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Archive:Bildungsstatistiken auf regionaler Ebene

Revision as of 18:49, 11 October 2018 by EXT-S-Allen (talk | contribs)


Datenauszug vom März/April 2018.

Aktualisierung des Artikels geplant: November 2019.

Highlights

Die griechische Hauptstadtregion Attiki war die einzige Region in der EU, in der weniger als 50 % der vierjährigen Kinder eine frühkindliche Bildungseinrichtung besuchten.

Hauptstadtregionen sind für Hochqualifizierte attraktiv; dies gilt insbesondere für Inner London - West, wo über sieben von zehn Einwohnern im erwerbsfähigen Alter über Hochschulbildung verfügen.

Quelle: Eurostat

Ausbildung, berufliche Bildung und lebenslanges Lernen im Allgemeinen spielen in den wirtschaftlichen und sozialen Strategien der Europäischen Union (EU) eine zentrale Rolle. In diesem Artikel werden Daten zu den verschiedenen Stufen des Bildungssystems (gemäß der internationalen Standardklassifikation des Bildungswesens (ISCED)) entsprechend dem natürlichen Verlauf präsentiert und der Übergang auf den Arbeitsmarkt analysiert; erhoben wurden Daten zu den Bildungsbeteiligungsquoten Vierjähriger, zur Beteiligung an beruflicher Bildung, zu frühzeitigen Schul- und Ausbildungsabgängern, zum Anteil nicht erwerbstätiger junger Menschen, die weder an Bildung noch an Weiterbildung teilnehmen, zum Bevölkerungsanteil mit tertiärem Bildungsabschluss, zu den Erwerbstätigenquoten bei Absolventen sowie zur Teilnahme an Maßnahmen der Erwachsenenbildung.

Full article

2016 befanden sich 109 Millionen Kinder, Schüler, Studierende und Lernende in der EU-28 auf allen Bildungsstufen (auf Englisch) in Ausbildung, von der frühkindlichen Bildung bis hin zum Postgraduiertenstudium. Es besteht weitestgehende Einigkeit darüber, dass ein grundlegendes Bildungsniveau wünschenswert ist, damit jeder die Möglichkeit hat, am wirtschaftlichen und sozialen Leben teilzunehmen, die eigenen Chancen auf eine Beschäftigung zu erhöhen und das eigene Risiko für Armut oder gesellschaftliche Ausgrenzung zu reduzieren. Schulische und berufliche Bildung können aber nicht nur zur persönlichen Weiterentwicklung und zu mehr Wohlbefinden beitragen, sondern sind zudem von entscheidender Bedeutung für den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt. Dies gilt insbesondere für eine globalisierte und wissensbasierte Wirtschaft, die auf gut ausgebildete Arbeitskräfte angewiesen ist, um im Hinblick auf Produktivität, Qualität und Innovation wettbewerbsfähig zu bleiben.

Internationale Standardklassifikation des Bildungswesens (ISCED)'

Da sich die nationalen Bildungssysteme in ihrer Struktur und hinsichtlich ihrer Lehrpläne unterscheiden, gestalten sich räumliche oder zeitliche Vergleiche zur Bewertung der Leistungsfähigkeit verschiedener Systeme schwierig. Um die Voraussetzungen, Abläufe und Erfolge unterschiedlicher Bildungssysteme miteinander vergleichen und interpretieren zu können, werden Bildungsstatistikdaten gemäß der Internationalen Standardklassifikation des Bildungswesens (ISCED) erhoben. Mit der ISCED können verschiedenste Statistikdaten zu einer breiten Palette von Bildungsaspekten, z. B. Beteiligung an Bildungsmaßnahmen, Schülerzahlen, personelle oder finanzielle Investitionen im Bildungsbereich oder Bildungsabschlüsse, zusammengeführt werden.

Als Referenzklassifikation ermöglicht sie die Einordnung von Bildungsgängen und entsprechenden Qualifikationen unterschiedlicher Bildungsstufen und -bereiche in international vereinbarte Kategorien. Die Klassifikation wird von Zeit zu Zeit aktualisiert, um neue Entwicklungen in den weltweiten Bildungssystemen abzubilden; die aktuelle Version – ISCED 2011 (auf Englisch) – wurde im November 2011 von der UNESCO-Generalkonferenz verabschiedet. Um der Ausweitung der frühkindlichen Bildung sowie der Umstrukturierung der tertiären Bildung Rechnung zu tragen, wurden neue Kategorien hinzugefügt. Innerhalb der ISCED 2011 gibt es folgende Stufen:

Frühkindliche Bildung – ISCED-Stufe 0;
Primarschulbildung – ISCED-Stufe 1;
Sekundarstufe I – ISCED-Stufe 2;
Sekundarstufe II– ISCED-Stufe 3;
Nichttertiäre Bildung nach dem Sekundarbereich – ISCED-Stufe 4;
Kurzstudiengänge – ISCED-Stufe 5;
Bachelorstudiengänge oder gleichwertige Studiengänge – ISCED-Stufe 6;
Masterstudiengänge oder gleichwertige Studiengänge – ISCED-Stufe 7;
Promotionsstudiengänge oder gleichwertige Studiengänge – ISCED-Stufe 8;

Tertiäre Bildung ist ein Oberbegriff für Bildungsgänge der ISCED-Stufen 5–8.

