Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 16/03/2023

1,2 Mio. EUR aus dem EU-Globalisierungsfonds zur Unterstützung 300 entlassener Arbeitskräfte in Spanien

Die Europäische Kommission hat heute vorgeschlagen, 303 Arbeitskräfte, die von dem Aluminiumhersteller Alu Ibérica in der spanischen Region Galicien entlassen wurden, mit 1,2 Mio. EUR aus dem Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung zugunsten entlassener Arbeitnehmer (EGF) zu unterstützen. Die Mittel werden den Betroffenen dabei helfen, eine neue Beschäftigung zu finden.

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Dazu werden maßgeschneiderte Anleitung und Beratung sowie Berufsbildung angeboten und Stellenangebote mit Stellengesuchen abgeglichen.

Spanien beantragte finanzielle Unterstützung aus dem EGF, um Arbeitskräften zu helfen, die von dem insolventen Unternehmen Alu Ibérica LC S.L. entlassen wurden. Das Unternehmen hatte Primäraluminium aus Erz hergestellt, musste aber aufgrund der gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise schließen.

Zu den von der EU geförderten Maßnahmen zur Unterstützung der entlassenen Arbeitskräfte gehören Beratungsangebote, Hilfe bei der Arbeitssuche und der Abgleich von Stellenangeboten mit Stellengesuchen sowie maßgeschneiderte berufliche Weiterbildung und Umschulung. Den Betroffenen werden auch Schulungen zu Schlüsselkompetenzen und wichtigen Kenntnissen angeboten, die sie für die Jobsuche brauchen, z. B. zu grundlegenden IT-Fertigkeiten, Lagerverwaltung und -logistik sowie neuen Schweißverfahren. Zudem werden Arbeitskräfte unterstützt, die ihre Kompetenzen und frühere Berufs- und Lernerfahrung formell anerkennen lassen wollen. Darüber hinaus können an den Maßnahmen teilnehmende Arbeitskräfte ein halbes Jahr lang als Anreiz 200 EUR pro Monat erhalten, wenn sie rasch auf den Arbeitsmarkt zurückkehren.

Mit den EU-Mitteln werden außerdem verschiedene Beihilfen abgedeckt, z. B. finanzielle Anreize für die Teilnahme an Arbeitssuche- und Weiterbildungsmaßnahmen, ein Beitrag zu Pendelkosten und ein Beitrag zu den Ausgaben für die Betreuung von Angehörigen, damit auch Personen mit Betreuungsaufgaben an den Maßnahmen teilnehmen können.

Die geschätzten Gesamtkosten für diese Maßnahmen belaufen sich auf rund 1,5 Mio. EUR, wovon 85 % (1,2 Mio. EUR) aus dem EGF bereitgestellt werden. Die übrigen 15 % (also 225 000 EUR) werden von der spanischen Region Galicien finanziert. Die förderfähigen Arbeitskräfte werden bereits seit ihrer Entlassung im Mai 2022 unterstützt, und seit März 2023 werden zusätzliche Maßnahmen ergriffen, die aus dem EGF gefördert werden sollen.

Der Vorschlag der Kommission muss vom Europäischen Parlament und vom Rat gebilligt werden.

Hintergrund

Die Entlassungen betreffen die spanische Region Galicien und insbesondere die Stadt A Coruña. In der Region haben 93 % der Unternehmen höchstens fünf Beschäftigte. Die Schließung von Alu Ibérica wirkt sich folglich aufgrund der Betriebsgröße (über 250 Beschäftigte; Umsatz von über 130 Mio. EUR) erheblich auf den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft von A Coruña aus. Im vierten Quartal 2022 lag die Arbeitslosenquote in Galicien bei 10,6 % und somit um 4,5 Prozentpunkte über dem entsprechenden EU-Durchschnitt (6,1 %). Im Januar 2023 belief sich die Arbeitslosenquote in A Coruña auf 13,1 %.

Im Rahmen der EGF-Verordnung 2021–2027 werden entlassene Arbeitskräfte und Selbstständige, die ihren Arbeitsplatz verlieren bzw. ihre Erwerbstätigkeit aufgeben, aus dem EGF unterstützt. Von Umstrukturierungen betroffene Personen können leichter Mittel aus dem EGF erhalten: Alle Arten unerwarteter größerer Umstrukturierungsmaßnahmen können förderfähig sein, unter anderem Maßnahmen, die auf die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie und des ungerechtfertigten Einmarschs Russlands in die Ukraine oder auf allgemeinere wirtschaftliche Entwicklungen wie die Dekarbonisierung und Automatisierung zurückgehen. Die Mitgliedstaaten können EU-Mittel beantragen, wenn innerhalb eines bestimmten Bezugszeitraums mindestens 200 Arbeitskräfte ihren Arbeitsplatz verlieren.

Seit 2007 wurden aus dem EGF in 176 Fällen insgesamt 690 Mio. EUR gewährt, um mehr als 168 000 Arbeitskräfte in 20 Mitgliedstaaten zu unterstützen. Die aus dem EGF geförderten Maßnahmen ergänzen aktive Arbeitsmarktmaßnahmen auf nationaler Ebene.

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