Statistik über regionale Bevölkerungsprognosen
- Datenauszug vom März 2016. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbanken.
Mittels des Statistischen Atlasses von Eurostat können Sie Karten interaktiv verwenden (siehe Benutzerhandbuch (auf Englisch)).
Dieser Artikel ist Bestandteil einer Reihe statistischer Artikel, die auf dem Eurostat-Jahrbuch der Regionen basieren. Darin werden die Ergebnisse der jüngsten Bevölkerungsprognosen über die regionalen demografischen Entwicklungen in der gesamten Europäischen Union (EU), Island, Norwegen und der Schweiz beschrieben. Er stellt eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse des Europop2013-‘Hauptszenarios’ auf regionaler Ebene dar – einer Reihe an Bevölkerungsprognosen für den Zeitraum 2015-2050, denen Bevölkerungsdaten von 2013 zugrunde liegen.
Die in diesem Artikel analysierten Daten basieren auf den jüngsten demografischen Daten (im Allgemeinen vom 1. Januar 2015) sowie den Europop2013-Bevölkerungsprognosen. Einige Daten aus dem Jahr 2015 sind noch vorläufig oder geschätzt, weshalb die Berechnungen der Veränderungen zwischen 2015 und 2050, die auf diesen Daten beruhen, auf den bereitgestellten Karten und Abbildungen ebenfalls als vorläufig oder geschätzt gekennzeichnet sind. Es ist zu beachten, dass die demografischen Daten von 2015 unter Verwendung der NUTS-2013-Klassifikation erhoben wurden, während die Bevölkerungsprognosen mittels NUTS-2010 erstellt und dann auf NUTS-2013 umgerechnet wurden (für jene Regionen, bei denen eine Umrechnung möglich war, wird für weitere Informationen auf den Abschnitt Datenquellen und Datenverfügbarkeit unten verwiesen). Die Bevölkerungsdaten für 2015 stellen die zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels aktuellsten verfügbaren amtlichen Statistiken dar; derselbe Datensatz wurde als Grundlage für die regionale Analyse der Bevölkerung genutzt, die in einem Artikel über die Bevölkerungsstatistik auf regionaler Ebene dargestellt wird.
Wichtigste statistische Ergebnisse
Im Vergleich zu einer EU-28-Bevölkerung von 508,5 Millionen am 1. Januar 2015 weisen die Europop2013-Bevölkerungsprognosendarauf hin, dass die Bevölkerung der EU-28 langsam wächst (insgesamt um 3,4 %) und im Jahr 2048 einen Höchstwert von 525,6 Millionen erreichen wird, wobei die Anzahl der Einwohner um 17,1 Millionen steigt. Die Bevölkerung der EU-28 wird dann bis 2050 voraussichtlich leicht auf 525,5 Millionen sinken, womit das Ende des in diesem Artikel untersuchten Zeitraums erreicht ist.
Eine alternde Gesellschaft in der EU
Die Größe einer Bevölkerung ändert sich im Lauf der Zeit auf dynamische Weise und hängt von drei demografischen Faktoren ab: Geburten, Sterbefälle und Migrationsströme, welche jeweils mit der Zeit die Bevölkerungsstruktur beeinflussen. Die Hauptfolge der gegenwärtig niedrigen Fruchtbarkeits- und Sterblichkeitsraten in der EU ist eine fortschreitende Alterung der Bevölkerung.
Die prognostizierten Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur der EU-28 sind aus Abbildung 1 ersichtlich, auf der die Bevölkerungspyramide für 2015 über die für 2050 prognostizierte Pyramide gelegt wurde. Die Unterschiede zwischen diesen Pyramiden zeigen die prognostizierten Veränderungen in der Zusammensetzung der EU-28-Bevölkerung an:
- die bereits niedrige Geburtenzahl wird voraussichtlich bestehen bleiben, da die Basis der Pyramide relativ unverändert bleiben wird, was darauf hinweist, dass es nur ein geringes oder kein natürliches Bevölkerungswachstum geben wird;
- die Erwerbsbevölkerung wird zwischen 2015 und 2050 voraussichtlich beträchtlich schrumpfen, was die Belastung der Erwerbsbevölkerung zum Erhalt der abhängigen Bevölkerung weiter erhöhen wird;
- der Anteil der älteren Menschen wird voraussichtlich viel größer werden – wie die Verbreiterung an der Spitze der Pyramide zeigt –, wodurch das Altern der EU-Bevölkerung infolge sinkender Sterblichkeitsraten widergespiegelt wird;
- die Zahl der Frauen im Alter von 85 Jahren und mehr wird voraussichtlich beträchtlich höher sein als die Zahl der Männer derselben Altersgruppe.
Die Bevölkerungspyramide von 2015 wölbt sich im mittleren Alter, am deutlichsten in der Altersgruppe 45-49, einer Kohorte, die in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre geboren wurde. Diese Menschen werden in den kommenden Jahren allmählich in den Ruhestand gehen, während in den Folgegenerationen weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter sind.
Einige wenige demografische Indikatoren illustrieren diese prognostizierte Alterung der Bevölkerung. Das mittlere Alter der EU-28-Bevölkerung lag am 1. Januar 2015 bei 42,4 Jahren; dies bedeutet, dass die Hälfte der EU-28-Bevölkerung älter als 42,4 Jahre war und die andere Hälfte jünger. Das mittlere Alter wird bis 2050 voraussichtlich um 3,8 Jahre auf 46,2 Jahre ansteigen. Während 15,6 % der Bevölkerung im Jahr 2015 jünger als 15 Jahre waren, wird dieser Anteil bis 2050 voraussichtlich leicht – auf 15,0 % –sinken. Dagegen wird der Anteil der Menschen im Alter von 65 Jahren und mehr von 18,9 % im Jahr 2015 auf voraussichtlich 28,1 % im Jahr 2050 steigen, wobei der Anteil der Menschen im Alter von 85 Jahren und älter sich von 2,5 % im Jahr 2015 auf 6,0 % bis 2050 mehr als verdoppeln wird,.
