Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 15/06/2010

Frauen und MÄnner in Entscheidungsprozessen: Highlights (Zweites Quartal 2010)

Die vierteljährliche Aktualisierung des politischen Bereichs der Datenbank der Europäischen Kommission über die Mitwirkung von Frauen und Männern an Entscheidungsprozessen wurde gerade abgeschlossen.

Daten wurden zwischen dem 26. April und dem 19. Mai 2010 erhoben und beziehen sich auf die nationalen und regionalen Wahlen, die seit Anfang März 2010 stattgefunden haben sowie auf jüngste Änderungen der Regierungszusammensetzungen.

Ausgewählte Entwicklungen im Bereich Ausgewogenheit der Geschlechter sind:

  • Die Parlamentswahlen in Ungarn und im Vereinigten Königreich haben nur verhältnismäßig geringfügige Veränderungen im Gleichgewicht der Geschlechter bewirkt. In beiden Fällen führen weiterhin Männer den Vorsitz im Unterhaus. In der ungarischen Volksversammlung ist der Frauenanteil leicht zurückgegangen (von 11 auf 9 %). In Großbritannien hingegen erreicht die Anzahl der weiblichen Abgeordneten ihren bisherigen Höchststand: 142 der insgesamt 649 Abgeordneten sind Frauen (22 % anstatt bisher 19 %).
  • Die neue ungarische Regierung ist durchgehend männlich besetzt, wie auch bereits die vorhergehende. Der neuen, von der englischen Königin am 13. Mai angelobten Regierungskoalition unter Premierminister David Cameron gehören 16 % Frauen an (voriges Kabinett: 17 %).
  • Nach Regierungsumbildungen in Bulgarien und der Tschechischen Republik sind Frauen in den Kabinetten beider Staaten besser vertreten als bisher (Bulgarien: 17 anstatt 12 %, Tschechische Republik: 24 anstatt 17 %).
  • In Frankreich fanden im März 2010 Regionalwahlen statt, die jedoch an der Geschlechterverteilung unter den VolksvertreterInnen nur wenig veränderten. In sechs französischen Regionen beträgt der Frauenanteil in der Regionalversammlung über 50 % (Corse, Haute-Normandie, Ile-de-France, Limousin, Midi-Pyrénées und La Réunion), in weiteren sieben herrscht nahezu Parität (49 % weibliche Mitglieder). Wie schon vor den letzten Regionalwahlen stehen nur in zwei Regionalversammlungen Frauen an der Spitze (Poitou-Charentes und Franche-Comté).
  • Auch in 13 Regionen Italiens wurde im März gewählt. Zwar haben die Frauen den Vorsitz der Regionalversammlung von Campania und Emilia-Romagna verloren, dafür ist der Frauenanteil unter den Abgeordneten der Versammlungen in knapp der Hälfte der betroffenen Regionen gestiegen (Campania, Emilia-Romagna, Liguria, Piemonte, Puglia, Umbria). Den stärksten Zuwachs hat Campania vorzuweisen – von 3 auf 25 %. Was die neu gebildeten Regionalregierungen anbelangt, fällt die Entwicklung für die Frauen noch positiver aus: Ihr Anteil nahm in neun Regionen zu, und in drei Fällen ist die Regionalregierung ausgewogen besetzt (Basilicata, Puglia und Toscana). Besonders auffällig ist die Verbesserung in Basilicata, dessen früherer Regionalregierung keine einzige Frau angehörte, und in der Toscana, wo die Frauenquote von 7 auf 50 % kletterte. In Lazio hat die Regionalregierung nunmehr eine Vorsitzende, insgesamt stellen Frauen jedoch nur noch 15 % der Regierungsmitglieder (davor: 29 %).

 

Seite weiterempfehlen