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Energieverbrauch

Daten extrahiert im Mai 2015. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank. Aktualisierung des Artikels geplant: August 2016.
Tabelle 1: Bruttoinlandsverbrauch an Energie, 1990–2013
(in Mio. Tonnen Rohöleinheiten)
Quelle: Eurostat (nrg_100a)
Abbildung 1: Bruttoinlandsverbrauch, EU-28, 1990–2013
(in % des Gesamtverbrauchs)
Quelle: Eurostat (nrg_100a)
Tabelle 2: Endenergieverbrauch, 1990–2013
(in Mio. Tonnen Rohöleinheiten)
Quelle: Eurostat (nrg_100a)
Abbildung 2: Energieintensität der Volkswirtschaft, 2003 und 2013
(in kg Rohöleinheiten je Tsd. EUR des BIP)
Quelle: Eurostat (tsdec360)
Abbildung 3: Endenergieverbrauch, EU-28, 2013 (1)
(in % der Gesamtmenge, basierend auf Tonnen Rohöleinheiten)
Quelle: Eurostat (nrg_100a)
Abbildung 4: Energieverbrauch nach Verkehrsträgern, EU-28, 1990–2013
(1990 = 100, basierend auf Tonnen Rohöleinheiten)
Quelle: Eurostat (nrg_100a)

Die Europäische Union (EU) hat zugesagt, ihren Energieverbrauch bis 2020 um 20 % (gegenüber den voraussichtlichen Werten) zu senken. In diesem Artikel wird erläutert, wie sich der Energieverbrauch in der EU-28 entwickelt hat, wobei ein Schlaglicht auf den Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energiequellen wie Wasserkraft, Solarenergie, Windkraft und Biokraftstoffen geworfen wird. Außerdem wird die Entwicklung des Energieverbrauchs bei verschiedenen Verkehrsträgern näher untersucht.

Parallel zu Strategien, die auf der Angebotsseite ansetzen, hat die EU eine Reihe von Initiativen auf den Weg gebracht, die darauf abzielen, die Effizienz bei der Energienutzung zu steigern, die Nachfrage nach Energie zu drosseln und eine Entkopplung der Energienachfrage vom Wirtschaftswachstum zu erreichen. Hierfür setzt sie eine Reihe von Instrumenten und Maßnahmen ein, unter anderem zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung, zur Verbesserung der Energieeffizienz von (privaten und öffentlichen) Gebäuden und zur Kennzeichnung des Energieverbrauchs von Haushaltsgeräten.

Wichtigste statistische Ergebnisse

Verbrauch

Der Bruttoinlandsenergieverbrauch belief sich im Jahr 2013 in der EU-28 auf 1666 Mio. Tonnen Rohöleinheiten (t RÖE) – siehe Tabelle 1. Nachdem der Bruttoinlandsenergieverbrauch im Zeitraum von 2003 bis 2008 nahezu unverändert blieb, ging er 2009 um 5,7 % zurück, was zu einem großen Teil weniger einem Wandel bei der Struktur des Energieverbrauchs zuzuschreiben ist als vielmehr einer konjunkturellen Abschwächung infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise. Tatsächlich stieg der Bruttoinlandsenergieverbrauch in der EU-28 im Jahr 2010 wieder um 3,8 % an, nahm allerdings 2011 in ähnlichem Maße (3,6 %) ab. Nach den relativ großen Schwankungen dieser drei Jahre gab es 2012 und 2013 mit Rückgängen von 0,7 % bzw. 1,2 % geringfügige Veränderungen.

Der Bruttoinlandsverbrauch der einzelnen EU-Mitgliedstaaten hängt zu einem Großteil von der Struktur ihrer Energieversorgung, der Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen für die Primärenergieerzeugung und der Struktur und Entwicklung der jeweiligen Volkswirtschaft ab. Das gilt nicht nur für konventionelle Brennstoffe und Kernenergie, sondern auch für erneuerbare Energien.

