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Archive:Landwirtschaftliche Regionalstatistik

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Daten vom Februar 2013. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank.

Die von Eurostat erstellte regionale Agrarstatistik für die Europäische Union (EU) umfasst drei Hauptbereiche: Informationen aus der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung, Daten über den Viehbestand und Daten über die pflanzliche Erzeugung. Darüber hinaus wurde die regionale Agrarstatistik aus der letzten Landwirtschaftszählung (2010) einbezogen. Dabei ist zu beachten, dass die im Zuge der Landwirtschaftszählung erhobenen Daten auf einer stärker disaggregierten Ebene, d. h. für NUTS-3-Regionen, vorliegen.

Karte 1: Anteil der Landwirtschaft an der Volkswirtschaft, Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen, nach NUTS-2-Regionen, 2010 (1)
(in % der Gesamtwertschöpfung) – Quelle: Eurostat (agr_r_accts) und (nama_r_e3vab95r2)
Abbildung 1: Veränderung des Anteils der Landwirtschaft an der Volkswirtschaft, Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen, nach NUTS-2-Regionen, 2005-2010
(Abstand in Prozentpunkten zwischen 2010 und 2005, basierend auf % der Gesamtwertschöpfung) – Quelle: Eurostat (agr_r_accts) und (nama_r_e3vab95r2)
Karte 2: Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen in der Landwirtschaft, pro Jahresarbeitseinheit, nach NUTS-2-Regionen, 2011 (1)
(in Tsd. EUR) – Quelle: Eurostat (agr_r_accts) und (ef_r_nuts)
Karte 3: Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe, nach NUTS-2-Regionen, 2010 (1)
(1 000 Betriebe) – Quelle: Eurostat (ef_kvaareg)
Karte 4: Durchschnittliche Größe der landwirtschaftlichen Betriebe, nach NUTS-2-Regionen, 2010 (1)
(Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche pro landwirtschaftlichen Betrieb) – Quelle: Eurostat (ef_kvaareg)
Karte 5: Kuhmilcherzeugung in landwirtschaftlichen Betrieben, nach NUTS-2-Regionen, 2011 (1)
(Tonnen pro km2) – Quelle: Eurostat (agr_r_milkpr) und (demo_r_d3area)
Karte 6: Ernteerzeugung Getreide
(einschließlich Reis), nach NUTS-2-Regionen, 2011 (1)
(Tonnen pro km²) – Quelle: Eurostat (agr_r_crops), (apro_cpp_crop) und (demo_r_d3area)
Karte 7: Ernteerzeugung Kartoffeln, nach NUTS-2-Regionen, 2011 (1)
(Tonnen pro km²) – Quelle: Eurostat (agr_r_crops), (apro_cpp_crop) und (demo_r_d3area)
Karte 8: Ernteerzeugung Weinbau, nach NUTS-2-Regionen, 2011 (1)
(Tonnen pro km²) – Quelle: Eurostat (agr_r_crops), (apro_cpp_crop) und (demo_r_d3area)
Karte 9: Weideviehbestandsdichte, nach NUTS-2-Regionen, 2010 (1)
(GVE pro Hektar Futterfläche) – Quelle: Eurostat (aei_ps_ld) und (ef_olsecsreg)
Abbildung 2: Die 20 Regionen mit der größten bewässerbaren Fläche in der EU-27, nach NUTS-2-Regionen, 2007 und 2010 (1)
(in % der landwirtschaftlich genutzten Fläche) – Quelle: Eurostat (aei_ps_ira) und (ef_poirrig)

In diesem Artikel werden zunächst Daten aus der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (LGR) analysiert, die ein breites Spektrum statistischer Daten und Informationen über die landwirtschaftliche Tätigkeit und das hieraus erzielte Einkommen des Landwirtschaftssektors bereitstellt. Eines der Hauptziele der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) besteht darin, Landwirten einen angemessenen Lebensstandard zu ermöglichen. Dieser Begriff ist zwar nicht ausdrücklich definiert, eine der häufigsten Kennziffern für die Beurteilung des Lebensstandards der Landwirte ist jedoch die Entwicklung der Einkommen aus landwirtschaftlicher Tätigkeit. Anschließend werden Viehbestandsdaten untersucht, insbesondere Milchviehhaltung und Milcherzeugung. Den Abschluss bildet die pflanzliche Erzeugung, wobei der Schwerpunkt auf Getreide, Kartoffeln und die Erzeugung aus dem Weinbau gelegt wird.

Wichtigste statistische Ergebnisse

Wirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft

Im Jahr 2012 belief sich die Wertschöpfung der Landwirtschaft in der EU-27 auf etwa 159,4 Mrd. EUR und damit auf etwa 1,4 % der Wertschöpfung der gesamten Wirtschaft: Ein Jahrzehnt zuvor (2002) hatte dieser Anteil noch bei 1,8 % gelegen und war seitdem bis 2009 auf einen Tiefststand von 1,2 % gesunken, bevor er bis 2012 stetig von Jahr zu Jahr stieg. Die regionale Analyse der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung basiert auf Daten aus dem Jahr 2010, als sich die landwirtschaftliche Wertschöpfung auf 145,3 Mrd. EUR bzw. 1,3 % der gesamten Wirtschaft belief.

Bezogen auf die Wertschöpfung kam der Landwirtschaft im Osten und Süden Europas in der Regel eine deutlich größere wirtschaftliche Bedeutung zu als im Westen und Norden. Das relative wirtschaftliche Gewicht der Landwirtschaft war in den bulgarischen Regionen Severen tsentralen und Severozapaden mit 14,1 % bzw. 12,2 % der gesamten Wertschöpfung am höchsten. Keine andere Region in der EU-27 meldete zweistellige Anteile, allerdings verzeichnete mit der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien ein Kandidatenland einen Anteil von 10,8 %.

In 46 der 252 in Karte 1 erfassten EU-Regionen belief sich der Beitrag der Landwirtschaft zur gesamten Wirtschaft auf mehr als 3,5 %. Hierzu zählten acht Regionen in Griechenland (zentraler und nördlichen Teil des Landes sowie Kriti), sämtliche Regionen in Rumänien mit Ausnahme der Hauptstadtregion, sieben Regionen in Spanien (der größte Teil des Binnenlandes sowie der Süden), jeweils fünf Regionen in Frankreich (in Zentralfrankreich und Guyane) und Polen (vor allem im Osten), vier Regionen im nördlichen und östlichen Bulgarien, vier Regionen in Ost- und Südungarn, einschließlich der Großen Tiefebene, sowie jeweils zwei Regionen in Italien (Provincia Autonoma Bolzano/Bozen und Basilicata), den Niederlanden (Friesland und Flevoland) und Portugal (Alentejo und die Inselregion Região Autónoma dos Açores). Wie oben festgestellt, lag der Beitrag der Landwirtschaft auch in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien (die auf NUTS-Ebene 2 eine einzige Region bildet) bei über 3,5 %. Gleiches galt für die kroatische Region Kontinentalna Hrvatska.

