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Archive:Statistik der Treibhausgasemissionen - Luftemissionsrechnung

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Datenauszug von Januar 2015. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank. Aktualisierung des Artikels geplant: Oktober 2016. Die englische Version ist aktueller.

Im vorliegenden Artikel werden die Emissionen von drei Treibhausgasen in der Europäischen Union (EU) auf der Grundlage einer Untersuchung der Wirtschaftszweige und privaten Haushalte analysiert, die diese Emissionen verursachen. Zudem werden in knapper Form die Unterschiede zwischen den im Rahmen der Verordnung (EU) Nr. 691/2011 über europäische umweltökonomische Gesamtrechnungen gemeldeten Daten über Treibhausgasemissionen und den nach Maßgabe des Rahmenübereinkommens über Klimaänderungen (UNFCCC) der Vereinten Nationen (UN) und des Protokolls von Kyoto gemeldeten Daten erläutert.

Abbildung 1: Treibhausgas-
(CO2, CH4 und N2O)Emissionen nach Wirtschaftszweig, EU-27, 2000 und 2012 (1)
(% der Gesamtemissionen in CO2-Äquivalenten) - Quelle: Eurostat (env_ac_ainah_r1) und (env_ac_ainah_r2)
Abbildung 2: Treibhausgasemissionen nach Wirtschaftszweig und Schadstoff, EU-27, 2012 (¹)
(in 1000 Tonnen CO2-Aquivalenten) - Quelle: Eurostat (env_ac_ainah_r2) und (nama_nace64_k)
Tabelle 1: Treibhausgasemissionen nach Wirtschaftszweig 2012
(in 1000 Tonnen CO2-Äquivalenten) - Quelle: Eurostat (env_ac_ainah_r2)
Abbildung 3: Treibhausgasintensität nach Wirtschaftszweig, EU-27, 2000 und 2012
(in kg CO2-Aquivalenten je EUR) - Quelle: Eurostat (env_ac_ainah_r1), (env_ac_ainah_r2) und (nama_nace64_k)
Tabelle 2: Unterschiede zwischen Inventaren und Rechnungen – Quelle: Eurostat (env_ac_ainah_r1), (env_ac_ainah_r2) und (nama_nace64_k)
Tabelle 3: Potenzielle Gewichtungsfaktoren der Erderwärmung – Berechnung von CO2-Äquivalenten - Source: Eurostat (env_ac_ainah_r1), (env_ac_ainah_r2) und (nama_nace64_k)

Wichtigste statistische Ergebnisse

Treibhausgasemissionen

In diesem Artikel umfasst der Begriff Treibhausgasemissionen Kohlendioxid (CO2), Distickstoffoxid (N2O) und Methan (CH4). Fluorierte Treibhausgase (Fluorkohlenwasserstoffe, Perfluorkohlenwasserstoffe und Schwefelhexafluorid), auf die etwa 2 % der Treibhausgasemissionen der EU entfallen, bleiben bei dieser Analyse unberücksichtigt.

Die von den verschiedenen Industrien und den privaten Haushalten freigesetzten Emissionen dieser drei Gase beliefen sich 2012 in der EU-27 auf 4,65 Mrd. Tonnen Kohlendioxidäquivalente (CO2).

Analyse nach Wirtschaftszweig

Im Jahr 2012 entfiel mit 27 % der Gesamtemissionen der größte Anteil an Treibhausgasen der EU-27 auf den Wirtschaftszweig Energieversorgung. Die Emissionen dieses Wirtschaftszweigs entstehen bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe zur Erzeugung von Elektrizität und Fernwärme, darin sind jedoch nicht die Emissionen aus der Verbrennung in privaten Haushalten enthalten. Der Anteil der Herstellung von Waren an den Gesamtemissionen belief sich auf 19 %, so dass 2012 auf die Herstellung von Waren und die Energieversorgung zusammen knapp die Hälfte (46 %) aller Treibhausgasemissionen in der EU-27 entfiel. Auf private Haushalte entfielen 19 % der Treibhausgasemissionen, während Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei weitere 12 % verursachten – genauso viel wie Sonstige Dienstleistungen, Wasserversorgung und Bau zusammengerechnet (siehe Abbildung 1).

