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Archive:Bodenbedeckung und Bodennutzung

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Datenauszug vom Juni 2016. Neuste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank.
Abbildung 1: Vorherrschende Bodenbedeckung nach Bodenbedeckungsart, EU-27, 2012
(in % der Gesamtfläche)
Quelle: Eurostat (spr_rec_sumt)
Abbildung 2: Vorherrschende Bodenbedeckung nach Bodenbedeckungsart, 2012 (1)
(in % der Gesamtfläche)
Quelle: Eurostat (lan_lcv_ovw)
Abbildung 3: Vorherrschende Bodennutzung nach Bodennutzungsart, EU-27, 2012
(in % der Gesamtfläche)
Quelle: Eurostat (lan_lu)
Abbildung 4: Vorherrschende Bodennutzung nach Bodennutzungsart, 2012 (1)
(in % der Gesamtfläche)
Quelle: Eurostat (lan_lu)
Abbildung 5: Indikator für die Bodenbedeckungsvielfalt — durchschnittliche Anzahl unterschiedlicher Bodenbedeckungsarten in einem 250m-Transect, 2012 (1)
(Anzahl)
Quelle: Eurostat
Abbildung 6: Durchschnittliche Anzahl grüner linearer Strukturelemente in einem 250m-Transect, 2012 (1)
(Anzahl)
Quelle: Eurostat
Abbildung 7: Durchschnittliche Anzahl unterschiedlicher linearer Zergliederungselemente in einem 250m-Transect, 2012 (1)
(Anzahl)
Quelle: Eurostat

Dieser Artikel enthält statistische Daten zur Bodenbedeckung, Bodennutzung und Landschaft. Es sind Daten für 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) verfügbar; die Gesamtzahlen und Durchschnittswerte für die EU enthalten keine Angaben zu Kroatien. Die Daten wurden im Rahmen der Flächenstichprobenerhebung über die Bodennutzung und -bedeckung (LUCAS) erhoben, die im Frühjahr und Sommer des Jahres 2012 stattfand. LUCAS ist die größte harmonisierte Erhebung zum Thema Boden, die in der EU durchgeführt wird.

Der Boden ist die Grundlage für die meisten biologischen Vorgänge und menschlichen Tätigkeiten auf der Erde. Land- und Forstwirtschaft, Industrie, Verkehr, Baugewerbe und sonstige Dienstleistungen nutzen den Boden als natürliche und/oder wirtschaftliche Ressource. Der Boden ist auch integraler Bestandteil von Ökosystemen und unverzichtbar für die biologische Vielfalt und den Kohlenstoffkreislauf.

Der Bereich Boden kann in zwei miteinander verbundene Konzepte gegliedert werden:

  • Bodenbedeckung bezieht sich auf die bio-physische Bedeckung des Bodens (z. B. Anbaukulturen, Gras, Laubwald und bebaute Flächen);
  • mit Bodennutzung wird die sozioökonomische Verwendung einer Fläche (z. B. Land- und Forstwirtschaft, Erholung und Wohnen) angegeben.

Daten zur Bodenbedeckung und zur Bodennutzung bilden die Grundlage für Raumanalysen und territoriale Analysen, die in den folgenden Bereichen eine immer größere Bedeutung erlangen:

  • Planung und Verwaltung von land- und forstwirtschaftlich genutzten Gebieten, Feuchtgebieten, Gewässern und städtischen Gebieten;
  • Schutz der Natur, der biologischen Vielfalt und des Bodens und
  • Vermeidung und Begrenzung natürlicher Gefahren und des Klimawandels.

Wichtigste statistische Ergebnisse

Bodenbedeckung

Im Jahr 2012 bedeckten Wälder und andere bewaldete Flächen 37,1 % der Gesamtfläche der EU-27, Ackerflächen nahezu ein Viertel (24,8 %), Grünland etwas über ein Fünftel (20,7 %) und Strauchland 6,6 %, während Gewässer und Feuchtgebiete 4,8 % der Gesamtfläche ausmachten und somit knapp vor bebauten und anderen künstlich angelegten Flächen wie Straßen und Schienenstrecken lagen, die einen Anteil von 4,1 % an der Gesamtfläche hatten (siehe Abbildung 1).