Die Prognosen der demografischen Faktoren, die die Veränderung der Gesamtbevölkerung vorantreiben werden, sind auf Abbildung 2 dargestellt. Die natürliche Veränderung – die Differenz zwischen der Zahl der Geburten und der Zahl der Sterbefälle – wird in der EU-28 ab 2016 voraussichtlich negativ ausfallen, wobei die Sterbefälle die Geburten bis 2050 um 1,3 Millionen übertreffen werden. Die Nettomigration – die Differenz zwischen der Zahl der Einwanderer und der Zahl der Auswanderer – wird in der EU-28 voraussichtlich von 891 000 im Jahr 2015 auf einen Höchstwert von 1,37 Millionen im Jahr 2036 steigen, wonach ein jährlicher Rückgang (außer für 2039) bis auf 1,19 Millionen im Jahr 2050 prognostiziert wird.
Anfänglich werden die gemeinsamen Auswirkungen der natürlichen Bevölkerungsveränderung und der Nettomigration voraussichtlich eine Reihe von fortschreitend kleiner werdenden jährlichen Anstiegen in der Gesamtbevölkerung ergeben und von einem Anstieg um 941 000 im Jahr 2015 bis zu einem Anstieg um 533 000 im Jahr 2028 führen. Danach wird die Bevölkerungsveränderung sich bis 2035 voraussichtlich stabilisieren, da die Anstiege der Nettomigration durch eine zunehmend negative Bevölkerungsveränderung ausgeglichen werden, wobei das prognostizierte Bevölkerungswachstum im Bereich von jährlich 516 000-535 000 liegt. Von 2036 an wird das Gesamtbevölkerungswachstum sich voraussichtlich wieder verlangsamen, da eine sinkende Nettomigration die zunehmend negative natürliche Bevölkerungsveränderung verstärkt. Bis 2048 dürften die Nettomigration und die negative Bevölkerungsveränderung nahezu ausgeglichen sein, und die Prognosen für die letzten beiden Jahre des Untersuchungszeitraums weisen darauf hin, dass die Nettomigration die negative natürliche Bevölkerungsveränderung nicht mehr übersteigen wird, was zu einem prognostizierten Rückgang der Gesamtbevölkerungszahlen in den Jahren 2049 und 2050 führen wird.
Prognostizierte Veränderungen der regionalen Bevölkerungen
Eine kleine Mehrheit der EU-Regionen hat 2050 voraussichtlich eine größere Bevölkerung als 2015
Wie oben festgestellt, wird die EU-28-Bevölkerung zwischen 2015 und 2050 voraussichtlich um 3,4 % zunehmen. Von den 273 NUTS-2-Regionen, deren Daten auf Karte 1 dargestellt sind, wird die Bevölkerung in 132 Regionen im Jahr 2050 voraussichtlich gegenüber 2015 abnehmen (durch die zwei orangenen Farbtöne dargestellt), während sie in einer etwas größeren Anzahl von 141 Regionen voraussichtlich ansteigen wird (durch die drei Blautöne dargestellt).
Zwischen 2015 und 2050 wird sich die Bevölkerung der autonomen spanischen Region Melilla voraussichtlich mehr als verdoppeln, während zu erwarten ist, dass die Bevölkerung der französischen Überseeregion Guyane um 94,6 % wachsen wird. Für drei andere Regionen wird ein Wachstum von über 80 % prognostiziert: Luxemburg (auf dieser Analyseebene lediglich eine Region), die belgische Hauptstadtregion und die spanische autonome Stadt Ceuta. Ebenso wie in diesen fünf Regionen beträgt in der gesamten EU in weiteren 31 Regionen das prognostizierte Bevölkerungswachstum mindestens 25 % (auf Karte 1 im dunklen Blauton dargestellt), nämlich in neun Regionen im Vereinigten Königreich, sechs weiteren der elf belgischen Regionen, drei weiteren französischen Regionen, drei italienischen Regionen, in jeweils zwei Regionen in der Tschechischen Republik, in Finnland und in Schweden sowie jeweils in einer Region in Dänemark, Deutschland, Ungarn und Österreich. Fast zwei Drittel (23 Regionen) dieser 36 Regionen mit dem höchsten prognostizierte Bevölkerungswachstum befinden sich in den westlichen EU-Mitgliedstaaten, während fünf andere Regionen in nördlichen, fünf Regionen in südlichen und drei Regionen in östlichen Mitgliedstaaten liegen.
REGIONEN IM BLICKPUNKT
Severozapaden, Bulgarien
De Bevölkerungsprognosen von Eurostat zufolge handelt es sich bei den sechs Regionen mit dem stärksten prognostizierten Bevölkerungsrückgang um Severozapaden und Severen tsentralen im Norden Bulgariens sowie Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Chemnitz und Sachsen-Anhalt im Osten Deutschlands. Die Bevölkerung von Severozapaden wird sich im Zeitraum 2015-2050 voraussichtlich fast halbieren (-48.9 %), was den stärksten Rückgang unter den NUTS-2-Regionen markiert.
