der wichtigsten Indikatoren, mit denen das Gesundheitspersonal gemessen wird, ist die Zahl der Ärzte pro 100 000 Einwohner. Griechenland verzeichnete mit 614 pro 100 000 Einwohner den höchsten Anteil (Daten von 2011 für fachlich aktive Ärzte). Österreich (490), Litauen (422) und Portugal (410; approbierte Ärzte) hatten die nächsthöchsten Quoten und waren die einzigen anderen Mitgliedstaaten, die mehr als 400 Ärzte pro 100 000 Einwohner meldeten. Weniger als 270 Ärzte pro 100 000 Einwohner wurden hingegen in Rumänien, Slowenien und Polen verzeichnet, wo die niedrigste Quote registriert wurde (221 Ärzte pro 100 000 Einwohner).

Spanien war der einzige EU-Mitgliedstaat mit mehr Chirurgen als Allgemeinmedizinern bzw. anderen Fachärzten

Tabelle 1 sind statistische Angaben zu Ärzten nach sieben Fachrichtungen bzw. Fachgruppen zu entnehmen: Die drei häufigsten Fachrichtungen bzw. Fachgruppen in den EU-Mitgliedstaaten (siehe Tabelle 1 zur Datenverfügbarkeit; für Zypern und die Slowakei liegen keine Daten vor) waren die Allgemeinmediziner, die medizinische Fachgruppe und die chirurgische Fachgruppe. In 13 Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich, gab es mehr Allgemeinmediziner als sonstige in der Tabelle aufgeführte Fachärzte oder Fachgruppen. Demgegenüber gab es in zwölf Mitgliedstaaten (darunter Italien) mehr Fachärzte, wobei Spanien der einzige Mitgliedstaat war, in dem die Chirurgen die häufigste Fachrichtung stellten.

2012 wurde die höchste Zahl von Allgemeinmedizinern im Verhältnis zur Einwohnerzahl, d. h. mehr als 200 pro 100 000 Einwohner, in Irland und Portugal verzeichnet (Daten von 2011). Die höchste Quote an Ärzten, die der medizinischen Fachgruppe zuzuordnen sind, hatten Griechenland (186 pro 100 000 Einwohner; Daten von 2011), die Tschechische Republik (149; Daten von 2011) und Litauen (147; Daten von 2011), während die höchsten Quoten der chirurgischen Fachgruppe in Italien (104 pro 100 000 Einwohner; Daten von 2011) und Griechenland (102; Daten von 2011) verzeichnet wurden.

Abbildung 2 enthält Angaben zur Geschlechterverteilung der Ärzte. 2012 wies Luxemburg den höchsten Männeranteil bei den Ärzten auf – dort waren über zwei Drittel (68,9 %) aller Ärzte männlich. Einen relativ hohen Männeranteil – d. h. mehr als 6 von 10 Ärzten wiesen Belgien (Daten von 2011), Malta, Italien (Daten von 2011) und Griechenland (Daten von 2011) auf. Alle drei baltischen Mitgliedstaaten sowie Rumänien, Kroatien und Slowenien (alle Daten von 2011) hingegen zeichneten sich durch einen hohen Anteil von Ärztinnen aus, der in Estland und Lettland sogar 74,1 % bzw. 74,3 % betrug.

Medizinisches Personal: Krankenschwestern/-pfleger, Hebammen/Entbindungspfleger und Pflegehilfspersonal

Akademische und vergleichbare Krankenpflegefachkräfte (ISCO-08, Code 2221) sind für die Planung und Durchführung der Pflege von Patienten, einschließlich der Beaufsichtigung anderer Arbeitskräfte im Gesundheitswesen, zuständig und arbeiten eigenständig oder mit Ärzten und anderen Personen bei der Durchführung von Vorbeuge- und Heilbehandlungsmaßnahmen zusammen. 2012 gab es 3,1 Millionen praktizierende Krankenpflegefachkräfte in den 25 EU-Mitgliedstaaten, für die Daten vorliegen (weitere Informationen zur Datenabdeckung für die einzelnen Mitgliedstaaten sind Tabelle 2 zu entnehmen).

In Irland gab es die meisten Krankenpflegefachkräfte im Verhältnis zur Einwohnerzahl

In Irland gab es 2012 mehr als 1250 fachlich aktive Krankenpflegefachkräfte pro 100 000 Einwohner, was die höchste Quote unter allen EU-Mitgliedstaaten darstellte; Luxemburg und Schweden (Daten von 2011) verzeichneten ebenfalls mehr als 1000 Krankenpflegefachkräfte pro 100 000 Einwohner. In den meisten anderen Mitgliedstaaten lag die Zahl im Allgemeinen zwischen 430 und 1000 pro 100 000 Einwohner, während für Slowenien (221), Griechenland (179; Daten von 2009), Kroatien (103), Finnland (94; Daten von 2011) und Rumänien (44) niedrigere Quoten gemeldet wurden.