Frühkindliche Bildung

Die Forschung hat gezeigt, dass die ersten Lebensjahre oftmals ausschlaggebend für die lebenslange Entwicklung eines Menschen sind, weshalb der frühkindlichen und der Primarschulbildung eine Schlüsselrolle zukommt, wenn es darum geht, durch Überwindung von Ungleichheiten und Verbesserung von Grundkompetenzen die Lebensperspektiven zu verbessern. Frühkindliche Bildung (ISCED-Stufe 0) ist gewöhnlich nach einem ganzheitlichen Ansatz gestaltet und verfolgt das Ziel, die frühkindliche Entwicklung im kognitiven, physischen, sozialen und emotionalen Bereich zu fördern, und zwar durch zwei Kategorien von Bildungsgängen: frühkindliche Bildungsentwicklung (Stufe 01) und Bildung im Elementarbereich (Stufe 02). Bildungsprogramme im Primarbereich (ISCED-Stufe 1) sind üblicherweise darauf ausgelegt, Schülerinnen und Schülern Grundfertigkeiten im Lesen, im Schreiben und in der Mathematik zu vermitteln, mit anderen Worten, ihnen Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen.

Im strategischen Rahmen für die allgemeine und berufliche Bildung 2020 (ET 2020) wurde als Kernziel festgelegt, dass bis 2020 mindestens 95 % der Kinder zwischen vier Jahren und dem gesetzlichen Einschulungsalter an frühkindlichen Bildungsmaßnahmen teilnehmen sollten; in der EU-28 lag dieser Wert bereits 2016 bei 95,5 %.

Die griechische Hauptstadtregion Attiki war die einzige Region in der EU, in der weniger als die Hälfte aller Vierjährigen eine frühkindliche Bildungseinrichtung besuchte

Abbildung 1 zeigt die NUTS-2-Regionen mit den höchsten und den niedrigsten Beteiligungsquoten von Vierjährigen an frühkindlichen Bildungsmaßnahmen im Jahr 2016; für Deutschland und das Vereinigte Königreich beziehen sich die Angaben auf NUTS-1-Regionen. Im Jahr 2015 besuchte die überwiegende Mehrheit (93,8 %) der vierjährigen Kinder in der EU-28 irgendeine Bildungseinrichtung, überwiegend eine Einrichtung des Elementarbereichs; in Irland, in Frankreich und im Vereinigten Königreich besuchten zwar einige Kinder bereits im Alter von vier Jahren eine Primarschule, doch war dies nicht verpflichtend.

Eine Beteiligungsquote von Vierjährigen an frühkindlichen Bildungsmaßnahmen von 100 % erreichten zwölf Regionen in Frankreich, neun englische Regionen im Vereinigten Königreich (Daten von 2015), vier Regionen in Belgien, drei Regionen in Süditalien und Malta (das auf dieser Gliederungsebene nur eine einzige Region bildet; Daten von 2015). Demgegenüber wurden acht der zehn niedrigsten regionalen Beteiligungsquoten in Griechenland (Daten von 2014) verzeichnet, wo die bei Weitem niedrigste Quote in der Hauptstadtregion Attiki verzeichnet wurde (28,3 %). Die beiden nicht griechischen Regionen unter den zehn letzten Regionen waren Východné Slovensko (Ostslowenien) und Kontinentalna Hrvatska (kontinentales Kroatien).

Das zweite Schaubild von Abbildung 1 zeigt die Regionen mit den höchsten und niedrigsten durchschnittlichen Zuwachsraten bei der Teilnahme von Vierjährigen an frühkindlichen Bildungsmaßnahmen im Zeitraum 2013–2016. Hier zeigt sich, dass in ganz Polen in den letzten Jahren die Beteiligungsquoten von Vierjährigen stark gestiegen sind; in den 16 NUTS-2-Regionen Polens betrugen die durchschnittlichen Änderungsraten zwischen 4,9 und 11,7 % pro Jahr; nur Zypern (auf dieser Gliederungsebene eine einzige Region) und die irische Region Border, Midland and Western (2013–2015) wiesen ebenso hohe Änderungsraten auf.
Abbildung 1: NUTS-2-Regionen mit den höchsten und niedrigsten Beteiligungsquoten Vierjähriger an frühkindlichen Bildungsmaßnahmen
(%)
Quelle: Eurostat (educ_uoe_enra14)

Berufsbildende Bildungsgänge in der Sekundarstufe II

Die berufliche Bildung vermittelt Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen, die konkret für einen bestimmten Beruf benötigt werden. In der Politik wird der beruflichen Bildung immer mehr Bedeutung beigemessen, da sie in entscheidendem Maße zur Senkung der Jugendarbeitslosigkeit beitragen und jungen Menschen den Übergang zwischen Schule und Beruf bzw. Arbeitsmarkt erleichtern kann, vor allem wenn die entsprechenden Bildungsgänge/Ausbildungsmaßnahmen spezifische Qualifikationen vermitteln, die von Arbeitgebern verlangt werden.

In der Regel endet die Sekundarstufe II (ISCED-Stufe 3), wenn die Schüler 17 bis 18 Jahre alt sind. Bildungsgänge dieses Bereichs zielen in der Regel darauf ab, die Schüler auf eine Hochschulbildung vorzubereiten und/oder ihnen beschäftigungsrelevante Fähigkeiten zu vermitteln. 2015 nahmen in der EU-28 mehr als 10,3 Millionen und damit 47,3 % aller Schüler des Sekundarbereichs II an einem berufsbezogenen Bildungsgang teil; die übrigen Schüler besuchten allgemeinbildende Zweige der Sekundarstufe II.