Unter den Regionen, in denen die Landwirtschaft den geringsten Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung erbrachte, waren zahlreiche Hauptstadtregionen und Regionen im Umland von Hauptstädten sowie Regionen mit größeren städtischen Ballungsräumen. Im Jahr 2010 erbrachte die Landwirtschaft in 60 Regionen höchstens 0,5 % der Wertschöpfung der lokalen bzw. regionalen Wirtschaft; dazu gehörten 13 Hauptstadtregionen. Abgesehen von diesen Hauptstadtregionen lagen 15 der Regionen mit einem Anteil der Landwirtschaft von höchstens 0,5 % im Vereinigten Königreich – darunter mehrere Regionen in der Umgebung Londons sowie in der Nähe von Greater Manchester und Liverpool, in Wales und im Westen Schottlands). In Deutschland lagen 14 dieser Regionen, darunter Bremen, Hamburg, Teile Bayerns (Oberbayern und Mittelfranken), Teile Baden-Württembergs (darunter Stuttgart und Karlsruhe) und Nordrhein-Westfalen (darunter Düsseldorf und Köln). Jeweils fünf dieser Regionen lagen in Spanien (sämtlich Küstenregionen) und Schweden (im Norden, Westen und mittelöstlichen Teil des Landes), während drei Regionen im Westen Österreichs sowie jeweils zwei in der Tschechischen Republik und der Slowakei zu finden waren.

Wie bereits oben festgestellt, belief sich die Wertschöpfung der Landwirtschaft im Jahr 2010 auf 145,3 Mrd. EUR, was gegenüber dem Jahr 2005 (als dieser Wert noch bei 148,7 Mrd. EUR lag) einem Rückgang um 2,3 % entspricht. In der Zwischenzeit war eine unbeständige Entwicklung der landwirtschaftlichen Wertschöpfung zu beobachten, mit einem Höchststand von 156,5 Mrd. EUR im Jahr 2007 und einem Tiefststand von 131,3 Mrd. EUR im Jahr 2009. Der Beitrag der Landwirtschaft zur Wertschöpfung der gesamten Wirtschaft sank von 1,5 % im Jahr 2005 auf 1,2 % im Jahr 2009, bevor er sich im Jahr 2010 auf 1,3 % erholte.

Abbildung 1 zeigt diese Veränderungen im Zeitraum 2005 bis 2010 in Prozentpunkten für die EU-27 und stellt sie den zehn NUTS-2-Regionen gegenüber, in denen der Anteil der Landwirtschaft an der gesamten Wirtschaft am stärksten zu- bzw. abgenommen hat. Die rumänische Region Sud-Vest Oltenia verzeichnete zwischen 2007 und 2010 eine Zunahme des landwirtschaftlichen Anteils von 6,7 % auf 9,2 % und damit in Prozentpunkten den stärksten Anstieg aller 231 Regionen, für die Daten verfügbar sind. In drei weiteren rumänischen Regionen, namentlich Sud-Est, Sud-Muntenia und Nord-Est, wurde ebenfalls ein relativ starker Anstieg in Prozentpunkten festgestellt, obwohl sie bereits 2007 Anteile von mindestens 6,5 % ausgewiesen hatten. Die meisten anderen Regionen mit relativ starken Zuwächsen hatten 2005 noch deutlich geringere Anteile von höchstens 4,0 % gemeldet. In der finnischen Region Pohjois- ja Itä-Suomi stieg der Anteil der Landwirtschaft in bemerkenswert starkem Maße auf mehr als das Doppelte von 1,4 % im Jahr 2005 auf 3,0 % im Jahr 2010.

Unter den Regionen, in denen der Anteil der Landwirtschaft an der gesamten Wirtschaft am stärksten zurückging (in Prozentpunkten) rangierten vorwiegend Regionen in Zentral- und Nordgriechenland sowie die griechische Insel Kriti. Der stärkste Rückgang war allerdings in den bulgarischen Regionen Severozapaden und Yuzhen tsentralen zu beobachten. In den meisten dieser Regionen war der Anteil der Landwirtschaft 2005 noch relativ hoch gewesen – mit über 10,0 % in den beiden bulgarischen Regionen sowie Thessalia in Griechenland und 6,0 % als niedrigstem Wert in Ipeiros in Zentralgriechenland. Der Anteil der Landwirtschaft an der gesamten Wirtschaft sank in drei dieser zehn Regionen auf unter die Hälfte: in Yuzhen tsentralen von 10,7 % auf 2,4 % im Jahr 2010, in Ipeiros von 6,0 % auf 2,1 % (2009) und in Anatoliki Makedonia, Thraki von 9,4 % auf 4,5 % (ebenfalls 2009). Weitere acht Regionen (neben den zehn Regionen mit dem massivsten Rückgang in Prozentpunkten) verzeichneten eine Abnahme des landwirtschaftlichen Anteils an der gesamten Wirtschaft um mindestens 50 %, wobei die relativ stärkste rückläufige Entwicklung in Yugozapaden in Bulgarien (von 2,2 % auf 0,4 %) und Východné Slovensko in der Slowakei (von 0,5 % auf 0,1 %) festgestellt wurde.

Arbeitsproduktivität in der Landwirtschaft

Die Landwirtschaft ist ein besonders arbeitsintensiver Wirtschaftszweig. Daher kann die Erstellung eines Teilindikators der Arbeitsproduktivität aus der landwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung und den entsprechenden Daten für den landwirtschaftlichen Arbeitseinsatz aufschlussreich sein. Um auch die Teilzeit- und Saisonarbeit zu berücksichtigen, die in der Landwirtschaft an der Tagesordnung ist, kann der Arbeitseinsatz in Jahresarbeitseinheiten (JAE) bemessen werden. Eine JAE entspricht der Arbeitszeit einer Person, die in einem landwirtschaftlichen Betrieb ein Jahr lang in Vollzeit einer landwirtschaftlichen Tätigkeit nachgeht. Die Produktionsstruktur kann sich auf die Vergleichbarkeit der Daten über die Arbeitsproduktivität auswirken: So ist beispielsweise die Erzeugung von Obst und Gemüse arbeitsintensiver als die Erzeugung von Feldfrüchten, während die Kapitalkosten in der Regel niedriger sind. Die landwirtschaftliche Arbeitsproduktivität unterliegt ferner Einflussfaktoren wie der durchschnittlichen Betriebsgröße, dem Mechanisierungsgrad und dem Anteil der Erzeugung für den Eigenverbrauch der landwirtschaftlichen Betriebe. In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass die Arbeitsproduktivität nur ein Teilindikator der Produktivität ist, der nicht allen Faktoren Rechnung trägt.

Im Jahr 2011 belief sich die landwirtschaftliche Bruttowertschöpfung pro Jahresarbeitseinheit in der EU-27 auf schätzungsweise 15 800 EUR. Karte 2 ist zu entnehmen, dass hinsichtlich dieser Produktivitätskennzahl ein deutliches Gefälle zwischen den westlichen und den östlichen NUTS-2-Regionen Europas besteht. In 54 Regionen in elf EU-Mitgliedstaaten – Frankreich (16 Regionen), Niederlande (zwölf Regionen), Deutschland (acht Regionen), Vereinigtes Königreich (sechs Regionen), Dänemark und Spanien (jeweils vier Regionen), Schweden (zwei Regionen) sowie Italien und Finnland (jeweils eine Region) – belief sich die Bruttowertschöpfung pro Jahresarbeitseinheit im Jahr 2011 auf mehr als 30 000 EUR. Gleiches galt für Belgien sowie die EFTA-Länder Norwegen und Schweiz (für diese drei Länder sind keine regionalen Daten verfügbar). Die höchste landwirtschaftliche Arbeitsproduktivität wurde in den niederländischen Regionen Flevoland und Zuid-Holland mit über 80 000 EUR pro Jahresarbeitseinheit festgestellt. Im Gegensatz dazu verzeichneten 41 EU-Regionen eine landwirtschaftlichen Arbeitsproduktivität von höchstens 5 000 EUR pro Jahresarbeitseinheit. Diese Regionen lagen vorwiegend in Polen (zehn Regionen), Rumänien (acht Regionen), Bulgarien (sechs Regionen), Ungarn (vier Regionen), Griechenland und Portugal (jeweils drei Regionen) sowie der Slowakei (zwei Regionen). Fünf EU-Regionen verzeichneten eine landwirtschaftliche Arbeitsproduktivität von höchstens 1 000 EUR: Yugozapaden und Yuzhen tsentralen in Bulgarien, Podkarpackie in Polen, Východné Slovensko in der Slowakei und die rumänische Hauptstadtregion Bucuresti-Ilfov.

