FuE-Personal
- Daten von Februar 2017. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank. Die deutsche Sprachversion dieses Artikels wird im Juni 2018 archiviert.
In diesem Artikel werden Daten über das in Forschung und Entwicklung (FuE) beschäftigte Personal und Forscher sowie die Humanressourcen in Wissenschaft und Technologie (HRST) und Doktoranden in der Europäischen Union (EU) analysiert. Statistiken über das im Wissenschafts- und Technologiebereich tätige Personal bilden Schlüsselindikatoren für die Messung der wissensbasierten Wirtschaft und deren Entwicklung. Sie geben Aufschluss über das Angebot an und die Nachfrage nach hochqualifizierten Fachleuten im Wissenschafts- und Technologiebereich.
Wichtigste statistische Ergebnisse
Forscher und FuE-Personal
Die Zahl der Forscher in der EU-28 ist in den letzten Jahren gestiegen: Im Jahr 2015 waren in der EU-28 1,82 Millionen Forscher (ausgedrückt in Vollzeitäquivalenten (VZÄ)) beschäftigt (siehe Abbildung 1). Dies entspricht einem Anstieg um 443 000 (bzw. 32,2 %) gegenüber 2005. Die Anzahl der Forscher hat sich zwischen 2005 und 2015 in Portugal, Irland und Griechenland fast verdoppelt, während sie in Finnland und Rumänien zurückgegangen ist. Es sei darauf hingewiesen, dass es bei mehreren der in Abbildung 1 aufgeführten Ländern zu einem Zeitreihenbruch gekommen ist.
Was die Drittstaaten angeht, erreichte die Anzahl der Forscher im Jahr 2014 in China (Hongkong ausgenommen) 1,52 Millionen und war damit etwas niedriger als in den Vereinigten Staaten (1,27 Millionen; Daten von 2012). Beide Werte lagen unter der Gesamtzahl der Forscher, die in der EU-28 im Jahr 2014 verzeichnet wurde. Während des Zeitraums 2005 bis 2014 hat sich die Zahl der Forscher in der Türkei mehr als verdoppelt und in Südkorea sich fast verzweifacht. Russland und Island waren die einzigen Drittstaaten, deren Daten aus Abbildung 1 hervorgehen und die einen Rückgang der Anzahl der Forscher zwischen 2005 und 2015 meldeten..
Die Analyse des FuE-Personals in der EU-28 nach Sektor ergibt für das Jahr 2015, dass besonders viele Forscher im Unternehmenssektor (49 %) und im Hochschulsektor (39 %) tätig waren. 12 % waren im staatlichen Sektor beschäftigt. Die relative Bedeutung der verschiedenen Sektoren war in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten sehr unterschiedlich. In Schweden, Österreich und Frankreich waren drei Fünftel oder mehr aller Forscher in der Wirtschaft tätig (Daten von 2014). Dagegen war in Rumänien der größte Anteil der Forscher im staatlichen Sektor beschäftigt (38 %). Die Mehrzahl der in Portugal (66 %), Griechenland (65 %), Lettland (64 %), Zypern (61 %), Litauen (59 %), der Slowakei (59 %), dem Vereinigten Königreich (58 %), Estland (58 %) und Kroatien (56 %) tätigen Forscher arbeitete im Hochschulsektor. Auf diesen Sektor entfiel auch der höchste Anteil (wenn auch weniger als 50 %) aller in Spanien, Italien und Luxemburg tätigen Forscher. Gemessen an der Anzahl der Forscher war der private Non-Profit-Sektor in allen EU-Mitgliedstaaten der kleinste Sektor, wobei der höchste Anteil von Forschern im privaten Non-Profit-Sektor (8 % aller Forscher) in Zypern und der nächsthöchste Anteil (4 %) in Italien verzeichnet wurde.
Eine Untersuchung der Forscher nach Geschlecht zeigt, dass der Anteil der Männer an den in der EU-28 beschäftigten Forschern im Jahr 2014 bei 67 % lag. Frauen machten 2014 mindestens die Hälfte aller Forscher in Bulgarien, Litauen und Lettland aus (wo sie einen Anteil von maximal 52 % erreichten), während in Kroatien der Anteil von Frauen an der Gesamtzahl der Forscher fast bei der Hälfte lag (siehe Abbildung 3). Das Geschlechtergefälle in Bezug auf die Anzahl der Forscher war in den Niederlanden und Frankreich am höchsten, wo mindestens drei Viertel aller Forscher Männer waren.