Bei der Bodenbedeckung bestehen erhebliche Unterschiede zwischen Ländern im Süden und Norden Europas einerseits und im Westen und Osten Europas andererseits. Bewaldete Flächen stellten 2012 die vorherrschende Bodenbedeckung in Nordeuropa und einer Reihe von Mitgliedstaaten dar, deren Topografie von Bergen und Gebirgsregionen geprägt ist (siehe Abbildung 2). Der Anteil bewaldeter Flächen an der Gesamtfläche lag in Finnland, Schweden und Slowenien (Alpen) über 60,0 %; in Estland und Lettland belief sich dieser Anteil auf 50,0 % und in Österreich (Alpen) sowie der Slowakei (Tatra-Gebirge) überstieg er 40,0 %. Bewaldete Flächen und Wälder haben in diesen Ländern traditionell eine große ökologische, wirtschaftliche und soziokulturelle Bedeutung.

Ackerflächen, die Ackerland und Dauerkulturen umfassen, bedeckten 2012 im Durchschnitt etwa 24,8 % der Gesamtfläche der EU-27. Dänemark und Ungarn waren die beiden Mitgliedstaaten mit den höchsten Anteilen von Ackerflächen an ihrer Gesamtfläche; hier war eine Zunahme auf nahezu 50 % der gesamten Landesfläche zu beobachten. In den meisten anderen Mitgliedstaaten lag der Anteil der Ackerfläche zwischen 17,0 % und 35,0 % der gesamten Bodenbedeckung. Am unteren Ende der Skala machten die Ackerflächen in Lettland, Slowenien und Estland lediglich zwischen 11,0 % und 13,0 % der gesamten Landesfläche aus, wobei die niedrigsten Anteile in Finnland (6,3 %), Irland (5,9 %) und Schweden (4,2 %) verzeichnet wurden.

Natürliche und landwirtschaftlich genutzte Grünflächen bestimmen das Landschaftsbild in Irland (63,6 %) und dem Vereinigten Königreich (43,2 %) und in geringerem Ausmaß in den Niederlanden (38,8 %), Luxemburg (33,3 %) und Belgien (32,1 %). In den meisten übrigen Mitgliedstaaten, für die Daten vorlagen, betrug der Anteil der Grünflächen an der gesamten Landesfläche zwischen 19,0 % und 30,0 %. In acht Mitgliedstaaten lag der Anteil jedoch unterhalb dieses Bereichs: Sechs dieser Mitgliedstaaten (Italien, Portugal, Spanien, Griechenland, Zypern und Malta) befinden sich in Südeuropa, wo die Niederschlagsmengen vergleichsweise gering sind; bei den beiden anderen Mitgliedstaaten handelt es sich um Schweden und Finnland, wo Grünflächen weniger als 6,0 % der gesamten Fläche einnahmen.

Strauchland ist charakteristisch für Mitgliedstaaten mit heißem und trockenem Klima wie Griechenland, Zypern, Spanien, Portugal und Malta. Andererseits herrscht Strauchland auch in Nordschweden und in den Mooren und Heidegebieten der nördlichen Regionen des Vereinigten Königreichs vor. Die genannten Mitgliedstaaten waren die einzigen, in denen der Anteil des Strauchlands an ihrer Landesfläche über dem EU-27-Durchschnitt (6,6 %) lag.

Im Jahr 2012 waren im Durchschnitt 4,8 % der Fläche der EU-27 von Binnengewässern oder Feuchtgebieten bedeckt. Feuchtgebiete liegen typischerweise an einem See und in Küstengebieten oder sind als Sumpfgelände zu finden. Da Feuchtgebiete relativ selten sind und als Lebensraum für unterschiedliche Tierarten (insbesondere Vögel) von großer Bedeutung sind, werden sie oft in Schutzgebiete umgewandelt. Finnland, Schweden und Estland meldeten die höchsten Gewässer- und Feuchtgebietsanteile (über 10,0 % der Gesamtfläche). In den beiden nordischen Mitgliedstaaten gibt es Hunderttausende von Binnenseen, während sich Estland durch einen großen See (Peipus) an der Grenze zu Russland sowie einen weiteren großen Binnensee (Võrtsjärv) auszeichnet. Irland (8,7 %), die Niederlande (7,4 %) und Lettland (5,7 %) waren die einzigen anderen Mitgliedstaaten, in denen der Anteil an Gewässern und Feuchtgebieten 5,0 % überstieg. In der Mehrheit der übrigen Mitgliedstaaten wurden Anteile von weniger als 4,0 % verzeichnet, wobei das Vereinigte Königreich mit 4,9 % zwischen diesen beiden Kategorien lag.