Wie Krankenpflegefachkräfte besteht auch die Tätigkeit akademischer und vergleichbarer Geburtshilfefachkräfte (ISCO-08 Code 2222) in der Planung, Verwaltung, Erbringung und Bewertung von Pflegeleistungen. Hebammen/Entbindungspfleger tun dies in der Zeit während und nach der Schwangerschaft und Geburt und bieten Betreuungsdienste zur Verringerung der Gesundheitsrisiken von Müttern und Neugeborenen an; sie arbeiten eigenständig oder mit anderen Angehörigen der Gesundheitsberufe zusammen.

Es gab fast 165 000 Hebammen/Entbindungspfleger in der EU

2012 praktizierten in der EU fast 165 000 Hebammen/Entbindungspfleger (für Zypern liegen keine Daten vor; weitere Informationen zur Datenabdeckung für die einzelnen Mitgliedstaaten sind Tabelle 2 zu entnehmen).

Die meisten Hebammen/Entbindungspfleger gemessen an der Bevölkerungszahl gab es 2012 in Schweden mit 74 pro 100 000 Einwohner (Daten von 2011) und Polen mit 63 pro 100 000  Einwohner. Am anderen Ende der Skala lag mit der bei Weitem niedrigsten Quote Slowenien, wo im Durchschnitt lediglich sechs Hebammen/Entbindungspfleger pro 100 000 Einwohner tätig waren.

Nicht akademische Krankenpflegefachkräfte (ISCO-08 Code 3221) erbringen grundlegende Pflegeleistungen und persönliche Betreuungsdienste für Menschen, die an den Folgen des Alterns und von Erkrankungen, Verletzungen oder sonstigen körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen leiden. Sie bieten auch gesundheitliche Beratung für Patienten und deren Familienangehörige und überwachen den Zustand der Patienten. In der Regel arbeiten sie unter der Aufsicht von akademischen Gesundheitsfachkräften, Krankenpflegefachkräften und anderen Angehörigen der Gesundheitsberufe und helfen bei der Umsetzung der von diesen erstellten Gesundheitspflege-, Behandlungs- und Überweisungspläne.

Es gab fast 580 000 nicht akademische Krankenpflegefachkräfte in der EU

Die Gesundheitssysteme der EU-Mitgliedstaaten sind unterschiedlich organisiert, und dies spiegelt sich in den Daten für nicht akademische Krankenpflegefachkräfte insofern wider, als diese Tätigkeit in einigen Ländern nicht als Beruf anerkannt ist. Soweit Daten hierzu vorliegen (weitere Informationen zur Datenabdeckung für die einzelnen Mitgliedstaaten sind Tabelle 2 zu entnehmen), gab es in 13 Mitgliedstaaten keine nicht akademischen Krankenpflegefachkräfte. In Finnland gab es 951 nicht akademische Krankenpflegefachkräfte pro 100 000 Einwohner (Daten von 2011). Dies waren – gemessen an der Bevölkerungsgröße – sehr viel mehr als in jedem anderen EU-Mitgliedstaat, denn die zweithöchste Quote verzeichnete Slowenien mit 595 nicht akademische Krankenpflegefachkräfte pro 100 000 Einwohner, und auch Dänemark (Daten von 2009) und Rumänien meldeten Quoten von mehr als 500 nicht akademischen Krankenpflegefachkräften pro 100 000 Einwohner.

Zu den Betreuungsberufen im Gesundheitswesen gehören alle Gesundheitspflegeberufe unabhängig vom Arbeitsort, also Pflegehelfer (ISCO-08 Code 5321), Haus- und Familienpfleger (ISCO-08 Code 5322) und Betreuungsberufe im Gesundheitswesen, anderweitig nicht genannt (ISCO-08 Code 5329).

In der EU waren mehr als 2,1 Millionen Pflegehelfer tätig

Aus den Daten in Tabelle 2 ergibt sich, dass in der EU mehr als 2,1 Millionen Pflegehelfer tätig waren (für Deutschland und das Vereinigte Königreich liegen keine Angaben vor).

