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Der LEADER-Ansatz

Worum geht es bei LEADER?

Das Akronym und das Konzept

Das Akronym LEADER leitet sich aus der französischen Beschreibung des Ansatzes "Liaison Entre Actions de Développement de l'Économique Rurale" ab und bedeutet „Verbindungen zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“. Dahinter stand die Idee, die Energien und Ressourcen aller, die zur Entwicklung des ländlichen Raums beitragen können, zu bündeln, indem Partnerschaften auf subregionaler Ebene zwischen dem öffentlichen, privaten und staatlichen Sektor aufgebaut werden. Als eine Gruppe von Vertretern der Europäischen Kommission im Jahr 1990 den Vorschlag für die LEADER-Initiative vorlegte, war dieses Konzept der Verbindung von Personen noch recht neu.

Der LEADER-Ansatz steht für die Übertragung von Verantwortung auf die lokale Ebene mithilfe von lokalen Entwicklungsstrategien und Ressourcenverteilung. Das wichtigste Instrument zur Umsetzung des LEADER-Ansatzes bei der Gebietsentwicklung und der Beteiligung lokaler Vertreter an den Entscheidungsprozessen ist die lokale Aktionsgruppe (LAG).

Kurzer Rückblick

Während der Versuchsphase 1991-1993 beteiligten sich 217 Regionen an LEADER. Zwischen 1994 und 1999 beschränkte sich der LEADER-Ansatz immer noch ausschließlich auf die benachteiligten ländlichen Gebiete. Aufgrund der positiven Ergebnisse umfasste das Programm in den Jahren 2000-2006 schließlich alle Arten von ländlichen Gebieten. Im vierten Programmzeitraum (2007–2013) wurde LEADER zum festen Bestandteil der EU-Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums und wurde in diese vollständig integriert. Heute nutzen 2.402 ländliche Gebiete in den Mitgliedstaaten das LEADER-Konzept. Des Weiteren wurde der Ansatz auch thematisch mit der Aufnahme der Fischereipolitik erweitert, mit der sich rund 300 FLAGs beschäftigen.

Die LEADER-Familie

Aufgrund der raschen Ausdehnung sind Netzwerkstrukturen bei der Umsetzung von LEADER immer wichtiger geworden. Die nationalen Netzwerke für ländliche Räume (National Rural Networks, NRN) sind staatlich geförderte Organisationen, die in allen Mitgliedstaaten eingerichtet wurden und wertvolle Unterstützung beim Kapazitätsaufbau, bei den Netzwerkaktivitäten, der Partnersuche für die transnationale Zusammenarbeit usw. leisten. Das Europäische Netzwerk für ländliche Entwicklung (European Network for Rural Development, ENRD) übernimmt diese Rolle auf europäischer Ebene und unterstützt die nationalen Netzwerke für ländliche Räume und die lokalen Aktionsgruppen direkt. Rund die Hälfte der lokalen Aktionsgruppen der EU gehört der Europäischen LEADER-Vereinigung für Ländliche Entwicklung (European Leader Association for Rural Development, ELARD) an, die als Nichtregierungsorganisation den LEADER-Gebieten ein Forum für die Zusammenarbeit bietet. Das große Engagement für das Konzept sowie das starke Vertrauen in dieses erzeugt ein Gefühl der familiären Verbundenheit zwischen den LEADER-Akteuren und den Netzwerken und diese Tatsache findet ebenfalls in den externen Bewertungen Anerkennung.


Die Bedeutung von LEADER, Petri Rinne, ELARD

SCHON GEWUSST?
LEADER entstand im Zusammenhang mit der ersten Reform der Strukturfonds der EU (1989-1993) als Antwort auf die Kritik zu individuellen Projektansätzen und mangelnder Projektkoordination.

European Network for Rural Development

European LEADER Association for Rural Development

Zuletzt aktualisiert: 02/04/2014 | Oben