Struktur landwirtschaftlicher Betriebe

Die EU-Mitgliedstaaten führen alle zehn Jahre eine umfassende Erhebung über die Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe (FSS) durch (die vollständige Erhebung entspricht der Vollerhebung der landwirtschaftlichen Betriebe, dem Agrarzensus). In den Jahren zwischen diesen Basiserhebungen finden drei Stichprobenerhebungen statt. Die EU-Mitgliedstaaten erheben zu den einzelnen landwirtschaftlichen Betrieben Daten über Bodennutzung, Viehbestand, ländliche Entwicklung (beispielsweise andere als landwirtschaftliche Tätigkeiten), die Betriebsleitung und die landwirtschaftlichen Arbeitskräfte der Betriebe (einschließlich Alter, Geschlecht und Verwandtschaftsverhältnis zum Betriebsinhaber).

Bei den Erhebungen des Jahres 2010 sollten jeweils mindestens 98 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) und des Viehbestands jedes einzelnen Landes erfasst werden. Es wurden Schwellenwerte festgelegt, unterhalb derer ein Betrieb als zu klein galt, um als landwirtschaftlicher Betrieb erfasst zu werden – beispielsweise 1 Hektar LF, fünf Schweine, 50 m2 unter Glas oder 100 m2 Rebanlagen. Jeder Mitgliedstaat hat seine eigenen Erhebungsschwellen festgelegt, um den vorgegebenen Erfassungsbereich zu erreichen und zugleich die kleinsten Betriebe auszuschließen. In den meisten Mitgliedstaaten wurden Betriebe mit einer LF von mehr als 1 Hektar erfasst, allerdings wurden in Luxemburg mit 3 Hektar und in der Tschechischen Republik, Dänemark, Deutschland, Schweden sowie dem Vereinigten Königreich mit 5 Hektar höhere Schwellenwerte herangezogen.

Diese unterschiedlichen Schwellenwerte sollten bei der Analyse der in den Karten 3 und 4 vorgestellten Ergebnisse des Zensus 2010 berücksichtigt werden. Darüber hinaus handelt es sich bei der in Karte 3 angegebenen Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe um eine einfache Zählung, die somit in gewissem Maße durch die Größe der einzelnen Regionen beeinflusst wird. Diesbezüglich ist anzumerken, dass sich die Daten aus Deutschland auf NUTS-1-Regionen beziehen, die in aller Regel größer sind als NUTS-2-Regionen. Im Jahr 2010 lagen alle sieben EU-Regionen mit den meisten landwirtschaftlichen Betrieben in Rumänien und umfassten mit Ausnahme der Hauptstadtregion sämtliche Regionen des Landes. Sie gehörten zu den 56 Regionen, in denen mehr als 60 000 Betriebe gezählt wurden – die übrigen lagen in Italien und Polen (jeweils elf Regionen), Spanien (sieben Regionen), Griechenland (sechs Regionen), Ungarn (fünf Regionen), Bulgarien, Irland und Portugal (jeweils zwei Regionen) sowie Deutschland, Lettland und Litauen (jeweils eine Region; die beiden letztgenannten Mitgliedstaaten bilden auf NUTS-2-Ebene jeweils eine einzige Region). Hohe Zahlen landwirtschaftlicher Betriebe wurden somit in erster Linie in Ost- und Südeuropa, den beiden irischen Regionen sowie in Bayern (Deutschland) ermittelt.

Die niedrigsten Zahlen landwirtschaftlicher Betriebe von höchstens 5 000 wurden in 70 verschiedenen EU-Regionen festgestellt (in Karte 3 in der hellsten Farbe dargestellt). Diese konzentrierten sich im Wesentlichen auf Länder, die einen relativ hohen Schwellenwert herangezogen hatten, namentlich das Vereinigte Königreich (24 Regionen), Belgien (neun Regionen), die Tschechische Republik, Deutschland und die Niederlande (jeweils sieben Regionen, wobei zu beachten ist, dass sich die Daten für Deutschland auf NUTS-1-Regionen beziehen), Schweden (drei Regionen) und Dänemark (eine Region). Relativ wenige landwirtschaftliche Betriebe wurden auch in Frankreich (drei Regionen), Spanien, Österreich und Finnland (jeweils zwei Regionen) sowie Italien, Luxemburg und der Slowakei (jeweils eine Region) ermittelt; dabei ist zu beachten, dass Luxemburg auf NUTS-2-Ebene eine einzige Region mit insgesamt 2 200 landwirtschaftlichen Betrieben (mit jeweils mindestens 3 Hektar LF) darstellt. Diese 70 Regionen mit den wenigsten landwirtschaftlichen Betrieben waren auf 14 verschiedene EU-Mitgliedstaaten verteilt und umfassten zwölf Hauptstadtregionen. Spanien und Italien waren die einzigen beiden Mitgliedstaaten dieser Gruppe, in deren Hauptstadtregion mehr als 5 000 landwirtschaftliche Betriebe gezählt wurden.

Wie Karte 4 zu entnehmen ist, betrug die durchschnittliche Größe der 12,0 Mio. landwirtschaftlichen Betriebe in der EU-27 im Jahr 2010 14,3 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche. Die unterschiedliche Größe der Regionen ist für diese Kennzahl von geringerer Bedeutung als für die einfache Betriebszählung. Die verschiedenen Schwellenwerte spielen allerdings nichtsdestotrotz eine Rolle, da bei einer höheren Schwelle davon ausgegangen werden kann, dass zahlreiche relativ kleine Betriebe ausgeschlossen werden und die Durchschnittsgröße damit entsprechend steigt. Alle vier EU-Regionen mit den durchschnittlich größten landwirtschaftlichen Betrieben lagen im Jahr 2010 in Deutschland und wiesen eine Durchschnittsgröße von mehr als 200 Hektar pro Betrieb aus. Der höchste Durchschnittswert wurde mit 285,6 Hektar pro Betrieb in Mecklenburg-Vorpommern an der Ostseeküste ermittelt. Insgesamt wurde in 23 Regionen eine Durchschnittsgröße der landwirtschaftlichen Betriebe von mehr als 100,0 Hektar pro Betrieb und in 62 Regionen eine Durchschnittsgröße von mehr als 60,0 Hektar pro Betrieb festgestellt. Diese verteilten sich auf nur acht EU-Mitgliedstaaten: Unter den Regionen, für die ein höherer Schwellenwert herangezogen wurde, waren 25 Regionen im Vereinigten Königreich, alle acht Regionen der Tschechischen Republik, sieben Regionen (der NUTS-Ebene 1) in Deutschland, vier von fünf dänischen Regionen und eine schwedische Region. Unter den Regionen, für die ein niedrigerer Schwellenwert galt, waren 13 Regionen in Frankreich, drei (von vier) Regionen in der Slowakei und eine Region in Belgien. Somit wurden die größten landwirtschaftlichen Betriebe im Allgemeinen im Westen und Nordwesten der EU sowie in der Tschechischen Republik und der Slowakei ermittelt. Die wichtigste Ausnahme bildete die Mittelmeerregion Corse (Frankreich).

