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Die Strategieentwicklung

Welche Punkte sollte eine lokale Entwicklungsstrategie mindestens beinhalten?

Einleitung

Warum wird LEADER als „Ansatz“ und nicht als Methode oder Umsetzungsmechanismus bezeichnet? Worin besteht der Unterschied, wie passt die Strategie dazu und warum ist dies von Bedeutung?

Als eine Initiative zur lokalen Entwicklung unter der Federführung der Bevölkerung ist LEADER ein integrierter Entwicklungsprozess, der lokale Gemeinschaften in die Durchführung ihrer lokalen Entwicklung1 einbezieht, ihnen Möglichkeiten und Mittel bietet und sie unterstützt. Es gibt drei gemeinsame und miteinander verbundene Elemente, die für Ansätze der lokalen Entwicklung unter der Federführung der Bevölkerung als wesentlich gelten, diese untermauern die sieben Merkmale des „LEADER-Ansatzes“2. Diese drei Elemente der territorialen Entwicklung auf lokaler Ebene sind das Gebiet oder Territorium, die Partnerschaft und die integrierte lokale Entwicklungsstrategie. Die drei Hauptelemente der territorialen Entwicklung:

Hier geht es vorrangig um die zentrale und entscheidende Rolle, die die lokale Entwicklungsstrategie im Kern des LEADER-Ansatzes spielt. Es gibt kein allgemeingültiges Modell, deshalb kann man bei der Vorbereitung einer guten lokalen Entwicklungsstrategie nicht einer Vorlage folgen oder eine solche einfach ausfüllen. Kein LAG-Gebiet gleicht dem anderen, dasselbe gilt für die Partnerschaften. Die LAG-Strategien können und sollten aus diesem Grund die lokalen Bedürfnisse und Möglichkeiten widerspiegeln und an diese angepasst werden. Bei der Erarbeitung der lokalen Entwicklungsstrategie erfordern die drei Hauptelemente und der LEADER-Ansatz daher die Nutzung einiger gemeinsamer Elemente, dazu zählen insbesondere:

  • ein partizipatorischer und aktiv gelenkter Prozess zur Vorbereitung der Strategie,
  • der eine angemessen strukturierte LAG-Partnerschaft einbezieht,
  • die aktive Beteiligung der Bevölkerung, Prüfung und Akzeptanz der Strategie und
  • die entsprechende Dokumentation und das Erbringen von Nachweisen in den Strategieunterlagen.

Welche Punkte sollte eine lokale Entwicklungsstrategie mindestens beinhalten?

In den Vorschriften der EU ist für alle EU-Strukturfonds vorgegeben, welche Punkte eine lokale Entwicklungsstrategie mindestens umfassen muss.
„Eine Strategie für die lokale Entwicklung ist ein kohärentes Bündel von Vorhaben, die den lokalen Zielen und Bedürfnissen gerecht werden sollen, zur Strategie der Union für ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum beitragen und partnerschaftlich auf der geeigneten Ebene durchgeführt werden“ (Verordnung über den GSR (EG) Nr. …/2013). Artikel 30 dieser Verordnung verdeutlicht, dass die „lokalen Aktionsgruppen die lokalen Entwicklungsstrategien entwerfen und umsetzen“ und Artikel 29 legt fest, welche Punkte eine lokale Entwicklungsstrategie, die im Rahmen eines GSR-Fonds erarbeitet wird, mindestens enthalten muss. Die Verordnung über die Entwicklung des ländlichen Raums (EG) Nr. …/2013 verpflichtet die LEADER-LAGs zur Entwicklung und Umsetzung dieser Strategien.

Die Anforderungen an den Mindestinhalt basieren auf anerkannten bewährten Verfahren und den Schwerpunkten, die von der Fokusgruppe 4 des LEADER-Unterausschusses ermittelt und erörtert wurden. Dies wird wiederum in den allgemeinen Leitlinien der Europäischen Kommission3 für die Verwaltungsbehörden und lokalen Aktionsgruppen weiterentwickelt
Eine lokale Entwicklungsstrategie beinhaltet mindestens Folgendes:

  1. die Festlegung des Gebiets und der Bevölkerung, die von der Strategie abgedeckt werden,
  2. eine Analyse des Entwicklungsbedarfs und -potenzials für das Gebiet, einschließlich einer Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken,
  3. eine Beschreibung der Strategie und ihrer Ziele, eine Erläuterung des integrativen und innovativen Charakters der Strategie und eine Rangfolge der Ziele, einschließlich klarer und messbarer Zielvorgaben für Output oder Ergebnisse. Die Strategie stimmt mit den relevanten Programmen aller beteiligten GSR-Fonds überein,
  4. eine Beschreibung der Einbindung der örtlichen Gemeinschaft in die Entwicklung der Strategie,
  5. einen Aktionsplan zur Veranschaulichung der Umsetzung der Ziele in Maßnahmen,
  6. eine Beschreibung der Verwaltungs- und Begleitungsvorkehrungen zur Strategie, in der die Kapazität der lokalen Aktionsgruppe zur Umsetzung der Strategie verdeutlicht wird, und eine Beschreibung der speziellen Vorkehrungen für die Bewertung,
  7. den Finanzierungsplan für die Strategie, der auch die geplanten Zuweisungen jedes der GSR-Fonds enthält.

Diese Anforderungen bilden die Grundlage für die Gliederung dieses Bereichs des LEADER-Toolkits. Die LEADER-LAGs sind so in der Lage, die Anforderungen über einen partizipatorischen Bottom-up-Ansatz zu erfüllen und auf dem einzigartigen Wissen der lokalen Akteure über das Gebiet aufzubauen und sie können strategische Partner und Partner für die Umsetzung im Rahmen der allgemeinen sektor- und gebietsbezogenen Entwicklungskette einbeziehen.

Taking a process approach

Fons Jacques from a Luxembourg LAG explains the benefits of taking a participatory approach to the process of producing a LDS

1 Strategische Leitlinien der Gemeinschaft für die Entwicklung des ländlichen Raums (2006/144/EG) 2.3 und 3.4, Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 Artikel 47–51 und Verordnungsvorschlag der Europäischen Kommission 2011/0282 (COD).
2 Der LEADER-Ansatz umfasst sieben Elemente: die lokale öffentlich-private Partnerschaft, gebietsbezogene lokale Entwicklungsstrategien, Bottom-up-Erarbeitung und -Umsetzung der Strategien, integrative und sektorübergreifende Maßnahmen, Innovation, Networking und Kooperation. Leitfaden der GD AGRI für die Anwendung des LEADER-Schwerpunkts der Entwicklungsprogramme für den ländlichen Raum.
3 Veröffentlichung im Frühjahr 2013

  • Infoblatt Nr. 1 - Mehrstufiges LAG-Auswahlverfahren
    [PDF ]

  • Infoblatt Nr 5 - Checkliste für LAGs
    [PDF ]

Zuletzt aktualisiert: 09/12/2013 | Oben