Der Anteil des Wirtschaftszweigs Verkehrsdienstleistungen (einschließlich Landverkehr, Schiff- und Luftfahrt) an den Gesamtemissionen 2012 war zwar relativ gering (10 %), doch ist anzumerken, dass hierunter lediglich der gewerbliche Verkehr erfasst wird und der Betrieb von Kraftfahrzeugen im Werkverkehr in anderen Wirtschaftszweigen sowie von Kraftfahrzeugen durch private Haushalte nicht inbegriffen ist. Die verbleibenden 1 % in Abbildung 1 entfielen auf den Bereich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden.

Bei den meisten Wirtschaftstätigkeiten hatte Kohlendioxid den höchsten Anteil an den Treibhausgasemissionen. Der Wirtschaftszweig Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei war der einzige Bereich, bei dem die Emissionen von Methan und Distickstoffoxid die Kohlendioxid-Emissionen überstiegen.

Entwicklungen von 2000 bis 2012

Im Jahr 2012 lagen die Gesamttreibhausgasemissionen in der EU-27 um 9,7 % unter dem Wert des Jahres 2000, was einem Rückgang der Emissionen um 502 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente entspricht. Dieser recht bedeutsame Rückgang der Gesamttreibhausgasemissionen ging mit nur geringen strukturellen Verschiebungen der Emissionen nach Wirtschaftszweig einher. Ein Vergleich der Anteile des Jahres 2000 mit denen von 2012 (siehe Abbildung 1) lässt die wichtigsten Änderungen erkennen: Einem relativ großen Rückgang der Anteile des Wirtschaftszweigs Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden und, in geringerem Maße, der Herstellung von Waren stand eine Zunahme des Anteils der Verkehrsdienstleistungen gegenüber.

In absoluten Zahlen verzeichnete die Herstellung von Waren den größten Rückgang von 1,19 Mrd. Tonnen CO2-Äquivalenten im Jahr 2000 auf 872 Mio. Tonnen im Jahr 2012, was einer Abnahme um 26,6 % entspricht. Die privaten Haushalte in der EU-27 senkten während desselben Zeitraums ihre Emissionen um 71,3 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente (ein Rückgang um 7,6 %).

Obwohl der Anteil der Energieversorgung an den Gesamtemissionen von 2000 bis 2012 leicht zunahm, gingen die Emissionen dieses Wirtschaftszweigs um 82,5 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente bzw. 6,1 % zurück. Die Emissionen der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei gingen um 44,4 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente (eine relative Abnahme um 7,4 %) zurück, die Emissionen des Bereichs Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden um 42,9 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente oder 37,0 %, was die größte relative Abnahme aller in Abbildung 1 dargestellten Wirtschaftszweige bedeutete. Den kleinsten relativen (-3,5 %) und absoluten (-19,4 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente) Rückgang wiesen die Bereiche Sonstige Dienstleistungen, Wasserversorgung und Bau aus. Somit war der Verkehr der einzige Wirtschaftszweig, in dem die Treibhausemissionen von 2000 bis 2012 in der EU-27 zunahmen, und zwar um 18,6 %. Das entspricht einem absoluten Anstieg um 73,8 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente.

Analyse nach EU-Mitgliedstaaten

Die einzelnen Wirtschaftszweige und die privaten Haushalte tragen in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten in unterschiedlicher Weise zu den Treibhausgasemissionen bei, so dass sich diesbezüglich insgesamt ein heterogenes Bild ergibt. Die Unterschiede sind teilweise auf die verschiedenen Wirtschaftsstrukturen und die unterschiedliche Zusammensetzung erneuerbarer und nicht erneuerbarer Energiequellen zurückzuführen. In den meisten Mitgliedstaaten war der Wirtschaftszweig Energieversorgung im Jahr 2012 der Hauptverursacher von Treibhausgasen, gefolgt von der Herstellung von Waren (siehe Tabelle 1). Nennenswerte Ausnahmen bilden in diesem Zusammenhang Irland und Lettland, wo der größte Anteil der Emissionen auf Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei entfiel, Dänemark, Luxemburg und Malta, wo der Verkehr der größte Verursacher von Emissionen war, und Frankreich, wo die privaten Haushalte für den größten Anteil verantwortlich waren.