©: Stefankarakashev auf der Bulgarische Wikipedia
Bei den sechs Regionen mit dem größten prognostizierten Bevölkerungsrückgang handelt es sich um Severozapaden und Severen tsentralen im Norden Bulgariens sowie um Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Chemnitz und Sachsen-Anhalt im Osten Deutschlands; in allen wird ein Rückgang um mehr als 36 % prognostiziert. Der dunklere Orangeton auf Karte 1 zeigt alle 78 Regionen, in denen der prognostizierte Bevölkerungsrückgang mehr als 10 % beträgt. In insgesamt 22 der 38 deutschen Regionen werden voraussichtlich Rückgänge dieser Größenordnung zu verzeichnen sein. Dies gilt auf für neun polnische, sechs griechische und spanische, fünf bulgarische und ungarische, vier niederländische und portugiesische, drei italienische und rumänische, zwei tschechische und slowakische Regionen und jeweils eine Region in Dänemark, Frankreich, Kroatien und dem Vereinigten Königreich sowie für die baltischen Mitgliedstaaten (auf dieser Analyseebene jeweils lediglich eine Region). Die meisten dieser Regionen liegen in den östlichen und westlichen Mitgliedstaaten, eine etwas kleinere Anzahl befindet sich in den südlichen Mitgliedstaaten und nur wenige liegen im Norden der EU.
Für die drei EFTA-Länder, die in die Europop2013-Runde der Bevölkerungsprognosen einbezogen wurden, werden relativ hohe Bevölkerungszuwächse prognostiziert. Die Bevölkerung von Island (auf dieser Analyseebene lediglich eine Region) wird zwischen 2015 und 2050 voraussichtlich um 24,2 % wachsen. In fünf Regionen in Norwegen (von sieben) und fünf Regionen in der Schweiz (wieder von sieben) wird für den Zeitraum 2015-2050 ein Bevölkerungswachstum von mehr als 25 % prognostiziert, das höchste davon (74,9 %) für die norwegische Hauptstadtregion Oslo og Akershus.
Abbildung 3 bietet eine Zusammenfassung der Richtung der prognostizierten Bevölkerungsveränderung in den NUTS-2-Regionen, wieder für den Zeitraum 2015-2050. Ein Bevölkerungsrückgang wird sowohl in den baltischen Mitgliedstaaten (die alle jeweils nur aus einer Region bestehen) als auch in beiden Regionen Kroatiens prognostiziert. Dagegen werden für Zypern, Luxemburg und Malta (die ebenfalls alle aus nur einer Region bestehen), Slowenien (für das nur nationale Daten verfügbar sind), beide irische und alle belgischen Regionen Zuwächse prognostiziert. Ein Bevölkerungswachstum wird auch für die Mehrheit der Regionen im Vereinigten Königreich, in Frankreich, Italien, Österreich, Finnland und Schweden prognostiziert, während die Tschechische Republik in vier Regionen mit prognostizierten Zuwächsen und vier Regionen mit Rückgängen gespalten ist. Für die meisten Regionen in den verbleibenden EU-Mitgliedstaaten wird ein Bevölkerungsrückgang prognostiziert, wobei dieser in den Regionen von Deutschland und Polen eine besonders stark (im Vergleich zu den Zuwächsen) ausfallen soll.
Diese jüngsten Prognosen legen nahe, dass die Bevölkerung in jeder NUTS-2-Region in Island, Norwegen und der Schweiz zwischen 2015 und 2050 wahrscheinlich wachsen wird.
Hauptstadtregionen haben fast immer eine prognostizierte Bevölkerungsveränderung über dem nationalen Durchschnitt
Eine ähnliche aber detailliertere Analyse ist in Abbildung 4 dargestellt. Diese Abbildung unterscheidet nicht zwischen den Regionen mit prognostizierten Zuwächsen und Rückgängen zwischen 2015 und 2050, sondern hebt auch die prognostizierten Bevölkerungsveränderungen in den Hauptstadtregionen hervor und veranschaulicht außerdem die Vielfalt der prognostizierten Bevölkerungsveränderungen innerhalb jedes Landes.
In 12 der 21 EU-Mitgliedstaaten mit mehreren Regionen, für die Daten verfügbar waren, und in Norwegen weist die Hauptstadtregion die höchste prognostizierte Bevölkerungsveränderung zwischen 2015 und 2050 auf. ; Zu beachten, dass Inner London im Vereinigten Königreich auf NUTS- 2-Ebene aus zwei Regionen besteht, wobei eine von ihnen die höchste prognostizierte Bevölkerungsveränderung aufweist und die andere die fünfthöchste Veränderung. Unter den verbleibenden neun Mitgliedstaaten mit mehreren Regionen liegt die prognostizierte Bevölkerungsveränderung der Hauptstadtregion nur in Irland, Griechenland und Kroatien unter dem nationalen Durchschnitt; dies trifft auch auf die Schweiz zu.
Hinsichtlich des reinen Umfangs vom höchsten zum niedrigsten Wert finden sich die am wenigsten vielfältigen prognostizierten Bevölkerungsveränderungen in Irland, Kroatien (beide haben jeweils nur zwei Regionen), Polen und der Slowakei, während Spanien und Frankreich die vielfältigsten prognostizierten regionalen Bevölkerungsveränderungen zwischen 2015 und 2050 aufweisen (obwohl ihr großer Umfang auf eine geringe Zahl an außergewöhnlich hohen Werten zurückzuführen ist). Eine Reihe anderer EU-Mitgliedstaaten weisen recht unterschiedliche prognostizierte Veränderungen über viele ihrer Regionen hinweg auf, darunter Bulgarien, Ungarn, Deutschland und die Tschechische Republik. Auch in Norwegen war der Umfang vom höchsten zum niedrigsten Wert der prognostizierten Bevölkerungsänderungen recht hoch.