Entsprechend den Daten für die gesamte EU-28 ging der Bruttoinlandsenergieverbrauch 2009 in allen EU-Mitgliedstaaten zurück. In den meisten Mitgliedstaaten stieg er 2010 wieder stark an – lediglich in Litauen, Griechenland, Portugal, Zypern, Kroatien und Spanien nahm er 2009 und 2010 ab, was möglicherweise auf die geringe Wirtschaftsleistung und das schwache Vertrauen der Verbraucher in mehreren dieser Mitgliedstaaten zurückzuführen ist. Im Jahr 2011 war in 22 der 28 Mitgliedstaaten ein rückläufiger Verbrauch zu verzeichnen, wobei Bulgarien (Anstieg um 7,4 %) und Litauen (3,2 %) die wichtigsten Ausnahmen bildeten. 2012 und 2013 war jeweils in nur neun Mitgliedstaaten eine Zunahme des Verbrauchs festzustellen, darunter in beiden Jahren in den beiden größten Mitgliedstaaten (Deutschland und Frankreich). In Kroatien und Spanien setzte sich 2013 der Abwärtstrend im sechsten Jahr in Folge fort, während diese Entwicklung für Griechenland und Zypern im fünften Jahr zu beobachten war. Nach sieben Jahren des Rückgangs verzeichnete Portugal 2013 einen Verbrauchsanstieg um 0,7 %.

Deutschland hatte 2013 den höchsten Anteil des Bruttoinlandsenergieverbrauchs (19,5 % der Gesamtmenge der EU-28). Ansonsten verzeichneten nur Frankreich (15,6 %) und das Vereinigte Königreich (12,1 %) einen Anteil in zweistelliger Höhe, wobei der Anteil Italiens mit 9,6 % nur knapp unter diesem Wert lag. Auf diese vier Länder zusammen entfielen 56,7 % des Bruttoinlandsverbrauchs der EU-28.

Eine Analyse im Zeitverlauf ergibt, dass der Bruttoinlandsenergieverbrauch der EU-28 im Jahr 2012 fast den Stand von 1990 erreicht hat. In diesem Zeitraum erreichte der Verbrauch 1994 einen Tiefststand von 1631 Mio. t RÖE und stieg sodann bis 2006 um 12,4 % auf einen Höchststand von 1832 Mio. t RÖE. Anschließend sank der Verbrauch nahezu jedes Jahr und lag 2013 um 9,1 % unter dem Höchstwert von 2006. Insgesamt zwölf EU-Mitgliedstaaten verzeichneten 2013 einen geringeren Bruttoinlandsenergieverbrauch als 1990. In dieser Gruppe waren Deutschland und das Vereinigte Königreich die einzigen EU-15-Mitgliedstaaten, während die übrigen Länder der EU in den Jahren 2004, 2007 oder 2012 beigetreten waren. Zwei andere Mitgliedstaaten, die der EU 2004 beigetreten sind, namentlich Zypern und Malta, befinden sich jedoch am anderen Ende dieser Skala. Sie verzeichneten mit 36 % bzw. 44 % zwischen 1990 und 2013 den stärksten Anstieg des Bruttoinlandsenergieverbrauchs.

Abbildung 1 enthält Informationen über die Zusammensetzung der Energiequellen im Zeitraum von 1990 bis 2013. Insgesamt ging der Anteil von Erdölerzeugnissen schrittweise zurück. Der Anteil von festen Brennstoffen sank in den ersten Jahren dieses Zeitraums relativ rasch, stabilisierte sich zwischen 1999 und 2007, ging 2008 und 2009 wiederum drastisch zurück und nahm anschließend bis 2012 erneut zu. Der auf Erdölerzeugnisse und feste Brennstoffe zusammen entfallende Anteil sank von 65,1 % des Gesamtverbrauchs im Jahr 1990 auf 50,6 % im Jahr 2013. Diese Entwicklung spiegelt eine Abkehr von den fossilen Brennstoffen mit dem größten Verschmutzungspotenzial wider. Der Anteil der Kernenergie erreichte 2002 mit 14,5 % seinen Höchststand, ging jedoch bis 2013 auf 13,6 % zurück. Dagegen lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoinlandsverbrauch 2013 in der EU-28 bei 11,8 % und war damit 2,8-mal so hoch wie 1990 (4,3 %). Auch die relative Bedeutung von Erdgas nahm in den 1990er Jahren relativ rasch und in der Folge langsamer zu, bevor der Wert 2010 mit 25,4 % einen Höchststand erreichte. In den folgenden drei Jahren ging der Anteil von Erdgas bis 2013 auf 23,2 % zurück und lag damit in etwa so hoch wie zehn Jahre zuvor.