Aus Abbildung 2 geht hervor, dass es 2016 bei den Schüleranteilen in berufsbezogenen Bildungsgängen der Sekundarstufe II zwischen den NUTS-2-Regionen erhebliche Unterschiede gab. Zum Teil hängen diese möglicherweise mit der Verfügbarkeit bzw. dem Image von beruflicher Bildung zusammen; so wird eine Berufsausbildung beispielsweise in der Tschechischen Republik, in den Niederlanden und in Österreich allgemein als gute Möglichkeit für den Einstieg in den Arbeitsmarkt betrachtet. In drei NUTS-2-Regionen der EU, zwei davon in der Tschechischen Republik (Severozápad mit 76,9 % und Jihozápad mit 75,5 %) und eine in der westösterreichischen Region Oberösterreich (75,7 %), nahmen 2016 mehr als drei Viertel aller Schüler der Sekundarstufe II an berufsbezogenen Bildungsgängen teil.

Unter 10 % aller Schüler der Sekundarstufe II in Irland und Schottland in berufsbezogenen Bildungsgängen

Im Gegensatz dazu lagen EU-weit in zehn Regionen die Anteile der Schüler in berufsbezogenen Bildungsgängen der Sekundarstufe II bei unter einem Viertel. Die bei Weitem niedrigsten Prozentsätze wiesen die beiden irischen Regionen Southern and Eastern (1,4 %; Daten von 2013) und Border, Midland and Western (1,7 %; Daten von 2013) auf; die einzige weitere Region mit einem Anteil von unter 10 % war die NUTS-1-Region Scotland (9,0 %; Daten von 2015) im Vereinigten Königreich. In drei NUTS-2-Regionen lag der Anteil der Schüler berufsbezogener Bildungsgänge zwischen 10 und 20 %, nämlich in den Inselregionen Maltas und Zyperns (beide auf dieser Gliederungsebene eine einzige Region) sowie in Közép-Magyarország (der Hauptstadtregion Ungarns). Auch in Ungarn waren im Allgemeinen die Anteile der beruflichen Bildung relativ niedrig, da auch in vier ungarischen Regionen weniger als ein Viertel aller Schüler der Sekundarstufe II an entsprechenden Bildungsgängen teilnahm und die Quoten in den übrigen ungarischen Regionen bei maximal 27,9 % lagen.

Das zweite Schaubild von Abbildung 2 zeigt die Regionen mit den höchsten und niedrigsten durchschnittlichen Zuwachsraten bei den Beteiligungsquoten an berufsbezogenen Bildungsgängen der Sekundarstufe II im Zeitraum 2013–2016. Daraus geht hervor, dass es in zwei der Regionen mit den niedrigsten Beteiligungsquoten an beruflicher Bildung, Zypern und Schottland, zu einem Anstieg kam; nichtsdestotrotz war der stärkste Zuwachs der Schülerquoten in berufsbezogenen Bildungsgängen in der NUTS-1-Region Wales zu verzeichnen (plus 9,3 % pro Jahr; 2013–2015). Danach folgten ausnahmslos spanische Regionen.
Abbildung 2: NUTS-2-Regionen mit den höchsten und niedrigsten Schüleranteilen in berufsbezogenen Bildungsgängen der Sekundarstufe II
(%)
Quelle: Eurostat (educ_uoe_enra13) und (educ_uoe_enrs05)

Frühzeitige Schul- und Ausbildungsabgänger

Die frühzeitigen Schul- und Ausbildungsabgänger sind definiert als der Anteil der 18- bis 24-Jährigen, die höchstens über einen Bildungsabschluss der Sekundarstufe I (ISCED-Stufen 0–2) verfügen und in den letzten vier Wochen vor der Arbeitskräfteerhebung (AKE) an keinem weiteren allgemeinen oder berufsbildenden Ausbildungsgang teilgenommen haben. Dieser Indikator stellt sowohl eine Benchmark für den ET 2020-Rahmen als auch ein Ziel der Strategie Europa 2020 dar; in beiden Fällen ist das politische Ziel, den Anteil der frühzeitigen Schul- und Ausbildungsabgänger in der EU-28 auf unter 10 % zu senken.

2017 lag der Anteil der frühzeitigen Schul- und Ausbildungsabgänger in der EU-28 bei 10,6 % und somit 0,1 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert, womit sich das Muster kontinuierlich sinkender Quoten, das in den letzten zehn Jahren zu beobachten war, fortsetzte.

Niedrigster Anteil frühzeitiger Schul- und Ausbildungsabgänger in der tschechischen Hauptstadtregion Praha

Karte 1 zeigt eine vorherrschende Tendenz relativ niedriger Quoten frühzeitiger Schul- und Ausbildungsabgänger in Hauptstadtregionen und anderen dynamischen, urbanen Regionen. Dies kann mit vielfältigen Faktoren zusammenhängen, z. B. mit einer größeren Auswahl an Ausbildungsgängen, einer größeren Bandbreite an Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten oder mit höheren Bildungsabschlüssen von Eltern.