Künstlich angelegte Flächen machten 2012 4,1 % der Gesamtfläche der EU-27 aus. In Malta und den Benelux-Ländern waren die höchsten Anteile künstlich angelegter Flächen zu verzeichnen. Dies traf insbesondere auf Malta, dem Land mit der höchsten Bevölkerungsdichte unter den Mitgliedstaaten, zu. Dort machten künstlich angelegte Flächen 32,6 % der Gesamtfläche aus. In den vier bevölkerungsreichsten Mitgliedstaaten (Deutschland, Frankreich, Italien und Vereinigtes Königreich) wurden ebenfalls überdurchschnittlich hohe Anteile künstlich angelegter Flächen verzeichnet.

Vegetationslose Böden (Gebiete ohne vorherrschende Vegetationsbedeckung) sind in der EU-27 vergleichsweise selten und machten 2012 im Durchschnitt 1,7 % der Gesamtfläche aus. Die südlichen Mitgliedstaaten Malta, Spanien, Zypern, Portugal und Griechenland verzeichneten ebenso wie Schweden und der Alpenstaat Österreich vergleichsweise hohe Anteile vegetationsloser Böden.

Bodennutzung

Die landwirtschaftliche Nutzung ist die am weitesten verbreitete vorherrschende [1] Bodennutzungskategorie in der EU; sie machte 2012 43,5 % der Gesamtfläche aus (siehe Abbildung 3). Forstwirtschaftlich genutzte Flächen nahmen 32,4 % der Gesamtfläche der EU-27 ein, während 5,7 % dieser Fläche für Dienstleistungen, zu Wohnzwecken oder für Freizeit und Erholung genutzt wurden. Verarbeitendes Gewerbe, Verkehr, Energieerzeugung und Bergbau nahmen weitere 3,4 % in Anspruch, sodass die verbleibenden 15,0 % des Bodens auf eine Restkategorie entfielen; dieses Land wurde u. a. für Jagd und Fischfang genutzt, stand unter Schutz oder hatte keine sichtbare [2] Nutzung.

Im Rahmen der landwirtschaftlichen Nutzung des Bodens gibt es zahlreiche Bodenbedeckungsarten: Die häufigsten sind Ackerland, Dauerkulturen und Grünflächen. Geringe Anteile anderer Bodenbedeckungsarten können auch landwirtschaftlich genutzt werden, z. B. künstlich angelegte Flächen (landwirtschaftliche Gebäude, Straßen usw.) und Gewässer (unter anderem Bewässerungsteiche). In 13 von 27 Mitgliedstaaten der EU wurde 2012 mehr als die Hälfte der Landesfläche für landwirtschaftliche Zwecke genutzt (siehe Abbildung 4). Den höchsten Anteil landwirtschaftlich genutzter Flächen verzeichnete Irland mit 71,5 %; im Vereinigten Königreich, in Dänemark, Ungarn und Rumänien lag dieser Anteil bei jeweils über 60,0 %. In Finnland und Schweden spielte die Landwirtschaft eine untergeordnete Rolle bei der Bodennutzung, denn deren Anteil an der Landesfläche betrug in beiden Mitgliedstaaten unter 10,0 %.

Die Forstwirtschaft war erwartungsgemäß häufig die vorherrschende Bodennutzung in Mitgliedstaaten mit einem hohen Anteil bewaldeter Flächen. Es wurden jedoch nicht alle bewaldeten Flächen forstwirtschaftlich genutzt, sondern dienten der Freizeit und Erholung oder der Jagd, waren Schutzgebiete oder unterlagen keiner sichtbaren Nutzung. In Finnland, Schweden, Slowenien, Estland und Lettland wurden 50,0 % oder mehr der gesamten Landesfläche forstwirtschaftlich genutzt, wohingegen dieser Anteil in Irland,Zypern, dem Vereinigten Königreich und vor allem in den Niederlanden (4,7 %) unter die 10 %-Marke fiel.

Auf Handel und Vertrieb, kommunale Dienstleistungen, Erholungs- und Wohngebiete entfiel 2012 ein Anteil von 5,7 % der Gesamtfläche der EU-27. Davon wiederum wurde etwas mehr als die Hälfte (52,1 %) für Wohngebiete genutzt, ein gutes Drittel (34,9 %) diente der Erholung und Freizeit, 8,9 % waren kommunalen Dienstleistungen und gerade einmal 4,1 % dem Handel gewidmet. Der Anteil der Bodennutzungsarten Handel, kommunale Dienstleistungen, Freizeit-, Erholungs- und Wohngebiete an der gesamten Landesfläche überstieg in Malta, den Niederlanden, Belgien und Dänemark 10 %. In den Niederlanden war dies darauf zurückzuführen, dass der Anteil der zu Erholungszwecken genutzten Flächen besonders hoch war, während in den anderen drei Mitgliedstaaten überdurchschnittlich große Flächen für Wohnzwecke genutzt wurden.

