1. Verwendungszweck

Handschutzsysteme sollen gegen vielfältige Gefahren schützen, wie zum Beispiel:
Je nach zu erwartenden Risiken kommen verschiedene Schutztypen in Betracht. In erster Linie werden natürlich Handschuhe eingesetzt, die aus sehr unterschiedlichen Materialien hergestellt sein können. Schutzcremes stellen ebenfalls eine Art von Hautschutz dar und können zur Unterstützung der Hauthygiene genutzt werden.

Achtung! Schutzcremes sind zur Vermeidung von Hautreizungen oder Kontaktdermatitis, die durch Kontakt mit Ölen und sonstigen Chemikalien hervorgerufen werden können, nicht ausreichend. Sie sind kein Ersatz für Handschuhe, sondern sind lediglich ergänzend zu diesen zu verwenden. Damit sie wirken können, müssen Schutzcremes auf saubere Hände über die Handgelenke hinaus bis zu den Unterarmen aufgetragen werden, bevor die Handschuhe angezogen werden.



2. Verfügbare Ausführungen

HandschuhtypVerwendung
Latex, EinwegStandard-Untersuchungshandschuhe
Nicht-Latex (medizinisch), Einweg (z. B. Nitril)Untersuchung von unbekannten Chemikalien, Drogen, Fleckenbildung auf der Haut, ansteckende Krankheiten (z. B. Hepatitis)
PVC-HandschuheUmgang mit Diesel und anderen Kraftstoffen, einigen handelsüblichen Chemikalien
Formvulkanisierte Kautschuk-Stulpenhandschuhe/Industriehandschuhe (zum Durchsuchen von Flugzeug-WCs, Maschinenräumen usw.)Schutz vor Exkrementen, Desinfektionsmitteln und Haushaltschemikalien, Diesel und sonstigen Heizölen
Baumwollhandschuhe mit Leder-Handflächen (zur Prüfung von Frachtgut und für Durchsuchungen)Schutz vor Splittern, Schürfwunden und kleineren Schnitten (z. B. durch raue oder scharfe Kanten)
Hochbelastbares Leder und AramidSchutz vor Schnitten und Schürfwunden (scharfe Gegenstände)
Nylon-Handschuhe (zum Betreten von Schiffen usw.)Rutschfeste Innenseiten gewährleisten eine gute Griffigkeit und einen gewissen Handschutz.


Achtung: Handschuhe müssen ordnungsgemäß aufbewahrt und regelmäßig ersetzt werden. Sowohl Natur- als auch künstlicher Kautschuk zersetzt sich mit der Zeit und bietet dann möglicherweise keinen ausreichenden Schutz.

Bei Probenahmen sollten Sie Chemikalien nur für kurze Zeit ausgesetzt sein. Es ist jedoch wichtig, die Risiken zu kennen und zu wissen, welchen Schutz die Handschuhe bieten. In der Regel werden folgende Begriffe verwendet:
Beim Ausziehen der Handschuhe ist unbeabsichtigter Kontakt mit der Chemikalie zu vermeiden!

Schutzhandschuhe, die vor Chemikalien schützen sollen, müssen die Norm EN 374 erfüllen, die verschiedene Schutzniveaus vorsieht:


Grundschutz: wasserdicht und Schutz gegen biologische Verunreinigung Typ A: Schutzhandschuh mit einer Permeationsbeständigkeit von jeweils mindestens 30 Minuten für mindestens 6 Prüfchemikalien Typ B: Schutzhandschuh mit einer Permeationsbeständigkeit von jeweils mindestens 30 Minuten für mindestens 3 Prüfchemikalien Typ C: Schutzhandschuh mit einer Permeationsbeständigkeit von jeweils mindestens 10 Minuten für mindestens 1 Prüfchemikalie


Sie sollten prüfen, ob die Handschuhe den erforderlichen Schutz gegen die fragliche Chemikalie gewähren und die Schutzfunktion Ihnen ausreichend Zeit für die Probenahme lässt.

