Im Rahmen des Projekts wurden außerdem sieben europaweite
Seminare organisiert, damit die Beteiligten ein gemeinsames
Verständnis für Probleme bei der Entsendung von Arbeitnehmern
entwickeln konnten. So waren sie in der Lage, bewährte Verfahren
auszutauschen und die Wirksamkeit der Rechtsrahmen in den
einzelnen Mitgliedstaaten zu beurteilen. Sie waren ferner in der
Lage, die Interventionsbefugnisse von Arbeitsaufsichtsbehörden
und die für Gewerkschaften in den einzelnen Ländern entwickelten
Verfahren zu bewerten.
Die Netzwerkmitglieder besuchten zwei Großbaustellen: die vom
Terminal Dunkirk Methane und die der Antwerp Dams. Sie stellten
fest, dass die Beschreibung, die die entsandten Arbeitnehmer
von den Unternehmen erhalten hatten, von der tatsächlichen
Situation vor Ort abwich. Die Baustellenbegehungen gaben den
Netzwerkmitgliedern die Möglichkeit, Stärken, Schwächen und
zusätzliche Informationen zu ermitteln.
Breites Zielpublikum
Alle in den Seminaren verwendeten Materialien wurden an die
Mitglieder des REDER-Netzwerks verteilt und sind auf der Website des
Netzwerks abrufbar.
Insgesamt wurden 2.000 Exemplare des Abschlussberichts des
Projekts gedruckt und an ein breites Zielpublikum verteilt, darunter
der Europäische Verband der Arbeitnehmer des Sektors Bau und
Holz, die Bau- und Holzarbeiter Internationale und die Mitglieder des
Europäischen Parlaments.
Die Ergebnisse des Projekts wurden bei hochrangigen Treffen
den Mitgliedern von Arbeitgeberverbänden und des Europäischen
Wirtschafts- und Sozialausschusses bekanntgegeben.
Darüber hinaus wurde über die Aktivitäten des Projekts in
fünf Zeitungsartikeln, bei drei Schulungsveranstaltungen
von Gewerkschaften und in zwei Veröffentlichungen von
Gewerkschaften, in fünf Werbevideos auf Vimeo und in zwei Radio-
und Fernsehsendungen berichtet.
Arbeit geht weiter
Das REDER-Netzwerk arbeitete nach dem offiziellen Projektende
weiter. Es hat seine Kapazitäten weiter ausgebaut, indem in neun
Ländern des Projekts Schulungsprogramme an den Start gingen.
Es wurde sogar damit begonnen, Software für Smartphones, Tablets
und Computer für entsandte Arbeitnehmer zu entwickeln, damit diese
das Netzwerk kontaktieren können. Diese Software wird 20 Fragen zu
Arbeitszeit, Entlohnung, illegalem Lohneinbehalt, Wohnbedingungen
und Beförderung enthalten, die in zehn Sprachen übersetzt werden.
Arbeitsinspektor in Aktion:
Vertreter der nationalen
Arbeitsaufsichtsbehörden sowie der Gewerkschaften aus den
teilnehmenden Ländern engagierten sich im Netzwerk.
Ein EaSI-gefördertes Projekt
Das Projekt „Faire und verantwortungsbewusste Entsendung“
wurde imRahmen des Programms für Beschäftigung und soziale
Innovation (EaSI) gefördert, einem Finanzierungsinstrument, das
direktvonderEuropäischeKommissionverwaltetwird.Mitdiesem
Programm wurden drei EU-Programme zusammengeführt, die
bislang getrennt verwaltet wurden: PROGRESS, EURES und das
PROGRESS-Mikrofinanzierungsinstrument.
Seit 2014 sind diese Programme die drei Achsen von EaSI.
Sie unterstützen die Modernisierung der Beschäftigungs- und
Sozialpolitik (PROGRESS-Achse, 61 % des Gesamtbudgets), die
berufliche Mobilität (EURES-Achse, 18 % des Gesamtbudgets)
und den Zugang zu Mikrofinanzierung und sozialem
Unternehmertum (Achse Mikrofinanzierung und soziales
Unternehmertum, 21 % des Gesamtbudgets). Das
Gesamtbudget für den Zeitraum 2014-2020 beträgt
919.469.000 EUR zu Preisen von 2013.
Mit EaSI soll die Eigenverantwortung bei EU-Zielen und die
Koordinierung von Maßnahmen auf EU- und nationaler Ebene in
den Bereichen Beschäftigung, Soziales und Integration gestärkt
werden. Ziel ist außerdem, die Entwicklung angemessener
Sozialschutzsysteme und Arbeitsmarktpolitiken zu unterstützen,
die EU-Rechtsvorschriften zu modernisieren und ihre effektive
Anwendung sicherzustellen.
EaSI unterstützt die geografische Mobilität. Durch das
Programm wird zudem die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit
von Kleinstkrediten für benachteiligte Gruppen und
Kleinstunternehmen sowie der Zugang von Sozialunternehmen
zu Finanzierungsmöglichkeiten verbessert.
Weitere Informationen:
http://europa.eu/!QM84uG© Belga Image
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