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Die Strategieentwicklung

Wie legt man fest, welche der verschiedenen Ziele Vorrang haben?

Die Qual der Wahl

Das Setzen von Prioritäten ist oftmals der schwierigste Teil des Strategieentwicklungsprozesses. Alle Strategien und Aktionen, die während des Brainstormings entstehen, erscheinen wichtig und hängen miteinander zusammen. Was lässt man also weg und wie richtet man sein Augenmerk auf die knappen Ressourcen?

Gruppenübung

Um Prioritäten setzen zu können, muss sich die LAG darüber im Klaren sein, was am wichtigsten ist. Das Setzen von Prioritäten ist ein wichtiger Aspekt bei jeder Entscheidungsfindung und oft ist dies eine Aktivität, die in der Gruppe stattfinden muss, damit man sich am Ende gemeinsam auf ein Ergebnis einigt. Der Bottom-up-Ansatz des LEADER-Konzepts bedeutet, dass die lokalen Akteure an der Entscheidungsfindung hinsichtlich der Strategie und bei der Auswahl der Schwerpunkte, die in ihrer Region verfolgt werden sollen, beteiligt sind.

Gemeinsam Entscheidungen treffen

Die verschiedenen Optionen werden mithilfe des Brainstormings, über Befragungen oder mit anderen Methoden ausgearbeitet. Damit die Auswahl der Schwerpunkte übersichtlich und anschaulich erfolgen kann, wird eine graphische Darstellungsweise gewählt. Es gibt viele verschiedene Herangehensweisen und es können spezielle Strukturen verwendet werden, die hilfreich sind. Nachdem die Themen vorgestellt und diskutiert wurden, treffen die Teilnehmer der Gruppenübung ihre eigenen Entscheidungen und verwenden dazu Aufkleber oder Karten. Die analysierten Ergebnisse bilden die Grundlage für die Entscheidungsfindung oder für weitere Diskussionen.

Methoden zur Festlegung von Schwerpunkten

An dieser Stelle werden zwei Methoden vorgestellt. Viele weitere Vorgehensweisen finden Sie im Internet oder erhalten Sie von Fachleuten auf diesem Gebiet (Moderatoren). Beide Methoden richten sich an eine Gruppe von Personen, die gemeinsam die Rangfolge miteinander konkurrierender Schwerpunkte festlegen möchten. Sie eignen sich für einen Workshop oder eine öffentliche Veranstaltung.

Glücksradmethode zur Festlegung von Schwerpunkten in der Gruppe

  1. Vorbereitung
    Es werden mehrere große Blätter Papier zusammengeklebt, damit ein großes Quadrat entsteht, das auf dem Boden oder Tisch ausgelegt wird. Je größer die Gruppe, umso größer sollte das Quadrat sein. Es wird auf dem Papier ein großer Kreis gezogen, der in genau so viele Teile aufgeteilt wird wie es Optionen gibt. Jeder Teil wird beschriftet.

  2. Bunte Klebezettel
    Jeder Teilnehmer erhält 3 Karten oder Klebezettel. Den Vertretern der verschiedenen Interessengruppen können verschiedene Farben zugeteilt werden.

  3. Abstimmung
    Die Teilnehmer stimmen jeweils für ihre drei Favoriten ab, indem sie ihre Karten oder Klebezettel dem jeweiligen Teil zuordnen.

  4. Diskussion und Festhalten der Ergebnisse
    Die Stimmen werden ausgezählt und für weitere Diskussionen schriftlich festgehalten. Die Methode kann mit verschiedenen Gruppen wiederholt werden.

Stephen Coveys Zeitmanagement-Matrix zum Festlegen von Prioritäten

  1. Vorbereitung
    Erstellen Sie eine Tabelle mit vier Quadranten. Die eine Achse wird mit „Dringend“ beschriftet, die andere mit „Wichtig“ (siehe Beispiel).

  2. Liste mit Zielen
    Erstellen Sie eine Liste mit den Zielen oder übernehmen Sie diese aus bereits bestehenden Unterlagen. Den Zielen können in Übereinstimmung mit den Themen, die sie repräsentieren, unterschiedliche Farben zugeteilt werden.

  3. Zuordnung mit Diskussion
    Bestimmen Sie, welche Aufgabe welchem Quadranten zugeordnet wird und legen Sie damit fest, wie wichtig oder dringend diese ist.

  4. Festhalten der Ergebnisse
    Halten Sie die Ergebnisse für weitere Diskussionen, Tätigkeiten oder zur Dokumentation schriftlich fest.

Sie können die Achsen für ein differenzierteres Vorgehen auch skalieren.

Priorität = ein Ziel einer Organisation

SMART-/SMARTER-Ziele

Das Akronym steht für:
S : Spezifisch (auch: signifikant)
M : Messbar (auch: motivierend)
A : Ausführbar (auch: angemessen, ambitioniert) Relevant (auch: realistisch)
T : Terminierbar
E : Evaluiert
R : Reevaluiert

Gruppenmoderation ist eine Methode, bei der eine Person, die von allen Mitgliedern der Gruppe akzeptiert wird und die neutral ist und keine Entscheidungsbefugnis hat, die Gruppe dabei unterstützt, Probleme besser zu erkennen und zu lösen und Entscheidungen besser treffen zu können. Dies geschieht mithilfe von Beobachtungen und Interventionen mit dem Ziel, die Effektivität der Gruppenarbeit insgesamt zu erhöhen.

Tipps für die Glücksradmethode
Es lohnt sich oftmals, den Teilnehmern zu gestatten, ihre Auswahl zu ändern, nachdem sie gesehen haben, welche Wahl die anderen Gruppenmitglieder getroffen haben und die Ergebnisse diskutiert wurden. So erhalten die Teilnehmer die Gelegenheit, Situationen, die oft recht komplex sind, ganz zu erfassen.

  • Die Fähigkeit des Moderators bzw. Facilitators besteht darin, eine geeignete graphische Darstellungsweise für die Themen zu finden.
  • Computer können sich bei der Verarbeitung der Ergebnisse als hilfreich erweisen, insbesondere wenn eine große Anzahl von Personen beteiligt ist und viele verschiedene Wahlmöglichkeiten bestehen.

 

Tipps für Stephen Coveys Matrix

  • Beziehen Sie beim Erstellen der Aufgabenliste und bei der Einstufung der Dringlichkeit und Wichtigkeit Ihr gesamtes Team ein. Bei einigen Aufgaben wird es unterschiedliche Ansichten zur Dringlichkeit und Wichtigkeit geben. Lassen Sie Diskussionen zu, aber stellen Sie sicher, dass gemeinsam eine Lösung gefunden wird, denn jede Aufgabe muss einem der Bereiche zugeordnet werden. Wenn man alle Teilnehmer in die Diskussion einbezieht, sind diese automatisch ein Teil des Prozesses. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Teilnehmer auch an der Umsetzung des endgültigen Plans beteiligen.
Zuletzt aktualisiert: 08/11/2013 | Oben