In 65 Regionen belief sich die Durchschnittsgröße (bezogen auf die LF) auf 10,0 Hektar oder weniger, darunter wiesen 27 Regionen eine durchschnittliche Größe von höchstens 5,0 Hektar und zwei Regionen – Malta (0,9 Hektar) und die Região Autónoma da Madeira (0,4 Hektar) – eine durchschnittliche Größe von höchstens 1,0 Hektar aus. Die 65 Regionen mit den kleinsten landwirtschaftlichen Betrieben lagen überwiegend im Süden und Osten der EU (mit Ausnahme der Tschechischen Republik und der Slowakei): alle 13 griechischen und ebenfalls 13 italienische Regionen, alle acht rumänischen Regionen, sieben Regionen in Polen, sechs (von sieben) in Ungarn, fünf (von sieben) in Portugal, vier Regionen in Frankreich, drei Regionen in Spanien, zwei Regionen in Bulgarien, beide slowenischen Regionen sowie Zypern und Malta (jeweils eine NUTS-2-Region).

Viehbestand und pflanzliche Erzeugung

Kühe und Kuhmilcherzeugung

Häufig besteht ein Zusammenhang zwischen Kuhmilcherzeugung und großen Flächen fruchtbaren Grünlands, wie sie beispielsweise in den Regionen Northern Ireland, Scotland und South West (England) (alle im Vereinigten Königreich), in Irland, den Niederlanden, in den westlichen und zentralen Landesteilen Frankreichs, in Litauen und im nordöstlichen Polen zu finden sind. Die Kuhmilcherzeugung kann auch in jenen Regionen vergleichsweise hoch sein, in denen Grünland und Futterpflanzen überwiegen. In Gebieten mit weniger Grünland (beispielsweise in den nördlichen Regionen und im Mittelmeerraum) spielt dagegen die Kuhmilcherzeugung eine eher untergeordnete Rolle. Aufgrund der ungünstigeren klimatischen Verhältnisse und des vergleichsweise kleinen Angebots an Grünland wird in einigen dieser Regionen Schafs- und Ziegenmilch statt Kuhmilch erzeugt; dies ist vor allem in den Mittelmeerregionen der Fall.

In der EU-27 insgesamt lag die Milcherzeugung im Jahr 2011 durchschnittlich bei etwa 35,2 Tonnen pro km2. In Karte 5 wird dieser Indikator für alle Regionen auf NUTS-Ebene 2 ausgewiesen. In der EU belief sich die Erzeugung in 63 Regionen auf mehr als 75,0 Tonnen pro km2 (in der Karte in der dunkelsten Farbe dargestellt), darunter wiesen 30 Regionen eine Erzeugung von mehr als 150,0 Tonnen pro km2 aus. Diese 30 Regionen lagen in nur acht Mitgliedstaaten, wobei elf Regionen in den Niederlanden (alle Regionen mit Ausnahme Zeelands), sechs Regionen im Vereinigten Königreich, jeweils vier in Belgien und Deutschland, zwei in Frankreich und jeweils eine in Dänemark, Italien und Portugal zu finden waren.

Die jährliche Milchleistung je Milchkuh lag in der EU-27 bei durchschnittlich 6,6 Tonnen pro Milchkuh. Mit Ausnahme von Southern and Eastern in Irland sowie Mazowieckie in Polen lag die jährliche Milchleistung je Milchkuh in den zehn führenden Milch erzeugenden Regionen über diesem Durchschnitt. Von diesen zehn Regionen wurde in Emilia-Romagna mit 9,3 Tonnen pro Milchkuh die höchste jährliche Milchleistung je Milchkuh erzielt, während in Lisboa (Portugal) mit 14 Tonnen die EU-weit höchste Milchleistung zu verzeichnen war.

Bei den Rindern unterscheidet man zwischen Masttieren, Nachzuchttieren und Zuchttieren. Einige dieser Tiere werden zur Milcherzeugung, andere zur Fleischerzeugung genutzt. Daher ist der Anteil der Milchkühe an der Gesamtzahl der Kühe eine Kennziffer für die Analyse der potenziellen Kuhmilcherzeugung. In der EU-27 insgesamt waren etwa zwei Drittel (65,3 %) aller Kühe Milchkühe. Von den zehn Regionen mit der höchsten Milcherzeugung wiesen drei einen Anteil der Milchkühe von über 95,0 % aus: Mazowieckie sowie die beiden italienischen Regionen Lombardia und Emilia-Romagna. Unter dem durchschnittlichen Wert der EU-27 lagen die Anteile der Milchkühe in Galicia in Spanien, in Southern and Eastern in Irland sowie in Pays de la Loire in Frankreich.

Getreide=

Getreide gehört zu den krautartigen Graspflanzen und wird hauptsächlich der Körner wegen angebaut. Getreide (als Korn) wird in erster Linie als Tierfutter und für den menschlichen Verbrauch verwendet. Darüber hinaus dient es der Herstellung von Getränken und gewerblichen Produkten (beispielsweise Stärke). Getreide (einschließlich Reis) stellt die weltweit größte Kulturpflanzengruppe dar und gehört zu den wichtigsten Erzeugnissen der EU-Landwirtschaft.

In der EU-27 lag die Getreideerzeugung im Jahr 2011 bei 290,3 Mio. Tonnen. In den NUTS-2-Regionen Champagne-Ardenne, Picardie, Centre und Poitou-Charentes (Frankreich, Daten für 2007), Castilla y León und Castilla-La Mancha (Spanien) sowie Sud-Est und Sud-Muntenia (Rumänien) und in den NUTS-1-Regionen Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen (Deutschland) und East of England (Vereinigtes Königreich) belief sich die Getreideerzeugung auf jeweils mehr als 4,0 Mio. Tonnen.

Karte 6 zeigt die regionale geerntete Erzeugung, standardisiert als Quotient aus der Erzeugungsmenge und der Größe der Region. Somit wird den (in der Regel) unterschiedlichen Größen der Regionen und der Tatsache Rechnung getragen, dass Daten für unterschiedliche NUTS-Ebenen zur Verfügung stehen. Die im Verhältnis zur Fläche der Region höchste Getreideerzeugung wurde in Sjælland (Dänemark) und in der Picardie mit jeweils mehr als 260,0 Tonnen pro km2 verzeichnet. Alle fünf dänischen Regionen sowie fünf der sieben ungarischen Regionen verzeichneten eine Getreideerzeugung von über 120 Tonnen pro km2. Die gleiche Intensität der Getreideerzeugung im Verhältnis zur Landfläche wiesen auch jeweils mindestens drei Regionen in Belgien, Deutschland, Frankreich, Polen und dem Vereinigten Königreich auf.

Die geringste Getreideerzeugung im Verhältnis zur Landfläche (höchstens 10,0 Tonnen pro km2) wurde dagegen in 40 Küsten- oder Bergregionen und Utrecht verzeichnet. Diesbezüglich ist zu beachten, dass für sieben Regionen keine Daten vorliegen, darunter für die drei deutschen Stadtregionen (Berlin, Bremen und Hamburg), und dass für Deutschland und das Vereinigte Königreich ausschließlich Daten über NUTS-1-Regionen verfügbar sind.

