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Archive:Bodenbedeckung und Bodennutzung

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Datenauszug vom März 2015. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank. Aktualisierung des Artikels geplant: September 2016.
Abbildung 1: Vorherrschende Bodenbedeckung nach Bodenbedeckungsart, EU-27, 2012
(in % der Gesamtfläche)
Quelle: Eurostat (lan_lcv_ovw)
Abbildung 2: Vorherrschende Bodenbedeckung nach Bodenbedeckungsart, 2012 (1)
(in % der Gesamtfläche)
Quelle: Eurostat (lan_lcv_ovw)
Abbildung 3: Vorherrschende Bodennutzung nach Bodennutzungsart, EU, 2009 (1)
(in % der Gesamtfläche)
Quelle: Eurostat (lan_lu)
Abbildung 4: Vorherrschende Bodennutzung nach Bodennutzungsart, 2009
(in % der Gesamtfläche)
Quelle: Eurostat (lan_lu)
Abbildung 5: Indikator für die Bodenbedeckungsvielfalt – durchschnittliche Anzahl unterschiedlicher Bodenbedeckungsarten in einem 250m-Transect, 2012 (1)
(Anzahl)
Quelle: Eurostat (lan_lu)
Abbildung 6: Durchschnittliche Anzahl grüner linearer Strukturelemente in einem 250m-Transect, 2012 (1)
(Anzahl)
Quelle: Eurostat (lan_lu)
Abbildung 7: Durchschnittliche Anzahl unterschiedlicher linearer Zergliederungselemente in einem 250m-Transect, 2012 (1)
(Anzahl)
Quelle: Eurostat (lan_lu)

Dieser Artikel enthält statistische Daten zur Bodenbedeckung, Bodennutzung und Landschaft. In Bezug auf die Bodenbedeckung und die Landschaft sind Daten für 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) verfügbar; für Kroatien liegen keine Daten vor. Für die Analyse der Bodennutzung stehen Daten für 23 Mitgliedstaaten zur Verfügung; die Gesamtzahlen und Durchschnittswerte für die EU enthalten keine Angaben zu Bulgarien, Kroatien, Zypern, Malta und Rumänien. Die Daten wurden im Rahmen der Flächenstichprobenerhebung über die Bodennutzung und bedeckung (LUCAS) erhoben; die erste Erhebung erfolgte im Sommer 2009 und die zweite 2012. LUCAS ist die größte harmonisierte Erhebung zum Thema Boden, die in der EU durchgeführt wird.

Der Boden ist die Grundlage für die meisten biologischen Vorgänge und menschlichen Tätigkeiten auf der Erde. Land- und Forstwirtschaft, Industrie, Verkehr, Baugewerbe und sonstige Dienstleistungen nutzen den Boden als natürliche und/oder wirtschaftliche Ressource. Der Boden ist auch integraler Bestandteil von Ökosystemen und unverzichtbar für die biologische Vielfalt und den Kohlenstoffkreislauf.

Der Bereich Boden kann in zwei miteinander verbundene Konzepte gegliedert werden:

  • Bodenbedeckung bezieht sich auf die bio-physische Bedeckung des Bodens (z. B. Anbaukulturen, Gras, Laubwald und bebaute Flächen);
  • mit Bodennutzung wird die sozioökonomische Verwendung einer Fläche (z. B. Land- und Forstwirtschaft, Erholung und Wohnen) angegeben.

Daten zur Bodenbedeckung und zur Bodennutzung bilden die Grundlage für Raumanalysen und territoriale Analysen, die in den folgenden Bereichen eine immer größere Bedeutung erlangen:

  • Planung und Verwaltung von land- und forstwirtschaftlich genutzten Gebieten, Feuchtgebieten, Gewässern und städtischen Gebieten;
  • Schutz der Natur, der biologischen Vielfalt und des Bodens und
  • Vermeidung und Begrenzung natürlicher Gefahren und des Klimawandels.

Wichtigste statistische Ergebnisse

Bodenbedeckung

Im Jahr 2012 bedeckten Wälder und andere bewaldete Flächen 41,2 % der Gesamtfläche der EU-27, Ackerflächen nahezu ein Viertel (24,7 %) und Grünland fast ein Fünftel (19,5 %) der Gesamtfläche, während bebaute und andere künstlich angelegte Flächen, wie Straßen und Schienenstrecken, ebenso wie Gewässer und Feuchtgebiete 4,6 % der Gesamtfläche ausmachten (siehe Abbildung 1).

