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Rückgang der Gewinnquote der Unternehmen auf 38,8%

Ankündigung

Entsprechend den Empfehlungen für eine harmonisierte europäische Revisionspolitik für die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen und die Zahlungsbilanz werden EU-Länder 2024 eine Benchmark-Revision der Schätzung ihrer Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen durchführen. Der Zweck dieser Benchmark-Revision besteht darin, die durch die geänderte ESVG-2010-Verordnung eingeführten Änderungen umzusetzen und dabei neue Datenquellen und weitere methodische Verbesserungen einzubeziehen. Ein Großteil der revidierten vierteljährlichen und jährlichen Länderdaten wird zwischen Juni und Oktober 2024 von Eurostat veröffentlicht und schrittweise in die europäischen Schätzungen integriert. Die Auswirkungen dieser Revisionen dürften begrenzt sein, sind jedoch für einige europäische Aggregate dennoch spürbar und für bestimmte Mitgliedstaaten stärker ausgeprägt. Weitere Einzelheiten können der verfügbaren Dokumentation auf der Eurostat-Website entnommen werden.

Übersicht

Die Sparquote der privaten Haushalte im Euroraum lag im zweiten Quartal 2024 bei 15,7% (im Vergleich zu 15,2% im ersten Quartal 2024), was darauf zurückzuführen ist, dass das verfügbare Bruttoeinkommen (+0,8%) stärker gestiegen ist als die Konsumquote (+0,2%).

Diese Daten stammen aus einer ersten Veröffentlichung von saisonbereinigten vierteljährlichen europäischen Sektorkonten von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union.

Sparquote der privaten Haushalte im Euroraum

Gleichzeitig sank die Investitionsquote der privaten Haushalte im Euroraum im zweiten Quartal 2024 von 9,3% auf 9,2%, da die Bruttoanlageinvestitionen um 0,6% sanken, während das verfügbare Bruttoeinkommen um 0,8% stieg.

Investitionsquote der privaten Haushalte im Euroraum

Die Unternehmensgewinnbeteiligung (nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften) sank im zweiten Quartal 2024 im Euroraum von 39,1% auf 38,8%, was darauf zurückzuführen ist, dass die Komponente Arbeitnehmerentgelt (Löhne und Sozialabgaben) und sonstige Produktionsabgaben abzüglich sonstiger Subventionen (+1,2%) stärker gestiegen ist als die Bruttowertschöpfung (+0,7%).

Gewinnquote der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften im Euroraum

Die Unternehmensinvestitionsquote im Euroraum sank im zweiten Quartal 2024 von 22,3% auf 21,3%, da die Bruttoanlageinvestitionen der Unternehmen um 3,7% sanken, während die Bruttowertschöpfung um 0,7% stieg. Die Spitzenwerte in 2017Q2, 2019Q2, 2019Q4 und 2020Q1 stehen im Zusammenhang mit großen Importen von Produkten des geistigen Eigentums, welche die Auswirkungen der Globalisierung widerspiegeln.

Investitionsquote der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften im Euroraum

Tabelle

Schlüsselindikatoren und Wachstumsraten für
ausgewählte Transaktionen im Euroraum
saisonbereinigt 

2022

2023

2024

Q3

Q4

Q1

Q2

Q3

Q4

Q1

Q2

Private Haushalte

Sparquote, %

13,3

13,4

13,8

14,0

14,0

14,5

15,2

15,7

Investitionsquote, %

10,1

10,0

10,0

9,8

9,7

9,5

9,3

9,2

Verfügbares Bruttoeinkommen (Ausgabenkonzept), Veränderung von Quartal zu Quartal (%)

3,1

1,7

2,2

1,3

1,1

1,2

2,0

0,8

Individuale Konsumausgaben (Verbrauchskonzept), Veränderung von Quartal zu Quartal (%)

2,9

1,6

1,6

1,2

1,0

0,6

1,2

0,2

Bruttoanlageninvestitionen, Veränderung von Quartal zu Quartal (%)

1,4

0,9

2,2

-1,3

0,7

-1,0

0,1

-0,6

Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften

          Gewinnquote, %

41,3

41,3

41,6

40,9

40,4

39,9

39,1

38,8

Investitionsquote, %

22,9

22,1

22,5

22,6

22,3

22,0

22,3

21,3

Bruttowertschöpfung, Veränderung von Quartal zu Quartal (%)

2,1

2,1

2,5

0,5

0,6

0,6

0,1

0,7

Arbeitnehmerentgelt und sonstige Produktionsabgaben abzügl. sonstiger Subventionen, Veränderung von Quartal zu Quartal (%)

1,5

2,2

2,0

1,7

1,5

1,4

1,5

1,2

Bruttoanlageninvestitionen, Veränderung von Quartal zu Quartal (%)

2,9

-1,5

4,6

0,8

-0,8

-0,5

1,2

-3,7

Benutzerhinweise

Revisionen und Zeitplan

Verglichen mit den Daten, die am 26. Juli 2024 veröffentlicht wurden, wurde die Sparquote der privaten Haushalte für das erste Quartal 2024 von 15,4% auf 15,2% nach unten revidiert. Die Investitionsquote der privaten Haushalte wurde von 9,5% auf 9,3% ebenfalls nach unten revidiert. Die Gewinnquote der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften wurde für das erste Quartal 2024 von 39,5% auf 39,1% nach unten revidiert. Die Investitionsquote der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften wurde von 22,2% auf 22,3% nach oben revidiert.