Das FuE-Personal aller Sektoren zusammen machte 2015 einen Anteil von 2,0 % oder mehr der Erwerbstätigen in Dänemark und Luxemburg im Vergleich zu einem EU-28-Durchschnitt von 1,2 % aus. Abgesehen von diesen beiden EU-Mitgliedstaaten lag der Anteil des FuE-Personals an den Erwerbstätigen in der Größenordnung von 0,3 % in Zypern und 0,4 in Rumänien bis zu 1,7 % in Schweden und 1,9 % in Finnland (siehe Abbildung )4.
Humanressourcen im Wissenschafts- und Technologiebereich
Humanressourcen in Wissenschaft und Technologie (HRST) geben Aufschluss über die Nachfrage nach und das Angebot an hochqualifizierten Arbeitskräften im Bereich Wissenschaft und Technologie. Im Jahr 2015 waren in der EU-28 mehr als 76 Millionen Menschen im Bereich Wissenschaft und Technologie beschäftigt; dies entsprach fast einem Drittel (31,5 %) der gesamten Beschäftigung (siehe Abbildung 5). Menschen, die im Bereich Wissenschaft und Technologie (HRST) beschäftigt sind, machten 2015 mehr als die Hälfte (50,8 %) der Beschäftigten in Luxemburg und mehr als zwei Fünftel der Beschäftigten in Schweden (41,5 %) und Dänemark (40,0 %) sowie in der Schweiz (42,3 %) und Norwegen (42,1 %) aus. Am geringsten war der Anteil in Rumänen, dem einzigen EU-Mitgliedstaat, in denen HRST weniger als ein Fünftel (19,1 %) der Erwerbstätigen stellten. In Griechenland lag der Anteil mit 20,1 % über dieser Schwelle, während Spanien, Bulgarien und die Slowakei Anteile verzeichneten, die bei unter einem Viertel lagen.
Zwar stehen die Buchstaben S und T in der offiziellen Definition der HRST im Canberra-Handbuch (auf Englisch) für die Termini Science (Wissenschaft) und Technology (Technologie), jedoch ist die Definition nicht auf diese beiden Bereiche im engeren Sinne beschränkt. Zur Gruppe der HRST mit tertiärem Bildungsabschluss (human resources in science and technology education, HRSTE) zählen alle Personen, die eine Ausbildung des Tertiärbereichs erfolgreich abgeschlossen haben, unabhängig von ihrem Studienfach. Der HRST-Kernbestand (human resources in science and technology core – HRSTC) umfasst alle Personen, die über einen tertiären Bildungsabschluss verfügen und in wissenschaftlich-technischen Berufen tätig sind. Zu ihm zählten im Jahr 2015 in der EU-28 insgesamt 49 Millionen Beschäftigte bzw. knapp mehr als ein Fünftel (20,1 %) aller Erwerbstätigen. Im Hinblick auf den HRST-Kernbestand waren ähnliche große Unterschiede zwischen den Ländern festzustellen wie bei den HRST mit wissenschaftlich-technischer Berufstätigkeit. Die Slowakei, Rumänien und Italien verzeichneten 2015 als einzige EU-Mitgliedstaaten einen Anteil des HRST-Kernbestands an den Erwerbstätigen von weniger als 15,0 %, während am anderen Ende der Skala dieser Anteil auf 28,8 % in Finnland und auf 36,2 % in Luxemburg stieg (siehe Tabelle 5).
Von 2011 bis 2015 war mit einem Anstieg um 1,6 Prozentpunkte eine deutliche Zunahme des Anteils des HRST-Kernbestands an der Erwerbsbevölkerung in der EU-28 zu verzeichnen (siehe Abbildung 6). Dieser Anteil nahm in allen EU-Mitgliedstaaten außer Deutschland (wo er um 1,0 Prozentpunkte zurückging) und Griechenland (- 0,1 Prozentpunkte) zu. Die größten Anstiege der relativen Bedeutung des Anteils des HRST-Kernbestands an der Erwerbsbevölkerung wurden in Portugal (mit einem Anstieg um 4,0 Prozentpunkte) und Österreich (plus 6,9 %) verzeichnet. Es sei darauf hingewiesen, dass es bei allen Ländern zu einem Zeitreihenbruch kommt.
