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Zurück Micro- and macro-drivers of child deprivation in 31 European countries — 2020 edition


In diesem Artikel wird die Benachteiligung von Kindern in 31 europäischen Ländern analysiert. Dazu wird die im März 2018 offiziell eingeführte Skala zur Messung der kinderspezifischen Deprivation auf EU-Ebene verwendet. Diese Skala kombiniert einstufige und mehrstufige Modelle, um ein vollständiges Bild der Ursachen für die Benachteiligung von Kindern in Ländern der EU zu erhalten. In Bezug auf die Unterschiede innerhalb eines Landes bestätigen unsere Ergebnisse die gemeinsame Wirkung von Indikatoren welche mit dem “langfristigen Zugriff der Haushalte auf Ressourcen“ zusammenhängen und von Indikatoren, welche die „Bedürfnisse der Haushalte“ widerspiegeln. Unsere Ergebnisse zeigen jedoch auch, dass die Beziehung von diesen Variablen mit der Benachteiligung von Kindern von Land zu Land variiert. In den reichsten Ländern ist die Erklärungskraft der Variablen in Bezug auf die Haushaltsbedürfnisse am größten. In den ärmsten Ländern ist hingegen die Erklärungskraft der Variablen mit Bezug auf die Ressourcenverfügbarkeit meist größer. Im Hinblick auf Unterschiede zwischen den Ländern muss die Spezifikation des Modells mit in Betracht gezogen werden. Wir sind der Meinung, dass Mehrebenenmodelle das Haushaltseinkommen auf der Mikroebene einschließen sollten, wenn das Ziel darin besteht, die Auswirkungen des „langfristigen Zugriffs der Haushalte auf Ressourcen“ auf Mikroebene vollständig abzuschätzen. Das Mehrebenenmodell bewertet dann, inwieweit Merkmale auf der Länderebene, die sich nicht auf das Haushaltseinkommen auswirken, sowie andere individuelle Merkmale auf der Mikroebene die Unterschiede zwischen Ländern in der Benachteiligung von Kindern erklären können. Wir stellen fest, dass öffentlichen Ausgaben für Sachleistungen dahingehend eine wichtige Rolle spielen. Dahingegen sind öffentliche Ausgaben für Geldtransfers nur begrenzt relevant, wenn die Haushaltseinkommen auf Mikroebene mit in Betracht gezogen werden. Lässt man die Haushaltseinkommen außen vor, erscheinen Geldtransfers allerdings bedeutender. Dieses Ergebnis schmälert nicht die Bedeutung von Geldtransfers bei der Bekämpfung von Kinderarmut, aber es relativiert die Schlussfolgerungen von Arbeiten, die die Beziehung von Sozialtransfers und Benachteiligung von Kindern mit Hilfe von Mehrebenenmodellen, aber ohne Kontrolle des individuellen Haushaltseinkommens, analysiert haben. Schließlich stellen wir einen signifikanten Zusammenhang des BIPs pro Kopf mit der Benachteiligung von Kindern fest, auch wenn die individuellen Haushaltseinkommen mit einbezogen werden. Dies ist nicht unbedingt so zu erwarten und zeigt, dass das BIP pro Kopf den Einfluss wichtiger Kontextvariablen mit abbildet, welcher nicht durch das individuellen Einkommen oder andere individuelle Merkmalen eingefangen wird.

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Veröffentlichungsdatum: 30. Januar 2020

Weitere Informationen

Produkt-Kode: KS-TC-20-003
ISBN 978-92-76-10529-9
ISSN 2315-0807
doi:10.2785/831285
Thema: Bevölkerung und soziale Bedingungen
Reihe: Statistische Arbeitspapiere