Die heute veröffentlichten Schätzungen für den Euroraum enthalten Benchmark-Revisionen von Belgien, Deutschland, Estland, Irland, Spanien, Frankreich, Italien, Lettland, Malta, den Niederlanden, Portugal, Slowenien und Finnland.

Etwa 94 Tage nach Quartalsende veröffentlicht Eurostat auf seiner Website die erste Pressemitteilung und einen Teil der vierteljährlichen Schlüsselindikatoren. Etwa 120 Tage nach Quartalsende veröffentlicht Eurostat die endgültige Veröffentlichung sowie detaillierte Jahres- und Quartalsabschlüsse der Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums und stellt Schlüsselindikatoren zur Verfügung, darunter jährliche Indikatoren wie z.B. die Schulden-Einkommensquotienten. Die endgültige Pressemitteilung für das zweite Quartal 2024, die sich auf Daten zum realen Pro-Kopf-Einkommen und Pro-Kopf-Konsum der privaten Haushalte sowohl für das Euro-Währungsgebiet als auch für die EU konzentriert, wird am 29. Oktober 2024 veröffentlicht.

Methoden und Definitionen

Die Sparquote der privaten Haushalte (brutto) ist definiert als Bruttosparen dividiert durch das verfügbare Bruttoeinkommen. Letzteres beinhaltet die Änderung des Nettovermögens von Haushalten in Pensionsfondsreserven. Bruttosparen umfasst den Teil des verfügbaren Bruttoeinkommens, der nicht in Form von Konsumausgaben verbraucht wird. Deshalb erhöht sich die Sparquote, wenn das verfügbare Bruttoeinkommen stärker wächst als die Konsumausgaben.

Die Investitionsquote der privaten Haushalte (brutto) ist definiert als die Bruttoanlageinvestitionen dividiert durch das verfügbare Bruttoeinkommen. Letzteres wird um die Änderung des Nettovermögens von Haushalten in Pensionsfondsreserven bereinigt. Die Investitionen der privaten Haushalte bestehen hauptsächlich aus dem Kauf und der Instandhaltung von Wohnungen.

Die Investitionsquote der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften (brutto) ist definiert als Bruttoanlageinvestitionen dividiert durch die Bruttowertschöpfung. Diese Quote setzt die Investitionen der nichtfinanziellen Unternehmen in Anlagen (Gebäude, Maschinen usw.) ins Verhältnis zu der im Produktionsprozess entstandenen Wertschöpfung.

Die Gewinnquote der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften ist definiert als der Bruttobetriebsüberschuss dividiert durch die Bruttowertschöpfung. Es handelt sich hierbei um einen Rentabilitätsindikator, der anzeigt, welcher Anteil der im Produktionsprozess entstandenen Wertschöpfung auf die Vergütung des Kapitals entfällt. Er ist das Gegenstück zum Anteil der Lohnkosten (plus sonstige Produktionsabgaben abzüglich sonstiger Subventionen) an der Wertschöpfung.

Die europäischen Sektorkonten werden nach dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 2010 (ESVG 2010) erstellt und decken den Zeitraum ab dem ersten Quartal 1999 ab. Diese Daten stammen aus einem detaillierten Satz saisonbereinigter vierteljährlicher europäischer Sektorkonten, die von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union und der Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlicht wurden.

Institutionelle Sektoren fassen wirtschaftliche Einheiten mit ähnlichen Eigenschaften und Verhaltensmustern zusammen, und zwar: private Haushalte (einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck), nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften, finanzielle Kapitalgesellschaften, Staat und übrige Welt. Um die Transaktionen des Euroraums/der EU mit Drittländern messen zu können, müssen die grenzüberschreitenden Ströme innerhalb des jeweiligen Wirtschaftsraums herausgerechnet werden.

Geografische Informationen

Der Euroraum (ER20) besteht aus 20 Mitgliedstaaten: Belgien, Deutschland, Estland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Kroatien, Italien, Zypern, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Slowenien, der Slowakei und Finnland sowie der Europäischen Zentralbank, dem Europäischen Stabilitätsmechanismus und der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität.

Weitere Informationen

In Kontakt kommen

Medienanfragen

Eurostat Media Support

Telefon: (+352) 4301 33 408

Email: eurostat-mediasupport@ec.europa.eu

Weitere Informationen zu den Daten erteilt

Ángel PANIZO ESPUELAS

Telefon: (+352) 4301 37 306

Ferdinando BISCOSI

Telefon: (+352) 4301 31 735

Email: estat-sector-query@ec.europa.eu

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