Kartoffeln

Eine weitere wichtige Anbaukultur in der EU sind Kartoffeln, die in erster Linie für den menschlichen Verbrauch angebaut werden, aber auch als Viehfutter sowie zur Erzeugung von Alkohol und Kartoffelmehl (Stärke) dienen. Die Kartoffelerzeugung geht in der EU-27 seit vielen Jahren kontinuierlich zurück. Im Jahr 2000 belief sich die Kartoffelerzeugung in der EU-27 auf 82,8 Mio. Tonnen, fiel dann zunächst auf 56,8 Mio. Tonnen im Jahr 2006, bevor sie sich zwischen 2007 und 2009 bei 62 bis 64 Mio. Tonnen stabilisierte. Im Jahr 2010 sank die Erzeugung erneut auf 56,1 Mio. Tonnen, stieg jedoch 2011 wieder auf 62,5 Tonnen. Die durchschnittliche Erzeugung in der EU-27 belief sich im Jahr 2011 auf schätzungsweise 14,5 Tonnen pro km2 Landfläche.

Unter den NUTS-2-Regionen der EU wurde 2011 die größte geerntete Kartoffelerzeugung mit 2,2 Mio. Tonnen in den französischen Regionen Picardie und in Nord-Pas-de-Calais verzeichnet (Daten für 2007). Eine Erzeugung von mehr als 1,0 Mio. Tonnen meldeten auch die spanische Region Castilla y León, die niederländischen Regionen Drenthe und Groningen, die polnischen Regionen Mazowieckie und Lódzkie (Daten für 2009) und die rumänische Region Centru (Daten für 2009). Auch in der türkischen Region Kirikkale, Aksaray, Nigde, Nevsehir, Kirsehir wurden mehr als 1,0 Mio. Tonnen Kartoffeln geerntet. Für Deutschland stehen ausschließlich Daten über NUTS-1-Regionen zur Verfügung. In mehreren dieser Regionen wurde Kartoffelanbau in großem Maßstab betrieben, insbesondere in Niedersachsen und Bayern, wo 5,3 Mio. Tonnen bzw. 2,1 Mio. Tonnen Kartoffeln geerntet wurden.

Wie bei der Getreideerzeugung wurden auch für die Darstellung in Karte 7 die Daten zur Kartoffelerzeugung mit der Gesamtlandfläche ins Verhältnis gesetzt, um die Verwendung unterschiedlicher NUTS-Ebenen in einem gewissen Maße auszugleichen. Die im Verhältnis zur Landfläche größten Kartoffelmengen wurden mit jeweils mehr als 400,0 Tonnen pro km2 in den niederländischen Regionen Flevoland, Drenthe, Zeeland und Groningen geerntet. Insgesamt belief sich die Kartoffelerzeugung in 47 EU-Regionen auf über 24,0 Tonnen pro km2. Davon lagen jeweils elf in den Niederlanden (alle Regionen mit Ausnahme Utrechts) und Polen, sieben in Belgien, jeweils vier in Deutschland (NUTS-1-Regionen) und Frankreich, drei in Dänemark, zwei in Rumänien und jeweils eine in Malta, Österreich, Portugal und Schweden. Im Vereinigten Königreich wurde eine ebenso hohe Erzeugung im Verhältnis zur Landfläche erzielt (keine regionalen Daten verfügbar).

In vielen Bergregionen in Bulgarien, Frankreich, Italien, Österreich und Schweden spielte die Kartoffelerzeugung nur eine sehr geringe Rolle. Gleiches gilt für die Hauptstadtregionen der Tschechischen Republik, Spaniens und Schwedens, den dünn besiedelten Norden und Osten Finnlands sowie mehrere Regionen in Belgien, Bulgarien, Spanien und Frankreich sowie die Region Algarve in Portugal. Die im Verhältnis zur Landfläche geringste Kartoffelerzeugung wurde in den französischen Überseeregionen, den spanischen Regionen Ciudad Autónoma de Ceuta und Ciudad Autónoma de Melilla und auf der französischen Insel Corse ermittelt.

Weinbau

Aus klimatischen Gründen konzentriert sich die Ernteerzeugung aus dem Weinbau in der EU weitestgehend auf die südlichen und zentralen (von Nord nach Süd ansteigend) EU-Regionen. So lag die Erzeugung aus dem Weinbau in zehn Mitgliedstaaten zwischen 0 und 1 000 Tonnen: Belgien, Dänemark, Estland, Irland, Lettland, Litauen, Niederlande, Polen, Finnland und Schweden. Vergleichsweise gering fiel auch die Erzeugung im Vereinigten Königreich aus, wobei sie dort allerdings zunahm.

Im Jahr 2011 lag die Ernteerzeugung aus dem Weinbau in der EU-27 bei etwa 23,2 Mio. Tonnen. Die größte Erzeugung aller NUTS-2-Regionen der EU verzeichnete die spanische Region Castilla-La Mancha (Daten für 2006) mit 3,3 Mio. Tonnen. Vier weitere EU-Regionen – Puglia, Sicilia und Veneto in Italien sowie Languedoc-Roussillon in Frankreich (alle Daten für 2007) – und eine türkische Region (Manisa, Afyonkarahisar, Kütahya, Usak) erzielten eine Erzeugung von über 1,0 Mio. Tonnen.

Aus Karte 8 ist die Erzeugung aus dem Weinbau pro km2 Landfläche ersichtlich. Vier Regionen verzeichneten eine Erzeugung von mehr als 50,0 Tonnen pro km2, namentlich Puglia und Veneto in Italien, Languedoc-Roussillon in Frankreich und La Rioja in Spanien. In weiteren 31 Regionen, die sich auf nur neun Mitgliedstaaten verteilten, wurde eine Erzeugung von mehr als 10,0 Tonnen pro km2 erzielt. Die meisten dieser Regionen lagen in Mitgliedstaaten im Süden oder im Mittelmeerraum: Italien (zwölf Regionen), Spanien (acht Regionen), Griechenland und Portugal (jeweils zwei Regionen) und Malta (eine NUTS-2-Region); die verbleibenden Regionen lagen eher zentral, namentlich in Frankreich (sechs Regionen), Österreich (zwei Regionen), Rumänien (eine Region) und Deutschland (eine NUTS-1-Region).

Agrarumweltindikatoren

Viehbestandsdichte

Viehwirtschaft ist nur möglich, wenn landwirtschaftlich genutzte Fläche zur Verfügung steht, aus der Tierfutter gewonnen werden kann. Innerhalb des Viehbestands unterscheidet man je nach Ernährung gemeinhin zwischen Pflanzenfressern (Rinder, Schafe, Ziegen und Equiden) und Körnerfressern (Schweine und Geflügel). Körnerfresser werden in aller Regel mit speziellen Futtermitteln ernährt. Daher wird für sie nicht unbedingt landwirtschaftlich genutzte Fläche benötigt. Pflanzenfresser dagegen sind Weidevieh, das entweder im Freiland (wo sie direkt auf der Weide grasen) oder im Stall (wo sie mit geerntetem Futter ernährt werden) gehalten werden kann. Der Quotient aus der Anzahl der Weidetiere und der Futterfläche entspricht der Weideviehbestandsdichte. Vor der Division durch die Futterfläche werden die Bestände der verschiedenen Pflanzenfresser zunächst in Großvieheinheiten (GVE) umgerechnet und anschließend aggregiert.