Auf erneuerbare Energiequellen entfiel 2013 in Lettland (36,1 %) und Schweden (34,8 %) über ein Drittel des Bruttoinlandsenergieverbrauchs, in Österreich (29,6 %) und Finnland (29,2 %) mehr als ein Viertel. Die größte Zunahme des Anteils erneuerbarer Energiequellen am Energieverbrauch wurde im Zeitraum von 1990 bis 2013 mit 22,9 Prozentpunkten aus Lettland gemeldet. In Dänemark, Litauen, Rumänien, Italien, Estland, Schweden und Finnland waren ebenfalls Zuwächse um über 10,0 Prozentpunkte zu verzeichnen.

Der Endenergieverbrauch in der EU-28 (d. h. der Verbrauch ohne Eigenverbrauch der Energieerzeuger und Verluste durch Energieumwandlungsprozesse) entsprach 2013 mit 1104 Mio. t RÖE knapp zwei Dritteln (66,2 %) des Bruttoinlandsverbrauchs. Die relativen Anteile der vier größten Mitgliedstaaten waren etwa so hoch wie beim Bruttoinlandsenergieverbrauch. Insgesamt vereinigten sie 56,6 % des Endenergieverbrauchs der EU-28 auf sich, wobei der höchste Anteil (19,7 %) auf Deutschland entfiel (siehe Tabelle 2).

Die Energieintensität ist ein Maß für die Energieeffizienz einer Volkswirtschaft. Die Länder mit der geringsten Energieintensität waren 2013 Irland, Dänemark, das Vereinigte Königreich und Italien, die (auf der Grundlage des Bruttoinlandsprodukts (BIP)) im Verhältnis zur Größe ihrer Volkswirtschaft den geringsten Energieverbrauch aufwiesen. Bulgarien und Estland waren die EU-Mitgliedstaaten mit der höchsten Energieintensität (siehe Abbildung 2). Hierzu ist anzumerken, dass die Struktur einer Volkswirtschaft eine große Rolle bei der Bestimmung der Energieintensität spielt: Bei dienstleistungsbasierten Volkswirtschaften ist von relativ niedrigen Intensitätswerten auszugehen, während in Volkswirtschaften mit energieintensiven Industrien (wie Eisen- und Stahlerzeugung) die industriellen Sektoren dominieren können, was wiederum eine höhere Energieintensität nach sich zieht.

Zwischen 2003 und 2013 erzielten die Volkswirtschaften Litauens und Rumäniens, aber auch der Slowakei, Bulgariens, Polens, Zyperns und der Tschechischen Republik deutliche Energieeinsparungen. Die Energie, die für die Erzeugung einer Einheit Wirtschaftsleistung (gemessen am BIP) benötigt wird, konnte um mindestens ein Viertel (25,0 %) reduziert werden. Keiner der EU-Mitgliedstaaten meldete für den Zeitraum von 2003 bis 2013 eine Zunahme der Energieintensität, wobei der geringste prozentuale Rückgang in den Niederlanden, Griechenland, Estland und Italien festzustellen war.

Endverbraucher

Bei einer Betrachtung des Energieendverbrauchs in der EU-28 im Jahr 2013 ergeben sich im Wesentlichen drei Verbrauchergruppen: Verkehr (31,6 %), private Haushalte (26,8 %) und Industrie (25,1 %) – siehe Abbildung 3.

Addiert man die Zahlen aller Verkehrsträger, so ergibt sich für 2013 für die EU-28 ein Energieverbrauch von insgesamt 349 Mio. t RÖE]]. Nach 2007 war bei der Entwicklung des Energieverbrauchs der Verkehrsträger eine deutliche Veränderung festzustellen. Bis zu diesem Jahr war der Verbrauch in der Regel gestiegen. Als jedoch 2008 die Wirtschafts- und Finanzkrise einsetzte, ging der Energieverbrauch im Verkehr um 1,3 % zurück. Dieser Abwärtstrend verstärkte sich 2009 (-3,4 %), setzte sich 2010 (-0,3 %) und 2011 (-0,5 %) in abgeschwächter Form fort und gewann 2012 (-3,0 %) und 2013 (-1,0 %) wieder an Fahrt. Insgesamt ging der Energieverbrauch im Verkehr in der EU-28 zwischen dem Jahr 2007, in dem er einen Höchstwert erreichte, und 2013 (aus diesem Jahr stammen die jüngsten Daten) um 9,0 % zurück.