Die Zahl der Pflegehelfer pro 100 000 Einwohner war in Finnland und den Niederlanden beträchtlich höher als in den anderen EU-Mitgliedstaaten

In Finnland gab es 2010 mehr als 1 900 praktizierende Pflegehelfer pro 100 000 Einwohner und damit sehr viel mehr als in jedem anderen EU-Mitgliedstaat, während die Quote in den Niederlanden knapp unter 1 900 pro 100 000 Einwohner lag (Daten von 2011); Dänemark (Daten von 2009), Spanien und Italien waren die einzigen anderen Mitgliedstaaten, die mindestens 800 praktizierende Pflegehelfer pro 100 000 Einwohner verzeichneten.

Medizinisches Personal: Zahnärzte, Apotheker und Physiotherapeuten

Tabelle 3 gibt einen Überblick über die Zahl der 2012 in den EU-Mitgliedstaaten praktizierenden Zahnärzte, Apotheker und Physiotherapeuten. So gab es in der EU-28 über 330 000 Zahnärzte, über 410 000  Apotheker und über 450 000  Physiotherapeuten (weitere Informationen zur unterschiedlichen Datenabdeckung für die einzelnen Mitgliedstaaten sind Tabelle 3 zu entnehmen).

In Griechenland gab es die meisten Zahnärzte pro 100 000 Einwohner

Zahnärzte (ISCO-08 Code 2261) diagnostizieren und behandeln Erkrankungen, Verletzungen und Fehlbildungen von Zähnen, Mund, Kiefer und dazugehörigem Gewebe und führen Prophylaxemaßnahmen durch. Gemessen an der Bevölkerungszahl verzeichnete Griechenland mit 128 Zahnärzten pro 100 000 Einwohner (Daten von 2011 für fachlich aktive Zahnärzte) die höchste Zahl. Das waren deutlich mehr als in jedem anderen EU-Mitgliedstaat, denn die nächsthöchsten Quoten wiesen Zypern (94), Bulgarien (92), Estland und Litauen (jeweils 90) auf. Weniger als 50 Zahnärzte pro 100 000 Einwohner gab es hingegen in der Slowakei (49; fachlich aktive Zahnärzte), Malta (45) und Polen (32).

In Belgien, Frankreich und Finnland gab es die meisten Apotheker pro 100 000 Einwohner

Apotheker (ISCO-08 Code 2262) lagern, verwahren, mischen, dosieren und verkaufen Arzneimittel (standortunabhängig), die von Ärzten und anderen Angehörigen der Gesundheitsberufe verschrieben wurden, und beraten bezüglich der korrekten Anwendung und der Nebenwirkungen dieser Arzneimittel.

Gemessen an der Bevölkerungsgröße verzeichnete Belgien im Jahr 2011 mit 116 pro 100 000 Einwohner die höchste Zahl an Apothekern. Relativ hoch war die Dichte an Apothekern auch in Finnland (111 pro 100 000 Einwohner; Daten von 2011) sowie in Irland (approbierte Apotheker), Malta, Frankreich, Griechenland (Daten von 2011; fachlich aktive Apotheker), Spanien, Litauen (approbierte Apotheker) und Italien (fachlich aktive Apotheker). Die meisten EU-Mitgliedstaaten meldeten 55 bis 80 Apotheker pro 100 000 Einwohner, während Dänemark (45; Daten von 2009), Zypern (23) und die Niederlande (21; Daten von 2011) unterhalb dieses Bereichs lagen.

In Finnland gab es die meisten Physiotherapeuten pro 100 000 Einwohner

Physiotherapeuten (ISCO-08 Code 2264) legen Rehabilitationsmaßnahmen fest, planen diese und führen sie durch, um Bewegungsfunktionen des menschlichen Körpers zu verbessern oder wiederherzustellen, die Bewegungsfähigkeit zu erhöhen, Schmerzsyndrome zu lindern und körperliche Beschwerden im Zusammenhang mit Verletzungen, Erkrankungen und anderen Beeinträchtigungen zu behandeln oder diesen vorzubeugen. Die relative Verteilung von Physiotherapeuten in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten war breiter gefächert als bei Zahnärzten und Apothekern und reichte von 202 pro 100 000 Einwohner im dünn besiedelten Finnland (Daten von 2011) bis lediglich 4 pro 100 000 Einwohner in Rumänien.

Krankenhausbetten

Die Zahl der Krankenhausbetten gibt Aufschluss über die Versorgungskapazität von Krankenhäusern, d. h. über die Höchstzahl der Patienten, die versorgt werden können.

