Verdienste
Die Einkommensstatistiken unterscheiden sich in Bezug auf die Intervalle der Datenerhebung (halbjährlich, jährlich und vierjährlich), den Erfassungsbereich (Wirtschaftszweig, Unternehmensgröße) und die Maßeinheiten (Stunden-, Monats- oder Jahresverdienst).
Konzepte und Definitionen
Die Ergebnisse der vierjährlichen Verdienststrukturerhebungen liefern auf EU-Ebene vergleichbare Informationen über die Beziehungen zwischen Verdiensten, Arbeitnehmenden und ihren Arbeitgebern.
Die verfügbaren Daten enthalten Informationen über Merkmale der Arbeitnehmenden:
- Geschlecht
- Alter
- Beschäftigung
- Betriebszugehörigkeit
- Bildungsstand
Ebenso wie Merkmale der Arbeitgeber:
- Wirtschaftstätigkeit
- Unternehmensgröße
Die Erhebungen über die Struktur der Verdienste sind für Unternehmen mit 10 und mehr Beschäftigten sowie für alle Wirtschaftszweige mit Ausnahme der Landwirtschaft, der Fischerei, der privaten Haushalte und der exterritorialen Organisationen verpflichtend. Die Erhebung der Daten für die öffentliche Verwaltung erfolgt auf freiwilliger Basis.
Übertragung, Verfügbarkeit und Verbreitung der Daten
Die EU-Erhebungen über die Struktur der Verdienste werden alle vier Jahre durchgeführt. Die Referenzjahre der Erhebung sind 2002, 2006, 2010, 2014 und 2018. Referenzjahr für die nächste Erhebung wird 2022 sein.
Die Daten sind nach Wirtschaftsaktivität und Unternehmensgröße aufgeschlüsselt. Regionale Daten werden auch gemäß der NUTS-Klassifikation bereitgestellt.
Die Daten stehen ungefähr 2 Jahre nach dem Ende des Referenzjahres zur Verfügung.
Forscher erhalten Zugang zu den Mikrodaten unter bestimmten Bedingungen und unter Wahrung des Statistikgeheimnisses. Weitere Informationen finden Sie in unserem Abschnitt über den Zugang zu Mikrodaten.
Datenqualität
Informationen sind in den Metadaten der Erhebung zur Struktur der Verdienste – Hauptindikatoren (auf Englisch) sowie in den nationalen Qualitätsberichten im selben Metadaten-Dokument verfügbar.
Konzepte und Definitionen
Der Jahresnettoverdienst wird berechnet, indem vom Jahresbruttoverdienst die Einkommenssteuer und die Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitnehmenden abgezogen und dann die Familienzulagen hinzugerechnet werden.
Die Höhe dieser Komponenten und damit das Verhältnis von Netto- zu Bruttoverdienst hängt von der individuellen Situation der Arbeitnehmenden ab. Es werden verschiedene Familiensituationen betrachtet, die sich alle auf eine „durchschnittliche Arbeitskraft“ beziehen. Es gibt Unterschiede, je nach Familienstand, nach Anzahl Personen im Haushalt mit eigenem Einkommen (nur bei Paaren) und wie viele unterhaltsberechtigte Kinder im Haushalt wohnen.
Steuersatzindikatoren wie die Abgabenbelastung der Arbeitskosten, die Arbeitslosigkeitsfalle und die Niedriglohnfalle beruhen auf den durchschnittlichen jährlichen Brutto- und Nettoverdiensten. Damit soll die Attraktivität eines Arbeitsplatzes bewertet werden. Die Steuersatzindikatoren werden von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) (auf Englisch) nach einem allgemein anerkannten Modell berechnet.
Übertragung, Verfügbarkeit und Verbreitung der Daten
Die jährlichen Nettoeinnahmen werden nach einem „Gentlemen's Agreement“ erhoben, das heißt, nicht auf der Grundlage von Rechtsvorschriften. Die Daten stehen ungefähr 12 Monate nach dem Ende des Referenzzeitraums zur Verfügung.
Datenqualität
Informationen sind in den Metadaten zum Nettoverdienst und zu den Steuerquoten (auf Englisch) sowie in den nationalen Qualitätsberichten im selben Metadaten-Dokument verfügbar.
Konzepte und Definitionen
Das unbereinigte geschlechtsspezifische Lohngefälle ist der Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Männern und Frauen. Es wird als Prozentsatz des durchschnittlichen Bruttostundenverdienstes der Männer ausgedrückt.
Übertragung, Verfügbarkeit und Verbreitung der Daten
Die Daten zum unbereinigten geschlechtsspezifischen Lohngefälle beruhen auf der Methodik der Erhebung zur Struktur der Verdienste. Die Daten werden ungefähr 12 Monate nach dem Ende des Referenzzeitraums veröffentlicht.
Datenqualität
Informationen sind in den Metadaten zum unbereinigten geschlechtsspezifischen Lohngefälle (auf Englisch) sowie in den nationalen Qualitätsberichten im selben Metadaten-Dokument verfügbar.
Konzepte und Definitionen
Die Statistiken zu Mindestlöhnen beziehen sich auf die in den nationalen Rechtsvorschriften festgelegten Mindestlöhne, die für die Mehrheit der Vollzeitbeschäftigten in jedem Land gelten.
Übertragung, Verfügbarkeit und Verbreitung der Daten
Die jährlichen Daten werden nach einem „Gentlemen's Agreement“ erhoben, das heißt, nicht auf der Grundlage von Rechtsvorschriften. Die Daten werden halbjährlich, im Januar und im Juli, an Eurostat übermittelt.
Datenqualität
Informationen sind in den Metadaten zu Mindestlöhnen (auf Englisch) sowie in den nationalen Qualitätsberichten im selben Metadaten-Dokument verfügbar.