Wachs
Definition

(Liste der unter diese Karte fallenden HS-Codes)
Wachsartige Waren in Form hochviskoser Pasten oder fester Stoffe (z. B. Vaseline, Paraffinwachs, mikrokristallines Erdölwachs, Bienenwachs oder Bitumen).

Pastöse Waren wie Casein, Gelatine und Dextrin werden ebenfalls in dieser Karte behandelt.

Zu wachsartigen Waren in Form von (feinem) Pulver siehe spezifische Karte „Chemische Stoffe, feste Stoffe“.

Zu Flüssigwachsen siehe spezifische Karte „Flüssige Mineralölerzeugnisse“ und „Chemikalien, flüssig“.

Zu Waren in Einzelhandelspackungen siehe spezifische Karte „Einzelhandelspackungen“.


Wachs
Empfohlener Mindestumfang pro Endprobe

0,25 kg
Geltende Normen (ISO- und EU-Normen) und maßgebliche Rechtsvorschriften

Beachten Sie Ihre nationalen Rechtsvorschriften und Leitlinien zur Probenahme.

Benötigte Ausrüstung
Empfohlene Probenahmegeräte je nach Methode
  • Saugspritze (L05-01)
  • Schneckenprobennehmer (S04-01)
  • Stechlanze (E02-01)
  • Allgemeine Werkzeuge: Messer, (Metall-)Spatel
  • Schöpfer (L04-01)
  • Probennehmer für Tiefkühlprodukte (E01-01)
  • Probenahmegerät für Rohrleitungen (L06-01)
Für Probenahmen zu verwendende Behälter
  • Metallbehälter (M01)
  • Glasflaschen (G01)
  • Kunststoffflaschen (P03 oder P04)
Sicherheitsmaßnahmen und Risikobewertung Bitte beachten Sie Ihre nationalen Rechtsvorschriften und Leitlinien im Bereich Gesundheit und Sicherheit. Siehe Sicherheitsdatenblatt (falls vorhanden).

  • Tragen Sie Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille.
  • Bei normalem Gebrauch stellt Wachs kein besonderes Gesundheitsrisiko dar, außer wenn es erhitzt wird. Wachse, die bei Umgebungstemperatur fest sind, können unter erhöhter Temperatur transportiert werden, um das Befüllen und Entleeren der Tanks zu erleichtern. (Achtung: Das Wachs kann 50–70 °C heiß sein.) Es besteht die Gefahr von Hautverbrennungen und Augenschäden durch Spritzer kochenden Wachses, wenn diese die Schleimhäute oder die Augen treffen.
  • Falls es zu Verletzungen mit Spritzern heißen Wachses kommt, waschen Sie die betroffenen Stellen sofort mit kaltem Wasser ab, um das Brennen zu lindern, und holen Sie umgehend ärztliche Hilfe ein.
  • Versuchen Sie nicht, heißes Wachs von der Haut zu entfernen oder Kleidung, die auf der Haut festklebt, von den betreffenden Hautpartien zu lösen.
  • Schwer entflammbares Material. Die Ware kann entzündliche Gemische bilden und entzündet sich unter Umständen erst dann, wenn ihr Flammpunkt überschritten wurde. Das Risiko hierfür kann sich jedoch erhöhen, selbst wenn nur geringe Mengen an Kohlenwasserstoffen mit höherer Flüchtigkeit vorhanden sind.
Mehr Informationen siehe Kapitel Gesundheitsschutz und Sicherheit.


Probenahmeplan
Art der Sendung Verfahren
Sendungen zur Zollabfertigung Die Sammelprobe besteht aus einer angemessenen Zahl von Einzelproben. Wenn Sie sich vergewissert haben, dass es sich um eine homogene Sendung handelt, kann in der Regel eine Sammelprobe als repräsentativ für die Erzeugnisse genommen werden, die unter eine Zollanmeldung fallen.

Vergewissern Sie sich, dass die zu beprobende Ware durch die Probenahme nicht verändert wird. Die Proben dürfen NICHT wiedererhitzt werden, da ansonsten die Eigenschaften der Proben beeinträchtigt werden könnten. (Infolge der Erhitzung könnten flüchtige Bestandteile austreten oder physikalische/chemische Merkmale verändert werden.)

