Sparquote der privaten Haushalte steigt im Euroraum auf 14,6%
Übersicht
Die Sparquote der privaten Haushalte im Euroraum lag im vierten Quartal 2023 bei 14,6% (im Vergleich zu 13,9% im dritten Quartal 2023).
Diese Daten stammen aus einer ersten Veröffentlichung von saisonbereinigten vierteljährlichen europäischen Sektorkonten von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union.
Gleichzeitig sank die Investitionsquote der privaten Haushalte im Euroraum im vierten Quartal 2023 von 9,8% auf 9,7%.
Die Unternehmensgewinnbeteiligung (nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften) sank im vierten Quartal 2023 im Euroraum von 40,5% auf 40,3%. Dies ist der niedrigste Wert seit dem dritten Quartal 2020.
Die Unternehmensinvestitionsquote im Euroraum sank im vierten Quartal 2023 geringfügig von 22,6% auf 22,5%. Die Spitzenwerte in 2015Q2, 2017Q2, 2019Q2, 2019Q4 und 2020Q1 stehen im Zusammenhang mit großen Importen von Produkten des geistigen Eigentums, welche die Auswirkungen der Globalisierung widerspiegeln.
Sparquote der privaten Haushalte mit Komponenten
Der Anstieg der Sparquote der privaten Haushalte im Euroraum erklärt sich aus einem stärkeren Anstieg des verfügbaren Bruttoeinkommens der privaten Haushalte (+1,2%) als dem der Konsumquote (+0,4%).
Haushaltsinvestitionsquote mit Komponenten
Die Haushaltsinvestitionsquote sank im Euroraum, da die Bruttoanlageinvestitionen um 0,3% sanken, während das verfügbare Bruttoeinkommen um 1,2% stieg.
Gewinnquote der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften mit Komponenten
Der Rückgang des Gewinnanteils der Unternehmen im Euroraum erklärt sich aus dem stärkeren Anstieg der Komponenten Arbeitnehmerentgelt (Löhne und Sozialabgaben) und sonstige Produktionsabgaben abzüglich sonstiger Subventionen (+1,6%) als dem der Bruttowertschöpfung (+1,2%).
Investitionsquote der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften mit Komponenten
Aufgrund des schwächeren Anstiegs der Bruttoanlageinvestitionen der Unternehmen (+0,7%) im Vergleich zur Bruttowertschöpfung der Unternehmen (+1,2%), sank im Euroraum die Unternehmensinvestitionsquote.
Tabelle
Schlüsselindikatoren und Wachstumsraten für |
||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2022 |
2023 |
|||||||
Q1 |
Q2 |
Q3 |
Q4 |
Q1 |
Q2 |
Q3 |
Q4 |
|
Private Haushalte |
||||||||
Sparquote, % |
14,9 |
13,3 |
13,2 |
13,3 |
14,4 |
14,3 |
13,9 |
14,6 |
Investitionsquote, % |
10,4 |
10,5 |
10,3 |
10,1 |
10,2 |
9,9 |
9,8 |
9,7 |
Verfügbares Bruttoeinkommen (Ausgabenkonzept), Veränderung von Quartal zu Quartal (%) |
1,6 |
2,0 |
2,8 |
1,7 |
2,5 |
1,1 |
0,8 |
1,2 |
Individuale Konsumausgaben (Verbrauchskonzept), Veränderung von Quartal zu Quartal (%) |
1,3 |
3,8 |
3,0 |
1,6 |
1,2 |
1,2 |
1,2 |
0,4 |
Bruttoanlageninvestitionen, Veränderung von Quartal zu Quartal (%) |
5,1 |
2,4 |
0,8 |
0,4 |
3,5 |
-2,5 |
0,0 |
-0,3 |
Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften |
||||||||
Gewinnquote, % |
40,9 |
41,1 |
41,5 |
41,5 |
41,0 |
40,9 |
40,5 |
40,3 |
Investitionsquote, % |
23,3 |
23,1 |
23,5 |
22,7 |
23,3 |
22,9 |
22,6 |
22,5 |
Bruttowertschöpfung, Veränderung von Quartal zu Quartal (%) |
2,5 |
2,4 |
2,1 |
2,3 |
1,8 |
1,3 |
1,0 |
1,2 |
Arbeitnehmerentgelt und sonstige Produktionsabgaben abzügl. sonstiger Subventionen, Veränderung von Quartal zu Quartal (%) |
2,9 |
2,1 |
1,4 |
2,3 |
2,6 |
1,6 |
1,6 |
1,6 |
Bruttoanlageninvestitionen, Veränderung von Quartal zu Quartal (%) |
4,5 |
1,7 |
3,7 |
-1,2 |
4,6 |
-0,6 |
-0,2 |
0,7 |
Quelldatensatz einschließlich nicht saisonbereinigter Daten: nasq_10_ki |
Benutzerhinweise
Revisionen und Zeitplan
Verglichen mit den Daten, die am 26. Januar 2024 veröffentlicht wurden, wurde die Sparquote der privaten Haushalte für das dritte Quartal 2023 von 14,0% auf 13,9% nach unten revidiert. Die Investitionsquote der privaten Haushaulte wurde von 9,7% auf 9,8% nach oben revidiert. Die Gewinnquote der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften wurde für das dritte Quartal 2023 von 40,2% auf 40,5% nach oben revidiert. Die Investitionsquote der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften wurde von 22,9% auf 22,6% nach unten revidiert.
