Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 29/11/2016

Kommission schlägt 1,8 Millionen Euro aus dem Globalisierungsfonds als Hilfe für 800 holländische ehemalige Einzelhandelsbeschäftigte vor

Die Europäische Kommission unterbreitete heute einen Vorschlag für die Bereitstellung von 1,8 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung (EGF) für die holländischen Regionen Drenthe und Overijssel. Das würde 800 ehemaligen Beschäftigten im Einzelhandel bei der Suche nach einer neuen Arbeit helfen.

© Shutterstock.com / lakov Filimonov

Die Niederlande hatten für die beiden Regionen nach der Entlassung von 1096 Arbeitern aus sechs Einzelhandelsbetrieben, die unlängst in Konkurs gegangen sind, um Unterstützung vom EGF angesucht.

Marianne Thyssen, EU-Kommissarin für Beschäftigung, Soziales, Qualifikationen und Arbeitskräftemobilität, bemerkte dazu: „In ganz Europa wurde der Einzelhandelssektor besonders stark von der Finanzkrise getroffen. In Folge davon blieben tausende Menschen ohne Arbeit, insbesondere in Drenthe und Overijssel, wo der Einzelhandel eine wichtige Beschäftigungsquelle darstellt. Die heute getroffene Entscheidung wird den ehemaligen Mitarbeitern von sechs holländischen Einzelhandelsunternehmen bei der Vorbereitung auf neue Beschäftigungsmöglichkeiten helfen. Der Globalisierungsfonds ist ein wichtiges Mittel Europas, um Solidarität mit den durch die Krise Geschädigten zu bekunden, und hat sich im Lauf der Jahre bewährt.“

Die Schwierigkeiten, mit denen der holländische Einzelhandel konfrontiert wurde, waren die Folge von nationalen und internationalen Trends. Dazu zählt die stagnierende Kaufkraft verschuldeter holländischer Familien, insbesondere im mittleren Preissegment von Konsumgütern. Diese wurde noch durch das schwindende Vertrauen der Verbraucher in die Wirtschaft verstärkt.

Andererseits war die Konkurrenz durch heimischen und internationalen Online-Einkauf von Gütern von beträchtlicher Auswirkung. Die geringe Verfügbarkeit von Krediten – da sich der Bankensektor mit Finanzierungen zurückhielt – verhinderte Investitionen des Einzelhandelssektors und eine Anpassung an die neuen Umstände.

Aufgrund der Verknüpfung mit der Finanzkrise und der Globalisierung und aufgrund der regionalen Auswirkungen ist eine Unterstützung aus dem  Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung (EGF) der Wiedererlangungsmaßnahmen für ehemalige Einzelhandelsbeschäftigte und des Sektors zulässig. Ziel der Maßnahmen ist:

  • Aufzeichnung des Potentials und der Arbeitsperspektiven ehemaliger Einzelhandelsbeschäftigten,
  • Bereitstellung persönlicher Beratung,
  • Case Management
  • Outplacement.

Ein flexibler Pool für Arbeitssuchende wird geschaffen und Ausbildungen und Umschulungen sind vorgesehen, ferner auch Dienste und Start-up-Beihilfen für Existenzgründer.

67 % der Begünstigten sind jünger als 30 Jahre alt. Die geschätzten Gesamtkosten des Pakets belaufen sich auf 3 Millionen Euro, davon würde der EGF 1,8 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Der Vorschlag wird nun dem Europäischen Parlament und dem Rat der Europäischen Union zur Verabschiedung vorgelegt.

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