Die durchschnittliche Weideviehbestandsdichte lag im Jahr 2010 in der EU-27 bei 1,00 GVE pro Hektar Futterfläche. Die regionalen Weideviehbestandsdichten sind Karte 9.3 zu entnehmen. Die EU-weit höchste Weideviehbestandsdichte wurde 2010 in der portugiesischen Inselregion Região Autónoma da Madeira, den griechischen Regionen Anatoliki Makedonia, Thraki und Thessalia sowie in der spanischen Region Murcia verzeichnet, die im Durchschnitt mehr als 4,00 GVE pro Hektar Futterfläche auswiesen. Insgesamt gab es in der EU 47 Regionen mit einer Weideviehbestandsdichte von mehr als 1,70 GVE pro Hektar Futterfläche: Zwölf dieser Regionen lagen in den Niederlanden (alle niederländischen Regionen), zehn in Belgien (alle Regionen mit Ausnahme der Hauptstadtregion), acht in Griechenland, sechs in Frankreich, drei in Italien, zwei in Polen und jeweils eine in Deutschland (NUTS-Ebene 1), Spanien, Zypern (auf NUTS-2-Ebene nur eine Region), Malta (auf NUTS-2-Ebene nur eine Region), Portugal und Rumänien.

Dagegen wiesen etwa 54 Regionen höchstens 0,60 GVE pro Hektar Futterfläche aus (in der Karte in der hellsten Farbe dargestellt). Darunter waren 16 Regionen mit einer Dichte von höchstens 0,40 GVE pro Hektar Futterfläche: die Hauptstadtregionen Belgiens, Bulgariens, der Tschechischen Republik, Österreichs und des Vereinigten Königreiches, mehrere Bergregionen in Frankreich, Italien, Rumänien, der Slowakei und dem Vereinigten Königreich sowie jeweils eine NUTS-2-Region in Estland und Lettland.

Bewässerbare Fläche

Die für die Bewässerung verbrauchte Wassermenge ist von mehreren Faktoren abhängig, wie beispielsweise Klima, aktuelle Witterungsverhältnisse, Art der Anbaukultur, Bodenbeschaffenheit, Wasserqualität oder Anbauverfahren. In der EU sind etwa 14,6 Mio. Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche bewässerbar, das entspricht etwa 8,5 % der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche. Im Jahr 2007 lag dieser Wert noch bei 8,8 %.

In Abbildung 2 wird die bewässerbare landwirtschaftlich genutzte Fläche der Jahre 2010 und 2007 in den 20 Regionen mit dem größten Anteil bewässerbarer Landfläche verglichen. Erwartungsgemäß sind in dieser Aufstellung aus klimatischen Gründen vorwiegend Regionen im Süden der EU vertreten, allerdings umfasst sie auch mehrere Regionen in den Niederlanden, was darauf zurückzuführen ist, dass sich diese auf bestimmte Anbaukulturen spezialisiert haben. Der weitaus größte Anteil bewässerbarer landwirtschaftlich genutzter Fläche wurde in der Região Autónoma da Madeira in Portugal (82,3 %) ermittelt. Nur gut die Hälfte der führenden 20 Regionen meldete im Jahr 2010 einen geringeren Anteil bewässerbarer landwirtschaftlich genutzter Fläche als 2007. Den EU-weit stärksten Zuwachs an bewässerbarer landwirtschaftlich genutzter Fläche verzeichnete im Zeitraum zwischen 2007 und 2010 die niederländische Region Flevoland mit 12,6 Prozentpunkten, gefolgt von Noord-Holland mit einem Zuwachs von 5,1 Prozentpunkten. Unter den 20 Regionen mit dem größten Anteil bewässerbarer landwirtschaftlich genutzter Fläche verzeichnete die portugiesische Região Autónoma da Madeira mit 10,2 Prozentpunkten den stärksten Rückgang, der aber dennoch geringer ausfiel als in Bratislavský kraj (Slowakei, -13,7 Prozentpunkte) und Guyane (Frankreich, -31,9 Prozentpunkte).

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Die Landwirtschaftliche Gesamtrechnung (LGR) stellt regionale Daten über Produktionswert, Vorleistungen und Einkommen bereit. Seit mehr als 15 Jahren erhebt, verarbeitet und veröffentlicht Eurostat Daten zur LGR in Form einer regionalen Analyse. Die regionalen Daten für einzelne Posten der Produktion bilden häufig die Bausteine, aus denen sich das Ergebnis auf nationaler Ebene zusammensetzt, während die regionalen Daten zu Vorleistungen (im Produktionsprozess eingesetzte Waren und Dienstleistungen) vielfach nach dem Top-down-Prinzip von nationalen Ergebnissen anhand anderer Informationen abgeleitet werden. Daher sind die regionalen Daten aus der LGR unter Umständen weniger genau als die auf nationaler Ebene vorgelegten Daten. Landwirtschaftliche Tätigkeiten entsprechen NACE Rev. 2 Abteilung 01: Landwirtschaft, Jagd und damit verbundene Tätigkeiten.

Die Erhebung über die Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe (FSS) ist eine weitere wichtige Quelle für die Agrarstatistik. Die EU-Mitgliedstaaten führen alle zehn Jahre eine umfassende Erhebung über die Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe durch, die vollständige Erhebung wird als Agrarzensus bezeichnet. In den Jahren zwischen diesen Erhebungen finden drei Stichprobenerhebungen statt. Unter Federführung der Welternährungsorganisation (FAO) wurde vor Kurzem die neunte Runde des weltweiten Agrarzensus (2010) durchgeführt. Seit der Erhebung des Jahres 1970 folgt Eurostat den Empfehlungen der FAO bezüglich des weltweiten Agrarzensus, der alle zehn Jahre stattfindet. Mit der Verordnung (EG) Nr. 1166/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Betriebsstrukturerhebungen und die Erhebung über landwirtschaftliche Produktionsmethoden erhielt die FSS mit Blick auf die Datenerhebungsrunde 2010 eine neue Rechtsgrundlage. Der Zensus erfolgt in Form einer Erhebung, bei der Daten über alle landwirtschaftlichen Betriebe zusammengetragen werden, um ein aktuelles Bild von der Struktur landwirtschaftlicher Tätigkeiten aus wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Sicht zu erhalten. Die bei den einzelnen landwirtschaftlichen Betrieben erhobenen Informationen betreffen die folgenden Bereiche:

  • Bodennutzung;
  • Viehbestand;
  • ländliche Entwicklung (beispielsweise andere als landwirtschaftliche Tätigkeiten);
  • bewässerbare und bewässerte Flächen;
  • Betriebsleitung und landwirtschaftliche Arbeitskräfte der Betriebe (einschließlich Alter, Geschlecht und Verwandtschaftsverhältnis zum Betriebsinhaber).

Die statistische Basiseinheit der FSS ist der landwirtschaftliche Betrieb. Bis zum Jahr 2007 wurden in der FSS alle landwirtschaftlichen Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) von mindestens 1 Hektar sowie Betriebe mit einer LF von weniger als 1 Hektar berücksichtigt, sofern ihre für den Markt bestimmte Produktion bestimmte natürliche Schwellen überschritt. Mit der neuen Rechtsvorschrift wurde die Erhebungsschwelle für landwirtschaftliche Betriebe mit Blick auf die Erhebungsrunde 2010 von 1 Hektar LF auf 5 Hektar LF angehoben. Diese Schwelle von 5 Hektar LF wurde in der Tschechischen Republik (von 1 Hektar im Jahr 2007 auf 5 Hektar im Jahr 2010), Deutschland (von 2 Hektar auf 5 Hektar), Schweden (von 2 Hektar Ackerland auf 2 Hektar Ackerland oder 5 Hektar LF) und dem Vereinigten Königreich (von „aktiven Betrieben“ auf 5 Hektar) übernommen, während sie in Dänemark bereits 2007 bei 5 Hektar gelegen hatte und somit 2010 unverändert blieb. Im Übrigen wurde die Schwelle in Luxemburg von 1 Hektar auf 3 Hektar, in Polen von 0,1 Hektar auf 1 Hektar und in der Slowakei von 0,5 Hektar auf 1 Hektar angehoben.