Bei der Entwicklung des Energieverbrauchs waren deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Verkehrsträgern festzustellen, wobei er im grenzüberschreitenden Luftverkehr besonders stark zunahm (um 93,8 % zwischen 1990 und 2008). 2009 folgte hier allerdings ein beträchtlicher Rückgang des Energieverbrauchs (7,6 %). In den folgenden vier Jahren zeigte sich bei der Entwicklung des Energieverbrauchs im grenzüberschreitenden Luftverkehr kein klares Muster. Zu- und Abnahmen wechselten sich ab, wobei der Verbrauch 2013 allerdings 6,1 % unter dem Höchstwert von 2008 blieb.

Wie Abbildung 4 zu entnehmen ist, verzeichnete der grenzüberschreitende Luftverkehr in der EU-28 unter den wichtigsten Verkehrsträgern zwischen 1990 und 2013 das größte Wachstum (um insgesamt 81,9 %). Der Straßenverkehr war der einzige andere Verkehrsträger, der in diesem Zeitraum ebenfalls einen Anstieg des Energieverbrauchs aufwies (um 19,7 %). Dagegen war der Energieverbrauch 2013 im innerstaatlichen Luftverkehr um 6,1 %, im Eisenbahnverkehr um 19,5 % und in der Binnenschifffahrt um 28,2 % niedriger als 1990.

In absoluten Werten wies von allen Verkehrsträgern die Binnenschifffahrt den stärksten Rückgang des Energieverbrauchs auf. Hier lag der Verbrauch in der EU-28 im Jahr 2013 um 1,8 Mio. t RÖE niedriger als 1990. Im Eisenbahnverkehr belief sich der Rückgang auf 1,6 Mio. t RÖE und im innerstaatlichen Luftverkehr auf 0,3 Mio. t RÖE. Im Zeitraum von 1990 bis 2013 stieg der Energieverbrauch im grenzüberschreitenden Luftverkehr um 19,7 Mio. t RÖE, während der im Straßenverkehr verzeichnete Zuwachs mit 47,0 Mio. t RÖE mehr als doppelt so groß war. Diese Veränderungen des Energieverbrauchs sind ein Spiegelbild der Nutzung der einzelnen Verkehrsträger, können jedoch auch durch technologische Veränderungen beeinflusst sein, vor allem was Verbesserungen oder Einbußen bei der Kraftstoffeffizienz anbelangt.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Der Bruttoinlandsenergieverbrauch entspricht der Energiemenge, die zur Deckung des Inlandsverbrauchs der betrachteten geografischen Einheit erforderlich ist. Er wird definiert als Primärerzeugung zuzüglich Einfuhren, rückgewonnenen Produkten und Bestandsveränderungen und abzüglich Ausfuhren und Brennstoffversorgung von Bunkern (für Hochseeschiffe aller Flaggen). Er beschreibt den gesamten Energiebedarf eines Landes (oder einer Einheit) und setzt sich zusammen aus dem Verbrauch der Energiewirtschaft, Netz- und Umwandlungsverlusten, dem Endenergieverbrauch der Endnutzer, dem nichtenergetischen Verbrauch von Energieprodukten und statistischen Abweichungen.

Der Endenergieverbrauch schließt den Verbrauch aller Energieverbraucher außer der Energiewirtschaft selbst ein (für Lieferungen, zum Zwecke der Umwandlung und/oder für den Eigenverbrauch). Enthalten sind z. B. der Energieverbrauch von Landwirtschaft, Industrie, Dienstleistungssektor, Haushalten und Verkehrssektor. Zu beachten ist ferner, dass Brennstoff, der in Kraftwerken von industriellen Eigenerzeugern umgewandelt wird, und Koks, der in Hochofengas umgewandelt wird, nicht unter den Gesamtverbrauch der Industrie fällt, sondern als Umwandlungseinsatz zählt.