Hochschulabgänger aus dem Wissenschafts- und Technologiebereich
Unabhängig von den weit gefassten Definitionen der HRST zeigen die Abbildungen 7 und 8 die Studienbereiche Wissenschaft und Technologie: Diese umfassen Wissenschaft, Mathematik, Informatik, Ingenieurwesen, Fertigungstechnik und Bauwesen. Im Jahr 2014 belief sich in der EU-28 der Anteil der Hochschulabsolventen in Wissenschaft und Technologie auf 18,7 je 1 000 Personen im Alter zwischen 20 und 29 Jahren. Unter den Mitgliedstaaten wurden besonders hohe Anteile — mehr als 20,0 Absolventen je 1 000 Personen im Alter zwischen 20 und 29 Jahren — in Portugal, Spanien, Dänemark, Finnland, Österreich, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Irland verzeichnet (wo der Anteil den Spitzenwert von 24,7 Absolventen erreicht). Allerdings sollten diese Angaben mit einer gewissen Vorsicht interpretiert werden, da es sich bei den Hochschulabsolventen zum Teil um Ausländer handeln kann, die nach Abschluss des Studiums in ihre Heimatländer zurückkehren; dadurch werden die Verhältniszahlen in den Studienländern nach oben bzw. für die Herkunftsländer nach unten verfälscht. Damit dürften sich der sehr geringe Anteil in Luxemburg, einem der kleinsten EU-Mitgliedstaaten (auf 1 000 Personen zwischen 20 und 29 Jahren entfielen 3,5 Hochschulabsolventen in Wissenschaft und Technologie), sowie der relativ geringe Anteil in Zypern (9,2 %) weitgehend erklären lassen.
Eine Analyse der Absolventen in Wissenschaft und Technologie nach Geschlecht zeigt, dass Männer (der Altersgruppe 20-29) häufiger ein Studium in diesen Bereichen abschließen als Frauen: Im Jahr 2014 verzeichneten die EU-28 24,5 Hochschulabsolventen in diesen Bereichen pro 1 000 Männer der Altersgruppe 20-29, aber nur 12,7 Hochschulabsolventinnen pro 1 000 Frauen in derselben Altersgruppe, was einem Unterschied von 11,8 pro 1 000 entspricht. Ein Geschlechtergefälle wurde 2014 in allen EU-Mitgliedstaaten beobachtet. Der Unterschied reichte von 3,0 pro 1 000 in Luxemburg bis 21,4 pro 1 000 in Österreich und 24,1 pro 1 000 in Irland. Unter den Drittstaaten, die in Abbildung 8 aufgenommen wurden, sticht Liechtenstein hervor, wo der Anteil der Hochschulabsolventinnen in Wissenschaft und Technologie zwischen 20 und 29 Jahren (10,7 pro 1 000 Frauen zwischen 20-29) leicht höher war als der entsprechende Anteil für Männer (10,0).
Doktoranden
Eine vergleichbare, jedoch konkretere Messgröße für die potenzielle Forschungskapazität eines Landes bietet die Zahl der Doktoranden (PhD) (siehe Abbildung 9). Im Jahr 2014 gab es geschätzte 738 000 Doktoranden in der EU-28.
Frauen machten 2014 etwas weniger als die Hälfte (geschätzt 46 %) der Doktoranden in der EU-28 aus. Die Aufschlüsselung der Doktoranden nach Geschlecht ergab für die Mitgliedstaaten in der Regel ein recht ausgewogenes Bild: In vierzehn Mitgliedstaaten waren 2014 oder 2015 mindestens 50 % aller Doktoranden weiblich, aber die Spitzenwerte wurden mit 59,7 % in Litauen und 60,8 % in Lettland festgestellt. In den verbleibenden vierzehn Mitgliedstaaten, in denen Männer in der Mehrheit waren, lag der Frauenanteil im Allgemeinen bei über 44 %, nur Malta (38,9 %, Daten von 2015) blieb unter diesem Niveau. In Norwegen und Serbien (jeweils Daten von 2015), der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien (Daten von 2014) und Island (Daten von 2013) waren mehr als die Hälfte aller Doktoranden Frauen, während in Japan (33,0 %, Daten von 2014) und in Liechtenstein (29,8 %, Daten von 2015) ihr Anteil bei unter einem Drittel aller Doktoranden lag.