Zum Tierbestand bestehen mit den EU-Mitgliedstaaten konkrete informelle Vereinbarungen über die Datenübermittlung an Eurostat. Zum Weidevieh gehören Rinder, Schafe, Ziegen und Equiden. Um die Daten über die unterschiedlichen Tierarten zusammenzufassen, wird die Zahl der Tiere in eine gemeinsame Referenzeinheit umgerechnet, die Vieheinheit oder Großvieheinheit (VE bzw. GVE). Diese Referenzeinheit basiert auf dem Futterbedarf der einzelnen Tierarten; so entspricht zum Beispiel eine GVE einer Milchkuh oder zehn Schafen. Die Weideviehbestandsdichte wird im Verhältnis zur Futterfläche (Futterpflanzen, die auf Ackerland sowie als Dauergrünland angebaut werden) berechnet.

In diesem Artikel werden ausführlichere Daten über Kühe und Milchviehhaltung vorgestellt. Rinder können unter anderem nach Alter und Geschlecht unterschieden werden. Bei weiblichen Rindern wird zudem unterschieden zwischen Kühen (die bereits gekalbt haben), Färsen (die noch nicht gekalbt haben, aber mindestens zwei Jahre alt sind) und Jungrindern oder Kälbern. Milchkühe bilden eine Untergruppe der Kühe, die ausschließlich oder hauptsächlich zur Erzeugung von Milch gehalten werden, die zum menschlichen Verbrauch und/oder zur Herstellung von Milcherzeugnissen bestimmt ist. Einbezogen werden hier auch Schlachtkühe (unabhängig davon, ob sie zwischen ihrer letzten Laktation und dem Schlachten gemästet werden oder nicht).

Statistische Daten zur Herstellung tierischer Erzeugnisse, zum Beispiel Milch, Eier und Fleischerzeugnisse, werden auf der Grundlage von EU-Rechtsvorschriften erhoben. Die Milcherzeugung umfasst die im landwirtschaftlichen Betrieb erzeugte Kuh-, Schaf-, Ziegen- und Büffelmilch. Hierbei wird zwischen der Milchlieferung an Molkereien und der Milcherzeugung im landwirtschaftlichen Betrieb unterschieden. Die Milchlieferung macht nur einen Teil der gesamten Milchverwendung im landwirtschaftlichen Betrieb aus; der Rest fließt in der Regel in den Eigenverbrauch, den Direktverkauf und die Viehfütterung.

Die jährlichen Statistiken über eine Reihe bestimmter pflanzliche Erzeugnisse werden ebenfalls auf der Grundlage von Verordnungen erhoben, wobei es für das Bezugsjahr 2010 erstmals eine Rechtsgrundlage für die Erhebung von Statistiken über frisches Obst und Gemüse gab (zuvor waren verschiedene informelle Vereinbarungen herangezogen worden). Die pflanzliche Erzeugung entspricht der Erntemenge und umfasst die vermarkteten Mengen sowie die im Betrieb direkt verbrauchten Mengen, die Verluste und den Schwund im landwirtschaftlichen Betrieb sowie die Verluste während des Transports, der Lagerung und der Verpackung. In der EU werden hauptsächlich folgende Getreidearten geerntet: Weizen, Gerste, Körnermais, Roggen und Wintermenggetreide; in diesem Artikel schließt die Getreideerzeugung auch Reis ein. Die Daten stammen aus Stichprobenerhebungen, die durch Schätzungen auf der Grundlage von Expertengutachten und Verwaltungsdaten ergänzt wurden.

Bewässerung ist die Nutzung von Wasser in der Landwirtschaft mit dem Ziel, das Pflanzenwachstum zu fördern. Sie wird vorwiegend in trockenen Gegenden verwendet. Sie ist ein wichtiger Teil des Betriebsstoffinputs in der Landwirtschaft und einer der Hauptgründe für die Wasserentnahme. Die hier vorgestellten Daten beziehen sich auf bewässerbare Flächen, d. h. das Bewässerungspotenzial oder die Fläche, die im Bezugsjahr erforderlichenfalls mit den normalerweise im Betrieb verfügbaren technischen Einrichtungen und der normalerweise verfügbaren Wassermenge höchstens bewässert werden könnte. Die bewässerbare Fläche ist in der Regel im Zeitverlauf recht stabil, während die bewässerte Fläche – d. h. die Fläche, die im Jahresverlauf tatsächlich mindestens einmal bewässert wurde – in Abhängigkeit von den klimatischen Gegebenheiten erheblichen Schwankungen unterliegen kann.

Die Karten mit zusätzlichen Variablen weisen ein Bias im Zusammenhang mit der Fläche der einzelnen Regionen aus: Mit der Größe der Region steigt auch der Wert der Variable. Dies gilt für den Viehbestand und die pflanzliche Erzeugung. Um dieses Bias auszuräumen, wurden in diesem Artikel einige Daten über Viehbestände und Erzeugung standardisiert, indem der Quotient aus den regionalen Mengen und der Fläche der betreffenden Region gebildet wurde. Was die pflanzliche Erzeugung betrifft, so sind die sich daraus ergebenden Indikatoren (siehe Karte 6 bis Karte 8) nicht mit dem Ernteertrag zu verwechseln, der nicht auf der Fläche einer Region, sondern auf der für die einzelnen Kulturen genutzten Erntefläche basiert.

Kontext

Europa weist eine große Vielfalt natürlicher Lebensräume, klimatischer Bedingungen und landwirtschaftlicher Verfahren auf, welche die Produktion eines breiten Spektrums landwirtschaftlicher Erzeugnisse ermöglichen: Lebensmittel und Getränke für den menschlichen Verbrauch und die Tierfütterung sowie Betriebsstoffe für Non-Food-Erzeugnisse. Landwirtschaftliche Erzeugnisse sind ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Identität der Menschen und Regionen in Europa.

In einigen Regionen lässt die Beschaffenheit von Gelände und Bodenbedeckung die landwirtschaftliche Nutzung fast der gesamten Landfläche zu, während in anderen Regionen wegen ihres rauen Klimas, ihres dichten Waldbestands oder ihrer Höhenlage nur ein Bruchteil der Landfläche für die Landwirtschaft genutzt werden kann. Sowohl die klimatischen als auch die geografischen Gegebenheiten wirken sich in starkem Maße auf die landwirtschaftliche Nutzung der Landfläche aus. Infolgedessen bestehen in Europa naturgemäß regionale Unterschiede hinsichtlich der tierischen und pflanzlichen Erzeugung.

Zwischen der Vielfalt der natürlichen Umwelt und landwirtschaftlichen Produktionsverfahren bestehen komplexe Beziehungen. Zahlreiche wertvolle Lebensräume in Europa werden durch extensive Landwirtschaft erhalten, sodass das Überleben vieler wild lebender Tierarten gesichert ist, doch können sich landwirtschaftliche Produktionsverfahren auch negativ auf die natürlichen Ressourcen auswirken. Unangemessene landwirtschaftliche Produktionsverfahren und Formen der Bodennutzung können zu Verschmutzung von Boden, Wasser und Luft, zur Fragmentierung von Lebensräumen sowie zum Verlust von Pflanzen und Tieren führen.

