Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 17/09/2015

Europa ergreift Maßnahmen, um 12 Millionen Langzeitarbeitslose bei ihrer Rückkehr in den Arbeitsmarkt zu unterstützen

Die Europäische Kommission hat heute Leitlinien für die Mitgliedstaaten zur besseren Unterstützung von Langzeitarbeitslosen bei der Rückkehr in den Arbeitsmarkt vorgeschlagen.

Nach der Neubelebung der Beschäftigungsinitiative für junge Menschen im Mai ist dies eine weitere konkrete Initiative der breiteren wirtschafts- und sozialpolitischen Agenda der Juncker-Kommission, mit der die Schaffung von Arbeitsplätzen, die wirtschaftliche Erholung und soziale Gerechtigkeit in Europa unterstützt werden sollen.

Der Vorschlag der Kommission

Der heutige Vorschlag sieht für eine Empfehlung des Rates eine individuelle Bestandsaufnahme für alle Arbeitsuchenden, die seit mehr als 12 Monaten ohne Beschäftigung sind, vor; außerdem sollten diese Personen, bevor sie 18 Monate lang arbeitslos sind eine schriftliche Wiedereinstiegsvereinbarung bekommen, die ihnen einen konkreten und auf sie persönlich abgestimmten Plan für die Rückkehr in die Beschäftigung anbietet.

In dem Vorschlag werden Leistungen zur Unterstützung von Langzeitarbeitslosen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt analysiert und konkrete Maßnahmen zu deren Ausbau angeregt. Von den Mitgliedstaaten zusammengetragene bewährte Verfahren dienen dabei als Ausgangspunkt.

Der Vorschlag der Kommission wird nun zur Erörterung und Annahme an den Rat weitergeleitet. Die Durchführung der in der Empfehlung genannten Maßnahmen kann beginnen, sobald die Mitgliedstaaten eine Einigung erzielt haben.

Drei konkrete Schritte zur Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt

In dem Vorschlag werden Leistungen zur Unterstützung von Langzeitarbeitslosen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt analysiert und konkrete Maßnahmen zu deren Ausbau angeregt. Von den Mitgliedstaaten zusammengetragene bewährte Verfahren dienen dabei als Ausgangspunkt.

Es werden im Wesentlichen drei konkrete Schritte vorgeschlagen:

  • Förderung der Meldung bei einer Arbeitsverwaltung;
  • gründliche individuelle Bestandsaufnahme für alle gemeldeten Langzeitarbeitslosen spätestens nach 18 Monaten Arbeitslosigkeit, um ihre Bedürfnisse und ihr Potenzial zu ermitteln;
  • Angebot einer Wiedereinstiegsvereinbarung für alle gemeldeten Langzeitarbeitslosen spätestens nach 18 Monaten Arbeitslosigkeit.

Die Wiedereinstiegsvereinbarung sollte einen maßgeschneiderten Plan für die Rückkehr der Langzeitarbeitslosen in eine Beschäftigung umfassen. Je nach Angebot im betreffenden Mitgliedstaat können dazu folgende Leistungen gehören:

  • Mentoring,
  • Unterstützung bei der Arbeitssuche,
  • Fortbildung sowie Kinderbetreuungs- und Gesundheitsversorgungsangebote, Wohn- und Transportkostenzuschüsse oder Rehabilitation.

Im Sinne von Kontinuität und Kohärenz der Unterstützung sollten die Leistungen über eine zentrale Anlaufstelle abgewickelt werden. Auch die Rechte und Pflichten sowohl der arbeitslosen Personen als auch der unterstützenden Einrichtung sollten darin eindeutig festgehalten werden.

In dem Vorschlag wird auch die aktive Einbindung der Arbeitgeber durch Partnerschaften mit den öffentlichen Stellen angeregt, was die Palette der ihnen zur Verfügung stehenden Leistungen erweitert; auch sollten gezielte finanzielle Anreize für Arbeitgeber geschaffen werden.

Die Mitgliedstaaten können bei der Umsetzung dieser Empfehlungen auf Unterstützung aus dem Europäischen Sozialfonds zurückgreifen.

Twitter Chat

Ein Twitter Chat mit Fachleuten der GD EMPL findet am Donnerstag 24. September von 11:00 bis 12:00 statt.

Folgen Sie @EU_Social und fragen Sie uns mit dem Hashtag #EUChat was die EU gegen Langzeitarbeitslosigkeit unternimmt!

Hintergrund

In Europa sind über 12 Millionen Menschen seit mehr als einem Jahr arbeitslos. Trotz der wirtschaftlichen Erholung und der Anzeichen für eine Verbesserung auf dem EU-Arbeitsmarkt hat sich ihre Zahl zwischen 2007 und 2014 verdoppelt. Heute machen die Langzeitarbeitslosen etwa die Hälfte aller Arbeitslosen aus.

Die Investitionsoffensive für Europa hat das Potenzial zur Schaffung von Millionen neuer Arbeitsplätze. Doch auch wenn neue Arbeitsplätze entstehen, ist es für Langzeitarbeitslose oft sehr schwierig, erfolgreich auf den Arbeitsmarkt zurückzukehren.

 

 

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