Die Quote der frühzeitigen Schul- und Ausbildungsabgänger lag in 134 von 262 NUTS-2-Regionen, also in etwa der Hälfte der NUTS-2-Regionen, für die Daten verfügbar sind, bei unter 10,0 % (auf der Karte in den zwei hellsten Farbtönen dargestellt). Die niedrigsten Anteile frühzeitiger Abgänger konzentrierten sich in Osteuropa, da von den 22 Regionen mit Werten von unter 5 % sieben Regionen in Polen, zwei Regionen in der Tschechischen Republik – einschließlich der Hauptstadtregion Praha (1,6 %), die den EU-weit niedrigsten Anteil aufwies –, beide Regionen Kroatiens und je eine Region in Bulgarien und Slowenien zu finden waren. Die übrigen Regionen mit Anteilen frühzeitiger Abgänger von unter 5 % waren zwei griechische Regionen (Daten von 2016 für Thessalia) und je eine Region in Belgien, Irland, Frankreich, den Niederlanden, Österreich, Schweden und im Vereinigten Königreich.

Die Regionen mit den höchsten Quoten frühzeitiger Schul- und Ausbildungsabgänger lagen überwiegend in Südspanien, Bulgarien und Rumänien, obwohl auch relativ hohe Prozentsätze frühzeitiger Abgänger in Insel- und Randregionen verzeichnet wurden (wo Schüler möglicherweise von zu Hause ausziehen müssen, wenn sie eine bestimmte Ausbildung anstreben).
Karte 1: Frühzeitige Schul- und Ausbildungsabgänger, nach NUTS-2-Regionen, 2017
(% der Bevölkerung im Alter zwischen 18 und 24 Jahren)
Quelle: Eurostat (edat_lfse_16)

Nicht erwerbstätige junge Menschen, die weder an Bildung noch an Weiterbildung teilnehmen

Der Anteil der jungen Menschen (18–24 Jahre), die weder an Bildung noch an Weiterbildung teilnehmen, wird bezogen auf die Gesamtpopulation der 18- bis 24-Jährigen ausgedrückt; er umfasst allerdings nicht nur arbeitslose junge Menschen, sondern auch solche, die aus anderen als ausbildungsbedingten Gründen nicht erwerbstätig sind, beispielsweise weil sie Angehörige betreuen, einen Freiwilligendienst leisten oder auf Reisen sind, eine Behinderung haben oder aus einem anderen Grund keiner Erwerbstätigkeit nachgehen.

Nachdem der Prozentsatz der nicht erwerbstätigen jungen Menschen, die sich weder in einer schulischen noch in einer beruflichen Ausbildung befanden, infolge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2012 den Spitzenwert von 17,2 % erreicht hatte, fiel er in den darauffolgenden fünf Jahren kontinuierlich und betrug 2017 in der EU-28 noch 14,3 %. Laut einer Analyse nach NUTS-2-Regionen befanden sich zehn der 14 Regionen mit den niedrigsten Anteilen junger Menschen, die weder erwerbstätig waren, noch sich in einer schulischen oder beruflichen Ausbildung befanden, in den Niederlanden: Sowohl Utrecht als auch Overijssel, Noord-Brabant, Limburg, Groningen, Gelderland und Noord-Holland (die Hauptstadtregion) verzeichneten 2017 Quoten zwischen 4,6 und 5,3 %. Allerdings wurde die EU-weit niedrigste Quote von 2,7 % in der tschechischen Hauptstadtregion Praha ermittelt.

31 NUTS-2-Regionen der EU wiesen bei den nicht erwerbstätigen jungen Menschen, die sich weder in schulischer noch in beruflicher Ausbildung befanden, Prozentsätze von 22,5 % und mehr auf (dargestellt im dunkelsten Farbton auf Karte 2); diese relativ hohen Anteile konzentrierten sich vor allem in süd- und osteuropäischen Regionen und in Regionen in äußerster Randlage. In elf Regionen waren 2017 über ein Drittel aller jungen Menschen weder erwerbstätig noch befanden sie sich in einer schulischen oder beruflichen Ausbildung, nämlich in Sicilia, Campania, Puglia und Calabria (Süditalien), Voreio Aigaio, Peloponnisos, Ionia Nisia und Sterea Ellada (Griechenland), Guyane und La Réunion (beides französische Übersee-Regionen) und in der spanischen Region Ciudad Autónoma de Melilla.

Bei näherer Betrachtung regionaler Muster in einzelnen EU-Mitgliedstaaten fällt auf, dass vor allem in Hauptstadtregionen vergleichsweise wenige junge Menschen weder erwerbstätig waren noch an Bildung oder Weiterbildung teilnahmen. Allerdings gab es auch hier einige Ausnahmen, z. B. die Hauptstadtregionen in Belgien, Deutschland und Österreich: In der belgischen Hauptstadtregion Région de Bruxelles-Capitale / Brussels Hoofdstedelijk Gewest lag die Quote um 46 % über dem belgischen Landesdurchschnitt. Ähnlich verhielt es sich in Berlin und Wien, wo die Anteile junger Menschen, die weder erwerbstätig waren, noch sich in einer schulischen oder beruflichen Ausbildung befanden, um 43 bzw. 36 % höher waren als die nationalen Durchschnittswerte.

