Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 20/12/2016

Fazit des Berichts zur Beschäftigung und zur sozialen Lage in Europa 2016: Mehr Beschäftigung, weniger Armut und eine sich wandelnde Arbeitswelt

Der jüngste Jahresbericht zur Beschäftigung und zur sozialen Lage in Europa, der heute veröffentlicht wird, zeigt ermutigende Ergebnisse. Es wurden rund drei Millionen Arbeitsplätze geschaffen und die Beschäftigung hat zugenommen, wodurch die Armut zurückgedrängt werden konnte. Die Arbeitslosenquote ist jedoch nach wie vor hoch und es gibt massive Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten. Die Arbeitsmärkte und die Gesellschaft müssen sich auf neue Formen der Arbeit einstellen.

© Dmitry Kalinovsky / Shutterstock

 Im Mittelpunkt des diesjährigen Berichts zur Beschäftigung und zur sozialen Lage in Europa stehen die Themen Beschäftigung als Mittel zur Armutsbekämpfung, Digitalisierung und Wandel der Arbeitswelt, Rolle des sozialen Dialogs, Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten sowie Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt.

Marianne Thyssen, EU-Kommissarin für Beschäftigung, Soziales, Qualifikationen und Arbeitskräftemobilität, erklärte: „Dieser Jahresbericht zeigt, dass unsere Bemühungen der letzten Jahre Früchte tragen. Unsere Volkswirtschaften schaffen weiterhin Arbeitsplätze und die real verfügbaren Haushaltseinkommen sind gestiegen. Dennoch sind viele Menschen, die arbeiten, noch immer arm; hieran zeigt sich, dass es nicht nur darum geht, Arbeitsplätze zu schaffen, sondern dass es sich um hochwertige Arbeitsplätze handeln muss. Außerdem verändern sich Gesellschaften und Arbeitsmärkte durch neue Technologien und neue Formen der Arbeit. Diese bringen neue Chancen, jedoch auch neue Herausforderungen mit sich; wir müssen daher sicherstellen, dass niemand zurückgelassen wird. Mit der europäischen Säule der sozialen Rechte und neuen Initiativen im Rahmen unserer Agenda für neue Kompetenzen wollen wir uns diesen Herausforderungen stellen.“

Anstieg der Beschäftigung, Rückgang der Armut

Nie zuvor waren in Europa mehr Menschen erwerbstätig (232 Millionen). Im vergangenen Jahr wurden drei Millionen Arbeitsplätze geschaffen; bei den meisten davon handelte es sich um Dauerarbeitsplätze. Eine Vollzeitbeschäftigung schützt in den meisten Fällen vor Armut. Der Anteil der durch Armut oder soziale Ausgrenzung gefährdeten Personen in der EU ist der niedrigste seit fünf Jahren (23,7 %).

Gleichwohl sind noch immer 8,3 % der EU-Bürgerinnen und -Bürger arbeitslos (Stand Oktober 2016); der Bericht macht deutlich, wie schwer es für sie in den Jahren nach der Krise (2008-2013) war, wieder eine Beschäftigung aufzunehmen: Nur jedem achten Arbeitslosen gelang es innerhalb von drei Jahren, einen unbefristeten Vollzeitarbeitsplatz zu finden. Die Jugendarbeitslosigkeit, die noch immer über 20 % liegt, gibt nach wie vor Anlass zu großer Besorgnis.

Europäischer Beschäftigungs- und Sozialbericht 2016

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