Karte 2 zeigt dieselben Informationen wie Karte 1, allerdings auf der detaillierterer NUTS-3-Ebene. Auf dieser Analyseebene sind die fünf Regionen mit den stärksten prognostizierten Bevölkerungszuwächsen dieselben wie auf Ebene der NUTS-2-Regionen, und zwar die belgische Hauptstadtregion, Luxemburg (auf dieser Analyseebene lediglich eine Region) und drei Überseeregionen – die autonomen Städte Ceuta und Melilla (beide Spanien) und Guyane (Frankreich).
Acht NUTS-3-Regionen haben voraussichtlich Bevölkerungsrückgänge von mehr als 55 % zu verzeichnen: Vidin in Bulgarien, Siauliu apskritis in Litauen und die sechs ostdeutschen Regionen Suhl Kreisfreie Stadt, Mansfeld-Südharz, Oberspreewald-Lausitz, Elbe-Elster, Anhalt-Bitterfeld und Spree-Neiße.
Während die EU-Regionen mit den höchsten prognostizierten Zuwächsen auf den Ebenen NUTS 2 und 3 einander entsprechen und jene mit den höchsten prognostiziert Rückgängen mehrere ostdeutsche Regionen auf den Ebenen NUTS 2 und 3 umfassen, gibt es einige interessante Unterschiede zwischen den beiden Karten. Für viele NUTS-2-Regionen variieren die Prognosen auf der detaillierteren NUTS-3-Ebene erheblich, was man einigen Beispielen entnehmen kann. In der spanischen Inselregion Canarias wird für die Bevölkerung von Fuerteventura ein Wachstum um 33,4 % prognostiziert, während die Bevölkerung von La Gomera voraussichtlich etwas stärker, um 35,4 %, schrumpfen wird. In der nordwestdeutschen Region Münster weisen sieben NUTS-3-Regionen einen voraussichtlichen Bevölkerungsrückgang von mindestens 13,9 % auf, während für Münster Kreisfreie Stadt ein Wachstum von 46,5 % erwartet wird. Auf der Ebene der dänischen NUTS-2-Hauptstadtregion Hovedstaden verzeichnet die Inselregion Bornholm einen voraussichtlichen Bevölkerungsrückgang von 7,4 %, die NUTS-3-Hauptstadtregion Byen København dagegen ein voraussichtliches Wachstum von 57,2 %. Andere NUTS-2-Regionen mit einer besonders hohen Bandbreite an Werten für ihre NUTS-3-Regionen sind die rumänische Hauptstadtregion Bucuresti - Ilfov und die deutschen Regionen Thüringen, Leipzig, Freiburg, Brandenburg, Dresden und Darmstadt. Meist wird für diese Regionen eine Verschiebung der Bevölkerung von den stärker isolierten, ländlichen Regionen hin zu den dichter besiedelten, urbanen Regionen prognostiziert.
In den EFTA-Ländern sind die relativ hohen prognostizierten Bevölkerungszunahmen recht gleichmäßig über die Regionen verteilt, wenn man sie auf genauerer Analyseebene betrachtet. Beispielsweise wird für die Bevölkerung der norwegischen Hauptstadtregion Oslo og Akershus (Ebene-2-Region) für den Zeitraum 2015-2050 ein Wachstum um 74,9 % prognostiziert, das ziemlich gleichmäßig auf die beiden Ebene-3-Regionen Oslo (80,2 %) und Akershus (69,0 %) verteilt ist. In ähnlicher Weise wird in der nördlichen Region Nord-Norge (Ebene 2) ein Bevölkerungswachstum von 19,9 % prognostiziert, wobei die Zuwächse der Ebene-3-Regionen von 17,7 % in Nordland bis 22,5 % in Troms reichen.
Demografische Faktoren für die prognostizierten Veränderungen der regionalen Bevölkerungen
Wie bereits für die EU-28 ausgeführt, ergibt sich die Gesamtveränderung der Bevölkerung aus der relativen Bedeutung der natürlichen Bevölkerungsveränderung (des Nettoeffekts aus Geburten und Sterbefällen) und der Nettomigration (der Bilanz von Einwanderung und Auswanderung). Diese beiden Komponenten der Bevölkerungsveränderung werden auf den Karten 3 und 4 separat für die NUTS-2-Regionen dargestellt, wobei dieselben Farben und Klassengrenzen verwendet werden wie für die Gesamtbevölkerungsveränderung auf Karte 1. Einige Regionen weisen für den Zeitraum 2015-2050 eine voraussichtlich positive Veränderung hinsichtlich dieser beiden Komponenten auf, was insgesamt zu einem Bevölkerungswachstum führt andere zeigen für beide Komponenten eine voraussichtlich negative Veränderung, was insgesamt zu einem Rückgang führt. Die übrigen weisen eine Bilanz aus einer negativen und einer positiven Komponente auf, wobei die allgemeine Tendenz der Bevölkerungsveränderung durch die jeweils größere bestimmt wird.