Es gibt weitere Normen, die Kennzeichnungen für verschiedene Arten von Schutz vorsehen:

EN 388 Schutzhandschuhe gegen mechanische Risiken wie Abrieb und Schnitte EN 407 Schutzhandschuhe gegen thermische Risiken (Feuer/Hitze) EN 511 Schutzhandschuhe gegen Kälte/Frost EN 16350 Schutzhandschuhe gegen elektrostatische Risiken
(Keine Kennzeichnung angegeben)



3. Wann muss ein Handschutz verwendet werden?

Wenn Sie bei Ihren Tätigkeiten Gefahr laufen, sich eine Verletzung oder eine Erkrankung zuzuziehen, müssen Sie einen Handschutz verwenden.

Wenn in den Räumlichkeiten eines Händlers die Verwendung eines Handschutzes vorgeschrieben ist, wird im Allgemeinen mit diesem Zeichen darauf hingewiesen. Meist bedeutet dies, dass Handschuhe benötigt werden. Eine Ausnahme besteht nur dann, wenn Handschuhe von laufenden Maschinen erfasst werden könnten oder wenn eine bestimmte Beweglichkeit der Hände gewährleistet sein muss.

Beim Umgang mit gefährlichen Gütern oder Chemikalien unbekannter Zusammensetzung sowie infektiösen Stoffen, Blut und Körperflüssigkeiten sollten Einweg-Handschuhe in Kombination mit anderer PSA getragen werden.

Um ein höheres Schutzniveau oder Schutz gegen eine Kombination chemischer/biologischer und physikalischer Risiken zu erzielen, kann es erforderlich sein, mehrere Handschuhe übereinander zu tragen.



4. Welche Einschränkungen sind zu beachten?

Bei sehr niedrigen Temperaturen sollten keine PVC-Handschuhe getragen werden, da das Material steif werden kann.

Schwere Leder- oder Baumwollhandschuhe können nach längerer Tragedauer unbequem werden, insbesondere in warmer Umgebung.

Handschuhe bieten keinen Schutz für die Handgelenke und Unterarme. Wenn die Gefahr einer Verletzung dieser Körperteile besteht, sollten Stulpenhandschuhe getragen und unter die Ärmel sonstiger Kleidungsstücke geschoben werden. Dadurch verringert sich das Risiko, dass verschüttete Substanzen versehentlich auf die Arme und in die Handschuhe gelangen.

Beim Umgang mit Chemikalien muss der Kontakt mit diesen auf ein Minimum beschränkt werden. Auch wenn im Sicherheitsdatenblatt das Tragen von Handschuhen empfohlen wird, schützen diese möglicherweise nur für einen begrenzten Zeitraum. Die Handschuhe können bereits nach kurzer Zeit von der Chemikalie zersetzt oder durchdrungen werden. Falls Sie sich unsicher sind, holen Sie Rat ein oder beauftragen Sie entsprechend geschulte Mitarbeiter oder Auftragnehmer mit der Probenahme.



5. Wie sind Handschuhe zu pflegen?

Bei den meisten Handschuhen beschränkt sich die Pflege auf die Reinigung und die Aufbewahrung gemäß den Herstelleranweisungen. Indem Sie die folgenden spezifischen Anweisungen befolgen, können Sie die Haltbarkeit bestimmter Handschuhe verlängern:
Einmal-Handschuhe sind zum einmaligen Gebrauch bestimmt und müssen danach entsorgt werden. Denken Sie daran, dass die Handschuhe wahrscheinlich als gefährlicher Abfall behandelt werden müssen. Lassen Sie vor allem beim Umgang mit gefährlichen Gütern, Chemikalien unbekannter Zusammensetzung und infektiösen Stoffen besondere Vorsicht beim Ausziehen der Handschuhe walten, um Sekundärkontaminationen zu vermeiden.

Kontaminierte Handschuhe sind in separate fest verschlossene Beutel zu packen, die anschließend von einem anerkannten Abfallentsorgungsunternehmen entsorgt werden.

Achten Sie auch auf das richtige An- und Ausziehen von Handschuhen, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden.


Beachten Sie in diesem Zusammenhang bitte die einschlägigen Rechtsvorschriften und die Leitlinien Ihrer nationalen Behörde.


In diesem Abschnitt soll in allgemeiner Form darauf hingewiesen werden, dass Untersuchungs- und Probenahmeverfahren mit Risiken verbunden sein können. Außerdem soll daran erinnert werden, dass Sie geeignete Schutzausrüstungen verwenden und angemessene Vorsorgemaßnahmen treffen sollten.


Neufassungen
10.02.2021