Relativ gesehen promovierten im Jahr 2014 in der EU-28 43,7 % aller Doktoranden in den Bereichen Wissenschaft, Mathematik, Informatik, Ingenieurwesen, Fertigungstechnik und Bauwesen. Ihr Anteil war damit höher als in allen in Abbildung 10 aufgeführten Drittländern; in den Vereinigten Staaten betrug er 42,2 % und in Japan 30,8 %. Bei den EU-Mitgliedstaaten entfiel auf diese Bildungszweige in Slowenien, Deutschland und Luxemburg mehr als die Hälfte aller Doktorandenstudien; den niedrigsten Anteil verzeichnete Österreich mit 29,9 %. Zu den am meisten verbreiteten Feldern für Doktorandenstudien in der EU-28 zählten Sozialwissenschaft, Wirtschaft und Recht (20,6 %) sowie Bildung, Humanwissenschaften und Kunst (19,7 %).
Datenquellen und Datenverfügbarkeit
FuE-Personal
Bei der Erstellung der Statistiken über das FuE-Personal legt Eurostat die Leitlinien des 2002 von der OECD veröffentlichten Frascati-Handbuchs (auf Englisch) zugrunde. Zum FuE-Personal zählen alle direkt mit Forschungs- und Entwicklungsarbeiten befassten Personen sowie Personal, das direkte Dienstleistungen erbringt, wie Manager, Verwaltungs- und Büroangestellte. Zu statistischen Zwecken werden Indikatoren zum FuE-Personal sowohl nach Kopfzahl als auch nach Vollzeitäquivalenten (VZÄ) erstellt. Forscher bilden eine Untergruppe des FuE-Personals. Hierbei handelt es sich um Wissenschaftler, die neue Erkenntnisse, Produkte, Verfahren, Methoden und Systeme konzipieren oder schaffen und die betreffenden Projekte leiten.
Humanressourcen im Wissenschafts- und Technologiebereich
Statistiken über die Humanressourcen in Wissenschaft und Technologie (HRST) werden nach den Leitlinien des Canberra-Handbuchs (auf Englisch) erstellt, einer Gemeinschaftsproduktion von OECD, Europäischer Kommission, UNESCO und Internationaler Arbeitsorganisation (IAO), die 1995 veröffentlicht wurde. Die Daten über HRST können analysiert werden nach Geschlecht, Alter, Region, Wirtschaftszweig, Beruf, Bildungsabschluss und Fachrichtung (allerdings sind nicht alle Kombinationen möglich). Die Daten über HRST-Bestände geben Aufschluss über die Zahl der HRST zu einem bestimmten Zeitpunkt. Für HRST-Statistiken beziehen sich die Bestandsdaten auf den Beschäftigungsstatus wie auch auf die persönlichen Profile mit ausgeübtem Beruf und Bildungsgrad.
Entsprechend der Definition nach dem Bildungsgrad (HRSTE) sind den HRST Personen zuzurechnen, die über einen tertiären Bildungsabschluss verfügen. Als Tertiärbereich gelten die Bereiche 5, 6, 7 oder 8 der Internationalen Standardklassifikation für das Bildungswesen (ISCED) in der Fassung von 2011, zuvor definiert als die Bereiche 5 (a oder b) bzw. 6 der ISCED in der Fassung von 1997.
Nach der Definition anhand des ausgeübten Berufs (HRSTO) sind den HRST Personen zuzurechnen, die als Wissenschaftler oder Techniker und in gleichrangigen nichttechnischen Berufen auf Grundlage der Internationalen Standardklassifikation der Berufe (ISCO-08) (auf Englisch) tätig sind.
Personen, die beide Kriterien – Bildungsabschluss und ausgeübter Beruf – erfüllen, werden dem HRST-„Kernbestand“ (HRSTC) zugerechnet.
Einem gemeinsamen Fragebogen von UNESCO, OECD und Eurostat über den Bildungsbereich können Angaben über den Zustrom von HRST aus dem Bildungswesen entnommen werden. Die Daten über den tatsächlichen Zustrom (Hochschulabgänger des Bezugszeitraums) und den potenziellen Zustrom (Studierende im Hochschulbereich während des Bezugszeitraums) geben Aufschluss über das derzeitige und das zu erwartende Angebot an HRST aus dem Bildungssystem.