Die Zahl der Krankenhausbetten pro 100 000 Einwohner lag 2011 bei durchschnittlich 534,9 in der EU-28. Sie sank von 2001 bis 2011 in der gesamten EU-28 um 92 Betten pro 100 000 Einwohner. Ursachen für den Abbau können unter anderem wirtschaftliche Zwänge, Effizienzsteigerungen durch den Einsatz technischer Mittel (beispielsweise bildgebende Geräte), eine allgemeine Verlagerung von stationären zu ambulanten Behandlungsformen und eine kürzere Krankenhausverweildauer nach medizinischen Eingriffen sein.

Gemessen an der Bevölkerungsgröße hatte Deutschland die meisten Krankenhausbetten

In den EU-Mitgliedstaaten reichte die Quote von 271 Betten pro 100 000 Einwohner in Schweden bis 822 in Deutschland; bei den Nichtmitgliedstaaten, für die Daten vorliegen, lagen sowohl Liechtenstein (215) als auch die Türkei (253) außerhalb dieser Spanne. Zu beachten ist, dass für das Vereinigte Königreich nur Betten in öffentlichen Krankenhäusern gemeldet wurden, was auch für Irland gilt, wobei hier aber auch Betten für die psychiatrische Pflege im privaten Sektor berücksichtigt sind.

Mehr als zwei Drittel aller Krankenhausbetten in der EU-28 dienten der medizinischen Behandlung

Tabelle 4 enthält eine Aufschlüsselung der Zahl der verfügbaren Krankenhausbetten nach Krankenhausbetten für medizinische Behandlung, Betten für psychiatrische Pflege, Betten für Langzeitpflege und sonstigen Betten. 2011 wurden mehr als zwei Drittel (67,7 %) aller Krankenhausbetten in der EU-28 für medizinische Behandlungen, 13,6 % für psychiatrische Pflege und die übrigen 18,7 % für Langzeitpflege und sonstige Zwecke genutzt.

Der Anteil der Krankenhausbetten für medizinische Behandlung an allen Krankenhausbetten war am höchsten in Zypern (94 %), gefolgt von Griechenland (84 %, Daten von 2009) und Portugal (83 %). Demgegenüber verzeichnen Ungarn, Malta, Frankreich und Finnland einen Anteil von weniger als drei Fünfteln bei diesem Bettentyp. Den höchsten Anteil von Betten für psychiatrische Pflege wies Malta mit 32 % auf, und Anteile über 25 % verzeichneten auch die Niederlande (Daten von 2009) und Belgien. In Zypern, Ungarn und Italien wurden 6 % oder weniger der Krankenhausbetten für die psychiatrische Pflege genutzt. In den meisten EU-Mitgliedstaaten (keine Daten für Deutschland, Griechenland, Portugal und das Vereinigte Königreich) machten Betten für die Langzeitpflege 11 % oder weniger aller Krankenhausbetten aus, wobei Rumänien (12 %), Ungarn (16 %), Estland (22 %) und Finnland (30 %) höhere Anteile meldeten.

Krankenhausentlassungen von stationären Patienten und Tagesklinikfällen

Der Schwerpunkt der outputbezogenen Indikatoren liegt auf den Krankenhauspatienten. Zwei dieser Indikatoren sind die Zahl der Krankenhaus entlassungen (in diesem Artikel für stationäre Patienten und Tagesklinikfälle) und die durchschnittliche Krankenhausverweildauer stationärer Patienten.

2012 gab es über 88 Millionen Krankenhausentlassungen stationärer Patienten (basierend auf den jüngsten verfügbaren Daten) in der EU-28, und damit etwa 17 500 pro 100 000 Einwohner. Die Entlassungsquoten waren 2013 in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten sehr unterschiedlich (siehe Abbildung 4). Den Spitzenwert mit 30 000 Entlassungen pro 100 000 Einwohner verzeichnete Bulgarien, und relativ hohe Entlassungszahlen pro 100 000 Einwohner gab es auch in Österreich (26 600) und Deutschland (24 400). Die wenigsten Entlassungen pro 100 000 Einwohner – weniger als 10 000 – wurden in drei südlichen EU-Mitgliedstaaten verzeichnet, nämlich in Spanien, Portugal und Zypern.

In fast allen Mitgliedstaaten waren Kreislauferkrankungen die häufigste Diagnose bei Krankenhausentlassungen stationärer Patienten

Bei Krankenhausentlassungen stationärer Patienten waren Krankheiten des Kreislaufsystems die häufigste Diagnose (siehe Tabelle 5). Mehr als ein Viertel der EU-Mitgliedstaaten, für die Daten vorliegen, meldete für Krankheiten des Kreislaufsystems über 3 000 Entlassungen stationärer Patienten pro 100 000 Einwohner. Mitgliedstaaten, in denen andere Diagnosen häufiger auftraten, waren Irland und das Vereinigte Königreich, wo Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett die häufigste Diagnose war. Es ist zu beachten, dass die Zahl der Entlassungen in Zypern bei den meisten ausgewählten Diagnosen auffällig niedrig ist, da relativ viele Entlassungen nach Aufenthalten mit unbekannter Diagnose erfolgten und der Kategorie Sonstiges zugeordnet wurden.