Ein weiteres Muster, das in mehreren EU-Mitgliedstaaten zutage trat, waren besonders hohe Anteile nicht erwerbstätiger junger Menschen, die weder an Bildung noch an Weiterbildung teilnahmen, in klassischen ehemaligen Industrieregionen. So wurden zwei der höchsten Prozentsätze in Belgien in Prov. Hainaut und Prov. Liège verzeichnet; relativ hohe Quoten fanden sich auch in den französischen Regionen Champagne-Ardenne, Picardie und Nord - Pas-de-Calais sowie in Merseyside, West Midlands, Tees Valley und Durham im Vereinigten Königreich.
Karte 2: Nicht erwerbstätige junge Menschen, die weder an Bildung noch an Weiterbildung teilnehmen, nach NUTS-2-Regionen, 2017
(% der Bevölkerung im Alter zwischen 18 und 24 Jahren)
Quelle: Eurostat (edat_lfse_22)

Tertiäre Bildungsabschlüsse

Tertiäre Bildung (ISCED-Stufen 5–8) baut auf den Bildungsgängen der Sekundarstufen auf und bietet in bestimmten Ausbildungsbereichen Lerninhalte von höherer Komplexität. Sie wird von Universitäten, Fachhochschulen, technischen Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen angeboten, an denen akademische Grade und/oder berufsqualifizierende Abschlüsse erworben werden können.

Die tertiäre bzw. Hochschulbildung ist mit einigen politischen Herausforderungen verknüpft, etwa mit der Ausweitung der Bildungsbeteiligung (insbesondere benachteiligter Gruppen), der Verringerung der Abbrecherquoten und der Studienzeiten eines Teils der Studierenden und der Erhöhung der Relevanz der Studiengänge für die Arbeitswelt. Da immer mehr Menschen in der EU-28 über tertiäre Bildungsabschlüsse verfügen, wurden bereits Bedenken laut, dass bestimmte Regionen ein Missverhältnis zwischen Qualifikationsangebot und -nachfrage produziert hätten, weil ein wachsender Anteil der erwerbsfähigen Bevölkerung überqualifiziert sei.

Mehr als sieben von zehn Einwohnern im erwerbsfähigen Alter in Inner London - West verfügten über Hochschulbildung

Der Indikator für die Hochschulabsolventen in Karte 3 informiert über den Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter – das hier mit 25–64 Jahren definiert wird –, die einen Bildungsgang des tertiären Bereichs erfolgreich abgeschlossen hatten; hier gilt es zu beachten, dass in den meisten Ländern Studierende beim Erwerb ihres tertiären Bildungsabschlusses unter 25 Jahren alt sind. 2017 verfügte in der EU-28 nahezu ein Drittel (31,4 %) der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter über einen tertiären Bildungsabschluss; dieser Wert lag um 7,9 Prozentpunkte höher als zehn Jahre zuvor und 0,7 Prozentpunkte höher als ein Jahr zuvor.

Das auffälligste Merkmal von Karte 3 ist, dass Hauptstadtregionen offenbar besonders viele Hochqualifizierte anziehen. Dies traf in besonderem Maße auf bestimmte nord- und westeuropäische EU-Mitgliedstaaten zu, wo aufgrund der vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten für Hochschulabsolventen von Hauptstadtregionen eine erhebliche Sogwirkung ausging; oftmals siedeln sich in Hauptstädten z. B. die Hauptniederlassungen großer Organisationen (sowohl des öffentlichen als auch des privatwirtschaftlichen Sektors) oder kreative und dynamische Branchen an. Die Anziehungskraft bestimmter Städte ist eine potenzielle Ursache für Ungleichgewichte auf den Arbeitsmärkten, da die wachsenden Zahlen von Hochschulabsolventen, die aus beruflichen Gründen in Hauptstadtregionen ziehen, möglicherweise zu einer Gentrifizierung ehemaliger Arbeitergegenden führen, sodass Geringverdiener wegen der hohen Lebenshaltungskosten aus Hauptstadtregionen verdrängt werden und zur Arbeit pendeln müssen – oftmals über lange Distanzen. Darüber hinaus bringt die hohe Attraktivität von Hauptstadtregionen es mit sich, dass manche Hochschulabsolventen bereit sind, Arbeitsplätze anzunehmen, für die sie eigentlich überqualifiziert sind. In den letzten Jahren hat sich dieses Muster immer stärker über die nationalen Arbeitsmärkte hinaus ausgedehnt, sodass in der EU-28 ein zunehmender Anteil hoch qualifizierter Menschen im Erwerbsalter auch jenseits der Landesgrenzen auf Arbeitssuche geht (und dabei innerhalb der EU insbesondere von Ost nach West zieht).

2017 gab es elf NUTS-2-Regionen, in denen eine Mehrheit der Bevölkerung im Alter von 25–64 Jahren einen tertiären Bildungsabschluss hatte. Sechs dieser Regionen befanden sich im Vereinigten Königreich, fünf davon Hauptstadtregionen (von denen das Vereinigte Königreich auf der NUTS-2-Ebene zwei aufweist) oder Regionen in unmittelbarer Nähe zur Hauptstadt (einschließlich der Region Inner London - West mit dem höchsten Anteil von 71,7 %), die sechste war Eastern Scotland. Die übrigen fünf Regionen außerhalb des Vereinigten Königreichs, in denen über die Hälfte der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter einen Hochschulabschluss aufwies, waren die nordischen Hauptstadtregionen Helsinki-Uusimaa, Stockholm und Hovedstaden sowie die beiden die belgische Hauptstadt umgebenden (Vorstadt-)Regionen Prov. Brabant Wallon und Prov. Vlaams-Brabant.