Wissenschaft, Technologie und Innovation
Die Statistiken über Wissenschaft, Technologie und Innovation (WTI-Statistiken) basieren auf der Entscheidung 1608/2003/EG des Europäischen Parlaments und des Rates zur Erstellung und Entwicklung von Gemeinschaftsstatistiken über Wissenschaft und Technologie. Die Entscheidung wurde mit der Verordnung (EG) Nr. 753/2004 der Europäischen Kommission bezüglich der Statistiken über Wissenschaft und Technologie umgesetzt, die 2004 erlassen wurde. Im Jahr 2012 verabschiedete die Europäische Kommission die Durchführungsverordnung (EU) Nr. 995/2012 zur Erstellung und Entwicklung von Gemeinschaftsstatistiken über Wissenschaft und Technologie.
Als Hochschulabgänger aus dem Wissenschafts- und Technologiebereich gelten die neuen Hochschulabgänger aus allen öffentlichen und privaten Hochschuleinrichtungen, die im Bezugsjahr ein Graduierten- oder Postgraduiertenstudium in einem Studienfach des Wissenschafts- oder Technologiebereichs abgeschlossen haben. Um Vergleiche zu erleichtern, kann die Zahl der Hochschulabgänger aus dem Wissenschafts- und Technologiebereich im Verhältnis zur Gesamtzahl der Altersgruppen der 20- bis 29-Jährigen und der 25- bis 29-Jährigen angegeben werden.
Doktoranden
Indikatoren zur Zahl der Doktoranden (PhD) vermitteln eine Vorstellung davon, in welchem Umfang in den Ländern künftig Forscher mit dem höchsten Bildungsgrad zur Verfügung stehen. Die Daten beziehen sich nicht auf die Zahl der aktuellen Bildungsabgänger oder die Gesamtzahl (Bestand) der im betreffenden Jahr dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Hochschulabsolventen, sondern auf die Zahl der Studierenden im Bezugsjahr. Die Zahl der Doktoranden entspricht der Zahl der Studierenden des ISCED-Bereichs 8 in der Fassung von 2011: Dieser Bereich umfasst Hochschulstudiengänge, die zu einem Hochschulabschluss mit Forschungsqualifikation führen. Bei Programmen in diesem ISCED-Bereich handelt es sich um Postgraduiertenstudien und Forschungsarbeiten; sie werden in der Regel nur von forschungsorientierten tertiären Bildungseinrichtungen wie Universitäten angeboten. Diese Programme gibt es sowohl im akademischen als auch im beruflichen Umfeld.
Kontext
Der Europäische Forschungsraum (EFR) (auf Englisch) setzt sich aus sämtlichen Aktivitäten, Programmen und Strategien auf dem Gebiet von Forschung und Entwicklung in Europa zusammen, die eine grenzüberschreitende Perspektive beinhalten. Im Mai 2008 veröffentlichte die Europäische Kommission eine Mitteilung als Auftakt zu einer Initiative mit dem Titel „Bessere Karrieremöglichkeiten und mehr Mobilität: eine Europäische Partnerschaft für die Forscher“ (KOM(2008) 317 endg.). Ziel dieser Initiative ist es, mehr Mobilität unter den Forschern zu erreichen und die Verbreitung von Wissen in Europa zu fördern, indem ein Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt für Forscher auf EU-Ebene geschaffen, die Schaffung von Exzellenzzentren unterstützt und die Fähigkeiten europäischer Forscher verbessert werden.
In diesem Sinne brachten die EU und ihre Mitgliedstaaten eine gesamteuropäische Initiative — EURAXESS: researchers in motion (auf Englisch) — auf den Weg, die über die Mobilität und die Laufbahnentwicklung von Forschern Aufschluss geben und diese unterstützen sowie zugleich die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Europa und der Welt fördern soll. Dieser Kanal wird auch zur Förderung der Initiative der Europäischen Kommission mit dem Titel Science4Refugees genutzt. Damit sollen Forscher, die Flüchtlinge sind, dabei unterstützt werden, einen Arbeitsplatz und andere europäische Forscher zu finden, mit denen sie ihre Probleme erörtern, Lösungen erarbeiten und gemeinsam studieren können.
Im Dezember 2008 verabschiedete der Rat (Wettbewerbsfähigkeit) eine Vision 2020 für den EFR. Der einleitenden Erklärung dieser Vision zufolge werden alle Akteure im gesamten EFR von der „Fünften Grundfreiheit“, dem freien Verkehr von Forschern, Wissen und Technologien profitieren, außerdem von attraktiven Bedingungen für Forschungstätigkeiten und Investitionen in FuE-intensiven Sektoren, einem europaweiten Wettbewerb in der Wissenschaft und zugleich einer angemessenen Zusammenarbeit und Koordination. Die Vision ist Teil der weitergehenden Ziele, die in der Strategie Europa 2020 (auf Englisch) für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum enthalten sind.