Die Energieintensität wird als Verhältnis zwischen Bruttoinlandsenergieverbrauch und BIP gemessen und ist einer der wesentlichen Indikatoren, mit denen der Fortschritt im Sinne der Strategie Europa 2020 für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum gemessen wird. Das Verhältnis wird in Kilogramm Rohöleinheiten (kg RÖE) je 1000 EUR angegeben. Um eine Analyse im Zeitverlauf zu ermöglichen, wird das BIP als Berechnungsgrundlage zu konstanten Preisen angegeben (zurzeit in verketteten Preisen, Basisjahr 2005). Wenn eine Volkswirtschaft Energie effizienter nutzt und das BIP gleich bleibt, dann müsste der Wert für diesen Indikator sinken.

Kontext

Neben Strategien, die auf der Angebotsseite ansetzen, werden zunehmend Initiativen auf den Weg gebracht, deren Schwerpunkt auf der Verbesserung der Energieeffizienz liegt, wobei die Drosselung der Energienachfrage und die Entkopplung der Energienachfrage vom Wirtschaftswachstum angestrebt wird. Diese Bemühungen erhielten neuen Antrieb durch die Verabschiedung der integrierten Energie- und Klimaschutzstrategie (auf Englisch), in der sich die EU das Ziel setzte, ihren Energieverbrauch bis 2020 um 20 % (gegenüber den voraussichtlichen Werten) zu senken und parallel dazu nach Lösungen für die Probleme der Abhängigkeit von Energieeinfuhren, der energiebezogenen Emissionen und der Energiekosten zu suchen.

Im März 2011 verabschiedete die Europäische Kommission den „Energieeffizienzplan 2011“ (KOM(2011) 109 endg.), auf den im Oktober 2012 eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Energieeffizienz folgte. Damit sollen ein gemeinsamer Rahmen für die Energieeffizienzförderung sowie konkrete Maßnahmen festgelegt und so einige der Vorschläge des Energieeffizienzplans verwirklicht werden. Ferner ist die Einführung indikativer nationaler Energieeffizienzziele bis 2020 vorgesehen. Die Kommission hofft, dass diese Pläne zusammen mit anderen Maßnahmen im Rahmen der Europa-2020-Leitinitiative „Ressourcenschonendes Europa“ durchgeführt werden, wie dem „Fahrplan für den Übergang zu einer wettbewerbsfähigen CO2-armen Wirtschaft bis 2050“ (KOM(2011) 112 endg.). Der Energieeffizienzplan enthält Vorschläge für eine Reihe von Maßnahmen:

  • Stärkung der Rolle des öffentlichen Sektors und Festlegung eines verbindlichen Ziels zur Beschleunigung der Sanierung öffentlicher Gebäude, Einführung von Energieeffizienzkriterien für die öffentliche Auftragsvergabe
  • Initiierung der Sanierung privater Gebäude und Verbesserung der Energieeffizienz der darin verwendeten Geräte
  • Verbesserung des Wirkungsgrads der Strom- und Wärmeerzeugung
  • Einführung von Energieeffizienz-Anforderungen an Industrieausrüstungen, bessere Weitergabe von Informationen an kleine und mittlere Unternehmen, Energie-Audits und Energiemanagement-Systeme für große Unternehmen
  • Einführung intelligenter Netze und intelligenter Zähler, die die Verbraucher mit den Informationen und Dienstleistungen versorgen, die sie benötigen, um ihren Energieverbrauch zu optimieren und ihre Energieeinsparungen zu berechnen

Die Energieeffizienz ist auch Bestandteil der beiden jüngsten Entwicklungen entsprechender Strategien: der Strategie für eine sichere Energieversorgung (COM(2014) 330) und der Rahmenstrategie für eine krisenfeste Energieunion mit einer zukunftsorientierten Klimaschutzstrategie in einer Mitteilung (COM(2015) 80). Die erste Strategie beinhaltet eine Steigerung der Energieeffizienz und die Erreichung der vorgeschlagenen 2030 Energie- und Klimaziele 2030 (auf Englisch) als einen der fünf Tätigkeitsbereiche, während in der zweiten Strategie Energieeffizienz als Beitrag zur Senkung der Nachfrage zu den dort genannten fünf Dimensionen gehört. Weitere Informationen finden sich im einführenden Artikel über Energiestatistik.