Die Verteilung der Viehbestände ist ein Indikator für die Umweltbelastung durch die Viehhaltung. Eine hohe Viehbestandsdichte trägt durch den anfallenden Dung, die anschließende Ausbringung des Dungs auf die Landflächen und die enterogene Fermentation durch Wiederkäuer zur Klimaveränderung bei (Treibhausgasemissionen). Die Erzeugung von Dung und die Ausbringung von Dung führt darüber hinaus zu Emissionen von Luftschadstoffen wie Ammoniak (NH3), Stickoxid oder Stickstoffdioxid (NOx). Die übermäßige Versorgung des Bodens mit Nährstoffen kann zudem bewirken, dass diese in Gewässer gelangen und dort zu Verschmutzung und Eutrophierung führen. Insgesamt steigt durch eine hohe Weideviehdichte das Risiko der Überweidung, die verheerende Auswirkungen auf Grünland haben kann (indem sie beispielsweise zu Bodenerosion und Wüstenbildung in Trockenregionen führen kann). Dagegen ist eine niedrige Weideviehbestandsdichte ein Hinweis auf eine potenzielle Verbuschung und Verwaldung der Wiesen sowie eine Verschlechterung der Bodenfruchtbarkeit infolge einer unzureichenden Nährstoffversorgung. Auf der anderen Seite kann sie den verstärkten Einsatz industrieller Düngemittel auf landwirtschaftlich genutzten Flächen erforderlich machen.

Bewässerung verbessert die Produktivität der pflanzlichen Erzeugung und mindert die mit Dürreperioden verbundenen Risiken. Jedoch kann Bewässerung zu einer Erschöpfung von Wasservorkommen, Erosion oder einer verstärkte Bodenversalzung führen. Andererseits haben traditionelle Bewässerungssysteme das Potenzial, vielfältige Landschaften zu schaffen, die einer Vielzahl von Wildtieren als Lebensraum dienen und von hohem kulturellem und historischem Wert sind.

Fast die Hälfte der Landfläche der EU wird landwirtschaftlich genutzt und als vorwiegend ländlich eingestuft. Qualität der Erzeugung, Intensität der Landwirtschaft, ländliche Entwicklung, Umwelt und Aspekte der Lebensmittelsicherheit zählen zu der vielfältigen Palette von Faktoren, welche durch die Entwicklungen in der Landwirtschaft beeinflusst werden. Neben der GAP wirken insbesondere der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Europäische Sozialfonds (ESF) auf die Förderung der wirtschaftlichen Diversifizierung des ländlichen Raums und die Verbesserung der Lebensqualität in ländlichen Gebieten hin. Weitere Informationen sind dem Abschnitt Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums in der Einleitung zum Jahrbuch der Regionen zu entnehmen.

In den zurückliegenden Jahren, insbesondere 2003 und 2008, wurde die GAP grundlegend reformiert, um die Landwirtschaft stärker auf den Markt hin auszurichten. Die Reform von 2003 brachte eine neue Regelung für Direktzahlungen, die sogenannte Betriebsprämienregelung, bei der die Beihilfen nicht mehr an die Erzeugung gebunden sind (Entkopplung). Die Betriebsprämienregelung zielt darauf ab, den Landwirten stabilere Einkommen zu sichern. Die Landwirte können entscheiden, was sie erzeugen. Sie haben die Möglichkeit, ihre Produktion an der Nachfrage auszurichten, und können dabei sicher sein, dass die Beihilfe in jedem Fall in unveränderter Höhe gezahlt wird. Im Jahr 2008 wurden weitere Änderungen an der GAP vorgenommen, wobei man auf dem Reformpaket des Jahres 2003 aufbaute, sodass sämtliche Beihilfen für die Landwirtschaft bis 2012 entkoppelt sein sollten. Die Europäische Kommission legte eine Mitteilung mit dem Titel “Die GAP bis 2020: Nahrungsmittel, natürliche Ressourcen und ländliche Gebiete – die künftigen Herausforderungen” (KOM(2010) 672 endgültig) vor, in der sie die Optionen für die künftige GAP darlegte und in deren Vorfeld sie sowohl andere Organe und Einrichtungen der EU als auch Interessengruppen konsultierte. Im Oktober 2011 folgte ein Paket von Rechtsvorschlägen (KOM(2011) 625 bis 631 endgültig) über Direktzahlungen, die Förderung der ländlichen Entwicklung, Beihilfen und Erstattungen, die Unterstützung für Weinbauern, eine gemeinsame Marktorganisation für landwirtschaftliche Erzeugnisse und die Finanzierung, die Verwaltung und das Kontrollsystem der GAP. Ziel dieser Vorschläge ist es, aus der GAP eine wirksamere Politik für eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Landwirtschaft und einen lebendigen ländlichen Raum zu machen. Dieses letzte Reformpaket soll bis Anfang 2014 in Kraft treten. Bei etwaigen künftigen Reformen wird wahrscheinlich das Ziel im Mittelpunkt stehen, gemäß der Strategie Europa 2020 intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum zu fördern und zugleich die Vielfalt und den Reichtum der Landwirtschaft zu erhalten.

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Haupttabellen

Regionale Agrarstatistiken (t_reg_agr)
Viehbestände, nach NUTS-2-Regionen (tgs00045)
Erzeugung von Kuhmilch in den landwirtschaftlichen Betrieben, nach NUTS-2-Regionen(tgs00046)
Pflanzliche Erzeugnisse, Erträge, nach NUTS-2-Regionen (tgs00029)
Regionale Agrarstatistiken (t_agr_r)
Viehbestände, nach NUTS-2-Regionen (tgs00045)
Erzeugung von Kuhmilch in den landwirtschaftlichen Betrieben, nach NUTS-2-Regionen (tgs00046)
Pflanzliche Erzeugnisse, Erträge, nach NUTS-2-Regionen (tgs00029)

Datenbank

Regionale Agrarstatistiken (reg_agr)
Agrarumweltindikatoren (reg_aei)
Struktur landwirtschaftlicher Betriebe (reg_ef)
Landwirtschaftliche Erzeugnisse (reg_apro)
Landwirtschaftskonten nach LGR 97 Rev. 1.1 nach NUTS-2-Regionen (agr_r_accts)
Regionale Agrarstatistiken (agr_r)
Landwirtschaftskonten nach LGR 97 Rev. 1.1 nach NUTS-2-Regionen (agr_r_accts)
Viehbestände im Dezember nach NUTS-2-Regionen (agr_r_animal)
Ernteflächen, Erträge, Erzeugung nach NUTS-2-Regionen (agr_r_crops)
Bodennutzung nach NUTS-2-Regionen (agr_r_landuse)
Erzeugung von Kuhmilch in den landwirtschaftlichen Betrieben nach NUTS-2-Regionen (1 000 t) (agr_r_milkpr)

Spezieller Bereich

Methodologie / Metadaten

Quelldaten für die Tabellen, Abbildungen und Karten (MS Excel)

Weitere Informationen

  • Die Landwirtschaftliche Gesamtrechnung ist geregelt in
  • Die Statistiken über pflanzliche Erzeugnisse sind geregelt in
  • Die Statistiken über die Milcherzeugung sind geregelt in
  • Richtlinie 2003/107/EG vom 5. Dezember 2003 zur Änderung der Richtlinie 96/16/EG des Rates betreffend die statistische Erhebungen über Milch und Milcherzeugnisse;
  • Richtlinie 96/16/EG vom 19. März 1996 betreffend die statistischen Erhebungen über Milch und Milcherzeugnisse;
  • Die Viehbestands- und Fleischstatistiken sind geregelt in
  • Verordnung (EG) Nr. 1165/2008 über Viehbestands- und Fleischstatistiken und zur Aufhebung der Richtlinien 93/23/EWG, 93/24/EWG und 93/25/EWG des Rates.

Weblinks

Siehe auch