Treibhausgasemissionsintensität

Das Verhältnis der Treibhausgasemissionen (in Tonnen CO2-Äquivalente) zur Bruttowertschöpfung (in Mio. EUR) gibt die Treibhausgasemissionsintensität der Wirtschaftszweige an. Die Bruttowertschöpfung wird zu Basispreisen berechnet, und die Zeitreihen werden anhand verketteter Volumen erstellt, um die Inflationswirkung auszugleichen. Mit 7,3 kg CO2-Äquivalenten je EUR verzeichnete die Energieversorgung im Jahr 2012 mit Abstand die höchste Treibhausgasemissionsintensität in der EU-27. Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei wiesen mit 3,2 kg CO2-Äquivalenten je EUR die zweithöchste Treibhausgasemissionsintensität aus. Von 2000 bis 2012 wurde die größte relative Abnahme der Treibhausemissionsintensität bei der Herstellung von Waren (-34,1 %) beobachtet, während der größte absolute Rückgang bei der Energieversorgung festgestellt wurde (-1,3 kg CO2Äquivalente je EUR). Auch bei den anderen Wirtschaftszweigen in Abbildung 3 wurde ein Rückgang der Emissionsintensität festgestellt. Eine Ausnahme bilden der Verkehr und der Bereich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, die einen Anstieg von 9,1 % bzw. 2,7 % aufwiesen.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Erstellungskonzept

Die Quelle für die Luftemissionsrechnungen von Eurostat sind die von den 28 EU-Mitgliedstaaten, den Ländern der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) und den Kandidatenländern übermittelten Daten. In der Verordnung (EU) Nr. 691/2011 über europäische umweltökonomische Gesamtrechnungen sind die Anforderungen an die Daten für die Luftemissionsrechnungen festgelegt.

Für die Erstellung der Luftemissionsrechnungen verwenden die Länder zwei unterschiedliche Konzepte.

  1. Beim Inventarkonzept dienen die vorhandenen nationalen Emissionsinventare als Grundlage und die Daten werden neu gliedert, so dass deren Format mit dem der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen kompatibel ist. Für jeden Inventarquellcode gibt es eine Entsprechung zur NACE und zu den privaten Haushalten: die ausgewählte Nomenklatur für Luftverschmutzungsquellen (SNAP – Selected Nomenclature for sources of Air Pollution), den allgemeinen Berichtsrahmen (CRF – Common Reporting Framework) und die Berichtsnomenklatur (NFR – Nomenclature For Reporting). Bei der Entsprechung handelt es sich jedoch nicht immer um eine 1:1-Übereinstimmung, so dass bestimmte Modelle und Anpassungen erforderlich sind.
  2. Das Energiekonzept baut auf den Energiestatistiken/-bilanzen auf, die neu gegliedert werden, um Energierechnungen zu erstellen, anhand derer mithilfe von Emissionsfaktoren Luftemissionen berechnet werden. Jedes Land wendet je nach verfügbarer primärer statistischer Quelle seine eigenen methodischen Schritte an.