Im Gegensatz dazu gab es mehrere Regionen in der EU, in denen weniger als ein Fünftel der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter über einen tertiären Bildungsabschluss verfügte (auf der Karte im hellsten Farbton dargestellt). Oftmals handelte es sich dabei um ländliche Regionen, die als lokale Wirtschaften charakterisiert werden können, die schwerpunktmäßig Landwirtschaft betreiben und im Allgemeinen einen geringen Bedarf an hoch qualifizierten Arbeitskräften haben.
Karte 3: Erwerbsbevölkerung mit tertiärem Bildungsabschluss, nach NUTS-2-Regionen, 2017
(% der Bevölkerung im Alter von 25–64 Jahren)
Quelle: Eurostat (edat_lfse_04)

Erwerbstätigenquote von Absolventen

Der Indikator für die Erwerbstätigenquote von Absolventen (siehe Karte 4) bezieht sich auf junge Menschen im Alter von 20–34 Jahren, die beschäftigt waren und innerhalb der vorhergehenden ein bis drei Jahre mindestens einen Bildungsabschluss der Sekundarstufe II erworben hatten; sie werden nachstehend als Absolventen bezeichnet. Die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen ist integraler Bestandteil der Strategie des ET 2020-Rahmens mit dem Ziel, durch allgemeine und berufliche Bildung zukünftigen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt besser begegnen zu können. 2012 setzten politische Entscheidungsträger auf EU-Ebene eine Benchmark für die Beschäftigungsfähigkeit von Absolventen, deren Ziel es war, bis 2020 82 % der jungen Absolventen in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Absolventen in Griechenland und Süditalien offenbar mit großen Problemen bei der Arbeitssuche konfrontiert

Die Erwerbstätigenquote von Absolventen in der EU-28 lag 2017 bei 80,2 %; dies waren 4,8 Prozentpunkte mehr als bei dem letzten relativ niedrigen Wert von 75,4 %, der 2013 nach der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise verzeichnet wurde. Die Erwerbstätigenquote von Absolventen war in über der Hälfte der NUTS-2-Regionen mit verfügbaren Daten, nämlich in 145 von 268 Regionen, gleich oder höher als 82 %. Die höchsten Prozentsätze konzentrierten sich mehrheitlich in Schweden, den Niederlanden, Deutschland, der Tschechischen Republik und Österreich.

Eine ausführlichere Analyse zeigt, dass die Erwerbstätigenquoten von Absolventen in North Eastern Scotland und Cumbria (beide im Vereinigten Königreich) bei 100,0 % lagen. Die nächsthöchsten Erwerbstätigenquoten von Absolventen wurden in der tschechischen Region Strední Cechy (die die Hauptstadtregion Praha umgibt), Trier (Westdeutschland), Derbyshire and Nottinghamshire, North Yorkshire sowie in Eastern Scotland (alle im Vereinigten Königreich) verzeichnet; in diesen fünf Regionen hatten 19 von 20 Absolventen einen Arbeitsplatz. In 57 Regionen lagen 2017 die entsprechenden Quoten bei mindestens 90,0 % (dargestellt im dunkelsten Farbton auf Karte 4).

Dagegen hatten 2017 in 14 NUTS-2-Regionen weniger als die Hälfte aller Absolventen einen Arbeitsplatz gefunden. Diese Regionen befanden sich überwiegend in Griechenland und (Süd-)Italien, wo die EU-weit niedrigsten Werte verzeichnet wurden, so z. B. in Campania (36,4 %), Sicilia (32,2 %) und Calabria (28,3 %); ebenfalls sehr niedrige Quoten fanden sich in den beiden französischen Übersee-Regionen Martinique und La Réunion.
Karte 4: Erwerbstätigenquote von Absolventen, nach NUTS-2-Regionen, 2017
(% der Bevölkerung im Alter von 20–34 Jahren mit mindestens einem Bildungsabschluss der Sekundarstufe II, die sich nicht in einer weiteren schulischen oder beruflichen Ausbildung befinden)
Quelle: Eurostat (edat_lfse_33)

Erwachsenenbildung

Die Beteiligungsquote in der Erwachsenenbildung wird definiert als der Anteil der erwachsenen Bevölkerung (im Alter von 25–64 Jahren), die an formalen oder nichtformalen Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen hat (in den letzten vier Wochen vor der Arbeitskräfteerhebung); die Erhebung über Erwachsenenbildung (AES) vermittelt zwar ein umfassenderes Bild von der Erwachsenenbildung, da sie sich auf einen Referenzzeitraum von vollen zwölf Monaten bezieht, doch sind die Stichprobengrößen nicht ausreichend für eine Analyse der NUTS-2-Regionen.

