Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 05/01/2017

Nahezu 10 Millionen Europäerinnen und Europäer haben im Zeitraum 2007-2014 mithilfe des Europäischen Sozialfonds einen Arbeitsplatz gefunden

Die Europäische Kommission hat heute einen Bewertungsbericht über die im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) im Zeitraum 2007-2013 getätigten Investitionen sowie Länderberichte für die einzelnen Mitgliedstaaten veröffentlicht.

Laut dem Bericht fanden mit Unterstützung durch den Europäischen Sozialfonds mindestens 9,4 Millionen europäische Bürgerinnen und Bürger bis Ende 2014 einen Arbeitsplatz. 8,7 Millionen erwarben eine Qualifikation oder ein Zertifikat. 13,7 Millionen Teilnehmer und Teilnehmerinnen berichteten über sonstige positive Ergebnisse, etwa ein höheres Kompetenzniveau.

Dem Bewertungsbericht zufolge hat der Europäische Sozialfonds von 2007 bis 2014 die Umsetzung der Prioritäten der Mitgliedstaaten und der EU für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum, einschließlich der Vorgaben der Strategie Europa 2020 und der länderspezifischen Empfehlungen im Rahmen des Europäischen Semesters, maßgeblich unterstützt.

Marianne Thyssen, EU-Kommissarin für Beschäftigung, Soziales, Qualifikationen und Arbeitskräftemobilität, meinte: „Die heute veröffentlichte Bewertung zeigt, dass der Europäische Sozialfonds das Leben der europäischen Bürgerinnen und Bürger spürbar verändert. Er ist unser wichtigstes Instrument für Investitionen in das Humankapital. Dank der Unterstützung durch die EU haben Millionen Menschen einen Arbeitsplatz gefunden, ihre Kompetenzen verbessert oder einen Weg aus Armut und sozialer Ausgrenzung gefunden. Das ist Solidarität im besten Sinne.“

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an ESF-Maßnahmen waren gleichmäßig verteilt auf

  • Nichterwerbstätige (36 %),
  • Erwerbstätige (33 %)
  • Arbeitslose (30 %).

Zu den wichtigsten Zielgruppen gehörten

  • Geringqualifizierte (40 %),
  • junge Menschen (30 %)
  • benachteiligte Personen (mindestens 21 %).

An den Maßnahmen nahmen 51,2 Millionen Frauen teil.

Den Mitgliedstaaten wurden erhebliche zusätzliche Finanzmittel aus dem ESF zur Verfügung gestellt, um Problemen in den Bereichen Beschäftigung und Soziales zu begegnen, die Menschen zu erreichen und Maßnahmen in die Wege zu leiten, die ansonsten kaum finanziell unterstützt worden wären.

So

  • stellte der ESF mehr als 70 % der Mittel für aktive Arbeitsmarktmaßnahmen in Bulgarien, Estland, Griechenland, Lettland, Litauen, Malta, Rumänien und der Slowakei zur Verfügung
  • deckte der ESF mehr als 5 % der Ausgaben für allgemeine und berufliche Bildung in Portugal und der Tschechischen Republik ab.
  • Der ESF hat zudem neue Wege der Zusammenarbeit zwischen den Interessenträgern gefördert
  • sowie lokale und regionale Innovationen unterstützt, die anschließend auf nationaler Ebene übernommen wurden.

Der ESF hat eine zentrale Rolle bei der Modernisierung der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und anderen für aktive Arbeitsmarktmaßnahmen zuständigen Einrichtungen gespielt. In weniger entwickelten Regionen hat der ESF Reformen in den Bereichen Bildung, Justiz und öffentliche Verwaltung unterstützt. Auf diese Weise hat er dem unternehmerischen Umfeld und der Schaffung stärker integrativer Gesellschaften positive Impulse verliehen.

Nach makroökonomischen Simulationen wirkte der ESF sich darüber hinaus positiv auf das BIP der EU-28 (+ 0,25 %) und die Produktivität aus.

Schließlich hebt der Bericht die Rolle des ESF bei der Abfederung der negativen Auswirkungen der Krise hervor. Dank der Flexibilität des ESF konnte leicht und rasch auf neue Herausforderungen reagiert werden, indem die Maßnahmen auf die am stärksten von der Krise betroffenen Personen ausgerichtet wurden.

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