Die EU harmonisiert die einzelstaatlichen Vorschriften für die Bereitstellung von Informationen über den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten, damit die Verbraucher ihre Wahl aufgrund der Energieeffizienz treffen können. Eine Reihe von Produkten (z. B. Glühlampen, Kühlschränke, Waschmaschinen) trägt bereits das EU-Energieetikett mit detaillierten Angaben zum Energiebedarf, wobei die Produkte anhand einer Skala von „A“ (Produkte der höchsten Energieeffizienzklasse – einige Geräte werden sogar als A+, A++ oder A+++ eingestuft) bis „G“ (Produkte der niedrigsten Energieeffizienzklasse) klassifiziert werden. Außerdem werden bis zu sieben Farben verwendet; dabei steht Dunkelgrün stets für die effizientesten und Rot für die am wenigsten effizienten Geräte.

Viele Faktoren beeinflussen den Energieverbrauch im Verkehr, unter anderem das allgemeine Wirtschaftswachstum, die Effizienz einzelner Verkehrsträger, die Nutzung alternativer Kraftstoffe, Fortschritte in der Verkehrstechnologie und bei den Kraftstoffen sowie der Lebensstil. Die Globalisierung der Wirtschaft hat zu einer Zunahme des internationalen Güterverkehrs (hauptsächlich per Schiff) geführt, während innerhalb des Binnenmarkts deutlich mehr Güter über die Straße befördert werden. Das Wachstum der Billigfluglinien, ein Anstieg der Motorisierungsquoten (durchschnittliche Zahl der Kraftfahrzeuge je Einwohner), der Trend zum Wohnen in Stadtrandlagen und die Zunahme des Tourismus (durch häufigere Kurzurlaube und mehr Fernreisen) gehören zu den Faktoren, die zum langfristigen Anstieg des Energiebedarfs für den Personenverkehr beigetragen haben.

Siehe auch

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Haupttabellen

Energiestatistik – Mengen (t_nrg_quant)
Inländischer Bruttoenergieverbrauch, nach Brennstoff (tsdcc320)
Stromverbrauch der Industrie, des Verkehrswesens und der privaten Haushalte/Dienstleistungen (ten00094)
Energieendverbrauch nach Produkt (ten00095)
Energetischer Endverbrauch nach Sektor (tsdpc320)
Energieverbrauch vom Verkehr im Verhältnis zum BIP (tsdtr100)
Energieendverbrauch der privaten Haushalte nach Brennstoff (t2020_rk210)
Stromverbrauch der Privathaushalte (tsdpc310)
Energieabhängigkeit (tsdcc310)
Anteil erneuerbarer Energie am Kraftstoffverbrauch des Verkehrs (tsdcc340)

Datenbank

Energiestatistik – Mengen, jährliche Daten (nrg_quant)
Energiestatistik – Versorgung, Umwandlung, Verbrauch (nrg_10)
Versorgung, Umwandlung, Verbrauch – alle Produkte – jährliche Daten (nrg_100a)
Versorgung, Umwandlung, Verbrauch – feste Brennstoffe – jährliche Daten (nrg_101a)
Versorgung, Umwandlung, Verbrauch – Öl – jährliche Daten (nrg_102a)
Versorgung, Umwandlung, Verbrauch – Gas – jährliche Daten (nrg_103a)
Versorgung, Umwandlung, Verbrauch – Elektrizität – jährliche Daten (nrg_105a)
Versorgung, Umwandlung, Verbrauch – Wärme – jährliche Daten (nrg_106a)
Versorgung, Umwandlung, Verbrauch – erneuerbare Energien – jährliche Daten (nrg_107a)
Versorgung, Umwandlung, Verbrauch – Abfälle (nicht erneuerbar) – jährliche Daten (nrg_108a)

Spezieller Bereich

Methodik/Metadaten

Quelldaten für Tabellen und Abbildungen (MS Excel)

Weblinks

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