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SOZ I A L

AG E NDA

/ J U LY 2 0 1 7 /

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Mobilität

unter

fairen

Bedingungen

sicherstellen

Sie stammen aus einer Grenzregion in Frankreich und

leiten jetztdenDienst, der fürdenfreienPersonenverkehr

innerhalb der EU zuständig ist?

Ja, ich komme aus Elsass-Lothringen, wo die Menschen im Laufe

von ungefähr 75 Jahren viermal die Staatsangehörigkeit gewechselt

haben. Heute ist der Kontext ein völlig anderer, dank all der Arbeit,

die auf EU-Ebene geleistet wurde, auch wenn zur Verwirklichung der

Freizügigkeit in der EU noch viele Herausforderungen und Hindernisse

zu überwinden sind.

Eine der großen Errungenschaften ist EURES,

das europäische Netzwerk der öffentlichen

Arbeitsverwaltungen

EURES arbeitet vor allem in Grenzregionen sehr erfolgreich. Dort

finanzieren wir spezielle Mobilitätsprojekte. Doch EURES ist auch

europaweit präsent. Seit 2016 erlebt die Behörde gewaltige

Veränderungen. Derzeit versuchen wir dafür zu sorgen, dass die

IT-Systeme der nationalen EURES-Netzwerke zusammenarbeiten.

Damit werden sie die Voraussetzungen für ein gut funktionierendes

europäisches Arbeitsvermittlungsinstrument schaffen können.

Zeitgleich zum 50. Jahrestag der Einführung der

EU-Rechtsvorschriften zum freien Personenverkehr

kam der Vorschlag zur Gründung einer Europäischen

Arbeitsmarktbehörde (ELA).

Es ist an der Zeit, aufs Tempo zu drücken und auf dem aufzubauen,

was wir bereits erreicht haben, und gleichzeitig Dinge zu vereinfachen

und zu rationalisieren. Die ELA wird als zentrale Anlaufstelle

fungieren, die Arbeitnehmern und Unternehmen umfassende

Informationen bereitstellt. Sie wird die operative Zusammenarbeit

zwischen den Mitgliedstaaten stärken. Dies wiederum könnte den

Weg für Mediation und koordinierte Untersuchungen vor Ort ebnen.

Kommen Ihnen Ihre bisherigen Erfahrungen in der

Haushaltsverwaltung bei Ihrer jetzigen Tätigkeit zugute?

Ja, ich kann es kaum erwarten, den Bericht für den Haushalt

zu schreiben... 2017 konnten wir das EURES-Netzwerk davon

überzeugen, sich auf ein Leistungsmessungssystem zu einigen, das

sich aus einigen Indikatoren zusammensetzt, über die sie berichten

müssen. Das wird uns wiederum helfen, an unsere verschiedenen

Akteure und an die EU-Haushaltsbehörden zu berichten, und zwar

mit sehr aussagekräftigen Zahlen darüber, was an der Basis erreicht

wird. Das nenne ich einen ergebnisorientierten Haushalt!

Ihr Dienst ist auch für die Gesetzgebung im Bereich der

Entsendung von Arbeitnehmern zuständig, was mit dem

freien Dienstleistungsverkehr zu tun hat, aber auch

Menschen betrifft, die in ein anderes EU-Land gehen.

Wie greifen der freie Dienstleistungsverkehr und der

freie Personenverkehr ineinander?

Entsandte Arbeitnehmer muss man insofern von mobilen EU-

Arbeitnehmern unterscheiden, als sie sich nur vorübergehend im

Gastmitgliedsland aufhalten und sich nicht in den Arbeitsmarkt dort

integrieren. Doch es stimmt, dass es in beiden Fällen – beim freien

Dienstleistungsverkehr und bei der Entsendung von Arbeitnehmern

– um grenzüberschreitende Mobilität geht. Entscheidend ist, dass

diese Mobilität unter fairen Bedingungen stattfindet.

Aufs Tempo drücken:

„Es ist an der Zeit, aufs

Tempo zu drücken und auf dem aufzubauen,

was wir bereits erreicht haben und gleichzeitig

Dinge zu vereinfachen und zu rationalisieren.“

© Europäische Union

INTERVIEW

Denis Genton ist Leiter des Referats

Freizügigkeit der Arbeitnehmer der

Europäischen Kommission.

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