Bei der Bodenbedeckung bestehen erhebliche Unterschiede zwischen Ländern einerseits im Süden und Norden Europas und andererseits im Westen und Osten Europas. Bewaldete Flächen stellten 2012 die vorherrschende Bodenbedeckung in Nordeuropa und einer Reihe von Ländern dar, deren Topografie von Bergen und Gebirgsregionen geprägt ist (siehe Abbildung 2). Der Anteil bewaldeter Flächen an der Gesamtfläche lag über 60,0 % in Schweden, Finnland, Estland und Slowenien (Alpen); er machte über 50,0 % aus in Lettland und über 40,0 % in Österreich (Alpen), der Slowakei (Tatra-Gebirge), Portugal (Sistema Central) und Bulgarien (Rhodopen, Balkangebirge, Rila- und Pirin-Gebirge). Bewaldete Flächen und Wälder haben in diesen Ländern traditionell eine große ökologische, wirtschaftliche und soziokulturelle Bedeutung.

Ackerflächen, die Ackerland und Dauerkulturen umfassen, bedeckten 2012 im Durchschnitt etwa 24,7 % der Gesamtfläche der EU-27. Dänemark und Ungarn waren die beiden Mitgliedstaaten mit den höchsten Anteilen von Ackerflächen, die nahezu 50 % der gesamten Landesfläche bedeckten. In den meisten anderen Mitgliedstaaten lag der Anteil der Ackerfläche zwischen 17,0 % und 36,0 % der gesamten Bodenbedeckung. Am unteren Ende der Skala machten die Ackerflächen in Lettland, Slowenien und Estland lediglich zwischen 11,0 % und 14,0 % der gesamten Landesfläche aus; die niedrigsten Anteile wurden in Finnland (4,9 %), Irland (4,7 %) und Schweden (4,3 %) verzeichnet.

Natürliche und landwirtschaftlich genutzte Grünflächen bestimmten das Landschaftsbild in Irland, dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden und Luxemburg. In Irland waren 2012 mehr als zwei Drittel (67,1 %) des Landes mit Grünflächen bedeckt, während die entsprechenden Anteile im Vereinigten Königreich, in den Niederlanden und in Luxemburg bei 40,1 %, 38,0 % bzw. 37,1 % lagen. In den meisten übrigen Mitgliedstaaten der EU-27 betrug der Anteil der Grünflächen an der gesamten Landesfläche zwischen 16,0 % und 33,0 %. In acht Mitgliedstaaten lag der Anteil jedoch unter diesem Wert: Sechs dieser Mitgliedstaaten (Italien, Portugal, Zypern, Spanien, Malta und Griechenland) befinden sich in Südeuropa, wo die Niederschlagsmengen vergleichsweise gering sind; bei den beiden anderen Mitgliedstaaten handelt es sich um Schweden und Finnland, wo Grünflächen weniger als 5,0 % an der gesamten Fläche ausmachten.

Im Jahr 2012 bedeckten künstlich angelegte Flächen 4,6 % der gesamten Fläche der EU-27. Malta und die Benelux-Staaten wiesen die höchsten Anteile bebauter Flächen auf. Dies traf besonders auf Malta — den EU-Mitgliedstaaten mit der höchsten Bevölkerungsdichte — zu, wo künstlich angelegte Flächen 32,9 % der Gesamtfläche ausmachten. In den vier bevölkerungsreichsten EU-Mitgliedstaaten (Deutschland, Frankreich, Italien und das Vereinigte Königreich) wurden ebenfalls überdurchschnittlich hohe Anteile künstlich angelegter Flächen verzeichnet.

Im Jahr 2012 waren im Durchschnitt 4,6 % der Fläche der EU-27 von Binnengewässern oder Feuchtgebieten bedeckt. Feuchtgebiete liegen typischerweise an einem See und in Küstengebieten oder sind als Sumpfgelände zu finden. Da Feuchtgebiete relativ selten sind und als Lebensraum für unterschiedliche Tierarten (insbesondere Vögel) von großer Bedeutung sind, werden sie oft in Schutzgebiete umgewandelt. Finnland, Schweden und die Niederlande meldeten die höchsten Gewässer- und Feuchtgebietsanteile (über 10,0 % der Gesamtfläche). Während die Niederlande künstliche Seen, mehrere lange Flüsse, die in die Nordsee fließen, und zahlreiche Kanäle aufweisen, gibt es in den beiden nordischen Ländern Hunderttausende von Binnenseen. In den meisten übrigen Mitgliedstaaten lag der Anteil der Gewässer und Feuchtgebiete bei weniger als 4,0 % der Gesamtfläche. Estland, Irland, Lettland und das Vereinigte Königreich lagen mit Anteilen der Gewässer und Feuchtgebiete von 7,3 % bis 5,3 % der Gesamtfläche zwischen diesen beiden Ländergruppen.