Hohe Bevölkerungszuwächse durch natürliche Bevölkerungsveränderung werden vorwiegend in den Regionen der westlichen EU-Mitgliedstaaten prognostiziert
Für die EU-28 insgesamt wird zwischen 2015 und 2050 aufgrund der natürlichen Bevölkerungsveränderung ein Rückgang der Gesamtbevölkerung um 4,8 % prognostiziert. Daher überrascht es nicht, dass die Anzahl an NUTS-2-Regionen mit einem prognostizierten Rückgang der Bevölkerung aufgrund natürlicher Veränderung (202) jene mit einem prognostizierten Wachstum (67) übersteigt. Nur sieben Regionen weisen ein prognostiziertes natürliches Bevölkerungswachstum von 25 % oder mehr auf (auf Karte 3 im dunkelsten Blauton dargestellt), nämlich die Hauptstadtregionen Belgiens, Frankreichs, Schwedens und des Vereinigten Königreichs (NUTS-Ebene 1) sowie die zwei spanischen Regionen Ciudades Autónomas de Ceuta y Melilla und die französische Überseeregion Guyane. Die anderen Regionen, für die eine positive natürliche Veränderung der Bevölkerung prognostiziert wird (auf Karte 3 in den zwei helleren Blautönen dargestellt), liegen vorwiegend in den westlichen EU-Mitgliedstaaten und zwar im Vereinigten Königreich (21 Regionen), in Frankreich (10 Regionen), Belgien (acht Regionen), den Niederlanden (vier Regionen), Deutschland, Irland (jeweils zwei Regionen), Österreich (eine Region) und Luxemburg (auf dieser Analyseebene lediglich eine Region), wobei nur wenige Regionen in anderen Teilen der EU liegen, nämlich drei schwedische Regionen, zwei dänische Regionen und eine finnische Region im Norden; zwei tschechische Regionen im Osten; und zwei italienische Regionen und Zypern (auf dieser Analyseebene lediglich eine Region) im Süden. Für zwei norwegische Regionen – Oslo og Akershus und Agder og Rogaland — wird ebenfalls ein Bevölkerungswachstum von mehr als 25 % aufgrund der natürlichen Bevölkerungsveränderung prognostiziert.
Hohe Bevölkerungsrückgänge durch natürliche Bevölkerungsveränderung werden vorwiegend in den östlichen Regionen Deutschlands prognostiziert
Insgesamt 119 NUTS-2-Regionen werden zwischen 2015 und 2050 voraussichtlich einen Bevölkerungsrückgang von mehr als 10 % aufgrund natürlicher Bevölkerungsveränderung verzeichnen; diese sind auf Karte 3 im dunkelsten Orangeton dargestellt. Darunter sind neun Regionen, in denen der Bevölkerungsrückgang aufgrund natürlicher Bevölkerungsveränderung mehr als 25 % beträgt: Severozapaden und Severen tsentralen in Bulgarien, Principado de Asturias in Spanien und die Regionen Chemnitz, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen im Osten Deutschlands sowie das Saarland im Südwesten Deutschlands.
Dagegen wird für die EU-28 zwischen 2015 und 2050 ein Bevölkerungswachstum von 8,2 % aufgrund von Nettomigration prognostiziert. Für insgesamt 210 Regionen wird für diesen Zeitraum ein Bevölkerungszuwachs aufgrund von Nettomigration prognostiziert (wie durch die unterschiedlichen Blautöne auf Karte 4 dargestellt), wobei 23 von ihnen, einschließlich acht Hauptstadtregionen, einen voraussichtlichen Zuwachs von 25 % oder mehr verzeichnen werden. Diese 23 Regionen befinden sich vorwiegend in den westlichen und südlichen EU-Mitgliedstaaten, wobei drei im Osten und zwei im Norden liegen.
In zehn der 59 NUTS-2-Regionen in der EU, in denen zwischen 2015 und 2050 ein Bevölkerungsrückgang aufgrund von Nettomigration prognostiziert wird, wird die Bevölkerung voraussichtlich um mehr als 10 % schrumpfen. Diese verteilten sich auf sieben verschiedene EU-Mitgliedstaaten: Lettland und Litauen (jeweils lediglich eine Region auf dieser Analyseebene), zwei griechische Regionen, einschließlich der Hauptstadtregion Attiki, die beiden nördlichen bulgarischen Regionen Severozapaden und Severen tsentralen, die nordöstliche ungarische Region Észak-Magyarország, Sachsen-Anhalt in Deutschland und die französischen Überseeregionen Martinique und La Réunion.
Es ist zu beachten, dass sich die drei Regionen Severen tsentralen, Severozapaden und Sachsen-Anhalt auf beiden Listen der Regionen mit einem prognostizierten Rückgang von mehr als 25 % aufgrund von natürlicher Bevölkerungsveränderung einerseits und von mehr als 10 % aufgrund von Nettomigration andererseits zu finden sind. Diese drei Regionen sowie Chemnitz in Deutschland sind jene vier NUTS-2-Regionen der EU mit den größten insgesamt prognostizierten Rückgängen ihrer jeweiligen Bevölkerung.
Eine ähnliche Analyse zeigt, dass die natürliche Bevölkerungsveränderung im Zeitraum 2015-2050 in der Mehrheit der EFTA- 2-Regionen voraussichtlich zunehmen wird, während jede einzelne EFTA-Region in Island, Norwegen und der Schweiz voraussichtlich einen Bevölkerungszuwachs aufgrund von Nettomigration verzeichnen wird. In fünf norwegischen Regionen wird die Bevölkerung infolge der Nettomigration voraussichtlich um mindestens 25 % wachsen, auch in der Hauptstadtregion (Oslo og Akershus), die mit 41,6 % die höchste prognostizierte Zuwachsrate aufweist. In den sieben Ebene-2-Regionen der Schweiz reichen die prognostizierten Zuwächse der Bevölkerungszahlen infolge von Nettomigration von 22,7 % bis 34,8 %, wobei der höchste Zuwachs für die Région lémanique (die Region um den Genfer See) prognostiziert wird.