2017 nahm mehr als ein Zehntel (10,9 %) der erwachsenen Bevölkerung der EU-28 an Aus- und Weiterbildung teil (in den letzten vier Wochen vor der Erhebung); dies war ein geringfügiger Anstieg im Vergleich zu den vorhergehenden zehn Jahren, da dieser Wert 2007 noch bei 9,4 % gelegen hatte. Eine Analyse der 275 NUTS-2-Regionen, für die Daten verfügbar sind, weist für eine klare Mehrheit der Regionen, nämlich für 159 bzw. 58 %, Beteiligungsquoten unterhalb des Durchschnitts der EU-28 aus. Im Allgemeinen waren diese Quoten in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten gleichmäßig verteilt und entsprachen vermutlich der Organisation von Aus- und Weiterbildungsinitiativen auf nationaler Ebene. Die höchsten Beteiligungsquoten in der Erwachsenenbildung wiesen die nordischen Mitgliedstaaten, Frankreich und die Niederlande auf, während die niedrigsten Raten in Osteuropa und Griechenland zu finden waren.

Bei eingehenderer Betrachtung der Werte auf Karte 5 zeigt sich, dass die südschwedische Region Sydsverige und die schwedische Hauptstadtregion Stockholm (beide 31,6 %) 2017 in der Erwachsenenbildung die höchsten Beteiligungsquoten aufwiesen. Auch in zwei weiteren schwedischen Regionen – Västsverige und Östra Mellansverige – sowie in den beiden anderen nordischen Hauptstadtregionen Hovedstaden und Helsinki-Uusimaa nahmen mit mehr als drei von zehn Personen mehr Erwachsene an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen teil als in allen übrigen NUTS-2-Regionen.

Am anderen Ende der Skala lagen 46 EU-Regionen mit Beteiligungsquoten von unter 5,0 % (auf der Karte im hellsten Farbton dargestellt). Unter ihnen befanden sich alle sechs Regionen Bulgariens, alle acht Regionen Rumäniens, beide Regionen Kroatiens, 13 der 16 Regionen Polens, 10 der 13 Regionen Griechenlands, drei der vier Regionen der Slowakei und drei der sieben Regionen Ungarns. Zu diesen 45 Regionen in Ost- und Südeuropa kam noch die Prov. Hainaut (Belgien) hinzu, die als einzige westeuropäische Region eine Quote von unter 5,0 % verzeichnete.
Karte 5: Beteiligungsquoten an der Erwachsenenbildung, nach NUTS-2-Regionen, 2017
(% der Bevölkerung im Alter von 25–64 Jahren, die in den letzten vier Wochen vor der Erhebung an formalen oder nichtformalen Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen hat)
Quelle: Eurostat (trng_lfse_04)

Quelldaten für Abbildungen und Karten

Datenquellen

Aufgrund der unterschiedlichen Strukturen der Bildungssysteme der einzelnen Länder ist ein Rahmen für die Erfassung, Kompilierung und Darstellung regionaler, nationaler und internationaler Bildungsstatistiken und -indikatoren erforderlich, um die Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten; dieser wird durch die Internationale Standardklassifikation des Bildungswesens (ISCED) gewährleistet. Die ISCED 2011 wurde im November 2011 von der UNESCO-Generalkonferenz verabschiedet und bildet die Grundlage für die Statistikdaten in diesem Artikel.

Weitere Informationen:

International standard classification of education (ISCED 2011) (auf Englisch)

Die meisten Daten zur EU-Bildungsstatistik werden im Rahmen eines gemeinsamen Vorhabens mit Beteiligung des UNESCO Institute for Statistics (UNESCO-UIS) (auf Englisch), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und Eurostat erhoben. Diese gemeinsame Datenerhebung wird häufig als UOE-Datensammlung bezeichnet. Daten über regionale Beteiligungsquoten werden von Eurostat gesondert erfasst. Die UOE-Datensammlung basiert im Wesentlichen auf administrativen Quellen, die von Bildungsministerien oder nationalen statistischen Ämtern bereitgestellt werden. Die Daten über Hochschulabsolventen beziehen sich auf das Kalenderjahr, während für alle übrigen nicht monetären Daten das Schul-/Studienjahr (systematisiert nach dem Kalenderjahr, in dem das Schul-/Studienjahr endet) als Bezugszeitraum dient.

Weitere Informationen:

UNESCO-UIS-Website (auf Englisch)

Die Arbeitskräfteerhebung der EU enthält Daten zu frühzeitigen Schul- und Ausbildungsabgängern, zu nicht erwerbstätigen jungen Menschen, die sich weder in einer schulischen noch in einer beruflichen Ausbildung befinden, zum Bildungsstand der Bevölkerung, zur Erwerbstätigenquote von Absolventen und Informationen zur Erwachsenenbildung. Sie erfasst die gesamte in Privathaushalten lebende Bevölkerung und wird zweimal jährlich aktualisiert, und zwar im Frühjahr (mit Informationen für ein neues Bezugsjahr) und im Herbst. (auf Englisch) Die AKE-Daten für Estland und Österreich weisen für 2014 eine Niveaukorrektur (einen Zeitreihenbruch) auf.