Etwa 94 Tage nach Quartalsende veröffentlicht Eurostat auf seiner Website die erste Pressemitteilung und einen Teil der vierteljährlichen Schlüsselindikatoren. Etwa 120 Tage nach Quartalsende veröffentlicht Eurostat die endgültige Veröffentlichung sowie detaillierte Jahres- und Quartalsabschlüsse der Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums und stellt Schlüsselindikatoren zur Verfügung, darunter jährliche Indikatoren wie z.B. die Schulden-Einkommensquotienten. Die endgültige Pressemitteilung für das vierte Quartal 2023, die sich auf Daten zum realen Pro-Kopf-Einkommen und Pro-Kopf-Konsum der privaten Haushalte sowohl für das Euro-Währungsgebiet als auch für die EU konzentriert, wird am 26. April 2024 veröffentlicht.
Methoden und Definitionen
Die Sparquote der privaten Haushalte (brutto) ist definiert als Bruttosparen dividiert durch das verfügbare Bruttoeinkommen. Letzteres beinhaltet die Änderung des Nettovermögens von Haushalten in Pensionsfondsreserven. Bruttosparen umfasst den Teil des verfügbaren Bruttoeinkommens, der nicht in Form von Konsumausgaben verbraucht wird. Deshalb erhöht sich die Sparquote, wenn das verfügbare Bruttoeinkommen stärker wächst als die Konsumausgaben.
Die Investitionsquote der privaten Haushalte (brutto) ist definiert als die Bruttoanlageinvestitionen dividiert durch das verfügbare Bruttoeinkommen. Letzteres wird um die Änderung des Nettovermögens von Haushalten in Pensionsfondsreserven bereinigt. Die Investitionen der privaten Haushalte bestehen hauptsächlich aus dem Kauf und der Instandhaltung von Wohnungen.
Die Investitionsquote der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften (brutto) ist definiert als Bruttoanlageinvestitionen dividiert durch die Bruttowertschöpfung. Diese Quote setzt die Investitionen der nichtfinanziellen Unternehmen in Anlagen (Gebäude, Maschinen usw.) ins Verhältnis zu der im Produktionsprozess entstandenen Wertschöpfung.
Die Gewinnquote der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften ist definiert als der Bruttobetriebsüberschuss dividiert durch die Bruttowertschöpfung. Es handelt sich hierbei um einen Rentabilitätsindikator, der anzeigt, welcher Anteil der im Produktionsprozess entstandenen Wertschöpfung auf die Vergütung des Kapitals entfällt. Er ist das Gegenstück zum Anteil der Lohnkosten (plus sonstige Produktionsabgaben abzüglich sonstiger Subventionen) an der Wertschöpfung.
Die europäischen Sektorkonten werden nach dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 2010 (ESVG 2010) erstellt und decken den Zeitraum ab dem ersten Quartal 1999 ab. Diese Daten stammen aus einem detaillierten Satz saisonbereinigter vierteljährlicher europäischer Sektorkonten, die von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union und der Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlicht wurden.
Institutionelle Sektoren fassen wirtschaftliche Einheiten mit ähnlichen Eigenschaften und Verhaltensmustern zusammen, und zwar: private Haushalte (einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck), nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften, finanzielle Kapitalgesellschaften, Staat und übrige Welt. Um die Transaktionen des Euroraums/der EU mit Drittländern messen zu können, müssen die grenzüberschreitenden Ströme innerhalb des jeweiligen Wirtschaftsraums herausgerechnet werden.
Geografische Informationen
Der Euroraum (ER20) besteht aus 20 Mitgliedstaaten: Belgien, Deutschland, Estland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Kroatien, Italien, Zypern, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Slowenien, der Slowakei und Finnland sowie der Europäischen Zentralbank, dem Europäischen Stabilitätsmechanismus und der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität.
Weitere Informationen
In Kontakt kommen
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Weitere Informationen zu den Daten erteilt
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Telefon: (+352) 4301 37 306
Email: estat-sector-query@ec.europa.eu
Ángel PANIZO ESPUELAS