Strauchland ist charakteristisch für Mitgliedstaaten mit heißem und trockenem Klima wie Zypern, Griechenland, Malta, Spanien, Portugal und Italien. Andererseits herrscht Strauchland auch in den Mooren und Heidegebieten der nördlichen Regionen des Vereinigten Königreichs. Die genannten Mitgliedstaaten waren die einzigen, in denen der Anteil des Strauchlands an ihrer Landesfläche über dem EU-27-Durchschnitt von 4,0 % lag.

Vegetationslose Böden (Gebiete ohne vorherrschende Vegetationsbedeckung) sind in der EU-27 vergleichsweise selten und machten 2012 im Durchschnitt 1,5 % der Gesamtfläche aus. Die südlichen Mitgliedstaaten Malta, Zypern, Spanien, Portugal und Griechenland verzeichneten in Bezug auf die vegetationslosen Böden die höchsten Anteile, gefolgt von dem Alpenstaat Österreich.

Bodennutzung

Die landwirtschaftliche Nutzung ist die am weitesten verbreitete vorherrschende [1] Bodennutzungskategorie in der EU; sie machte 2009 43 % der Gesamtfläche aus (siehe Abbildung 3). Der Anteil forstwirtschaftlich genutzter Gebiete lag bei 29,8 %, während 5,0 % der Gesamtfläche der EU für Dienstleistungen, zu Wohnzwecken oder zu Freizeit und Erholung genutzt wurden. Verarbeitendes Gewerbe, Verkehr, Energieerzeugung und Bergbau machten weitere 3,4 % aus und die verbleibenden 18,8 % entfielen auf eine Restkategorie; dieses Land wurde u. a. für Jagd und Fischfang genutzt, stand unter Schutz oder hatte keine sichtbare [2] Nutzung.

Im Rahmen der landwirtschaftlichen Nutzung des Bodens gibt es zahlreiche Bodenbedeckungsarten: Die häufigsten sind Ackerland, Dauerkulturen und Grünflächen. Geringe Anteile anderer Bodenbedeckungsarten können auch landwirtschaftlich genutzt werden, z. B. künstlich angelegte Flächen (landwirtschaftliche Gebäude, Straßen usw.) und Gewässer (unter anderem Bewässerungsteiche). In 14 von 23 EU-Mitgliedstaaten wurde 2009 mehr als die Hälfte der Landesfläche für landwirtschaftliche Zwecke genutzt (siehe Abbildung 4). Den höchsten Anteil landwirtschaftlich genutzter Flächen verzeichnete Irland mit 73,2 %; im Vereinigten Königreich, Dänemark und Ungarn lag dieser Anteil bei jeweils über 60 %. In Finnland und Schweden spielte die Landwirtschaft eine untergeordnete Rolle bei der Bodennutzung, denn deren Anteil an der Landesfläche betrug in beiden Mitgliedstaaten unter 10 %.

Wenig überraschend war die Forstwirtschaft häufig die vorherrschende Bodennutzung in Mitgliedstaaten mit einem hohen Anteil bewaldeter Flächen. Es wurden jedoch nicht alle bewaldeten Flächen forstwirtschaftlich genutzt, sondern dienten der Freizeit und Erholung oder der Jagd, waren Schutzgebiete oder hatten keinen sichtbaren Nutzen. In Finnland, Schweden, Slowenien und Estland wurden 50 % oder mehr der gesamten Landesfläche forstwirtschaftlich genutzt, wohingegen dieser Anteil in Irland, dem Vereinigten Königreich und vor allem in den Niederlanden (3,1 %) unter die 10 %-Marke fiel.

