Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 29/11/2016

Die britische Stadt Chester erhält Auszeichnung der Europäischen Kommission für die Verbesserung der Barrierefreiheit

Wie die Europäische Kommission heute verkündete, ist die britische Stadt Chester Gewinnerin des Access City Awards. Aus 43 Städten in 21 EU-Ländern wurde die Stadt Chester für ihre integrativen Maßnahmen für Menschen mit Behinderungen in den verschiedensten Sektoren und besonders im Tourismussektor ausgewählt.

Der Award wurde am 29. November im Rahmen des Europäischen Behindertentags verliehen. Rotterdam (NL), Jūrmala (LV), Lugo (ES), Skellefteå (SE), Alessandria (IT) und Funchal (PT) wurden ebenfalls für die Verbesserung der Barrierefreiheit für Ältere und Menschen mit Behinderungen gewürdigt.

Marianne Thyssen, Kommissarin für Beschäftigung, Soziales, Qualifikationen und Arbeitskräftemobilität, brachte bei der Preisverleihung ihre Anerkennung für die Errungenschaften der Stadt Chester durch die Schaffung einer behindertenfreundlichen Umgebung für ihre Bewohner zum Ausdruck. Sie sagte: Die Bemühungen der Stadt Chester, ihr historisches und kulturelles Erbe für Menschen mit Behinderungen zugänglich zu machen, verdienen höchstes Lob. Menschen mit Behinderungen sollten an allen Aspekten des Lebens ohne Beschränkungen teilnehmen können: an sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen, touristischen und anderen Aspekten. Ich möchte der Stadt Chester dafür gratulieren, dass sie wegweisend darin war, allen das Leben barrierefreier zu machen.

Indem sie Rollstuhlfahrern ihre wichtigsten Tourismusplätze zugänglich machte, konnte die Stadt Chester beweisen, dass die Gewährleistung eines für alle barrierefreien Tourismus sowie die Bewahrung des historischen und kulturellen Erbes Hand in Hand gehen können. Besondere Erwähnung verdient die Tatsache, dass nicht nur der öffentliche Sektor, sondern auch Privatunternehmen von Chester an den Initiativen für die Barrierefreiheit beteiligt waren. Die europäische Jury würdigte besonders die Anlagen und Maßnahmen für Besucher mit schwersten Behinderungen. Herausragend sind nicht nur die beeindruckenden Schritte, die bislang von der Stadt Chester unternommen wurden, sondern auch ihr langfristiger Ansatz und ihre ehrgeizigen Pläne für die Zukunft.

Weitere ausgezeichnete Städte

Rotterdam (NL) – Zweiter Platz

Rotterdam verfolgt eine breite Palette an innovativen Aktivitäten, darunter die Sensibilisierung der örtlichen Gemeinde und Projekte, die die besonderen Bedürfnisse von Bewohnern mit verschiedenen Formen von Behinderungen betreffen. Aufgrund der sehr umfassenden Gesetzgebung zur Barrierefreiheit in den Niederlanden, verdient Rotterdam besondere Anerkennung für die Erfüllung dieser hohen Anforderungen und deren Implementierung in alle politischen Bereiche der Stadt.

Jūrmala (LV) – Dritter Platz

Die Stadt Jūrmala beeindruckt durch ihre ständigen Bemühungen um Gewährleistung einer Barrierefreiheit sowohl für Touristen, die diese Wellness-Stadt besuchen, als auch für die lokale Bevölkerung in den Bereichen Beschäftigung, Verkehr und Bildung. Im Mittelpunkt der Bemühungen der Stadt stand die Unterstützung eines aktiven Lebensstils für Bürger mit Behinderungen und Ältere durch Angebot einer breiten Vielfalt an Outdoor- und Fitness-Aktivitäten. Das Ziel der Maßnahmen, ältere Menschen in Bewegung zu halten, und die verbesserte Zusammenarbeit mit örtlichen NROs wurden von der europäischen Jury besonders geschätzt.

Lugo (ES) – Smart City

Die Stadt Lugo im Nordwesten Spaniens wurde speziell als „Smart City“ erwähnt und damit ihr holistischer, den privaten und geschäftlichen Sektor in alle Aktivitäten miteinschließender und integrativer Ansatz gegenüber Behinderungen gewürdigt. Lugo leitet Karrieren-Förderprogramme und nutzt bei der Festlegung von Strategien zur Barrierefreiheit neue Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Auch widmet die Stadt der sozialen Eingliederung von Älteren besondere Aufmerksamkeit.

Skellefteå (SE) – Engagement zur Verbesserung der Arbeitsumgebung

Diese schwedische Stadt wurde durch besondere Erwähnung ihres Engagements zur Verbesserung der Arbeitsumgebung der Bewohner mit Behinderungen und Älteren gewürdigt. Die europäische Jury schätzte den hohen Anteil an Menschen mit Behinderungen im Beschäftigungssektor. In Skellefteå sind 20 Beschäftigte, die sich gut mit Behinderungen auskennen, für die jährliche Schaffung von Arbeitsplätzen für 700 Menschen mit Behinderungen verantwortlich.

Alessandria (IT) – Engagement für Barrierefreiheit unter schwierigen finanziellen Umständen

Die Aktivitäten von Alessandria sind ein Beispiel dafür, wie viel bereits mit geringen finanziellen Investitionen, aber mit großartigen Ideen und vollem Engagement erreicht werden kann. Trotz schwerer finanzieller Probleme behielt die Stadt die Barrierefreiheit ganz oben auf der Agenda. Die anhaltenden Errungenschaften von Alessandria umfassen Sensibilisierungsinitiativen, soziale Eingliederung und die Schaffung von integrativen Spielplätzen.

Funchal (PT) – Engagement für die Beibehaltung von Barrierefreiheit in geographisch schwierigem Kontext

Diese Inselstadt sorgte trotz schwierigem vulkanischem Gelände dafür, dass alle Strände, Tourismusplätze, Taxis, Hotels und öffentlichen Plätze barrierefrei sind, sodass sowohl Ansässige als auch Besucher mit Behinderungen die gleichen Chancen wie alle anderen haben, um ihren Urlaub zu genießen.

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