In den EU-Mitgliedstaaten (abgesehen von den Daten für Zypern) fiel die Zahl der Entlassungen stationärer Patienten bei zwei in Tabelle 5 aufgeführten Diagnosen sehr unterschiedlich aus, und zwar bei psychischen und Verhaltensstörungen und bei Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes. Dabei ist jedoch zu beachten, dass bei mehreren Mitgliedstaaten und Norwegen die Entlassungen aus psychiatrischen Krankenhäusern und psychologischen Betreuungseinrichtungen nicht berücksichtigt sind, weshalb insbesondere die Zahl der Entlassungen wegen psychischer und Verhaltensstörungen niedriger ausfällt.

Bei Tagesklinikfällen waren Krankheiten des Urogenitalsystems und Neoplasmen die beiden häufigsten Diagnosen

2012 gab es über 31 Millionen Entlassungen von Tagesklinikfällen (basierend auf den neuesten verfügbaren Daten) in der EU-28, und damit etwa 6 200 pro 100 000 Einwohner. Gemessen an der Bevölkerungsgröße (siehe Tabelle 6) waren die zwei häufigsten Diagnosen Krankheiten des Urogenitalsystems und Neoplasmen, was auf die ambulante Versorgung bei einigen Krebsbehandlungen wie Chemotherapie sowie einige Behandlungsformen bei Nierenerkrankungen wie Dialyse zurückzuführen ist. Allerdings gab es zahlreiche Ausnahmen (siehe Tabelle 6).

Durchschnittliche Krankenhausverweildauer stationärer Patienten

Die durchschnittliche Krankenhausverweildauer stationärer Patienten war für Männer höher als für Frauen

Die durchschnittliche Krankenhausverweildauer stationärer Patienten reichte von 5,2 Tagen in Dänemark (Daten von 2009) bis 8,8 Tage in Österreich (Daten von 2011), wobei Portugal (Daten von 2010) unter dieser Spanne lag und Finnland, die Tschechische Republik (Daten von 2011), Kroatien, Ungarn und Deutschland (Daten von 2011) darüber (siehe Tabelle 7). Männliche stationäre Patienten verweilten im Durchschnitt länger im Krankenhaus als weibliche, und nur in Ungarn, Belgien (Daten von 2009) und Finnland stellte sich die Situation umgekehrt dar. Die größten Geschlechterunterschiede waren in Kroatien zu beobachten, wo Männer im Durchschnitt pro Aufenthalt 1,5 Tage länger im Krankenhaus blieben.

Abgesehen von Kindern unter einem Jahr war die durchschnittliche Verweildauer bei Kindern (1–4 bzw. 5–9 Jahre) in der Regel am niedrigsten und nahm mit dem Alter zu. Die längste durchschnittliche Verweildauer wurde für eine der höchsten Altersklassen, nämlich für Personen im Alter von 80–84, 85–89, 90–94 bzw. 95 Jahren und darüber registriert; bemerkenswerte Ausnahmen bildeten Rumänien (Daten von 2011) und Kroatien, wo Personen im Alter von 45–49 Jahren bzw. 50–54 Jahren am längsten im Krankenhaus verweilten. Der Anstieg der durchschnittlichen Verweildauer mit zunehmendem Alter war am auffälligsten in Finnland und Ungarn: In Ungarn reichte die durchschnittliche Verweildauer von 3,7 Tagen bei Personen im Alter von 1–4 Jahren bis 30,6 Tage bei Personen im Alter von 95 Jahren und darüber, während die Spanne in Finnland bei denselben Altersgruppen von 2,8 Tagen bis 27,1 Tage reichte.

