Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 08/12/2015

Behinderungen: Der Access City Award 2016 für behindertenfreundliche Städte geht an Mailand!

Anlässlich des Europäischen Behindertentags freut sich die Europäische Kommission, die italienische Stadt Mailand als Gewinner des Access City Awards 2016 bekannt zu geben. Wiesbaden (Deutschland), Toulouse (Frankreich), Vaasa (Finnland) und Kapsovár (Ungarn) wurden ebenfalls für ihre Bemühungen ausgezeichnet, die Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen und Ältere zu verbessern.

Die Preisverleihung fand im Rahmen der Konferenz zum Europäischen Behindertentag 2016 statt, die gestern in Brüssel begann und bis heute Abend andauert. Der Schwerpunkt der diesjährigen Konferenz liegt auf dem Thema Kinder und Jugendliche mit Behinderungen.

Unter dem Titel „In einem barrierefreien Europa gemeinsam wachsen“ umfasst die Veranstaltung Vorträge und Diskussionen zur aktuellen Situation von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen sowie zur integrativen Bildung, da diese ein wichtiges Instrument zur Gewährleistung einer gleichberechtigten Teilnahme von Menschen mit Behinderungen am Arbeits- und gesellschaftlichen Leben darstellt. Ziel ist der Austausch bewährter Verfahren in der integrativen Bildung sowie die Förderung der aktiven Teilnahme an der Gesellschaft und am Arbeitsmarkt sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene.

Mailand

Neben den außerordentlichen und konsequenten Anstrengungen, die Stadt behindertenfreundlicher zu machen, hat sich Mailand zudem in Projekten zur Förderung der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen und zur Unterstützung eines selbstständigen Lebens engagiert. Die Baunormen in Mailand tragen nicht nur zur Verbesserung der Barrierefreiheit und Benutzerfreundlichkeit bei, sondern fördern auch Universal Design-Standards, die darauf abzielen, Produkte und Räume so zu gestalten, dass sie von einer möglichst großen Zahl von Menschen genutzt werden können. Mailand ist der Gewinner des von der EU verliehenen Access City Awards 2016. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury waren nicht nur die beeindruckenden Schritte zur Verbesserung der Barrierefreiheit in der Vergangenheit, sondern auch Mailands ehrgeizige Pläne für die Zukunft.

Zweiter und dritter Platz

Wiesbaden, die Hauptstadt des deutschen Bundeslandes Hessen, wird für seine Bemühungen, eine Stadt zu schaffen, die für alle seine Bürger zugänglich ist, beispielsweise durch die Setzung ehrgeiziger Ziele zur Gewährleistung der Zugänglichkeit des Stadtzentrums und von Freiflächen, Parkanlagen und Spielplätzen, mit dem zweiten Platz belohnt.

Toulouse, das viertgrößte Stadtgebiet in Frankreich, erhält den dritten Preis. Die Stadt hat sich der Verbesserung der Lebensqualität ihrer Bürger mit Behinderungen verschrieben, sei es im Bereich Verkehrsmittel, wo die Metro, Straßenbahnen und Busse zu 100 % barrierefrei sind, oder im Kulturbereich, wo Opern mit Audiobeschreibung aufgeführt werden und Programme in Großdruck oder Blindenschrift erhältlich sind.

Besondere Erwähnungen

Toulouse fand bei der Eröffnung zudem besondere Erwähnung als „Smart City“: Die Stadt verfügt über zugängliche Websites mit Informationen zur Barrierefreiheit, zum Beispiel darüber, welche Fußgängerübergänge mit akustischen Signalen für sehbehinderte Menschen ausgestattet sind und wo sich Behindertenparkplätze befinden.

Die finnische Stadt Vaasa fand besondere Erwähnung für ihr Engagement hinsichtlich der Verbesserung der Arbeitsumgebung von Älteren und Menschen mit Behinderungen.

Kaposvár im Südwesten Ungarns fand ebenfalls besondere Erwähnung, und zwar für die Ausstattung der neu renovierten öffentlichen Gebäude mit Blindenleitsystemen und Braille-Beschriftung, um so blinden und sehbehinderten Menschen Unterstützung zu bieten.

Hintergrund

Der Access City Award gehört zu den in der Europäischen Strategie zugunsten von Menschen mit Behinderungen vorgesehenen Maßnahmen für ein barrierefreies Europa für Menschen mit Behinderungen. Mit dem Award sollen Städte mit mindestens 50 000 Einwohnern ermutigt werden, ihre Erfahrungen auszutauschen und die Barrierefreiheit zugunsten aller zu erhöhen. Seit 2010 haben mehr als 250 europäische Städte an den sechs Wettbewerben um den Access City Award teilgenommen, der anlässlich der Konferenz zum Europäischen Behindertentag verliehen wird.

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