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Baltic Blue Growth zeigt, wie Muschelzucht dank Interreg gut für die Wirtschaft und Umwelt sein kann

  • 11 August 2021

Das Interreg-Projekt Baltic Blue Growth demonstriert den ökologischen und wirtschaftlichen Nutzen der Miesmuschelzucht: Es ebnet den Weg zu einer gemeinsamen Verfahrensweise im Ostseeraum. Die Partnerschaft bestand aus Muschelproduzenten, öffentlichen Behörden, politischen Handelnden und Forschungseinrichtungen aus Dänemark, Deutschland, Estland, Lettland, Polen und Schweden.

Wir wollten politischen Druck ausüben, um Muscheln als meeresbasierte Maßnahme, die der Eutrophierung der Ostsee entgegenwirkt, und als lokale nachhaltige Meeresressource, die in Futtermittelerzeugnissen verwendet werden kann, anerkennen zu lassen.

Angela Schultz-Zehden, Geschäftsführerin des SUBMARINER Network, dem führenden Partner von Baltic Blue Growth

Muschelzucht als nachhaltiger blauer Wirtschaftszweig mit Nutzen für die Umwelt 

Die Aquakultur hat im Ostseeraum eine geringe Rolle gespielt. Doch aufgrund der Politik der Europäischen Kommission für Blaues Wachstum, die auf nachhaltiges Wachstum im Meeres- und maritimen Sektor abzielt, kommt der Zuchtmethode mehr Aufmerksamkeit bei. Muscheln, die in der Ostsee gezüchtet wurden, zeigten Potenzial für die Futtermittelindustrie als Ersatz für bspw. importiertes Fisch- und Sojabohnenmehl. Dieses Geschäftsmodell wurde allerdings noch nicht im großen Maßstab erprobt.

Abgesehen von geschäftlichen Möglichkeiten hilft die Züchtung und Ernte von Miesmuscheln dabei, Nährstoffe aus dem Meerwasser zu entfernen, da Muscheln bei der Nahrungsaufnahme große Mengen an Wasser filtern. Die Zucht von Miesmuscheln könnte daher als eigenständige Maßnahme fungieren, um Eutrophierung, eine der schwersten Herausforderungen für die Ostsee, entgegenzuwirken, gleichzeitig jedoch auch ein nachhaltiges Geschäftsmodell werden.

Einbindung von Behörden und Unternehmen

Baltic Blue Growth ermöglichte den Fortschritt von der Pilotphase zur realen Muschelzucht, indem Behörden, Aquakulturunternehmen, die betreffenden Verbände, Forschungsorganisationen und sonstige Unternehmen für das Thema sensibilisiert und Kapazitäten aufgebaut wurden.

Das Interreg-Projekt Baltic Blue Growth griff auf Unterstützung durch die Europäische Union zurück, um die Kohäsion zu stärken, indem neue Kenntnisse über die Muschelzucht in der Ostsee gewonnen wurden und Muschelzuchtbetrieben die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch gegeben wurde. Dies zeigte Gemeinden in mehreren Ländern, dass Muschelzuchtbetriebe ihren Regionen einen doppelten Nutzen bieten: geschäftliche Möglichkeiten und positive Umweltauswirkungen. Aquakulturunternehmen mit Interesse an der Integration der Muschelzucht in ihr Unternehmensprofil waren ebenfalls aktiv an dem Projekt beteiligt. 

Gesamtinvestition und EU-Mittel 

Die Gesamtinvestition für Projekt Baltic Blue Growth beträgt 4 651 205 EUR, davon stammen 3 565 263 EUR aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Das Projekt wurde durch das Interreg-Programm für den Ostseeraum 2014-2020 unter der thematischen Priorität „Effiziente Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen“ mitfinanziert.