Die längsten Krankenhausaufenthalte stationärer Patienten standen fast immer mit psychischen und Verhaltensstörungen in Verbindung

Von den neun in Tabelle 8 dargestellten Diagnosen war die durchschnittliche Krankenhausverweildauer stationärer Patienten bei psychischen und Verhaltensstörungen deutlich länger als bei den übrigen Diagnosen. Nur in Dänemark (Daten von 2009), Frankreich (Daten von 2011) und Zypern führte eine andere Diagnose zu einem längeren durchschnittlichen Krankenhausaufenthalt, was sich mit der besonders niedrigen durchschnittlichen Verweildauer bei psychischen und Verhaltensstörungen in diesen drei Mitgliedstaaten erklären lässt. Zu berücksichtigen ist, dass bei den in Tabelle 8 dargestellten Daten zu Frankreich und Zypern sowie zu einigen anderen Mitgliedstaaten und Norwegen Entlassungen aus psychiatrischen Krankenhäusern oder psychologischen Betreuungseinrichtungen nicht berücksichtigt sind. Die längste durchschnittliche Verweildauer stationärer Patienten mit psychischen und Verhaltensstörungen wurde mit jeweils rund 50 Tagen für die Tschechische Republik, Malta (Daten von 2011) und das Vereinigte Königreich (Daten von 2011) registriert. Bei den anderen Diagnosen war die durchschnittliche Verweildauer in der Regel bei Patienten am höchsten, bei denen ein (gut- oder bösartiges) Neoplasma bzw. Krankheiten des Kreislaufsystems diagnostiziert oder behandelt wurden.

Bei einigen der in Tabelle 8 dargestellten Diagnosen zeigte sich eine relativ hohe Übereinstimmung bei der von den EU-Mitgliedstaaten gemeldeten durchschnittlichen Verweildauer. So verbrachten stationäre Patienten, bei denen ein Neoplasma diagnostiziert worden war, im Durchschnitt 5,9 Tage (in Dänemark; Daten von 2009) bis 10,0 Tage (in Irland) im Krankenhaus; bei Patienten, bei denen Krankheiten des Verdauungssystems oder Krankheiten des Urogenitalsystems diagnostiziert worden waren, lag die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in den Mitgliedstaaten ähnlich hoch.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Eurostat, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben zusammen einen Rahmen für eine gemeinsame Datensammlung über die Gesundheitsversorgung festgelegt. Entsprechend diesem Rahmen übermitteln die EU-Mitgliedstaaten ihre Daten auf der Grundlage eines „Gentlemen’s Agreement“ an Eurostat. Die Datensammlung umfasst Statistiken über Beschäftigte und Einrichtungen des Gesundheitswesens – ergänzt durch zusätzliche Daten von Eurostat über Krankenhauspatienten (Entlassungen, Verweildauer, Diagnose usw.) – sowie Gesundheitsausgaben nach der Methodik des Systems der Gesundheitskonten (SHA).

Die nicht ausgabenbezogenen Daten über das Gesundheitswesen stammen hauptsächlich aus nationalen Verwaltungsquellen. Einige wenige Länder erstellen die Angaben jedoch anhand von Erhebungen. Folglich sind die Daten nicht durchgehend vergleichbar. Die Angaben über die nicht ausgabenbezogene Komponente des Gesundheitswesens lassen sich in zwei große Gruppen unterteilen:

  • ressourcenbezogene Daten über personelle, materielle und technische Ressourcen wie Beschäftigte (z. B. Ärzte, Zahnärzte, Pflegekräfte, Apotheker und Physiotherapeuten) und Krankenhausbetten;
  • outputbezogene Daten über Krankenhauspatienten und deren Behandlung, insbesondere zu stationären Patienten.

Die Krankenhäuser werden entsprechend der Klassifikation der Leistungserbringer im SHA definiert; dadurch dürften alle öffentlichen und privaten Krankenhäuser erfasst werden.

Anmerkungen zu den Tabellen: Für Kästchen mit dem Symbol ':' liegen keine Daten vor.

Medizinisches Personal – Methodik

Dieser Hintergrundartikel (auf Englisch) enthält Statistiken zu Gesundheitsressourcen – einschließlich Personal – sowie Informationen zum Datenumfang, zur rechtlichen Grundlage, zur angewandten Methodik und zu den damit in Zusammenhang stehenden Begriffen und Definitionen.

Eurostat, die OECD und die WHO haben sich auf gemeinsame Definitionen für die Beschäftigung des medizinischen Personals verständigt. Zur Präsentation dieser Daten werden im Wesentlichen drei Begriffe verwendet, wobei Eurostat den Begriff „praktizierend“ bevorzugt:

  • „praktizierend“, d. h. medizinisches Personal, das Leistungen unmittelbar für den Patienten erbringt;
  • „fachlich aktives“, d. h. „praktizierendes“ medizinisches Personal sowie Fachkräfte mit Tätigkeiten, für deren Ausübung eine medizinische Ausbildung Voraussetzung ist;
  • „approbiert“, d. h. registriertes medizinisches Personal, das über eine Zulassung zum Praktizieren verfügt.