Massengüter - lose in Tanks, Tanklastern, Behälterwagen, Fässern, Kesselwagen – erhitzt Erstellen Sie eine Sammelprobe aus drei oder mehr Einzelproben, die Sie von mindestens drei verschiedenen Füllhöhen entnommen haben: in jeder Partie auf ca. 15 % der Füllhöhe von unten, in der Mitte und bei ca. 15 % der Füllhöhe von oben. Überprüfen Sie die Homogenität der Partie – bestehen Zweifel an dieser, sind mehr Einzelproben zu entnehmen.

Wenn die Ware über 40 °C heiß ist, ist zu erwägen,, ob die Sendung als gefährliches Gut behandelt und die Probenahme dementsprechend von speziell geschulten Beamten oder einem Auftragnehmer durchgeführt werden sollte. Setzen Sie die Probenahme nur fort, wenn Sie sich vergewissert haben, dass Sie über geeignete PSA und Probenahmeausrüstung verfügen und die Probenahme sicher durchführen können.

Achtung: Ware nicht in den Tanks oder Fässern abkühlen lassen, da sie dann fest werden kann und eventuell äußerst schwierig wieder aus den Tanks oder Fässern zu entnehmen ist.

Massengüter – lose in Tanks, Tanklastern, Behälterwagen, Fässern, Kesselwagen – nicht erhitzt (Umgebungstemperatur) Erstellen Sie eine Sammelprobe. Wenn die Ware als cremige oder harte Paste vorliegt, sind mehrere Einzelproben zu entnehmen, je nach Homogenität der einzelnen Partien. Prüfen Sie die Homogenität der Partie – bestehen Zweifel an dieser, sind mehr Einzelproben zu entnehmen. Unterschiedliche Waren oder Partien müssen separat beprobt werden.

  • Waren in hochviskosem flüssigem Zustand: Ziehen Sie vor der Probenahme eine geeignete Menge der Ware, um das Durchlaufsystem für die Probenahme und das Ventil in Gang zu setzen. Wenn der Probenahmebehälter über einen längeren Zeitraum nicht benutzt wurde, empfiehlt es sich, die Ware vor der Probenahme mehrmals durch die Probenahmeausrüstung zirkulieren zu lassen.

  • Waren in festem Zustand: Erhitzen Sie die Ware nicht und verwenden Sie eine Stechlanze (E02-01) oder einen Probennehmer für Tiefkühlprodukte (E01-01).

  • Waren, die als cremige Paste vorliegen: Erhitzen Sie die Ware nicht und verwenden Sie einen Schneckenprobennehmer (S04-01) oder einen Schöpfer (L04-01), um mehrere Proben an verschiedenen Stellen und Tiefen der Masse zu entnehmen. So stellen Sie sicher, dass die Probe so repräsentativ wie möglich ist. Bereiten Sie nach der Entnahme der Proben aus der Masse die Mischprobe in einem Metallgefäß zu, indem Sie die Ware mit einem Metallspatel kräftig verrühren und die Proben in geeignete Behältnisse füllen.

  • Wenn die Ware als harte Paste vorliegt, ist ein Schneckenprobennehmer S04-01 zur Entnahme mehrerer Proben an verschiedenen Stellen und Tiefen der Masse zu verwenden. So stellen Sie sicher, dass die Probe so repräsentativ wie möglich ist. Bereiten Sie nach der Probenahme die Mischprobe zu, indem Sie die Einzelproben mit dem Metallspatel in einem geeigneten Gefäß vermischen und die Proben anschließend in geeignete Behältnisse füllen.
Fässer, Kisten, kleine Behälter – erhitzt/nicht erhitzt Erstellen Sie eine Sammelprobe. Einzelproben sind zufällig oder systematisch in gleicher Menge aus verschiedenen Behältern zu entnehmen, die sich an unterschiedlichen Stellen auf dem Transportfahrzeug oder in der Lagereinrichtung befinden. Prüfen Sie die Homogenität der Partie – bestehen an dieser Zweifel, sind mehr Einzelproben zu entnehmen. Verschiedene Waren oder Partien müssen separat beprobt werden.