Weitere Informationen:

EU’s labour force survey (LFS) (auf Englisch) Abschnitt über Bildung und Weiterbildung — Methodologie

Kontext

Jeder EU-Mitgliedstaat ist für die eigene allgemeine und berufliche Bildungspolitik verantwortlich. Allerdings unterstützt die EU nationale Maßnahmen und hilft den EU-Mitgliedstaaten bei der Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen im Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung über die sogenannte offene Koordinierungsmethode: Sie bietet den Mitgliedstaaten ein politisches Forum für die Erörterung aktueller Themen (wie beispielsweise die Überalterung der Gesellschaft, Qualifikationsdefizite oder globaler Wettbewerb) und den Austausch bewährter Verfahren. „Allgemeine und berufliche Bildung 2020“ (ET 2020) ist eine zentrale europäische Strategie, mit der vier gemeinsame Ziele verfolgt werden sollen: Lebenslanges Lernen und Mobilität als Realität, Verbesserung der Qualität und Effizienz der allgemeinen und beruflichen Bildung, Förderung von Chancengleichheit, sozialem Zusammenhalt und aktivem Bürgersinn sowie Förderung von Innovation und Kreativität einschließlich unternehmerischen Denkens. Als Teil des ET 2020-Rahmens wurden acht EU-Benchmarks festgelegt, um sicherzustellen, dass die Ziele bis zum Jahr 2020 erreicht werden. 2015 wurde eine Zwischenbilanz bezüglich der Umsetzung des strategischen ET 2020-Rahmens gezogen, die zur Festlegung sechs neuer prioritärer Bereiche geführt hat:

  • Förderung des lebenslangen Lernens, wobei der Fokus auf den Lernergebnissen im Hinblick auf Beschäftigungsfähigkeit, Innovation, bürgerschaftliches Engagement und Wohlbefinden liegt;
  • inklusive Bildung und Förderung von Bürgerkompetenz;
  • offene und innovative allgemeine und berufliche Bildung;
  • Unterstützung für Lehrkräfte, Ausbilder, Schulleiter und sonstiges pädagogisches Personal;
  • Transparenz und Anerkennung von Kompetenzen und Qualifikationen zur Erleichterung der Lern- und Arbeitsmobilität;
  • nachhaltige Investitionen sowie Qualität und Effizienz der Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung.


Die EU-Kohäsionspolitik investiert in die Fähigkeiten und Kompetenzen, die für die Sicherstellung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit Europas von ausschlaggebender Bedeutung sind, und fördert den sozialen Zusammenhalt, indem alle Bürgerinnen und Bürger dazu ermutigt werden, von mehr und besseren Arbeitsplätzen zu profitieren. Der Europäische Sozialfonds (ESF) und der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützen Aktivitäten, die dazu beitragen,

  • die Systeme der beruflichen Aus- und Weiterbildung zu modernisieren, einschließlich Investitionen in Bildungsinfrastruktur;
  • die Schulabbrecherquoten zu reduzieren;
  • einen besseren Zugang zu hochwertiger Bildung für alle zu ermöglichen;
  • den Zugang zu lebenslangem Lernen zu verbessern;
  • die Systeme der beruflichen Aus- und Weiterbildung zu stärken.

Weitere Informationen:

Strategischer Rahmen – allgemeine und berufliche Bildung 2020 (ET 2020)

Gemeinsamer Bericht des Rates und der Kommission 2015 über die Umsetzung des strategischen Rahmens für die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der allgemeinen und beruflichen Bildung (ET 2020) — Neue Prioritäten für die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der allgemeinen und beruflichen Bildung

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Regionale Bildungsstatistiken (t_reg_educ)
Beteiligung an Bildung und Weiterbildung (t_educ_part)
Teilnahmequote von 4-Jährigen an Ausbildung, nach NUTS-2-Regionen (tgs00092)
Schüler im Primär- und Sekundarbereich (ISCED 1–2), nach NUTS-2-Regionen (tgs00095)
Personen in Ausbildung im Sekundarbereich II sowie im postsekundären, nichttertiären Bereich (ISCED 3–4), nach NUTS-2-Regionen (tgs00093)
Personen in Ausbildung im Tertiärbereich (ISCED 5-6), nach NUTS-2-Regionen (tgs00094)
Bildungs- und Weiterbildungsergebnisse (t_educ_outc)
Bildungsabschluss im Tertiärbereich, Altersgruppe der 30–34-Jährigen nach Geschlecht und NUTS-1-Regionen (tgs00105)
Bildungsabschluss im Tertiärbereich, Altersgruppe der 25–64-Jährigen nach Geschlecht und NUTS-2-Regionen (tgs00109)
Frühzeitige Schul- und Ausbildungsabgänger nach Geschlecht und NUTS-1-Regionen (tgs00106)


Regionale Bildungsstatistiken (reg_educ)
Regionale Bildungsstatistiken – CITE 2011 (reg_educ_11)
Beteiligung an Bildung und Weiterbildung (educ_part)
Schüler und Studierende – Bestand (educ_uoe_enr)
Alle Bildungsbereiche (educ_uoe_enra)
Bildungs- und Weiterbildungsergebnisse (educ_outc)
Bildungsstand (edat)
Bevölkerung nach Bildungsabschluss (edat1)
Übergang vom Bildungssystem zur Arbeitswelt (edatt)
Junge Menschen nach Bildungs- und Erwerbsstatus (einschl. nichterwerbstätige Jugendliche, die weder an Bildung noch an Weiterbildung teilnehmen – NEET) (edatt0)
Frühzeitige Schul- und Ausbildungsabgänger (edatt1)


 

 

Mittels des Statistischen Atlasses von Eurostat können Sie alle Karten interaktiv verwenden (siehe user manual) (auf Englisch).

Dieser Artikel ist Bestandteil der wichtigsten jährlichen Veröffentlichung von Eurostat, des Eurostat Jahrbuchs der Regionen.