Für den Bereich Verarbeitendes Gewerbe, Bergbau und Verkehr (darunter fallen auch Energieerzeugung, Abfallbehandlung, Lagerung und Baugewerbe) genutzte Gebiete machten 2009 einen Anteil von 3,4 % an der EU-Gesamtfläche aus. Dabei wurde der Boden am stärksten für den Verkehr genutzt, der im Durchschnitt etwa 70 % der Bodennutzung innerhalb dieser Klasse ausmachte, während 11 % auf den Bergbau entfielen. Den höchsten Anteil des Bereichs Verarbeitendes Gewerbe, Bergbau und Verkehr an der gesamten Bodennutzung verzeichneten die Niederlande mit 12,2 %. Dieser sehr hohe Anteil ist möglicherweise auf das sehr dichte Verkehrsnetzwerk und große Lagerbereiche für Häfen und Logistikdienstleistungen zurückzuführen. Der Anteil des Bergbaus (der die Gewinnung von Steinen, Erden und Torf mit einschließt) an der Bodennutzung war in Österreich, Estland, Finnland, Irland und Lettland verhältnismäßig hoch.

Auf Handel, kommunale Dienstleistungen, Erholungs- und Wohngebiete entfiel 2009 ein Anteil von 5 % der EU-Gesamtfläche. Davon wiederum wurde etwa die Hälfte für Wohngebiete genutzt, 30 % dienten der Erholung und Freizeit, 10 % wurden für kommunale Dienstleistungen und weniger als 5 % für den Handel genutzt. Der Anteil der Bodennutzungsart Handel, kommunale Dienstleistungen, Freizeit-, Erholungs- und Wohngebiete an der gesamten Landesfläche überstieg in Finnland und Schweden 10 %, da in diesen Mitgliedstaaten überdurchschnittlich große Flächen als Freizeit- und Erholungsgebiete genutzt wurden, insbesondere Waldgebiete in Stadtnähe.

Fast 20 % des Bodens in der EU wurden 2009 für sonstige Zwecke verwendet, oder es gab keine sichtbare Bodennutzung. Fischerei und Jagd waren die beiden häufigsten wirtschaftlichen Nutzungsarten. Es gibt jedoch große Gebiete, die von jeder sozioökonomischen Nutzung ausgeschlossen sind, weil sie beispielsweise in Schutzgebieten liegen, in denen sozioökonomische Aktivitäten entweder ganz untersagt oder stark eingeschränkt sind. Darüber hinaus gibt es abgelegene oder aus anderen Gründen schwer zugängliche Gebiete, die für sozioökonomische Aktivitäten nicht attraktiv sind.

Landschaft

Die Heterogenität der Bodenbedeckung und lineare Elemente wie Hecken, Baumreihen, Straßen, Schienen, Flüsse und Bewässerungskanäle sind zwei wichtige Merkmale von Landschaftsstrukturen. In einigen Mitgliedstaaten gibt es große zusammenhängende Gebiete mit derselben Bodenbedeckung, während andere Länder ein vielfältiges Mosaik von Bodenbedeckungsarten aufweisen. Wie aus Abbildung 5 hervorgeht, ist die Bodenbedeckungsvielfalt in Malta, Portugal, Slowenien, Zypern, Österreich und Italien relativ groß und zeichnet sich durch ein abwechslungsreiches Mosaik aus unterschiedlichen kleinen Arealen aus. In Irland, dem Vereinigten Königreich und Estland hingegen dominieren große Gebiete mit derselben Bodenbedeckungsart.

An den grünen linearen Strukturelementen lässt sich der Beitrag von Natur und Mensch zur Gestaltung der Landschaft ablesen. Irische und britische Landschaften, die bei der Bodenbedeckungsvielfalt am unteren Ende der Skala zu finden waren, wiesen eine überdurchschnittlich hohe Zahl grüner linearer Elemente auf (siehe Abbildung 6). Andere Mitgliedstaaten mit einer großen Vielfalt grüner linearer Elemente waren beispielsweise Malta, Finnland, die Niederlande, Belgien, Italien und Frankreich. In der Slowakei, der Tschechischen Republik, Lettland, Estland, Österreich und Litauen zeichnete sich die Landschaft durch relativ wenige grüne Strukturelemente aus.