Emissionsrechnungen und Emissionsinventare

Bei der Berichterstattung über Treibhausgasemissionen (sowie über Luftschadstoffe) haben sich auf internationaler Ebene zwei verschiedene Ansätze herausgebildet: Luftemissionsrechnungen und nationale Emissionsinventare, wobei letztere beispielsweise für die Erfüllung der Berichtspflichten im Rahmen des Kyoto-Protokolls herangezogen werden. Signifikante Unterschiede zwischen den Gesamtwerten der Emissionsinventare und der Luftemissionsrechnungen können sich in bestimmten Ländern ergeben, in denen besonders große Unternehmen ihren Sitz haben, die in der Schiff- und Luftfahrt international tätig sind. So übersteigen in Dänemark die in den Luftemissionsrechnungen gemeldeten Kohlendioxidemissionen die in den Emissionsinventaren erfassten Emissionen um 95 %. Diese Differenz erklärt sich durch den überaus großen dänischen Schifffahrtssektor mit weltweit betriebenen Schiffen, die den Großteil ihres Treibstoffs außerhalb Dänemarks bunkern und dort auch den Großteil ihrer Emissionen verursachen: Diese Auslandsemissionen werden nicht im dänischen Emissionsinventar erfasst. Für die EU insgesamt fallen die Unterschiede zwischen den Gesamtwerten der Luftemissionsrechnungen und der Emissionsinventare wesentlich geringer aus. Tabelle 2 zeigt die wichtigsten konzeptionellen Unterschiede zwischen den Emissionsinventaren und den Emissionsrechnungen.

CO2-Äquivalente

In den Luftemissionsrechnungen werden Emissionen von Treibhausgasen nach den Luftemissionen verursachenden Wirtschaftszweigen und privaten Haushalten erfasst.

Die Mengen der Emissionen der einzelnen Treibhausgase werden in CO2-Äquivalente umgerechnet und anschließend aggregiert. Ein einziges Kilogramm Methan hat ein um das 21-Fache höheres Erderwärmungspotenzial als ein Kilogramm Kohlendioxid, und ein Kilogramm Distickstoffoxid hat ein um das 310-Fache höheres Erderwärmungspotenzial als ein Kilogramm Kohlendioxid (siehe Tabelle 3). Die Anwendung einer gemeinsamen Einheit – Kilogramm CO2-Äquivalent – ermöglicht den Vergleich und die Verknüpfung der relativen Auswirkungen unterschiedlicher Gase.

Analyse nach Wirtschaftszweig

In den Luftemissionsrechnungen werden die Emissionsdaten nach Wirtschaftszweigen gegliedert, wobei mit der NACE dieselbe statistische Systematik der Wirtschaftszweige wie bei den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zugrunde gelegt wird, so dass als Ergänzung der herkömmlichen Wirtschaftsdaten eine integrierte umweltökonomische Analyse durchgeführt werden kann. In den Wirtschaftszweigen sind alle in einem Land ansässigen Unternehmen erfasst (auch Unternehmen, die Schiffe, Flugzeuge oder andere Fahrzeuge in anderen Ländern betreiben).

Die Luftemissionsrechnungen umfassen zudem die privaten Haushalte als Konsumenten. Ihre Emissionen werden berücksichtigt, sofern ihr Verbrauch die Umwelt unmittelbar belastet. So werden die Emissionen eines privat genutzten Kraftfahrzeugs unter privaten Haushalten erfasst, während Kraftfahrzeuge im Eigentum von Verkehrsunternehmen (z. B. Taxis) unter Verkehr verbucht werden.

Die Luftemissionsdaten für das Jahr 2000 wurden anhand der NACE Rev. 1.1 klassifiziert, während die Daten für das Jahr 2012 gemäß NACE Rev. 2 gegliedert sind. Um die Vergleichbarkeit im Zeitverlauf zu gewährleisten, werden die Wirtschaftszweige entsprechend gegliedert. In diesem Artikel wurde folgende Gliederung vorgenommen:

  • Land- und Forstwirtschaft, Fischerei – NACE Rev. 2 Abschnitt A (NACE Rev. 1.1 Abschnitte A und B)
  • Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden – NACE Rev. 2 Abschnitt B (NACE Rev. 1.1 Abschnitt C)
  • Herstellung von Waren – NACE Rev. 2 Abschnitt C (NACE Rev. 1.1 Abschnitt D)
  • Energieversorgung – NACE Rev. 2 Abschnitt D (NACE Rev. 1.1 Abteilung 40)
  • Verkehr – NACE Rev. 2 Abteilungen 49, 50 und 51 (NACE Rev. 1.1 Abteilungen 60, 61 und 62), Tabelle 1 Verkehr umfasst NACE Rev. 2 Abteilungen 49, 50, 51, 52 und 53
  • Sonstige Dienstleistungen, Wasserversorgung und Bau – alle übrigen Wirtschaftszweige gemäß der Definition in NACE Rev. 2 oder NACE Rev. 1.1
  • Private Haushalte – Haushalte als Konsumenten