Wenn man die Informationen aus den Karten 1, 3 und 4 kombiniert, so gibt es unter den 269 NUTS-2-Regionen in der EU, für die Daten verfügbar sind [1]. Sie können hinsichtlich ihrer prognostizierten Bevölkerungsveränderungen zwischen 2015 und 2050 in Gruppen eingeteilt werden. Es gab:
- 50 Regionen, in denen sowohl die natürliche Veränderung als auch die Nettomigration voraussichtlich zurückgehen werden;
- 83 Regionen, in denen die natürliche Veränderung voraussichtlich zurückgehen und die Nettomigration zunehmen wird, was insgesamt zu einem Bevölkerungsrückgang führen wird;
- 9 Regionen (beide irischen und sieben französische Regionen), in denen die natürliche Veränderung voraussichtlich zunehmen und die Nettomigration zurückgehen wird, was insgesamt zu einem Bevölkerungszuwachs führen wird;
- 69 Regionen, in denen die natürliche Veränderung voraussichtlich zurückgehen und die Nettomigration zunehmen wird, was insgesamt zu einem Bevölkerungszuwachs führen wird;
- 58 Regionen, in denen sowohl die natürliche Veränderung als auch die Nettomigration voraussichtlich zunehmen werden.
Alternde regionale Bevölkerungen
Nur in neun Regionen der EU wird das mittlere Alter im Jahr 2050 voraussichtlich geringer sein als im Jahr 2015
Wie bereits erwähnt, lag das mittlere Alter der EU-28-Bevölkerung am 1. Januar 2015 bei 42,4 Jahren und wird bis 2050 voraussichtlich um 3,8 Jahre auf 46,2 Jahre steigen. Die zehn am schnellsten alternden NUTS-2-Regionen in der EU sowie die zehn am langsamsten alternden Regionen (einschließlich neun Regionen, in denen das mittlere Alter zwischen 2015 und 2050 voraussichtlich fallen wird) sind in Abbildung 5 dargestellt. Eine der neun Regionen, in denen die Bevölkerung 2050 voraussichtlich jünger sein wird als 2015, ist die im Nordwesten Italiens gelegene Region Liguria, während die anderen acht auf die nördlichen und westlichen EU-Mitgliedstaaten – Schweden und Litauen im Norden, Belgien, Deutschland und das Vereinigte Königreich im Westen – verteilt sind. Dagegen konzentrieren sich die Regionen mit der schnellsten prognostizierten Alterung – drei portugiesische Regionen, fünf polnische Regionen und zwei slowakische Regionen – auf nur drei Mitgliedstaaten im Süden und Osten.
REGIONEN IM BLICKPUNKT
Západné Slovensko, Slowakei
Das mittlere Alter lag in der EU-28 im Jahr 2015 bei 42,4 Jahren: Mit anderen Worten war die Hälfte der EU-28-Bevölkerung älter als 42,4 Jahre und die andere Hälfte jünger. Die Auswirkungen einer alternden Bevölkerung sind bereits sichtbar und das mittlere Alter der EU-28-Bevölkerung wird zwischen 2015 und 2050 voraussichtlich um 3,8 Jahre steigen. Im selben Zeitraum (2015-2050) wird das mittlere Alter der Bevölkerung in zwei slowakischen Regionen – Západné Slovensko und Stredné Slovensko – sowie in der portugiesischen Região Autónoma da Madeira voraussichtlich um 14-15 Jahre steigen, sodass das mittlere Alter in Západné Slovensko bis 2050 mit 55,4 Jahren den höchsten Wert unter allen NUTS-2-Regionen erreicht.
©: Paul Cosmin
Das Ausmaß der prognostizierten Veränderung des mittleren Alters ist für alle neun Regionen, in denen ein Rückgang prognostiziert wird, recht gering; in allen Fällen beträgt der Unterschied weniger als ein Jahr. Hingegen wird in drei Regionen — Západné Slovensko und Stredné Slovensko (beide Slowakei) und der Região Autónoma da Madeira (Portugal) — zwischen 2015 und 2050 ein Anstieg des mittleren Alters um mindestens 14 Jahre prognostiziert.
Unter den 268 NUTS-2-Regionen der EU (einschließlich der lediglich nationalen Daten für Slowenien), für die Daten verfügbar sind, wird in insgesamt 26 Regionen ein Anstieg von mindestens zehn Jahren prognostiziert. Dazu gehören 11 der 16 polnischen Regionen, vier der sieben portugiesischen Regionen, drei der vier slowakischen Regionen sowie fünf Regionen in Ostdeutschland und je eine in Ungarn und Italien sowie eine französische Überseeregion.
In allen 15 Ebene-2-Regionen der EFTA-Länder fiel der prognostizierte Anstieg des mittleren Alters zwischen 2015 und 2050 im Allgemeinen recht klein aus und reichte von 1,3 Jahren in der schweizerischen Region Ticino bis zu 4,1 Jahren in der Zentralschweiz (ebenfalls Schweiz).
Andere Anzeichen einer prognostizierten Alterung erkennt man, wenn man den Anteil bestimmter Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung oder die Altersabhängigkeitsquotienten betrachtet. Der Anteil der Menschen in der EU-28, die 65 Jahre und älter sind, wird voraussichtlich von 18,9 % im Jahr 2015 auf 28,1 % im Jahr 2050 steigen. Gleichzeitig wird der Anteil der 15- bis 64-Jährigen (eine weitgefasste Definition der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter) voraussichtlich von 65,5 % im Jahr 2015 auf 56,9 % im Jahr 2050 fallen.