Für den Bereich verarbeitendes Gewerbe, Bergbau und Verkehr (darunter fallen auch Energieerzeugung, Abfallbehandlung, Lagerung und Baugewerbe) genutzte Gebiete machten 2012 einen Anteil von 3,4 % an der Gesamtfläche der EU-27 aus. Betrachtet man die verschiedenen Unterkategorien, so wurde der Boden am stärksten für den Verkehr genutzt, der im Durchschnitt etwa 70,8 % der Bodennutzung innerhalb dieser Klasse ausmachte, während etwa ein Zehntel (10,1 %) der Gesamtfläche in dieser Kategorie auf den Bergbau entfiel. Den höchsten Anteil des Bereichs verarbeitendes Gewerbe, Bergbau und Verkehr an der gesamten Bodennutzung verzeichneten die Niederlande mit 11,9 %. Dieser sehr hohe Anteil in den Niederlanden ist möglicherweise auf das sehr dichte Verkehrsnetz und große Lagerbereiche für Häfen und Logistikdienstleistungen zurückzuführen. Der Anteil des Bergbaus (der die Gewinnung von Steinen, Erden und Torf mit einschließt) an der Bodennutzung war in Irland und Estland verhältnismäßig hoch.

Insgesamt 15,0 % des Bodens in der EU-27 wurden 2012 für sonstige Zwecke verwendet, oder es gab keine sichtbare Bodennutzung. Fischerei und Jagd waren die beiden häufigsten wirtschaftlichen Nutzungsarten. Es gibt jedoch große Gebiete, die von jeder sozioökonomischen Nutzung ausgeschlossen sind, weil sie beispielsweise in Schutzgebieten liegen, in denen sozioökonomische Aktivitäten entweder ganz untersagt oder stark eingeschränkt sind. Darüber hinaus gibt es abgelegene oder aus anderen Gründen schwer zugängliche Gebiete, die für sozioökonomische Aktivitäten nicht attraktiv sind.

Landschaft

Die Heterogenität der Bodenbedeckung und lineare Elemente wie Hecken, Baumreihen, Straßen, Schienen, Flüsse und Bewässerungskanäle sind zwei wichtige Merkmale von Landschaftsstrukturen. In einigen Mitgliedstaaten gibt es große zusammenhängende Gebiete mit derselben Bodenbedeckung, während andere Länder ein vielfältiges Mosaik von Bodenbedeckungsarten aufweisen. Wie aus Abbildung 5 hervorgeht, ist die Bodenbedeckungsvielfalt in Malta, Portugal, Slowenien, Zypern, Österreich und Italien vergleichsweise groß und zeichnet sich durch ein abwechslungsreiches Mosaik aus unterschiedlichen kleinen Arealen aus. In Irland, dem Vereinigten Königreich und Estland hingegen dominieren große Gebiete mit derselben Bodenbedeckungsart.

An den grünen linearen Strukturelementen lässt sich der Beitrag von Natur und Mensch zur Gestaltung der Landschaft ablesen. Irische und britische Landschaften, die bei der Bodenbedeckungsvielfalt am unteren Ende der Skala zu finden waren, wiesen eine überdurchschnittlich hohe Zahl grüner linearer Elemente auf (siehe Abbildung 6). Andere Mitgliedstaaten mit einer großen Vielfalt grüner linearer Elemente waren beispielsweise Malta, Finnland, die Niederlande, Belgien, Italien und Frankreich. In der Slowakei, der Tschechischen Republik, Lettland, Estland, Österreich und Litauen zeichnete sich die Landschaft durch relativ wenige grüne Strukturelemente aus.