Die Daten zum Personal sind gemäß der Internationalen Standardklassifikation der Berufe (ISCO) (auf Englisch) klassifiziert: siehe Codes 221 (Ärzte), 222, 322 und 532 (Krankenschwestern/-pfleger, Hebammen/Entbindungspfleger und Pflegehilfspersonal) sowie 226 (Zahnärzte, Apotheker und Physiotherapeuten).

Länderspezifische Hintergrundinformationen sind den nachstehenden Dokumenten zu entnehmen:

Krankenhausbetten – Methodik

Dieser Hintergrundartikel (auf Englisch) enthält Statistiken zu Gesundheitsressourcen – einschließlich Krankenhausbetten – sowie Informationen zum Datenumfang, zur rechtlichen Grundlage, zur angewandten Methodik und zu den damit in Zusammenhang stehenden Begriffen und Definitionen.

Krankenhausbetten sind Betten, für die das erforderliche Personal zur Verfügung steht und die ständig für die sofortige Unterbringung eingewiesener Patienten zur Verfügung stehen; das schließt belegte und unbelegte Betten ein. Nicht berücksichtigt sind postoperative Betreuungsbetten, Tagespflegebetten (Tagespflege und ambulante Patientenbetreuung), provisorische Betten und Kurzzeitpflegebetten. Die Krankenhausbetten sind in vier Gruppen unterteilt:

  • Krankenhausbetten für medizinische Behandlung sind Betten für Patienten, bei denen eine oder mehrere der nachstehenden klinischen Behandlungen erfolgen sollen: Geburtshilfe, chirurgische Eingriffe, Heilung oder Behandlung nicht psychischer Erkrankungen oder Verletzungen (einschließlich Linderung von Symptomen, Verminderung der Schwere der Erkrankung bzw. Schutz vor Verschlechterung und/oder Komplikationen), Anwendung von Diagnose- und Therapieverfahren. Betten für die Palliativ- und Langzeit-Krankenpflege werden unter Betten für die Langzeitpflege geführt.
  • Krankenhausbetten für psychiatrische Pflege sind Betten für Patienten mit seelischen Problemen. Dazu gehören alle Betten in psychiatrischen Kliniken und Suchtkliniken sowie Betten in psychiatrischen Abteilungen von Allgemein- und Spezialkrankenhäusern. Betten für die Langzeit-Krankenpflege in psychiatrischen Kliniken und Suchtkliniken werden unter Betten für die psychiatrische Pflege und Betten für die Palliativpflege unter Betten für die Langzeitpflege geführt.
  • Krankenhausbetten für Langzeitpflege sind für Patienten, die wegen chronischer Beeinträchtigungen oder gesundheitlicher Einschränkungen ihrer Alltagsaktivitäten einer Langzeitpflege bedürfen, wozu auch die Palliativpflege gehört.
  • Sonstige Betten, einschließlich Betten für Rehabilitation.

Die Statistiken sollten neben den öffentlichen auch die privaten Krankenhäuser beinhalten, wenngleich einige EU-Mitgliedstaaten nur Daten für den öffentlichen Sektor liefern – beispielsweise Dänemark (psychiatrische Betten), Irland (insgesamt und Pflegebetten), Zypern (Pflege- und psychiatrische Betten) sowie das Vereinigte Königreich.

Länderspezifische Hintergrundinformationen zu dieser Datensammlung sind folgendem Dokument zu entnehmen: Krankenhausbetten, nach Art der Versorgung (auf Englisch).

Krankenhausentlassungen und durchschnittliche Krankenhausverweildauer – Methodik

Dieser Hintergrundartikel enthält Statistiken zu Gesundheitsleistungen – einschließlich Krankenhausentlassungen und durchschnittlicher Verweildauer – sowie Informationen zum Datenumfang, zur rechtlichen Grundlage, zur angewandten Methodik und zu den damit in Zusammenhang stehenden Begriffen und Definitionen.

Der Schwerpunkt der outputbezogenen Indikatoren liegt auf den Krankenhauspatienten und in der Regel auf den von ihnen in Anspruch genommenen Leistungen der Gesundheitssysteme. In diesem Bereich liegen Daten zu einer ganzen Reihe von Indikatoren vor, darunter Krankenhausentlassungen von stationären Patienten und Tagesklinikfällen nach Alter, Geschlecht und ausgewählten (Kategorien von) Krankheiten, die durchschnittliche Krankenhausverweildauer stationärer Patienten oder in Krankenhäusern durchgeführte medizinische Eingriffe. Die Zahl der Krankenhausentlassungen ist die gebräuchlichste Zahl für die Messung der Inanspruchnahme von Krankenhausdienstleistungen. Die Zahl der Entlassungen wird gegenüber der Aufnahme von Patienten bevorzugt, da die Kurzberichte von Krankenhäusern über die Betreuung stationärer Patienten auf den zum Zeitpunkt der Entlassung erhobenen Informationen beruhen.