Die Dichte künstlicher linearer Elemente, die Landschaften zergliedern (wie Straßen, Schienen, oberirdische Kabel), steht in engem Zusammenhang mit der Bevölkerungs- und Infrastrukturentwicklung. In Mitgliedstaaten mit relativ großer Bevölkerungsdichte, die gleichzeitig Transitländer sind, wie die Benelux-Staaten, gab es relativ viele künstliche infrastrukturbezogene Zergliederungselemente (siehe Abbildung 7). In Irland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich (mit einer hohen Bevölkerungskonzentration in bestimmten Gebieten) war dies ähnlich. Im Gegensatz dazu verzeichneten die baltischen Staaten, Schweden, Finnland und die meisten osteuropäischen Mitgliedstaaten vergleichsweise wenige künstliche lineare Elemente und überwiegend natürliche Bodenbedeckungsarten.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Die LUCAS-Erhebung (Land Use and Cover Area frame Survey) ist eine Flächenerhebung, die auf einer Flächenstichprobenerhebung von Eurostat basiert. Es werden Daten zur Bodenbedeckung und Bodennutzung erfasst und die Landschaft wird fotografiert, um etwaige Veränderungen dieser Faktoren in Europa festzustellen. Bei der Landschaftsanalyse wird das Transect herangezogen, bei dem man 250 Meter in gerader Linie abläuft, um lineare Elemente und Veränderungen der Bodenbedeckung zu erfassen.

Eurostat führte 2009 eine umfangreiche LUCAS-Kampagne in 23 Ländern der damaligen EU-27 durch (Bulgarien, Zypern, Malta und Rumänien nahmen nicht teil). An der LUCAS-Kampagne 2012 beteiligten sich alle Mitgliedstaaten der EU-27. Für etwa 234 700 Punkte wurden Daten zur Bodenbedeckung, Bodennutzung und landschaftlichen Vielfalt erhoben. Die Punkte wurden aus einem 2-km-Standardraster ausgewählt, das in der Summe für die gesamte EU eine Million Punkte umfasst. Die Bodenbedeckung und die sichtbare Bodennutzung werden nach den harmonisierten LUCAS-Systematiken der Bodenbedeckung und Bodennutzung klassifiziert.

Der LUCAS-Datensatz bildet die Grundlage für harmonisierte Statistiken über Bodenbedeckung und Bodennutzung auf europäischer Ebene. Dieser Datensatz ist einzigartig, weil dieselben Definitionen und dieselbe Methodik herangezogen werden und somit Vergleiche möglich sind. Die Daten für den Bezugszeitraum 2009 wurden als erste von Eurostat veröffentlicht.

Kontext

Europa besteht aus einer Vielzahl unterschiedlicher Landschaften, die unterschiedlich genutzt werden und so historische Veränderungen widerspiegeln. Landschaften und Umwelt werden fortwährend verändert, auch wenn dies innerhalb eines kurzen Zeitraums nur schwer zu erkennen ist. Diese Veränderungen können aus dem Spannungsfeld zwischen der Nachfrage nach mehr Ressourcen und Infrastrukturverbesserungen einerseits und der biologischen Vielfalt und dem vorhandenen Raum andererseits entstehen.

Bodennutzungs- und Bodenbedeckungsdaten tragen maßgeblich zum Verständnis der Funktionsweise von Umweltsystemen bei. Die Untersuchung dieser Daten über einen längeren Zeitraum hinweg ermöglicht es, die Auswirkungen, die Veränderungen bei der Bodennutzung auf die biologische Vielfalt und Ökosysteme haben können, zu bewerten.

Veränderte Bodennutzung gilt als einer der Hauptgründe für Veränderungen bei der biologischen Vielfalt und von Ökosystemen. In den letzten Jahren kam es zu folgenden bedeutenden Veränderungen bei der Bodennutzung: Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzung (wobei Ernteerträge weiterhin steigen); Ausdehnung städtischer Gebiete (aufgrund demografischer und wirtschaftlicher Veränderungen) und graduelle Zunahme bewaldeter Flächen (da globale Umweltschutzzusagen in Bezug auf den Klimawandel einzuhalten sind). Durch den Ausbau von Straßen, Autobahnen, Schienen und eine Intensivierung der Landwirtschaft sowie durch städtische Entwicklungen wurde die Landschaft in der EU zunehmend zergliedert. Diese Fragmentierung kann die biologische Vielfalt beeinträchtigen und sich negativ auf Flora und Fauna auswirken.

Siehe auch

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Datenbank

Bodenbedeckung (lan_lcv)

Spezieller Bereich

Methodik / Metadaten

Quelldaten für die Tabellen und Abbildungen (MS Excel)

Weblinks

Fußnoten

  1. Dasselbe Gebiet kann gleichzeitig mehreren Zwecken dienen (z. B. kann ein Wald für die Forstwirtschaft, die Jagd und zur Erholung genutzt werden). Die vorgelegten Statistiken beruhen auf der vorherrschenden Bodennutzung.
  2. LUCAS wird im Rahmen von Felderhebungen durchgeführt; die Bodennutzung wird anhand von sichtbaren Zeichen der Bodennutzung bestimmt.