Masse, die mit einer Fördervorrichtung bewegt wird oder sonstige fließende Ware während der Befüllung oder Entleerung Erstellen Sie eine Sammelprobe aus Einzelproben, die Sie über den gesamten Durchmesser des Produktstroms genommen haben, und zwar – je nach Fließgeschwindigkeit während des Befüllens oder Entleerens des Tanks, Tanklasters oder Behälterwagens – in mehr oder weniger großen Abständen. Nutzen Sie hierfür ein Probenahmegerät für Rohrleitungen L06-01. Verbinden Sie das Befüllungs-/Entleerungsrohr mit einem Probenahmezubehör, bestehend aus einem Hahn (erhitzt oder nicht), der Einzelproben aus der Mitte des Produktstroms entnimmt. Während des Befüllungs- bzw. Entleerungsvorgangs sollten mehrere Proben in regelmäßigen Abständen entnommen werden. Bereiten Sie die Sammelprobe nach der Probenahme umgehend durch kräftiges Verrühren in einem geeigneten Metallgefäß zu und füllen Sie die Proben anschließend in geeignete Behältnisse.


Probenhandhabung
Allgemeine Anmerkungen
  • Grundsätzlich sollte die Mindestanzahl identischer Endproben, die vom Labor gemäß den nationalen Leitlinien verlangt wird, ausreichend sein, sofern Sie sich davon überzeugt haben, dass die Ware homogen ist.
  • Ziehen Sie nach Möglichkeit eine Probe unmittelbar in die Probenflasche. Dadurch reduziert sich die Wahrscheinlichkeit, dass Luft absorbiert wird, Dämpfe freigesetzt werden und Kontaminanten eingetragen werden.
  • Bei Verwendung eines Mischgefäßes müssen alle Einzelproben von allen Probenahmepunkten gesammelt werden. Durch sorgfältiges Verrühren entsteht dann eine Sammelprobe.
  • Die Probenflaschen sollten so befüllt werden, dass eine Ausdehnung aufgrund von Wärme möglich ist. Proben, bei denen der Feuchtigkeitsgehalt die Analyse beeinflussen könnte, sind in feuchtigkeitsdichten Behältern mit luftdichtem Verschluss zu verpacken und vollständig zu füllen.
  • Nach der Probeentnahme ist die Flasche umgehend mit einem dichten Verschluss zu versehen und auf Dichtheit zu prüfen (Dichtheitsprüfung).
  • Die Proben sind in einem gut belüfteten Bereich zu handhaben und zu verpacken.
  • Probenahme von erhitzten Flüssigkeiten: Lassen Sie die Behälter abkühlen, bevor Sie sie verschließen. Die Proben dürfen NICHT wiedererhitzt werden, da ansonsten die Eigenschaften der Proben beeinträchtigt werden könnten. (Infolge der Erhitzung könnten flüchtige Bestandteile austreten oder physikalische/chemische Merkmale verändert werden.)
Probenahmeformular
  • Füllen Sie das Probenahmeformular aus. Fügen Sie jeweils ein Exemplar den Proben bei und bewahren Sie ein Exemplar in Ihren Unterlagen auf. Falls die Probe unter erhitzten Bedingungen entnommen wurde, ist dies anzugeben.
Transport
  • Vorzugsweise bei Umgebungstemperatur. Falls erforderlich gemäß Angaben auf der Warenkennzeichnung kühl halten (Casein, Dextrine, modifizierte Stärken usw.).
Lagerung
  • Vorzugsweise bei Umgebungstemperatur. Falls erforderlich gemäß Angaben auf der Warenkennzeichnung kühl halten (Casein, Dextrine, modifizierte Stärken usw.). Falls die Ware zur Lagerung gekühlt wird, sollte die Temperatur überwacht und protokolliert werden.

Wachs (Liste anzeigen)
HS-Position Beschreibung


Neufassungen
10.02.2021