Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 30/05/2012

Österreich macht den Vorreiter und startet den Bundesseniorenplan

Der Seniorenrat und die Österreichische Plattform für Interdisziplinäre Alternsfragen (ÖPIA) veranstalteten am 29. Mai im Parlament in Wien ein ganztägiges Symposium zum Seniorenplan, einem erst kürzlich vollendeten Bundesplan über die gesellschaftliche Integration und die Lebensqualität von Seniorinnen und Senioren in Österreich.

Nationalratspräsidentin Barbara Prammer hielt die Eröffnungsansprache, in der sie ihre besondere Zufriedenheit darüber zum Ausdruck brachte, dass das Haus im Europäischen Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen eine so wichtige Veranstaltung beherberge.

Anschließend grüßte Bundespräsident Heinz Fischer die Teilnehmer von „Aktiv Altern – der österreichische Weg“ in einer Videobotschaft. Dass Menschen altern, sei eine Tatsache, stellte er darin fest. Deshalb müssten wir uns darum bemühen, uns so lange wie möglich aktiv und sinnvoll in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, von der Arbeit bis zur Freizeit, zu beteiligen.

Bundeskanzler Werner Faymann stellte in seinem Grußwort fest, angesichts der jüngsten Entwicklungen in Europa bestünde ein besonderer Bedarf an größerer Solidarität zwischen den gesellschaftlichen Gruppen und den verschiedenen Ländern. Außerdem dankte er den Vertretern des Seniorenrates für ihre konstruktive Mitarbeit in schwierigen Zeiten.

Vizekanzler Michael Spindelegger hält eine breite Diskussion über Themen wie das altersgerechte Wohnen, die Entwicklung neuer Arbeitsmodelle, das lebenslange Lernen und die Schaffung einer seniorenfreundlichen Infrastruktur für notwendig. Darüber hinaus stellte er die große Bedeutung des Einsatzes neuer Technologien in der Forschung und der Einrichtung spezifischer Dienststellen für Gerontologie heraus.

Sozialminister Rudolf Hundstorfer plädierte für eine positive Bewertung des demografischen Wandels, da dieser zeige, dass es in Bereichen wie der Medizin oder der Gestaltung von Arbeitsumgebungen in den vergangenen Jahrzehnten große Fortschritte gegeben habe.

Der Bundesseniorenplan, betonte er, sei „einzigartig in Europa“, auch wenn er eher eine Richtung als konkrete politische Maßnahmen vorgebe. Das Hauptaugenmerk des Seniorenplans, so der Minister, gelte der langfristigen Sicherung der Pensionssysteme und der hohen Pflegestandards, da diese die materielle Basis für alle anderen Blöcke bilden.

Für den Präsidenten des Seniorenrats, Andreas Khol, stellt der Plan eine wichtige Richtlinie und Zielvorgabenliste dafür dar, ältere Menschen in die Lage zu versetzen, ihre aktive Einbeziehung und Beteiligung in allen Bereichen des Lebens sicherzustellen.

Der Kopräsident des Seniorenrats, Karl Blecha, fügte hinzu, der demografische Wandel biete eine großartige Chance für junge und alte Menschen, die Zukunft gemeinsam zu gestalten. Außerdem erinnerte er an das ernste Problem, dass viele Rentnerinnen und Rentner gegenwärtig an der Schwelle zur Armut stehen.

Im Anschluss debattierten die Teilnehmer im Laufe des Tages in diversen Diskussionsrunden über Themen wie das lebenslange Lernen, das aktive Altern oder die Generationenpolitik. Dabei erläuterten Experten, Wissenschaftler und Vertreter politischer Parteien ihre Positionen.

Der österreichische Seniorenplan kann hier heruntergeladen werden.

Klicken Sie hier, um sich eine Fotogalerie der Veranstaltung anzuschauen.

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