Im November 2011 legte die Europäische Kommission mit Horizon 2020 (auf Englisch) ein Nachfolgeprogramm für das Siebte Rahmenprogramm für Forschung und technologische Entwicklung (auf Englisch) vor. Dieses Programm zur Umsetzung der Innovationsunion ist mit fast 80 Mrd.nbsp;EUR für Investitionen in Forschung und Innovation ausgestattet. Die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (auf Englisch) im Rahmen des Schwerpunkts „Wissenschaftsexzellenz“ von Horizont 2020 sollen die Laufbahnentwicklung und Ausbildung von Forschern in allen wissenschaftlichen Disziplinen durch eine internationale und sektorübergreifende Mobilität fördern, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf Innovationskompetenzen gelegt wird.
Siehe auch
- FuE-Ausgaben
- Human resources in science and technology - stocks (auf Englisch)
- Science, technology and digital society statistics introduced (auf Englisch)
Weitere Informationen von Eurostat
Veröffentlichungen
- Science, Technology and Innovation in Europe (Pocketbook — Ausgabe — 2013) (auf Englisch)
- Science, Technology and Innovation in Europe (Pocketbook — Ausgabe — 2012) (auf Englisch)
- Science, Technology and Innovation in Europe (Pocketbook — Ausgabe — 2011) (auf Englisch)
- Science, Technology and Innovation in Europe (Pocketbook — Ausgabe — 2010) (auf Englisch)
- Science, technology and innovation in Europe (Statistical book — Ausgabe — 2010) (auf Englisch)
Haupttabellen
- Forschung und Entwicklung (t_research)
- Statistiken zur Forschung und Entwicklung (t_rd)
- Humanressourcen im Wissenschafts- und Technologiebereich (t_hrst)
- Bildungs- und Ausbildungsergebnisse (t_educ_outc)
- Hochschulabsolventen in den Bereichen Wissenschaft und Technologie nach Geschlecht (tps00188)
Datenbank
- Forschung und Entwicklung (research)
- Statistiken zur Forschung und Entwicklung (rd)
- FuE-Personal auf nationaler und regionaler Ebene (rd_p)
- Statistiken zur Forschung und Entwicklung (rd)
- Humanressourcen im Wissenschafts- und Technologiebereich (hrst)
- HRST-Bestände auf nationaler und regionaler Ebene (hrst_st)
- Zustrom von HRST auf nationaler Ebene (hrst_fl)
- Forschung und Entwicklung (research)
- Teilnahme an Bildung und Ausbildung (educ_part)
- Schüler und Studenten - Einschreibungen (educ_uoe_enr)
- Tertiäre Bildung (educ_uoe_enrt)
- Schüler und Studenten - Einschreibungen (educ_uoe_enr)
- Bildungs- und Ausbildungsergebnisse (educ_outc)
- Hochschulabsolventen (educ_uoe_grad)
Spezieller Bereich
Methodik / Metadaten
- Statistics on research and development (rd) (ESMS metadata file — rd_esms) (auf Englisch)
- Human resources in science & technology (hrst) (ESMS metadata file — hrst_esms) (auf Englisch)
- Education administrative data from 2013 onwards (ISCED 2011) (ESMS metadata file — educ_uoe_enr_esms) (auf Englisch)
Quelldaten für die Tabellen und Abbildungen (MS Excel)
Weitere Informationen
- Entscheidung 1608/2003/EG vom 22. Juli 2003 zur Erstellung und Entwicklung von Gemeinschaftsstatistiken über Wissenschaft und Technologie
- Verordnung (EG) Nr. 753/2004 vom 22. April 2004 zur Durchführung der Entscheidung 1608/2003/EG
- Verordnung (EU) Nr. 995/2012 vom 26. Oktober 2012 zur Durchführung der Entscheidung 1608/2003/EG
Weblinks
- Europäische Kommission — Horizon 2020 ](auf Englisch)
- Europäische Kommission — EURAXESS — Researchers in motion (auf Englisch)
- Europäische Kommission — Gemeinsame Forschungsstelle (JRC) — The EU Industrial R & D Investment Scoreboard (auf Englisch)
- Europäische Kommission — Generaldirektion Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU European innovation scoreboards (auf Englisch)
- Europäische Kommission — Generaldirektion Forschung und Innovation — Science with and for society (auf Englisch)