Die Dichte künstlicher linearer Elemente, die Landschaften zergliedern (wie Straßen, Schienen, oberirdische Kabel), steht in engem Zusammenhang mit der Bevölkerungs- und Infrastrukturentwicklung. In Mitgliedstaaten mit relativ großer Bevölkerungsdichte, die gleichzeitig Transitländer sind, wie die Benelux-Staaten, gab es relativ viele künstliche infrastrukturbezogene Zergliederungselemente (siehe Abbildung 7). In Irland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich (mit einer hohen Bevölkerungskonzentration in bestimmten Gebieten) war dies ähnlich. Am anderen Ende der Skala verzeichneten die baltischen Staaten, Schweden, Finnland und die meisten osteuropäischen Mitgliedstaaten vergleichsweise wenige künstliche lineare Elemente und überwiegend natürliche Bodenbedeckungsarten.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Die LUCAS-Erhebung (Land Use and Cover Area frame Survey) ist eine Flächenerhebung, die auf einer Flächenstichprobenerhebung von Eurostat basiert. Es werden Daten zur Bodenbedeckung und Bodennutzung erfasst und die Landschaft wird fotografiert, um etwaige Veränderungen dieser Faktoren in Europa festzustellen. Bei der Landschaftsanalyse wird das Transect herangezogen, bei dem man 250 Meter in gerader Linie abläuft, um lineare Elemente (beispielsweise die Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur) und Veränderungen der Bodenbedeckung zu erfassen. Dieser Datensatz ist einzigartig, weil dieselben Definitionen und dieselbe Methodik herangezogen werden und somit Vergleiche möglich sind.

Die Daten beziehen sich auf die LUCAS-Kampagne, die Eurostat im Jahr 2012 in allen Mitgliedstaaten der EU-27 durchführte (Kroatien war damals noch kein Mitgliedstaat). Für etwa 270 000 Punkte wurden Daten zur Bodenbedeckung, Bodennutzung und landschaftlichen Vielfalt erhoben. Die Punkte wurden aus einem 2-km-Standardraster ausgewählt, das in der Summe für die gesamte EU eine Million Punkte umfasst. Die Bodenbedeckung und die sichtbare Bodennutzung wurden nach den harmonisierten LUCAS-Systematiken der Bodenbedeckung und Bodennutzung klassifiziert. Die jüngste LUCAS-Erhebung fand im Frühjahr und Sommer des Jahres 2015 an 273 500 Punkten in den 28 Mitgliedstaaten der EU statt. Die Daten des Jahres 2015 für diesen Artikel werden voraussichtlich im Jahr 2017 zur Verfügung gestellt.

Kontext

Europa besteht aus einer Vielzahl unterschiedlicher Landschaften, die unterschiedlich genutzt werden und so historische Veränderungen widerspiegeln. Landschaften und Umwelt werden fortwährend verändert, auch wenn dies innerhalb eines kurzen Zeitraums nur schwer zu erkennen ist. Diese Veränderungen können aus dem Spannungsfeld zwischen der Nachfrage nach mehr Ressourcen und Infrastrukturverbesserungen einerseits und der biologischen Vielfalt und dem vorhandenen Raum andererseits entstehen.

Bodennutzungs- und Bodenbedeckungsdaten tragen maßgeblich zum Verständnis der Funktionsweise von Umweltsystemen bei. Die Untersuchung dieser Daten über einen längeren Zeitraum hinweg ermöglicht eine Bewertung der Auswirkungen, die Veränderungen bei der Bodennutzung auf die biologische Vielfalt und Ökosysteme haben können.

Veränderte Bodennutzung gilt als einer der Hauptgründe für Veränderungen in der biologischen Vielfalt und den Ökosystemen. In den letzten Jahren kam es zu folgenden bedeutenden Veränderungen bei der Bodennutzung: Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzung (wobei Ernteerträge weiterhin steigen); Ausdehnung städtischer Gebiete (aufgrund demografischer und wirtschaftlicher Veränderungen) und allmähliche Zunahme bewaldeter Flächen (da globale Umweltschutzzusagen in Bezug auf den Klimawandel einzuhalten sind). Durch den Ausbau von Straßen, Autobahnen, Schienen und die Intensivierung der Landwirtschaft sowie durch städtische Entwicklungen wurde die Landschaft in Europa zunehmend zergliedert. Diese Fragmentierung kann die biologische Vielfalt beeinträchtigen und sich negativ auf Flora und Fauna auswirken.

Siehe auch

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Datenbank

Überblick über die Bodenbedeckung (lan_lcv_ovw)
Künstlich angelegte Flächen (lan_lcv_art)
Überblick über die Bodenbenutzung (lan_use_ovw)

Spezieller Bereich

Methodik / Metadaten

Quelldaten für die Tabellen und Abbildungen (MS Excel)

Weblinks

Fußnoten

  1. Dasselbe Gebiet kann gleichzeitig mehreren Zwecken dienen (z. B. kann ein Wald für die Forstwirtschaft, die Jagd und zur Erholung genutzt werden). Die vorgelegten Statistiken beruhen auf der vorherrschenden Bodennutzung.
  2. LUCAS wird im Rahmen von Felderhebungen durchgeführt; die Bodennutzung wird anhand von sichtbaren Zeichen der Bodennutzung bestimmt.