Die Altersabhängigkeitsquotienten können dazu dienen, das Beihilfeniveau der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter gegenüber jüngeren und/oder älteren Menschen zu untersuchen. Diese Anteile werden in Form der relativen Größe der jüngeren und/oder älteren Bevölkerungsgruppe/n im Vergleich zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ausgedrückt. Der Altersabhängigkeitsquotient, auf Karte 5 dargestellt, wird als Verhältnis zwischen der Anzahl der Menschen im Alter von 65 Jahren und mehr und der Anzahl der 15- bis 64-Jährigen berechnet und prozentual ausgedrückt. Da der Anteil der älteren Altersgruppen voraussichtlich steigen wird, jener der erwerbsfähigen Altersgruppe dagegen sinken wird, steigt der Altersabhängigkeitsquotient voraussichtlich, und zwar von 28,8 % im Jahr 2015 auf 49,4 %. Mit anderen Worten betrug das Verhältnis der Menschen im erwerbsfähigen Alter zur Altersgruppe der über 65-Jährigen im Jahr 2015 3,5 : 1 und wird bis 2050 voraussichtlich auf fast 2 : 1 fallen.
Bis 2050 werden in vier ostdeutschen Regionen voraussichtlich mehr Menschen im Alter von 65 Jahren und darüber leben als im erwerbsfähigen Alter.
In den vier ostdeutschen Regionen Chemnitz, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg wird der Altersabhängigkeitsquotient voraussichtlich 100 % oder mehr erreichen. Mit anderen Worten wird es genauso viele oder sogar mehr Menschen im Alter von 65 Jahren und darüber geben als im Alter von 15 bis 64 Jahren. Insgesamt 47 von 273 NUTS-2-Regionen der EU (einschließlich der rein nationalen Daten für Slowenien), für die Daten verfügbar sind (wie auf Karte 5 dargestellt), weisen für das Jahr 2050 einen voraussichtlichen Altersabhängigkeitsquotienten von 62 % oder mehr auf (der dunkelste Orangeton auf der Karte). Die meisten dieser Regionen liegen in Deutschland (18 Regionen) oder in einem der südlichen EU-Mitgliedstaaten Spanien (neun), Griechenland (sechs), Portugal (vier) oder Italien (drei). Außerdem liegen einige wenige Regionen in anderen westlichen Mitgliedstaaten (Frankreich, Niederlande, Österreich und das Vereinigte Königreich) oder östlichen Mitgliedstaaten (Bulgarien und Slowakei). Die einzigen Hauptstadtregionen, in denen der Altersabhängigkeitsquotient bis 2050 voraussichtlich 62 % oder mehr erreichen wird, sind Attiki in Griechenland und die Comunidad de Madrid in Spanien.
Hingegen zählen die Hauptstadtregionen von 11 EU-Mitgliedstaaten zu den 38 Regionen, in denen der prognostizierte Altersabhängigkeitsquotient bis 2050 unter 40 % liegt (auf Karte 5 im hellsten Orangeton dargestellt). Die anderen Regionen mit voraussichtlich relativ geringen Altersabhängigkeitsquotienten lagen vorwiegend in Belgien, dem Vereinigten Königreich und Schweden, eine kleine Zahl an Regionen auch in Dänemark, Deutschland, Spanien, Frankreich und den Niederlanden.
Die prognostizierten Altersabhängigkeitsquotienten für die Ebene-2-Regionen der EFTA-Staaten sind im Allgemeinen recht niedrig, und für ihre Hauptstadtregionen werden folgende Quotienten vorhergesagt: 45,3 % für Espace Mittelland (Schweiz), 37,5 % in Island (auf dieser Analyseebene lediglich eine Region) und 29,9 % für Oslo og Akershus (Norwegen).
Datenquellen und Datenverfügbarkeit
Europop2013, die jüngsten von Eurostat veröffentlichten Bevölkerungsprognosen, bieten ein Hauptszenario und vier Varianten der Bevölkerungsentwicklungen zwischen 2013 und 2080 in 31 europäischen Ländern (alle EU-Mitgliedstaaten sowie Island, Norwegen und die Schweiz). Diese Bevölkerungsprognosen wurden anhand von Daten mit dem 1. Januar 2013 als Startpunkt erstellt und beinhalten daher alle Änderungen, die an den demografischen Statistiken aus der Volkszählung von 2011 vorgenommen wurden.
Die Europop2013-Prognosen ergeben sich aus der Anwendung einer Reihe an Annahmen über die zukünftige Entwicklung der Fruchtbarkeit, Sterblichkeit und Nettomigration. Die Prognosen sollten nicht als Prognosen betrachtet werden, da sie darlegen, was mit der resultierenden Bevölkerungsstruktur geschehen würde, wenn die Reihe an Annahmen über den gesamten betrachteten Zeithorizont hinweg konstant bliebe. Mit anderen Worten sind die Prognosen „Was-wäre-wenn“-Szenarien, die Bevölkerungsentwicklungen in Abhängigkeit von einer Reihe von Annahmen verfolgen. Da diese Bevölkerungsprognosen über relativ langfristige Zeiträume hinweg angestellt werden, sollten Aussagen über die wahrscheinlichen zukünftigen Entwicklungen der EU-Bevölkerung mit Vorsicht betrachtet werden und lediglich als eine aus einer Reihe an möglichen demografischen Entwicklungen interpretiert werden.
Die Europop2013-Bevölkerungsprognosen auf regionaler Ebene wurden unter Verwendung der NUTS-2010-Klassifikation erstellt, und diese Daten wurden zum Zwecke dieses Artikels auf NUTS-2013 umgestellt. Daraus ergibt sich Folgendes: Für die französischen Regionen Guadeloupe und Mayotte sind auf keiner NUTS-Ebene Daten verfügbar; für Daten, die auf NUTS-Ebene 2 dargestellt werden, sind für Slowenien nur Daten auf nationaler Ebene und in den meisten Fällen für London (Vereinigtes Königreich) nur Daten auf NUTS-Ebene 1 verfügbar; für Daten, die auf NUTS-Ebene 3 dargestellt werden, sind für einige deutsche, polnische, portugiesische, slowenische und britische Regionen keine Daten verfügbar, während Daten für London auf NUTS-Ebene 2 dargestellt werden.