Länderspezifische Hintergrundinformationen zu dieser Datensammlung sind folgendem Dokument zu entnehmen: Krankenhausentlassungen, nach Diagnose (ISHMT) (auf Englisch).

Kontext

Bei der Gesundheitsversorgung in der EU bestehen je nach geografischer Region, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht und sozioökonomischem Status beträchtliche Unterschiede. Die Struktur der Gesundheitsleistungen unterscheidet sich aber auch hinsichtlich der Modalitäten ihrer Finanzierung, Erbringung und Organisation sowie im Hinblick auf die Mischung zwischen öffentlichen und privaten Gesundheitseinrichtungen. Die EU unterstützt die Koordinierung der Gesundheitspolitiken der Mitgliedstaaten durch eine offene Koordinierungsmethode, wobei der Schwerpunkt auf dem Zugang zur Gesundheitsversorgung sowie deren Qualität und Nachhaltigkeit liegt. Zu den wichtigsten Zielen gehören kürzere Wartezeiten, universeller Versicherungsschutz für alle Bürger, bezahlbare Pflege, Vorrang für eine auf die Bedürfnisse der Patienten ausgerichtete ambulante Versorgung, verstärkte Anwendung einer evidenzbasierten Medizin, wirksame Präventionsprogramme, generische Arzneimittel und einfachere Verwaltungsverfahren sowie Verbesserung der Gesundheitsförderung und der Vorbeugung von Krankheiten.

Die Richtlinie 2005/36/EG über die Anerkennung von Berufsqualifikationen bietet den EU-Mitgliedstaaten einen EU-weiten rechtlichen Rahmen für die gegenseitige Anerkennung ihrer Berufsqualifikationen. Für einige Berufsgruppen im Gesundheitssektor – darunter Ärzte, Zahnärzte, Apotheker und Physiotherapeuten – gilt die automatische Anerkennung, d. h. wenn sie approbiert sind und in ihrem Heimatland praktizieren, dürfen sie ohne Weiteres in der gesamten EU tätig werden.

Infolge der aktuellen und künftigen demografischen Entwicklungen wird die Zahl der älteren Menschen (ab 65 Jahre) in der EU-28 im Zeitraum 2014–2054 voraussichtlich um fast 60 % ansteigen (Erhebung EUROPOP 2013, Hauptszenario). Die zunehmende Alterung der Bevölkerung in der EU wird zu einem beträchtlichen Mehrbedarf an einer Reihe von altersbezogenen Leistungen führen, da immer mehr Menschen gebrechlich und unter schwindender körperlicher und geistiger Gesundheit leiden werden. Die europäischen Gesundheitssysteme müssen sich daher rechtzeitig auf künftige Qualifikationserfordernisse einstellen, um das Angebot an medizinischem Personal, beispielsweise an Krankenpflegepersonal, an den Bedarf einer alternden Gesellschaft anzupassen, und den absehbaren Übergang von der Pflege in Krankenhäusern zur Pflege im häuslichen Umfeld zu vollziehen. Mit dem Aktionsplan für Fachkräfte im europäischen Gesundheitswesen (auf Englisch) soll den EU-Mitgliedstaaten dabei geholfen werden, der wachsenden Nachfrage nach Gesundheitsleistungen gerecht zu werden, indem die Planung und Prognose des Bedarfs an Fachkräften verbessert wird, künftige Qualifikationsanforderungen frühzeitig erkannt, die Strategien zur Einstellung und Bindung des Personals im Gesundheitswesen verbessert und die negativen Folgen der Migration von Gesundheitspersonal auf die Gesundheitssysteme abgemildert werden. Der Plan ist Teil der breiter angelegten Strategie „Einen arbeitsplatzintensiven Aufschwung gestalten“ (COM(2012) 173).

Siehe auch

Online-Veröffentlichungen

Gesundheitswesen – Beschäftigte und Einrichtungen

Gesundheitswesen – Patienten und Maßnahmen

Methodik

Artikel zu allgemeinen Gesundheitsstatistiken

Weitere Informationen von Eurostat

Haupttabellen

Datenbank

Gesundheitswesen – Beschäftigte und Einrichtungen (hlth_res)
Gesundheitswesen – Patienten und Maßnahmen (hlth_act)

Spezieller Bereich

Methodik / Metadaten

Quelldaten für die Tabellen und Abbildungen (MS Excel)

Weblinks