CO2-Fußabdruck

Die Daten der Luftemissionsrechnungen werden für die Modellbildung herangezogen, insbesondere für den sogenannten CO2-Fußabdruck. Eurostat schätzt die Auswirkungen der CO2-Emissionen auf der Grundlage des Endverbrauchs der Produkte auf die Umwelt. Zu diesem Zweck werden die CO2-Emissionen aus den Luftemissionsrechnungen zu den Werten in den konsolidierten Aufkommens- und Verwendungstabellen sowie in den Input-Output-Tabellen für die EU addiert. Das Ergebnis sind um Umweltaspekte erweiterte Input-Output-Tabellen, die eine Analyse der Auswirkungen der CO2-Emissionen auf die Umwelt aus dem Blickwinkel der Produktion und des Verbrauchs ermöglichen.

Aus der Verbrauchsperspektive setzen sich die CO2-Emissionen aus den durch den Endverbrauch verursachten Emissionen zusammen (einschließlich des CO2, das in den Einfuhren enthalten ist; diese Emissionen stammen aus den weltweiten Produktionsketten der eingeführten Waren), ferner aus den direkten Emissionen der privaten Haushalte und den Emissionen infolge produktionsbezogener Investitionen. Die in den ausgeführten Produkten enthaltenen CO2-Emissionen werden dem Importeur zugerechnet, nicht dem Exporteur.

Aus der Produktionsperspektive setzt sich der CO-Fußabdruck aus den direkten Emissionen der privaten Haushalte und den Emissionen der inländischen Industrien zusammen, einschließlich des CO2, das in den Einfuhren für die intermediäre und letzte Verwendung enthalten ist.

Kontext

Luftemissionsrechnungen gehören zu den statistischen Instrumenten, die für die Messung der Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft und Umwelt in Bezug auf die Luftemissionen herangezogen werden, um festzustellen, ob die derzeitigen Produktions- und Verbrauchsaktivitäten dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung gerecht werden. Die Messung der nachhaltigen Entwicklung ist kompliziert, da wirtschaftliche, soziale und ökologische Indikatoren eingebunden werden müssen. Die aus Luftemissionsrechnungen gewonnenen Daten können in der Folge politischen Entscheidungsträgern zur Untermauerung politischer Strategien für anhaltendes Wirtschaftswachstum und für nachhaltige Entwicklung an die Hand gegeben werden, beispielsweise für Initiativen wie die Strategie Europa 2020, die darauf ausgerichtet ist, bis 2020 zu einer ressourcenschonenden Wirtschaft mit reduzierten CO2-Emissionen in der EU zu gelangen.

Die Notwendigkeit, Informationen über die Wirtschaft um Umweltindikatoren zu ergänzen, wurde in einer Mitteilung der Europäischen Kommission mit dem Titel „Das BIP und mehr“ (KOM(2009) 433) anerkannt. Darüber hinaus wurden im sogenannten Stiglitz-Bericht (auf Englisch), der von der Europäischen Kommission zum Thema Messung der Wirtschaftsleistung und des sozialen Fortschritts veröffentlicht wurde, vergleichbare Empfehlungen ausgesprochen. Unter anderem wird vorgeschlagen, Statistiken über das menschliche Wohlbefinden zu analysieren, um Wirtschaftsindikatoren, wie das BIP, durch physische, umweltbezogene Indikatoren zu ergänzen.

Siehe auch

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Datenbank

Luftemissionsrechnungen nach Branchen und für Haushalte (NACE Rev. 2) (env_ac_ainah_r2))
Übergang von Luftemissionsrechnungen nach NACE Rev. 2 zu Emissions-Inventaren (env_ac_aibrid_r2)

Spezieller Bereich

Methodik / Metadaten

Quelldaten für die Tabellen und Abbildungen (MS Excel)

Weblinks