NUTS
Die in diesem Artikel verwendeten Daten beziehen sich ausschließlich auf die NUTS-Version von 2013. Für die überwiegende Mehrheit der Regionen gibt es keinen Unterschied zwischen den NUTS-Versionen von 2010 und 2013. Während die jüngsten Bevölkerungsdaten (im Allgemeinen vom 1. Januar 2015) auf vielen Abbildungen und Karten in diesem Artikel in der NUTS-Version von 2013 verfügbar waren, wurden die regionalen Bevölkerungsprognosen unter Verwendung der NUTS-Version von 2010 erstellt. Alle Daten für die regionalen Bevölkerungsprognosen in diesem Artikel wurden in NUTS-2013-Daten umgewandelt. Die von den Änderungen an der Version der NUTS-Klassifikation von 2013 betroffenen Länder waren Deutschland, Griechenland, Frankreich, Polen, Portugal, Slowenien und das Vereinigte Königreich. Die Umwandlung der Daten hatte folgende Auswirkungen auf die Darstellung der Daten auf NUTS 2-Ebene: Für die französische Region Guadeloupe sind keine Daten verfügbar, für Slowenien sind nur nationale Daten verfügbar und in einigen Fällen werden Daten für London auf NUTS-Ebene 1 dargestellt. Die Umwandlung der Daten hatte auf NUTS-Ebene 3 folgende Auswirkungen: Für eine Reihe von Regionen sind keine Daten verfügbar, während die Daten für Attiki (Griechenland), Opolskie (Polen), London und Greater Manchester (Vereinigtes Königreich) auf NUTS-Ebene 2 dargestellt werden.
Kontext
Die demografischen Veränderungen in der EU werden in den kommenden Jahrzehnten wahrscheinlich von erheblicher Bedeutung sein, da die überwiegende Mehrheit der Modelle über die zukünftigen Bevölkerungstrends nahelegt, dass die EU-Bevölkerung aufgrund von anhaltend niedrigen Fertilitätsniveaus und einer verlängerter Lebensdauer weiter altern wird. Obwohl die Migration eine wichtige Rolle bei der Bevölkerungsdynamik der europäischen Länder spielt, wird die Migration alleine den anhaltenden Trend zur alternden Bevölkerung in vielen Teilen der EU so gut wie sicher nicht umkehren können. Die mit der alternden Bevölkerung einhergehenden sozialen und wirtschaftlichen Folgenwerden wahrscheinlich tiefgreifende Auswirkungen in ganz Europa haben, sowohl auf nationaler als auch regionaler Ebene. Beispielsweise werden die niedrigen Fruchtbarkeitsraten zu einem Rückgang der Zahl der Schüler in Ausbildung führen, es wird weniger Erwerbstätige zur Unterstützung der übrigen Bevölkerung geben und es wird einen größeren Anteil an älteren Menschen geben (von denen einige zusätzliche Infrastruktur, Gesundheitsleistungen und angepassten Wohnraum brauchen werden). Diese strukturellen demografischen Veränderungen könnten sich auf die Möglichkeiten der Regierungen zu Steuererhebungen, zum Ausgleich ihrer Finanzhaushalte oder zur Bereitstellung angemessener Renten- und Gesundheitsleistungen auswirken.
Siehe auch
- Bevölkerungsstatistiken auf regionaler Ebene
- Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsalterung
- People in the EU – population projections (auf Englisch)
- Statistiken zur Bevölkerung und zur Bevölkerungsveränderung
Weitere Informationen von Eurostat
Datenvisualisierung
Veröffentlichungen
- Eurostat Jahrbuch der Regionen
- Regionale Bevölkerungsprognosen EUROPOP2008: Die meisten Regionen der EU müssen sich auf eine ältere Bevölkerung im Jahr 2030 einstellen – Statistik kurz gefasst 1/2010 (auf Englisch)
Datenbank
- Bevölkerungsprognosen (proj), siehe:
- EUROPOP2013 - Bevölkerungsprognosen auf regionaler Ebene (proj_13r)
- Prognostizierte Bevölkerung (proj_rp)
- Hauptszenario - Bevölkerung am 1. Januar nach Alter, Geschlecht und NUTS-2-Regionen (proj_13rpms)
- Hauptszenario - Bevölkerung am 1. Januar nach Alter, Geschlecht und NUTS-3-Regionen (proj_13rpms3)
- Annahmen (proj_13ra)
- Prognostizierte demografische Bilanzen und Indikatoren (proj_13rdbi)
- Hauptszenario - Prognostizierte demografische Bilanzen und Indikatoren nach NUTS-2-Regionen (proj_13rdbims)
- Hauptszenario - Prognostizierte demografische Bilanzen und Indikatoren nach NUTS-3-Regionen (proj_13rdbims3)
- Prognostizierte Bevölkerung (proj_rp)
Spezieller Bereich
Methodik / Metadaten
- Bevölkerungsprojektionen (auf Englisch) (ESMS metadata file — proj_esms)
Quelldaten für die Tabellen, Abbildungen und Karten (MS Excel)
- Bevölkerungsprojektionen im Fokus (auf Englisch)
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Nur bei London Unterschiede hinsichtlich der Datenverfügbarkeit für alle drei dieser Karten: Für London sind NUTS-2-Daten nur für Karte 1 verfügbar, weshalb für diese gemeinsame Analyse der Karten 1, 3 und 4 die NUTS-1-Daten für diese Region herangezogen werden.